Lelit Bianca oder Profitec 600

In diesem test von 12 ZK (fast alle sind E61):



Temperaturschwankung war innerhalb von paar °, normallerweise konstant. (gemessen im Siebträger)

 

Meine Messungen mit kalibrierten Werkzeugen während der Bezüge erfolgen parallel an vier verschiedenen Stellen der Maschinen und natürlich auch im Siebträger.

 

Die Angabe "innerhalb von paar °" ist ja nicht so prickelnd. Gourmet-Bohnen benötigen ein Temperaturkonstanz von max. 1,5° Schwankung für gleichbleibend guten Geschmack. Die feinen Nuancen kann ja nicht jeder schmecken, da nur wenige naturbedingt mit so sensiblen Geschmacksnerven ausgestattet sind, dass sie sich auch als Sommilier bezeichnen könnten.

 

Die Xenia wäre auch ein Kandidat !
.

 

absolut

 

Hmm ich würde sagen bei einer Profitec ist einfach die Marge für den Händler höher als bei einer Bianca.... Würde ungern auf das schnelle Aufheizen und den frei platzierbaren Tank der Bianca verzichten wollen. Eine profitec oder ECM würde ich mir wenn aus design Gründen holen. Rational ist das mMn im Vergleich zu einer Bianca nicht zu erklären wenn es e61 sein soll. Aber was ist bei 2000 Euro für eine kaffeemaschine schon rational

 

Garnichts. Man könnte sich bestensfalls darüber unterhalten, ob das Design 'modern' ist.

Brühgruppen sind ja weitestgehend nur Metallklumpen, deren Aufgabe es ist, eine Temperatur zu halten und zu übertragen. Um so eine Gruppe zu heizen, gibt es mehrere Wege. Streng genommen ist davon keiner modern. Gab es alles schon in zig Varianten: über Wasser als Wärmeträger, über Heizpatronen, etc etc

Und dass 'vor zig Jahren erfunden' nicht gleich unmodern ist (im Sinne von: taugt nicht mehr so Recht für heute), wissen wir doch alle aus eigener Erfahrung. Von vielen der Dinge, die wir heute im Alltag nutzen, wissen wir noch nicht einmal wann es erfunden wurde.

 

Da ist was dran. Ich habe bei mir eine zweigruppige Dual-(Multi-)Boiler-Maschine ETERNA von 1963 mit Brühgruppen des Herstellers, die aus sechs Bauteilen bestehen, ohne Elektronik und sie hat eine Temperaturschwankung von gerademal 1,1° an der einen und 1,6° an der anderen Brühgruppe. Wobei die Abweichung an den etwas ungenau arbeitenden Thermoschaltern liegt.
Mit "modern" meinte ich auch nicht die Optik, sondern die Möglichkeiten entsprechend Entwicklungsstand. Und da sind wir mit den jetzigen Erkenntnissen gegenüber 1961 (E61 = 1961) schon recht weit vorangeschritten. Außer ETERNA, die konnten es schon 1963.

 

Wie erklärt man damit die unterschiedliche Ergebnisse im Siebträager? Die Temperaturschwankung von, ich zitiere "von ca. 1,8° bis max. 3,5°" ist nirgendwo zu sehen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass fast alle Maschinen eine erstaunlich gute Temperatur-Konstanz während der Brühzeit abliefern. Positiv hervorzuheben sind die Rocket Appartamento mit einer Schwankung von nur 0,17 Grad zwischen Sekunde 5 und 22. Die Bezzera Magica reiht sich mit einer Differenz von -0,18 Grad ein. Außerdem liefern die Xenia (Schalter rechts), die Rocket Mozzafiato, die Elba 1, die Quick Mill Rubino und auch die ACM Homey gute Ergebnisse, mit weniger als 0,5 Grad Schwankungen im Bezug. Das ist sensationell und alles viel besser, als wir noch vor Monaten erwartet hätten.

Die Quick Mill Andreja (0,53), die ECM Manufacture Mechanika V Slim (0,87) und die Lelit Mara X (0,89) liefern auch noch gute Ergebnisse. Die Bezzera BZ10 kommt auf einen Wert von 1,02 und die Profitec Pro 500 auf -1,44 – das ist alles völlig in Ordnung. Bei der Profitec Pro 500 ist anzufügen, dass dieser Abfall erst ganz am Schluss der Extraktion stattfindet, wo ohnehin nicht mehr viel Wesentliches aus dem Kaffeepulver gelöst wird.

Zweikreiser-Espressomaschinen im Vergleich – der große Espressomaschinen-Test

Schlimmste von 12 getestete ZK war bei 1.44 grad.

 

Das hängt damit zusammen was bzw. wie man misst und vorallem: wie man auswertet. Das Einhängen eines Messfühlers und eine Kurve in Excel macht noch lange keine Auswertung.

Über die Qualität einer Messung kann man erst dann urteilen, wenn man die Messprozedur kennt und diese einen ausreichend guten Bezug zur Realität herstelt.

Und Vergleichbarkeit entsteht erst dann, wenn man Messung und Auswertung gleich erfolgen.

Wer sich einlesen möchte:

https://www.worldcoffeeevents.org/w...rewing-Temperature-in-Espresso-Machines-2.pdf

Freak-Artikel: Wir haben Temperatur-Präzision bei Espressomaschinen getestet - DieRöster

 

Es geht nicht so sehr um die Schwankungen innerhalb eines Bezuges. Die halten sich relativ gut im Rahmen der Toleranzen.
Es geht um die Differenzen Bezug zu Bezug.
Dabei entstehen dann auch die starken Abweichungen des Geschmacks von einem Espresso zum anderen. Mal so ganz grob benannt von bitter zu sauer. Je nachdem, wie schnell hintereinander die Bezüge gestartet werden.
Die von die zitierten daten innerhalb eines Bezuges sind relativ ähnlich zu den Messungen von mir.
Was wenig bei den Messungen berücksichtigt wird (auch bei meinen), ist die Abhängigkeit der Temperatur im HX zu den Schaltintervallen der Heizung.
Starte ich den Bezug Bruchteile von Sekunden vor der Einschaltung der Heizung ohne direkt voangegangenen Bezug, kann die Temperatur (je nach Maschinentyp, Hersteller und Volumen des HX) schon bis zu rund 3° im HX abweichen gegenüber dem Zeitpunkt direkt nach dem Aufheizen und erfolgtem Bezug.
Mit diesen Angaben sind die vielen Parameter, die die Ergebnisse verändern, längst nicht alle aufgeführt.

 

Genau

 

Übrigens genau die ist bei mir sehr weit im hinteren Feld der Ergebnisse bei der Temperaturschwankung von Bezug zu Bezug. Für mich kaum noch vertretbar. Wie bereits weiter oben erwähnt, der "normale Espressotrinker" wird es nicht so recht wahrnehmen. Dem Sommelier sträuben sich da die Nackenhaare und mir auch. Als ich noch meinen Espressomaschinenladen hatte, waren einige wenige Mitarbeiter richtig begeistert von der Appartamento und andere mit fein ausgeprägtem Geschmack haben die Maschine komplett links liegen lassen.

 

Das kann man sehr gut hier zwischen Bezug 1 und Bezug 2 sehen: Brezzera Mitica Top kommt nicht auf die richtige Temperatur

 

Mir ist das Sensationelle nicht ganz klar bei der Aussage.
Innerhalb der Bezüge war es immer recht ordendlich mit dem Temperaturverlauf - bei fast allen Maschinen, wenn nicht sogar sehr gut.
Der Unterschied befindet sich von Bezug zu Bezug in in der Qualität der einzelnen Ausgaben.
Da geht es im Ergebnis der Bezüge, insbesondere bei Maschinen mit E61-Brühgruppe, durch die Temperaturschwankungen extrem auseinander!

 

Dieser übertriebene Einsatz von Superlativen für „ich bin zufrieden“ scheint schwer in Mode zu kommen. Lese ich in der letzten Zeit öfter hier..

 

Hier läßt sich jemand über die Qualität der Lelit aus (ab 2:30):

Auch wenn der wohl Händler für Profitec ist, scheint es wohl nicht falsch zu sein

 

Was genau scheint nicht falsch zu sein und woran machst du das fest?

Und hier die Reaktion darauf...

 

Ja nee, lustig.
Schon mal ne LM Mini Gruppe von innen gesehen? Es gibt sehr wohl moderne und auch energiesparendere Lösungen vs Metallklumpen, die an der freien Luft fröhlich vor sich hin heizen. Ja klar, man kann da ne Heizpatrone reinstecken, macht man bei den Bezzis ja auch, aber wirklich moderner wird das damit nicht..

Deine Sicht auf BG trifft in der Tat bei der Xenia absolut zu.

 

Es lohnt sich gar nicht den Quatsch in diesem Video zu kommentieren. Das hat sich wohl der Ersteller auch gedacht und direkt die Kommentare deaktiviert. Das sagt MMn schon alles über den Inhalt des Videos.

Edit: Dass die Profitec erheblich besser aussieht ist aber MMn leider wahr. Wenn ich das Geld hätte würde ich mir auch eine Synchronica in schwarz kaufen... Sieht einfach stark aus. Die kann dann alles was die Bianca kann bis auf den Tank. Das ist einer der Gründe neben Preis Leistung weshalb ich die Bianca genommen habe. Das Befüllen mit seitlich montiertem Tank ist für mich um Welten einfacher...