Lecker Crema nur mit Siebträger oder Kapseln?

Auf den Bildern sieht soweit alles okay aus.

Hast du die Dichtungen am Cremaventil, Einlauf und unten in der Brühkammer (rosa eingekreist) erneuert?



Gelb markiert = richtig herum eingelegt?
Rot markiert = Die Rillen sind sauber und die kleinen Löcher im Pilz auch alle frei? Über die Rillen fließt das restliche (wenige!) Wasser aus der Brühkammer in die Tropfschale ab, wenn der Bezug fertig ist.
Blau markiert = Halteklips Niederhalter Brühkolben. Die kann man ausklipsen und sich die Federn anschauen. Die sind ja in Ordnung.

Ich kann mir leider nicht erklären, wieso bei Dir in der Kammer so das Wasser steht. Nach einem Bezug muss das Trocken sein. Das einzige was ich noch vermute ist: Dein Puck ist jedoch wirklich viel zu wenig. Das ist viel zu wenig und viel zu grob. Das muss so aussehen, 1 bzw. 2 Bohnen von 5:



Wenn dein Mahlwerk nicht mehr die Menge und Feinheit mahlen kann, dann hast du allerdings auch viel Wasser in der Brühgruppe und einen großen Matschebollen. Allerdings darf oben hinter dem Kolben egal wie fein oder grob das Mahlgut ist kein Wasser hin kommen.

 

Hoi,

Zum Wasseraustritt am Drainageventil:

Das, was an deinem Drainageventil runterläuft ist das, was von der unteren Brühkammer durch den Stutzen und Druckabbau quasi reingedrückt wird. Das sind Partikel, welche zu klein für den unteren Schieber sind und daher mit durchlaufen. Die laufen dann oben am Stutzenausgang raus, die "Rampe" hinunter und sammeln sich dann in der Feder, weil da ein Durchlass vom Gehäusedeckel ist. Es läuft NICHT durch den Gang wo der Metallschieber drin ist!



Nehmen wir mal an, das Mahlwerk ist fertig und muss neu. Dann passiert folgendes:

Das Mahlwerk mahlt zu wenig und zu grob. Dieses wenige Mahlgut kommt in die Brühgruppe. Dann wird das alles mit Wasser getränkt und versucht zu brühen. Der Puck ist aber zu klein und nicht verdichtet genug, daher auch die miese Extraktion. Durch den "Mini" Puck kann das Restwasser in der Brühgruppe nach Druckabbau nicht mehr komplett aufgesaugt werden. Dann hast du eine Matsche, welche ausgeworfen wird und der Rest der Puckmatsche + Wasser verbleibt in der Brühkammer. Da der Puck nicht als ganzes ausgeworfen werden kann, sammeln sich vermehrt Restpartikel im Brühgehäuse an und verdrecken dies mit der Zeit. Das bedeutet dann, dass das Wasser unten nicht abfließt und damit dann in der Brühgruppe steht.

Zu deinem Wasserverlust oben in der Brühgruppe:

Wenn der Querträger nicht gebrochen ist und das eingesetzte Dichtgummi an seiner Unterseite noch in Ordnung ist (da ist so ein Nupsi), liegt der Fehler entweder am Steigrohr oder am oberen Brühkolben (Haarriss). Weitere Möglichkeiten gibt es hier nicht, wo es das Wasser rausdrücken kann. Da die Lippendichtung und die Dichtung am Cremaventil im Steigrohr bereits getauscht wurde, könnte hier ein Fehler im Steigrohr oder eben am Kolben vorliegen. Das muss auch nicht direkt sichtbar sein, der Riss kann sich auch erst mit anliegendem Druck öffnen.

 

weiß nicht ob das schon mal erwähnt wurde:
bei den ganzen kva mahlwerken kann man idR nachstellen und so die scheiben wieder näher zueinander bringen.
der verschleiß findet aber hier nicht auf den scheiben statt sondern in der plastik-lagerung.
vielleicht hilft es ja testweise mal, aber auf lange sicht sollte man evtl tauschen, damit die scheiben nicht rumeiern, sondern gleichmäßig arbeiten



im video sieht man die grundeinstellung, vermutlich kannst du die einfach mal so weiter drehen, dass die scheiben weiter zueinander kommen.

 

@cottec Ja, man kann intern nachjustieren. Der Verschleiß entsteht definitiv an den Mahlscheiben, nicht an der internen Rasterung oder Plastik Lagerung. Die ist bei den Melitta Mahlwerken ziemlich robust.

Hier im Link gut zu sehen: Alter Mahlring, Neuer Mahlring bei meiner Caffeo CI

Lecker Crema nur mit Siebträger oder Kapseln?

 

hahaha niemals, das sind zwei verschiedene versionen.
so kannst du mahlringe nicht mal mit 10 tonnen kaffeebohnen abnutzen

die haben das design geändert, dass die bohnen besser reinkommen und man auch feinere mahlgrade realsieren kann. die alte geometrie lässt bei zu feinen mahlgraden keine bohnen mehr reinfallen und dreht dann leer

 

Das Linke war die abgenutzte Mahlscheibe an der Melitta CI. Damit sah das Mahlgut genauso aus wie bei izanagi. Du grob und viel zu wenig. Die Rechte Scheibe ist eine neue Version V5, das ist richtig. Aber auch ein neuer Mahlring in der alten V3 Version wäre profilierter als das was ich ausgebaut habe.

 

sorry, das ist käse
die kanten sind größtenteils alle noch scharfkantig und haben noch eine form (grün)
kaffee kann den stahl nicht abtragen.
verschleiß erkennt man an den umgebogenen kanten (rot) tiefer drin, das ists dann aber auch.

das ding ist sicher nicht mehr scharf, aber sollte noch kaffee rausbringen...
und das sieht mir übrigens mehr nach dem ein oder anderen steinchen aus, das da evtl doch mal drin war

 

Ich sage nicht dass deine Ausführung nicht stimmt, bitte nicht falsch verstehen. Ggf. ist das auch ein Zusammenspiel aus beidem. Die Halterung sah jedenfalls bei mir noch prima aus, da war nix ausgenudelt. Leider habe ich kein Bild von einem neuen Mahlring V3 zur Hand, sonst hätte ich das gern mal gegenübergestellt.

Wenn Kaffee den Stahl nicht abtragen kann, dann müssten ja jegliche Mahlscheiben und Werke theoretisch unbegrenzt haltbar sein. Dem ist doch aber auch nicht so. Je nachdem was für ein Kaffee drin ist können ja zusätzlich auch Fremdkörper drin sein, welche dann das Mahlwerk schädigen können. Gerade bei günstigem Kaffee aus dem Discounter kann das der Fall sein.

Wie gesagt, das Mahlwerk / Ringe sehe ich als aller letzte Option, zuerst sollte die Undichtigkeit behoben werden.

 

wieso schätzen die Hersteller dann die Haltbarkeit ihrer Scheiben nach "kg Bohnen" ein?

Mahlkönig z.B. gibt die Lebensdauer bei mittlerem Mahlgrad an und diese variiert stark zwischen den Scheiben.



siehe auch: Gute und intakte Mahlscheiben sind wichtig - sehr wichtig!

 

Meine rudimentären Kenntnisse von Physik sagen mir, dass es unzerstörbare Materialien, zumindest außerhalb von Laboren, (noch) nicht gibt.
Nimm den Stahl einer guten Rasierklinge. Horn, also das Barthaar, und Haut sind absolut geeignet, die Klinge stumpf zu machen. Und gehärteter geschliffener Stahl in einer Kaffeemühle bleibt sicher länger scharf, aber halt nicht ewig. Irgendwann schießt der Kaffee quasi das Ehrentor
Von der Tatsache, dass gehärteter Stahl früher bricht sei ganz geschwiegen.

 

stumpfe klingen sind aber eher umgebogene kanten, als dass das material fehlt.

ja, natürlich brechen die umgebogenen kanten auch weg und es wird abgetragen, aber eben nicht so, dass hier der mahlgrad nach 15k tassen nicht mehr stimmt(bei 8g macht das 120kg kaffee)

 

Also zumindest das nachjustieren kostet ja nix.
beim ausbauen hast du da nen streifen draufgemalt.
ich nehme an, dass wenn du hier die beiden teile zueinander verdrehst, in eine richtung den mahlkonus näher an den zylinder kriegst.
wie die verstellung nachher gerastert ist, keine ahnung, muss man am besten mal ausprobieren, ich kenne die maschine nicht...
bei denen die ich kenne ist da immer ein bisschen spiel für die grundeinstellung im werk vorgesehen

hier kannst du mal versuchen ein gutes rezept für deine bekannte kaffeemenge zu ermitteln
The Best Bean To Cup - YouTube

12 / 13 g sind schon ein ordentlicher wert für nen vollautomaten, das lässt hoffen



aber klar, wenn der druck woanders hin kann, dann geht er woanders hin...

 

Er muss den Verstellring bei ausgebautem Mahlwerk abnehmen und weiter nach rechts verstellt wieder anbringen. Dann wieder nach links auf der Rasterung drehen um die Mahlscheibe enger zu stellen. Nicht zu viel auf einmal verstellen, wenn zu fein gemahlen wird kann die Brühgruppe verstopfen und ggf. platzen.

 

dafür wird die ja wohl ein überdruckventil oder nen dichtring haben, der nachgibt?!

kannst ruhig viel verstellen, den grob-bereich des werks-setups kann man ja bei vollautomaten eigentlich direkt vergessen, keine ahnung, was die sich dabei denken...
wenn dein neues "grob" so fein ist wie jetzt das "fein" dann sollte das ja reichen

 

Puhh, ziemlich gefährlich so eine Empfehlung.

Wenn du selbst schreibst dass Du die Maschine nicht kennst, und dann auch noch annimmst, dass da schon eine Art Sicherheitsfeature verbaut sein müsste, dann solltest du nicht so eine Empfehlung aussprechen, die potentiell ziemlich gefährlich ist und im schlimmsten Fall Personen schädigen kann.

Und nein, so ein Ventil gibt es in der Maschine nicht. Wenn zu fein gemahlen wird und dann Druck drauf kommt, dann passiert folgendes:

Solange der Kolben dicht bleibt (aka nicht platzt) und das Brühgehäuse auch, dann baut die Pumpte soviel Druck auf, bis es das äußere Brühgruppengehäuse zerreißt / sprengt. Wenn dir bei 15 bar die Teile um die Ohren fliegen, dann ist das kein Spaß. Genau das ist mir beim Austausch der Mahlringe von v3 auf v5 bei meiner Caffeo CI passiert und mir hat es die Brühgruppe sprichwörtlich in der Maschine zerrissen. Lag daran, dass die v5 feiner mahlt und man die Grundeinstellung der V3 nicht benutzen darf.

Genau aus dem Grund gebe ich keine Empfehlung, den Mahlgrad zu schnell ins Feine zu verstellen.

 

okay, gut dass du es dann hier sagst, ist ja lebensgefärhlich
was machen die denn dann bei ner fehlbedienung, wenn einer z.b. pulver in den vorratsbehälter schüttet?


dann halt erst mal 2 schritte weiter und vor dem ersten bezug im bohnenbehälter auf grob drehen und dann rantasten

 

Ich wuerde das Teil entsorgen.