La Pavoni zweistufig - Achtung, langer Text ;) ..

Diskutiere La Pavoni zweistufig - Achtung, langer Text ;) .. im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Moin Moin allerseits, die eigentlichen Fragen sind im vorletzten Absatz - alles andere ist Prosa für die Neugierigen unter euch ;) .. Da ich...

  1. heinzi

    heinzi Mitglied

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    Moin Moin allerseits,

    die eigentlichen Fragen sind im vorletzten Absatz - alles andere ist Prosa für die Neugierigen unter euch ;) ..

    Da ich hier ja nicht soo oft schreibe einmal vorab: Ich habe die Suchfunktion genutzt und finde nichts so recht (vollständig) passendes, falls doch ein paar Teile meines Postings doppelt sein sollten, bitte ich das zu entschuldigen. Da hier ja oft nach Vorerfahrung gefragt wird, hole ich ein bisschen aus - ich hoffe, dass das OK ist ;) ..

    Mir ist gestern als günstige Zugabe zur neuen Mühle (Obel Bregant bzw. eine baugleiche Cimbali mit neuen Mahlscheiben) eine sehr alte La Pavoni Europiccola zugelaufen, die mich (natürlich) auf den ersten Blick ein bisschen fordert. Sie hat kein Manometer und keinen Pressostaten. Es handelt sich also um die wirklich alte zweistufige Version (Zwei Schalter - einmal An/ Aus und ein zweiter für die verschiedenen Stufen I/II).. Zustand macht einen guten Eindruck, alle Dichtungen (inkl. Kesselfuß) sind neu, Maschine ist frisch entkalkt - macht echt n ehrlichen Eindruck das Teil. ABER: ich werde die Fragezeichen in den Augen noch nicht ganz schnell los..

    Ich habe seit Jahren eine Leidenschaft für guten Kaffee - die habe ich in Hamburg aber meist unterwegs ausgelebt (es gibt hier tolle Cafés)...

    Als Surfer habe ich im Bulli seit Jahren eine alte Krups 314 Mühle (mahlt besser als ich dachte - nicht espressofein, aber vergleichsweise homogen) und ne Edelstahl-Herdkanne. Bohnen kaufe ich wechselnd in kleinen Hamburger Röstereien. Momentan stehe ich auf Due Baristi, aber mir kommt auch mal was vom Elbgold oder Torrefaktum in die Tasse.. Für "am Strand" bin ich mit dem Kaffee extrem zufrieden - ab und zu laufen mir auch zutrauliche Fremde zu, die von meinem Kaffee gehört haben und auch einen wollen ;) ..

    Nun aber endlich zum Thema: Zu hause will ich noch einen Tick besseren Stoff trinken. Seit mein Mitbewohner mitsamt Rancilio-Gastro-Mühle und Elektra-Zweikreiser ausgezogen ist, gibts hier wieder Stahlkanne und die Krups-Mühle ausm Bulli. Damit soll jetzt Schluss sein....

    Meine Fragen: die Pavoni-Dame macht, wenn sie heiß ist Geräusche (Sicherheitsventil) - Damen dürfen bei mir gerne Geräusche machen - aber ist das normal? Geräusche (sprutzeln) bleiben auch, wenn man einige Leerbezüge macht. Der Druck scheint mir irrsinnig hoch zu sein und entweicht einfach nicht. Ich hatte noch nie eine Pavoni und habe auch noch nie eine fremde Pavoni bedient - habe also keinen Vergleich. Zweite Frage: Von Stufe zwei auf Stufe eins stellen, wenn sie anfängt Geräusche zu machen oder früher? Dritte Frage: Temperatur - wie finde ich die Richtige? Nutzt ihr ein Doppelsieb? Oder ein einfaches? Macht ein Doppelsieb am Handhebler überhaupt Sinn? Verfälscht es das Ergebnis nicht, wenn man mehrfach hebeln muss um die Tassen voll zu bekommen? Ist eine Pavoni eher "zickiger" oder eher gutmütiger, wenn es darum geht, EXAKT den korrekten Mahlgrad zu treffen? Meinem Verständnis nach müsste man minimale Abweichungen "am Hebel" doch ausgleichen können, um zumindest die Durchlaufzeit konstant zu halten - oder mache ich da einen Denkfehler???

    Zusatzfrage: Wie gut kommt ihr mit euren alten Gastromühlen klar? Habe meine schon provisorisch auf Direktmahler umgebaut (Innenleben vom Dosierer gegen Papiertrichter ausgetauscht) - Totraum mit Hilfe eines kleinen Pinsels gleich Null - ohne Pinsel gefühlte 2 Gramm. Ich habe zwar den Eindruck, dass der Motor kein Spiel hat und das Mahlgut macht auch einen extrem homogenen Eindruck (soweit man das mit dem bloßen Auge überhaupt beurteilen kann), aber trotzdem fangen die Mahlscheiben bei espressofeiner Mahlung ganz ganz leicht aber hörbar an, zu schleifen. Ist das normal? Oh man - ich weiß nicht, ob das für mich das Richtige ist, oder ob ich mir doch einfach ne (vergleichseweise günstige) VBM Domobar und ne Bezzera BB05 (o.ä.) kaufe... Danke schon mal ;) ..
     
  2. #2 Welskador, 22.04.2016
    Welskador

    Welskador Mitglied

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    Hallo heinzi!

    https://www.kaffee-netz.de/threads/...-pavoni-handhebel.25411/page-149#post-1237443
    https://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Pavoni_Professional

    Hier findest du alle Informationen, die du brauchst: Im ersten Link umfangreich, aber ungekürzt, im zweiten Link komprimiert, aber unvollständig.

    Ein paar kurze Angaben noch von mir, ich kann leider nur was zur Pavoni Professional sagen, die statt zwei Heizstufen einen Pressostaten zur Temperaturregelung nutzt - deshalb gehe ich jetzt nicht auf alles ein:

    Man kann beide Siebe gut nutzen. In das Zweiersieb passen ohnehin maximal 13g, eher 12g und entsprechend klein fällt die Menge an Espresso aus, die man aus einer Siebfüllung bekommt. Ich lande immer so bei ca. 20-30g Espresso, je nach Sorte. Für einen "richtigen" doppelten Espresso stellt das natürlich die Untergrenze dar und wenn man dem Sieb eine größere Menge entlocken will, müsste man theoretisch auch mehrfach hebeln, ja. Ich persönlich gebe mich mit dem doppelten Ristretto oder 1,5 fachen Espresso, den man aus Sieb und Hebelvolumen bekommt aber zufrieden.

    Die Pavoni ist nicht kritischer was den Mahlgrad betrifft, als andere Espressomaschinen. Viel wichtiger finde ich, dass das Kaffeemehl sorgsam verteilt und getampt worden ist, die Temperatur stimmt und man nicht schlagartig, sondern sanft und steigernd den Hebl runter drückt. Mit dem Hebel kann man dann tatsächlich den Bezug kontrollieren - aber nur in Grenzen, denn wenn man zu sehr oder zu wenig drückt, nur um auf die richtige Durchlaufzeit zu kommen, bezieht man ja nicht mehr mit dem richtigen Druck.
     
  3. heinzi

    heinzi Mitglied

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    Cool - danke für die Antwort! Zweiersieb maximal 13g? Hatte eben im Einersieb circa 10 Gramm - das klang für mich viel, optisch sah der Puck aber gut aus. Der Espresso (5ter Versuch) war auch ganz annehmbar - und das obwohl ich zum "eingrooven" ne ganz billige Bohne genommen habe. Passable Crema und deutlich komplexerer Geschmack als aus der Herdkanne (eigentlich kein Wunder, hatte ich aber so nicht erwartet)...
     
  4. #4 silverhour, 22.04.2016
    silverhour

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    Das ist wahrlich ein langer Text. Ich habe ihn nicht komplett gelesen, sondern nur die Fragen.

    Ja, wenn der Druck zu hoch ist, dann ist das normal.

    Die Fragen gehören zusammen wie siamesische Zwillinge: Du solltest genau dann die Heizung runterstellen, wenn die richtige Temperatur erreicht ist.
    Die richtige Boilertemperatur kannst Du nicht pauschal bestimmen, da sie immer im Zusammenspiel mit der Brühgruppentemperatur steht - in der Brühgruppe wird das Kaffeewasser auf die finale Brühtemperatur runtergekühlt. Auch hängt es davon ab, wie heiß Du Deinen Espresso ziehen willst, je nach Bohne kann die Wunschtemperatur unterschiedlich ausfallen. Eine richtige Methode zur Feststellung der Boilertemperatur gibt es kaum, das Zischen des Überdruckventils ist aber eine Möglichkeit. Für die Brühgruppe gibt es Temperaturmeßstreifen, vielleicht taugen die auch am Boiler etwas?

    Zwei Pavonisten haben dazu drei Meinungen, mindestens! Probiere einfach aus, wie Du besser klar kommst.

    Sehr gut!
     
  5. #5 Welskador, 22.04.2016
    Welskador

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    Tja, bei der Pavoni liegen die Siebe nicht sonderlich weit auseinander. Ich nehme zur Zeit 12,5g für einen Doppelten und 9g für einen Einzelnen.
     
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