"Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Hi Mona,
wie mein vorschreiber schon sagt, es kommt selten vor, das ausserhalb der eigenen vier wände ein kaffee (espresso) von mir getrunken wird... nicht mal bei familienbesuchen..
wenn ich irgendwo mal einen espresso trinke, dann weiß ich aus diesem forum, da kann ich ihn genießen...
leider ist der großteil, der in der gastronomie angeboten wird... schwarze plürre..

übrings gerade deswegen ist espresso für mich kein alltagsgut, es ist ein kulturgut (luxusgut) in meinen augen.

ob du hier das richtige forum gefunden hast vage ich auch zu bezweifeln, aber wie sagt man so schön

Errare humanum est

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Hallo Mona,
schließe mich meinen Vorrednern an, mit evtl. dem Unterschied, daß ich nur Espresso trinke. Kaffee egal wie gut gemacht ist mir zu plörrig und alle Arten von Kaffeemischgetränke ( Cappu oder ähnliche ) verhunzen mir den intensiven Espressogeschmack.
Als Frühstücksgetränk am Wochenende bevorzuge ich starke Assam Teemischungen mit 8 Minuten Ziehzeit.
Grüße
Ralf

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Hallöchen Mona,

löblicher Studiengang. Als angehender BA-BWL-Bachelor hab ich volles Mitgefühl

Kaffeetrinken ist für mich zu einem Ritual geworden. Fast täglich zur selben Zeit opfere ich von der kostbaren Morgenzeit vor der Arbeit 10 min um einen guten Espresso oder Cappu zu trinken....umgenau zusein genau jetzt!
Anders wie die obigen Posts trinke ich bei jeder Gelegenheit in der Gastro einen Espresso...muss doch wissen wie er wo schmeckt ^^

LG

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Bei uns wird in der Familie und auch im Bekanntenkreis "Kaffeetrinken gehen" nicht zwangsläufig mit Kaffeetrinken in Verbindung gebracht. Diese Redewendung bezieht sich vor allem auch auf ein Stück Kuchen, was dabei getrunken wird ist nebensächlich.

Wenn ich außerhalb einen Espresso oder Cappu trinken gehe, schaue ich erstmal auf die Maschine, wenns ein klassischer Siebträger ist, gönne ich mir auch mal einen Espresso. Wenn er mir nicht schmeckt, habe ich wieder die Bestätigung das meiner den ich selbst zubereite noch am besten schmeckt. Wenn er gut schmeckt, weiß ich wo ich außerhalb auch mal einen trinken kann.

 

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hallo mona!
zum thema "kaffee trinken gehen" fällt mir spontan, die etwas entfernte freundin/bekannte ein, die man zufällig auf der strasse trifft und was zu erzählen hat. also "kaffee trinken" eher als pseudonym für informationen austauschen. außerdem fällt mir dann noch die "bekanntschaft von samstagnacht" ein, mit dem man(besser frau) sich sonntagsmittags zum kaffee trinken verabredet um abzuchecken ob der zauber der vergangenen nacht immer noch besteht...
kurzes wort zu diesem speziellem forum. hier geht es um maschinen, bohnen, rösten und reparaturen und um virtuelle verbundenheit mit (espresso)genuß. vielleicht wäre das einen (extra)absatz in deiner arbeit wert. also menschen für die senseo nicht das größte ist und anfangen eine "neue"/alte kaffeekultur für sich neu zu entdecken.
viel erfolg bei deiner arbeit!
orangette beim morgendlichen milchkaffee

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

In meiner Region gibt es an Geburtstagen, Feiertagen oder zu Besuch von Verwandten und Bekannten nachmittags "Kaffee". Neben zwei Kuchen steht dann auch eine Kanne entkoffenierte Supermarktkaffee auf dem Tisch. Wahlweise mit Zucker, Süßstoff oder Kaffeeweißer (!) Da trinke ich dann auch lieber Tee, oder mache mir einen Cappuccino.

Obwohl ich zu Hause gerne selbst Espresso konsumiere, trinke ich auch außerhalb Kaffee, meistens um einfach nur wach zu werden. Da ist mir die Qualität dann relativ egal, bzw. ich schraube meine Ansprüche so niedrig, dass ich evtl. noch von einem guten Filterkaffee überrascht werden kann.

Ich habe es aber noch nie erlebt, dass ich spontan mit einem Freund Kaffee trinken war. Ich denke, dass ist eher Frauensache. Männer treffen sich höchstens auf ein Bier in der Kneipe oder zu Hause.

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Kommt drauf an wer mich einlädt und warum. Manche Einladungen will und muss ich annehmen, egal wo's hingeht und wie der Kaffee schmeckt (der wird dann auch getrunken, gibt schlimmeres im Leben ).
Auf der anderen Seite gibt's Menschen, von denen will ich mich nicht einladen lassen, egal wie gut der Kaffee schmecken würde.

Gruss
Plempel

 

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Interessantes Thema, wirklich. Aber wie meine Vorredner, pardon, -schreiber schon angedeutet haben, sind die Verrückten, die dieses Forum bevölkern, wirklich alles andere als repräsentantiv für den Rest der Bevölkerung was die Einstellung zum Thema Kaffee anbelangt.

Zunächst müßte man sich auch über die Begrifflichkeit unterhalten - wenn "draußen" von Kaffee gesprochen wird, meint das meist den guten, alten Filterkaffee; in der jüngeren Generation vielleicht auch noch den LatteVanillaFrozenWatWeißIch. Wenn im Universum des Kaffee-Netzes von Kaffee gesprochen wird, dann meint man meist Espresso und seine Derivate.

Und dann ist es in der Tat so, daß der Kaffee - in welcher Form auch immer - nicht Begleitung, sondern zumindest hier Selbstzweck ist: es geht um den ultimativen Geschmack und den Weg dahin.

Und ja, mit uns "Kaffee trinken zu gehen" ist nicht ganz einfach, denn wenn man mal entdeckt hat, wie gut Kaffee schmecken und wie bekömmlich er sein kann, trinkt man nur noch in ausgewählten Stätten oder unter allergrößtem Zwang welchen außerhäusig.

Also: lade uns lieber auf ein Glas Wein ein, die Erfolgsaussichten dürften ungleich größer sein ;-)

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Hallo Mona,

interessantes Thema, finde ich auch. Zu deinen Fragen:

Mir fällt zuerst eine grundsätzliche Unterscheidung ein: die soziale "Institution" Kaffee trinken - in der es nicht in erster Linie um das Getränk (gerne Tee!) geht, sondern um einen Anlass, sich zusammen zu setzen und zu reden, ich denke vor allem in einem relativ offenen, unbestimmten Rahmen, in dem dann vieles möglich ist. Zum anderen, und das ist das was die Leute hier im Forum mehr interessiert, die quasi konkretistische Rückkehr zu den Wurzeln, die Zubereitung und der Genuß von Kaffee, eingebettet in ein ausgefeiltes, geübtes Ritual, welches einerseits dem Selbstzweck, andererseits dem Genuß eines "köstlichen" Getränks dient. Dabei wird die Zubereitung in allen Facetten ausgelotet (Herkunft, Ernte, Lagerung, Röstung, Mischung der Bohnen, Mahlen des Pulvers, Qualität des Wassers, Funktion der Maschine(n), Umgang mit den Maschinen, Brühvorgang, Weg in die Tasse, Auswahl der Tassen... dies liesse sich noch viel weiter ausführen, das Forum steckt voller Auseinandersetzungen mit entlegensten Aspekten der Kaffeezubereitung) - das hat aber mit dem, von dir vermutlich gemeinten "mal ´nen Kaffee trinken" nichts zu tun, sondern ist eine eigene, ganz andere Welt.
Zum sozialen Kaffee trinken: Mir fällt eine Geschichte noch aus meiner Zeit als absoluter Nicht-Kaffeetrinker ein. Eine befreundete Musikerin lud mich (ich war etwa 18 ) zum Kaffee trinken ein. Gemeint war dies als zaghafte Liebeserklärung, was ich, Gottseidank, richtig erahnte und die Einladung, nicht ohne auf die Bevorzugung von Tee meinerseits hinzuweisen, annahm. Der Beginn unserer kurzen Beziehung war also: mal ´nen Kaffee trinken, auch wenn wir dies nie zusammen gemacht haben...
Gruß und viel Spaß mit der Arbeit
Frank

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Ich kann für mich diese "to go" Welle beim Kaffee nicht nachvollziehen. Einen Espresso poder Cappu zu trinken bedeutet für mich immer, eine kleine bewusste Auszeit zu nehmen. Das Getränk dann in all der Hektik mitzuschleppen widerspricht dieser Idee ja grundlegend.

 

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Hallo Mona,

mir geht es wie den meisten anderen hier auch - mir schmeckt Kaffee außer Haus nicht mehr so recht, seit ich ab und zu selber einen recht guten hinbekomme.

Trotzdem trinke ich gerne die vielgescholtene "Plörre" anderer Leute, egal ob zum Frühstück, Brunch oder zum Nachmittags-Kuchen, meistens mit vieeeel Milch Vor gar nicht allzu lange Zeit habe ich gedacht, dass Kaffee genau so schmeckt, mit nur leichten Variationen.

Noch nicht angesprochen wurde das "soziale Kaffeetrinken" im Büro in der sog. Teeküche, bei uns meist ca. 1 h nach dem Mittagessen: Dabei geht es ebenfalls nicht vorrangig um Genuss oder Geschmack (ich arbeite daran ...), sondern um kurzfristiges Abschalten, den Koffeinschub und um sozialen Austausch, nicht selten auch um Arbeits-Aspekte.

So gesehen ist die Kaffeepause die kleine Schwester der Zigarettenpause: Ich habe in Firmen gearbeitet, in denen der Informationsfluss in der gemeinsamen Zigarettenpause extrem wichtig war: Im Raucherraum haben sich Leute getroffen, die zwar im selben Projekt, aber auf verschiedenen Stockwerken gearbeitet haben und sich sonst nur selten begegnet sind.

Kaffeetrinken ist bei weitem nicht so gesundheitsschädigend, hat aber auch nur einen Bruchteil der sozialen Komponente, weil man meistens die Tasse mit ins Büro nimmt. Mein Vorschlag: Kaffeeverbot am Arbeitsplatz und die Einrichtung zentraler Kaffeetrinkerräume! ;-)

Viele Grüße

Stefan

PS: Ebenfalls noch nicht angesprochen, mit seeehr ausgeprägter sozialer Komponente: Die Willst-Du-noch-auf-eine-Tasse-Kaffee-mit-raufkommen- Situation ;-) edit: hab's übersehen: war doch schon Thema

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Luxusgut-Alltagskulturgut sind interessante Pole, die sich im Zuge der Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion ja stark verschoben haben. Sowohl was zB Fleisch als auch ehemals unbezahlbare Genussmittel wie Kaffee betrifft. Insofern findest du hier im Forum die Leute versammelt, die wieder grossen Wert auf die Kunst der Zubereitung legen, ganz im Gegensatz zur momentan immer populärer gewordenen Banalisierung des Kaffeekonsums in Form der 2-go-"Kultur".

Kaffee in der Form Filterkaffee trinkt bei mir im Freundeskreis eigentlich niemand mehr, insofern gehen wir auch nie "einen Kaffee trinken". Stattdessen gehen wir mal einen Kuchen essen, wobei der Schwerpunkt dann ausschliesslich beim Kuchen liegt. Das heisst, der muss schmecken. Wo das der Fall ist, bekommt man meist auch ganz gut trinkbare Kaffeegetraenke oder Tee.

Die Form "Kaffee trinken" zelebriere ich aber doch ab und an mit Freunden, dabei werden aber ausschliesslich Cafes angesteuert, die bekannt ausgezeichneten Espresso anbieten. Da gehts dann auch nur darum, diese Cafes anzusteuern, weil sie zB hier als gut gefuehrt werden, oder schon bekannt sind und bei so einer Ausstellungstour durch die Stadt auf dem Weg liegen.

 

AW: "Lass uns mal nen Kaffee trinken gehen...."

Ich weiß nicht, ob die wackeren Streiter für den "Echten Espresso" tatsächlich so heldenhaft sind, wie sie hier vorgeben und Einladungen z. B. am Arbeitsplatz mit dem Hinweis auf die zu erwartende "Plörre" ablehnen. Seis drum, ich trinke auch lieber einen guten Kaffee als einen schlechten, würde aber nie so weit gehen anderen grundsätzlich den schlechteren zu unterstellen.
Ich sehe im Kaffeetrinken den wichtigen sozialen Aspekt, der sicher auch mit meiner Sozialisation zusammenhängt. In meiner Familie war es üblich, sich am Wochenende nachmittags zu einem Kaffee zu treffen und wer irgendwie konnte, ging hin, wobei die Qualität des Kaffees nie ein Thema war. Schon eher wurde über den Kuchen gesprochen, meist positiv.
Wenn mich heute jemand zu einem Kaffee einlädt, nehme ich das gerne an und ich lade auch oft Leute selbst ein. Gerade am Arbeitsplatz habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Gespräch mit Kaffee, auch wenn der nur aus der Kaffeemaschine der Sekretärin stammt, meist entspannter und befriedigter verläuft, als eines ohne. Das mag am Ritual an sich liegen oder daran, dass man sich automatisch ein wenig mehr Zeit nimmt.
Hauptsächlich bei älteren Menschen mache ich die Beobachtung, dass sich zum Kaffee zu treffen, ob im Lokal oder zu Hause, einen hohen Stellenwert hat. Und auch bei meinen Kindern stelle ich fest, dass sie sich zunehmend häufiger als früher zum Kaffee verabreden.