Lautstärkemessung von Mühlen mittels App

Den Hinweis auf die Zufallszahl lese ich schon zum zweiten Mal. Ich hab da in der Tat ein Problem mit sinnerfassendem Lesen, das Geschriebene wird für mich durch die Wiederholung weder richtiger noch lustiger. Du verkürzt die Intention dieses Threads, um Recht zu behalten. Es ist trivial, dass die Leute, die schon lange vor deinem Vorschlag geschrieben haben, dass sie mehrere Mühlen unter identischen Bedingungen messen wollen, mehr Informationen für eine Auswertung liefern als diejenigen, die nur eine Mühle messen. Und ja, ich kenne den Begriff transitiv. Nur weil jemand deinen Vorschlag nochmal in epischer Breite erklärt, heißt das noch lange nicht, dass die Genialität dieses Gedankens von niemandem sonst verstanden wurde.

Ich finde, die Zunft der nur-schreibenden Bedenkenträger ist jetzt wirklich überproportoonal oft zu Wort gekommen. Wer nicht mitmachen will, kann es bleiben lassen. Oder er macht es "perfekt" und geht ins schalltote Labor. Dort hat er aber andere Bedingungen als in einer Küche. Aber Hauptsache die Zahlen sind perfekt reproduzierbar, sch... auf Artefakte und Validität.

Wäre schön, wenn sich wieder Leute mit konkreten Zahlen melden würden, die nach den von @sokrates618 wunderbar zusammengefassten Rahmenbedingungen vorgegangen sind oder andere echte Erfahrungen beisteuern können. Ab nächster Woche kann ich wie geplant weitere Mühlen messen und mal Messungen in verschiedenen Räumen machen.

 

Es ging zuletzt im Kern darum, nur Messreihen von mehr als einer Mühle unter kontrollierten jeweils konstant bleibenden Bedingungen zu nutzen. Die zugrundeliegende Intention ist wie gesagt offensichtlich. Sie bezieht sich ausschließlich auf die Auswertung und hat keinerlei Nutzen für die Vorbereitung und Durchführung. Vor allem aber werden andauernd implizit und explizit all diejenigen abgeschreckt, die nur eine einzelne Messung posten würden. Der "Verbesserungsvorschlag" ist das Gegenteil von konstruktiv.

 

Heute Abend habe ich meine alten E-Mühlen ausgemottet und zusammen mit der CB1 unter den bereits geposteten Bedingungen durchgemessen:

In den Hoppern waren jeweils nur ca. 50g Zicaffe per tue
jeweils 2-3 Durchgänge, gemittelt (Abweichung 0.0 - 0.3 db)
Alle Werte in db(A)

CB1
leer: 74,0
voll: 88.8

Saeco Lux
leer: 94,9
voll: 94,0

Iberital Challenge
leer: 95,1
voll: 92,2

Anfim Best
leer: 83,3 (ohne Hopperdeckel) bzw. 77,9 (mit)
voll: 94,4 (ohne Hopperdeckel) bzw. 93,9 (mit)

Bei der Anfim Best hatte ich beim ersten Mal den Hopperdeckel vergessen. Das war aber ganz lehrreich. Außerdem:
Wenn man von oben auf die die beiden Deckel Druck ausübt, ist sie leer nur 72,2 db laut. Ich bin so weit wie möglich neben der Mühle gestanden, habe aber dabei sicherlich mit meinem Körper etwas reflektierenden Schall absorbiert. Im Betrieb habe ich es nicht gemessen.
Ähnliches hatte ich früher bei der Challenge beobachtet: Wenn man etwas Schweres auf den Deckel legt, wird die Mühle deutlich leiser und angenehmer.


Außerdem habe ich die CB1 in zwei weiteren Zimmern gemessen
- jeweils im Leerlauf
- entweder mitten im Raum stehend
- oder in der Ecke mit ca 20cm Abstand zu den reflektierenden Wänden
- in jeweils 115 cm Höhe

Zimmer1: 26 qm Parkett
Mitte: 69,5
Ecke: 73.6

Zimmer 2: 13qm Teppichboden
Mitte: 71,1
Ecke: 73.8

Die anderen Räume liegen in Größe und Ausstattung irdendwo dazwischen, die hab ich mir angesichts der konvergierenden Ergebnisse gespart Meine erste Erkenntnis aus der kleinen, völlig unwissenschaftlichen Messreihe:

Raumgröße und - Ausstattung sind von untergeordneter Bedeutung, wenn man die Mühle in eine reflektierende Ecke stellt und aus ca. 1m Entfernung im 45°-Winkel misst.

Ganz herzlichen Dank an @sokrates618 für den Sachverstand

 

Das hält man auch nicht lange aus

Wobei ja die 95 dBA mit meinem S4 gemessen wurden. Aber das Ding ist wirklich höllisch laut, die Challenge ist nur unwesentlich stabiler gebaut. Mit Alubutylmatten und Gewichten ließe sich das sicher deutlich reduzieren.

 

Das Frequenzspektrum wirkt sich mit Sicherheit auf das subjektive Gefühl aus, das wurde ja auch schon mehrfach angemerkt. Der Klang meiner Challenge ist im Betrieb etwas unangenehmer als der meiner Best, aber letztendlich geben sich die beiden nicht viel. Ein wichtiger Unterschied für mich ist beim Single Dosing, dass die Best am Ende immer leiser und tieffrequenter wird, während die Challenge und die Lux zu jaulenden Düsentriebwerken mutieren.

Ich sehe keine Im Moment sind gerade wieder dort, wo wir vor diesem Thread schon waren: Ausschließlich subjektive Beschreibungen. Schade.

Ich weiß nicht, ob es an meinen konkreten Räumen und meiner konkreten Mühle lag, dass die Werte für "Mühle in der Ecke" so extrem nahe beieinander liegen, das hatte ich so keinesfalls erwartet. Ich hatte auch nicht erwartet, dass die kalibrierte App im Vergleich zum hochwertigen Equipment von @sokrates618 so geringe Abweichungen zeigt.

Beides sollte doch all diejenigen ermutigen, die bisher wegen der vielen und wiederholt vorgebrachten theoretischen Zweifel davon abgesehen haben, einfach mal selbst zu messen.