"Latte Art" - völlig albern oder ganz toll?

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Den Begriff find ich auch dämlich... und so lang im Cappuccino rumstochern, malen und Schokosauce drauf hauen, bis er endgültig kalt ist, geht mir dann auch auf den Senkel... aber wenn man die Milch eh da reingießt und es mit ein bisschen Übung ohne nennenswerten Mehraufwand möglich ist, Herzen, Bäumchen, Tulpen oder gar Drachen zu malen. Warum nicht? Ich find's gut.

 

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Ich meine, dass jeder für sich den Weg finden soll, den er als richtig empfindet und vielleicht denen, die anderer Meinung sind ihren eigenen Weg ohne Provokation zu lassen.

Im Prinzip dreht sich die ganze Diskussion im Kreis.

Es gibt Menschen, die mögen LA, manche können es ein bisschen, manche etwas mehr, manche können es gar nicht. Manche mögen es auch nicht.

Eine Sache, die manchen Menschen wichtig ist als "Rumgetue" abzutun oder als albern zu bezeichnen: Wo beginnt das und wo endet das?

Man darf es albern bezeichnen, wenn ein Mensch LA Zeichnungen macht. Man darf jemanden, der einen Sport betreibt, den man selbst nicht mag auch albern bezeichnen oder es als Rumgetue bezeichnen.

Darf man es, wenn man bsp. religiöse Riten fremd empfindet, dies als albern bezeichnen?

Ich meine, es ist nicht so schwer Dinge zu tolerieren, die keinem anderen Menschen schaden. Es braucht keine Überheblichkeit, keine subjektiven unsachlichen Beurteilungen etc.

Bzgl. LA: Kein Mensch wird gezwungen mitzumachen, keiner wird gezwungen es zu trinken.

Wozu dienen die Gebetsmühlenartig wiederholten, eigentlich schon beleidigenden Bewertungen?

Gerd

 

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Schau Gerd, wir albern hier nur ein bisschen rum. Da muss man nicht immer gleich mit dem erhobenen Zeigefinger dazwischen gehen.

Gruss
Plempel

 

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Dann bin ich ja beruhigt.

Ich erhebe ja auch nicht meinen Zeigefinger sondern sage nur meine ganz persönliche Meinung. Sie muss ja nicht Deine sein.

 

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Hier wurde ja schon alles gesagt, aber es soll ja keine konstruktive Diskussion sein sondern eher Meinungsäußerung, daher gebe ich meine auch mal schnell ab.

Muster beim Eingießen finde ich gut, denn gerade das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden ist schon eine Kunst. Mit Zahnstocher oder Schokosoße auf dem Cappuccino zu malen finde ich eher überflüssig, in der Zeit sollte der Cappu längst getrunken werden, sonst ist er doch kalt.

Eine Ausnahme ist es natürlich, wenn es sich um einen Wettbewerb handelt, wo es nur um das beste Muster geht, da ist selbstverständlich alles erlaubt, solange das Ergebnis stimmt. ;-)

 

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Ich empfinde es als eine wunderbare Gabe, sich über (scheinbar) unnütze Dinge freuen zu können. Für mich zählen auch die Schaumbildchen in der Tasse dazu. Einfach alberntoll :roll:.

 

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ich denke damit ist "der Ton", "die Ausdrucksweise" gemeint.
"Du machst aber Sachen die ich gar nicht verstehe" klingt anders als
"Du machst aber dumme Sachen".
Zwischen, ich verstehe dich nicht und du bist dumm sind auch noch Welten und es ist durchaus eine Formulierung die einen angesprochenen verärgern kann; das muß ja nicht sein.

Kla kann man denken, ist mir doch egal wenn der sich ärgert, selbst schuld,
andererseits ist es vielleicht einfach der Anfang eines freundlichen miteinanders wenn man sich vorher überlegt "das könnte einen Betroffenen sauer aufstoßen" ich formulier mein Unverständnis um.

Ich hab in dem Thread auch nicht drüber nachgedacht, es fiel mir nicht auf, aber nach Gerds Hinweis - denke ich, es war ganz gut, daß er mal drauf hingewiesen hat,
kann ja jeder nun seine Schlüsse ziehen und seine Schreibe gegebenenfalls anpassen

 

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Der Blick fürs Wesentliche

Liebe Freunde,
vor vielen Jahren wurde ich zum ersten Mal auf einen Barista-Wettbewerb aufmerksam. Ich sah in einem TV-Bericht, wie die Wettbewerber sich vorbereiteten. Da fiel mir ein etwas älterer Mitbewerber auf, der monatelang selber röstete und mit Mischungen experimentierte, immer wieder das Aufschäumen trainierte um den angenehmsten Schaum hin zu bekommen. Er trainierte auf Geschmack und nichts als Geschmack und nochmal Geschmack. Ein Barista alter Schule sozusagen. Zum ersten Mal sah ich nun auch die junge Barista-Generation. Irgendwas Gutes aus der Rösterei des Vertrauens hergenommen, frisch gemahlen natürlich und dann mit viel Phantasie und Ehrgeiz auf Latte-Art trainiert. Herzchen, Blümchen, Bäumchen und so weiter und so weiter und immer wieder. Der Geschmack passt dann schon.
Ich dachte mir gleich, ob das wohl gut geht? Und es ging völlig daneben! Der alte Barista, der diesen Trend völlig ignorierte, einfach nur traumhaft geformte Kapüzchen ( Cappucini ) zauberte, hatte keine Chance. Weit abgeschlagen mit seinem ausschließlich dem Geschmack und der Tradition verpflichteten Konzept und ohne Latte-Show, hatte er keine Chance, weil das abstimmende Publikum auf visuelle Effekte abfuhr, anstatt mal richtig hin zu schmecken, hin zu riechen, die Tiefe aus zu loten. Traurig finde ich das, einfach sehr traurig! Beim Kaffee sollte es wie beim Wein um Geschmack, Geschmack und nichts als Geschmack gehen. Nett angerichtet und mit einem gewissen Stil, versteht sich von selbst. Aber alles andere sind hübsche Nebensächlichkeiten, die man so mitnehmen kann, die aber auf gar keinen Fall den Ausschlag vor echtem Barista-Können geben dürfen. Und das ist nun einmal der Geschmack! Ich halte ein leidenschaftliches Plädoyer für den Geschmack!

Herzliche Grüße und einen guten Rutsch aus Saarbrücken!

Michael L.

 

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Für mich ist es ein klarer Versuch irgendwelcher Businesskasper dem Konsumenten "heiße Luft in Tüten" zu verkaufen. Mindestens genauso albern sind die depperten Bezeichnungen mancher Kaffeefreude für die unterschiedlichen Röstgrade. Hohles Geschwafel und vorgetäuschtes Scheinwissen, meist um überzogene Preise für zu rechtfertigen. Nicht ungewöhnlich in einer von Oberflächlichkeiten geprägten Geschäftswelt. Für selbst denkende und kosumerfahrene Menschen aber immer wieder abschreckend.

 

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Was sind denn "konsumerfahrene Menschen"?


Davon mal abgesehen bezieht ihr Beiden Euch auf einen Thread, der 4 Jahre alt ist und seitdem hat sich Einiges geaendert.

Es soll in der Tat Menschen geben, die sowohl interessante Latte Art giessen koennen als auch in der gleichen Tasse und gleichzeitig (!) ein geschmacklich erstklassiges Getraenk fertigstellen und die wollen einem nicht nur das Geld aus der Tasche ziehen. :mrgreen:

Ist Euch das entgangen? Dann wird's aber mal Zeit wieder raus zu gehen und nicht nur vor der eigenen Maschine zu versauern.

 

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@chillies:
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn sich jemand einem Wettewerb stellt, ohne sich kundig zu machen, was denn gewertet wird.
@helges:
Dass Melitta aber mit unterschiedlichen Röstgraden oder gar Fachbegriffen für espressobasierte Heißgetränke nix anfangen kann, hatten wir aber hier schon mal. Damit macht sie ihrem Namen alle Ehre.

 

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Da hatte jemand seine antikapitalistischen 5 Minuten, was? :lol:

 

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Sagst du das deinem Wirt auch ins Gesicht, wenn er dich fragt, ob du dein Steak englisch, Medium oder well done haben willst?
Oberflächlich ist für mich, wenn man sich nicht wirklich mit dem, was dahinter steht befasst und statt dessen einfach mal alles pauschal abwatscht..

Abgesehen davon verstehe ich den Aufreger in dem Wiederbelebungspost nicht im geringsten.

Um beim Essensvergleich zu bleiben, es zählt nunmal nicht nur der Geschmack sondern auch, wie man den Teller anrichtet.
Das ist bei jedem Kochwettbewerb, jeder Restaurantkritik nicht anders. Eine gewisse Portion Show gehört nunmal dazu.
Dass man es natürlich dabei übertreiben kann, erlebt man leider auch immer wieder, aber daraus abzuleiten, dass die, die es beherrschen, im Gegenzug keine Ahnung von Geschmack haben, erscheint mir doch etwas einseitig ;-).

 

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Und die Tassen immer fast bis zum Überlaufen überfüllt, da kann man gar nicht mehr draus trinken ohne zu schlabbern :roll:

Kopfschüttelnde Grüße,
Thomas

 

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Als jemand, der beruflich Recht viel mit Kaffee zu tun hat und Latte Art recht gut beherrscht, kann ich zu dem Thema folgendes sagen:


Generell ist es so, dass der Gast den Cappuccino sensorisch zunächst mit den Augen wahrnimmt. Dieser erste Eindruck ist nicht ganz unwichtig für die Bewertung des Geschmacks insgesamt. Erst im zweiten Schritt schmeckt und riecht der Gast den Cappuccino und die Optik wird zur Nebensache.


Abgesehen davon muss man ganz klar zwischen verschiedenen Methoden unterscheiden:


"Etching", also das Zeichnen auf der Cappucino-Oberfläche mit Hilfsmitteln (Besteck, Zahnstocher, etc.) ist zumindest in ausgedehnterem Maße reine Spielerei und hat bei einem Getränk für den Gast nichts verloren. Jedes Etching, das länger als 10 Sek. dauert, ist nur für's Foto. Den hier zum Beispiel hätte ich niemals ausgeschänkt, weil zu kalt:



Wohingegen dieser Cappuccino nicht weniger spektakulär ist und trotzdem mit optimaler Trinktemperatur beim Gast ankommt:



Und Fakt ist: Wer Latte Art beherrscht, der kann in der Regel so gut aufschäumen, dass es den Geschmack positiv beeinflusst. Das Gäste-Feedback ist nicht nur auf die Optik, sondern vor allem auf den Geschmack bezogen eindeutig. Hinzu kommt, dass Latte Art die Leidenschaft für das Thema Kaffee sehr schnell wecken kann. Dadurch steigt dann auch die Qualität der übrigen Heißgetränke. Außerdem macht die Arbeit mit immer neuen Latte-Art-Herausforderungen gleich viel mehr Spaß, was nicht zuletzt auch dem Gast zu Gute kommt. Entgegen irgendwelcher Kapitalismus-Unterstellungen gewinnt bei Latte Art am Ende in der Regel der Gast, denn in den seltensten Fällen zahlt er deshalb drauf. Der Cappuccino kosten beim Italiener um die Ecke mit Bauschaum und verbranntem Espresso genauso 2,50€, wie im Café mit Latte Art und sehr gut hergestelltem Espresso. Seit ich mit einem ehem. Kollegen am Niveau der Heißgetränke geschraubt habe, sind diese jedenfalls nicht teurer geworden.

 

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Im wesentlichen stimmte ich mit "der Graf" überein.

Latte-Art ist halt für den unerfahrenen Konsumenten ein Bonbon fürs Auge und zeigt dem Eingeweihten, dass da jemand geübt hat und eine gewiße Passion einbringt. Da Latte-Art halt nur mit gutem Mikroschaum funktioniert ist LA auch ein gewißes Qualitätsmerkmal.

Wenn man sich nichts vormacht, dann muss man doch eingestehen, dass der Mensch stark visuell orientiert ist.

-Die Espressomaschine ist verchromt bis ins letzte Eck.

-Stossstangen und Außenspiegel werden selbst beim Kleinwagen in Wagenfarbe lackiert (Sinnhaftigkeit durchaus diskutabel).

-Frauen fühlen sich genötigt mit div. Eingriffen ihren Körper dem westlichen Schönheitsideal anzupassen und die Männer stämmen aus selbem Grund fleißig Eisen.

Diese Liste lässt sich nahezu beliebig fortsetzen.




Menschen sind nicht besonders rational, sondern emotional und letztlich triebgesteuert in Entscheidungen. (Gar nicht wertend gemeint)

Mir kommt es vor allem auf den Geschmack an, aber wenn latte-art auf dem Cappuccino ist, dann sehe ich es aus oben genannten Gründen eher positiv.

Meine Aussagen beziehen sich allerdings auf "free pour" latte-art. Einen Cappuccino in dem bereits händisch "gezeichnet" wurde würde ich nicht mehr trinken.

 

AW: "Latte Art" - völlig albern oder ganz toll?

Das Auge isst mit. Ich wüsste nicht warum ein Blättchen den Geschmack negativ beeinträchtigen sollte und daher bin ich ein großer Freund davon. Wenn ich irgendwo einen Cappuccino trinke und er hat eine wie-auch-immer-geartete Form von Latte Art aufgelegt ist das für mich zunächst mal ein positives Zeichen. Meistens sind Cappuccinos nämlich von ziemlich dreidimensionaler Schaumkrone..