Lelit PL 60 Plus T, Probleme mit Bezugszeit (erfahrener Benutzer)

Bist Du ein erfahrender Benutzer oder suchst Du einen? Ist mir nicht ganz klar.

Wie aenderst Du einen Mahlgrad um 3s? Und ist es bei Dir ungewoehnlich,dass beim feiner Mahlen die Bezugszeit steigt?

Was Du da mit Deinen 500g-Packungen machst ist mir auch nicht ganz klar.

 

Wieviel Pulver tust du in das Sieb und was verwendest du für ein Sieb?
Mahlst du nach jedem verstellen der Mühle einige Portionen durch? Das dauert immer einig Durchgänge, bis sich die Verstellung auswirkt. Also nicht zu hektisch zu Werke gehen.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit dürften eher weniger ursächlich sein.

Malabar 8-10 Wochen liegen zu lassen wäre für mich zu lang. Aber auch das dürfte die Ursache nicht sein.

 

Also meiner bescheidenen Meinung nach ist es ein Problem der Maschine. Da scheint was defekt zu sein. Evtl. die Pumpe?

 

Ich würde mal auf Channelling tippen, das manchmal auftritt und manchmal nicht. Das würde diese massiven Schwankungen erklären und auch, warum ein feinerer Mahlgrad plötzlich zu einer schnelleren Durchlaufzeit führt (weil es da plötzlich zu Channelling kommt). Untersuche doch mal den Puck nach dem Bezug wenn der Kaffee mal wieder durchgerast ist und schaue, ob es kleine Löcher im Puck gibt, bzw. ob der aufgebrochene Puck überall gleichmässig extrahiert aussieht.

Tritt das Problem sowohl beim Einerser als auch beim Zweier auf? Verwendete Siebe und Füllmenge wären gut zu wissen.

 

Dahin geht meine Vermutung auch. Das Ganze dann kombiniert mit zu hektischer Verstellung des Mahlgrades, so dass der echte Mahlgrad nie der angezeigte ist (Beispiel erst von 10 auf 6 runter, Espresso läuft beim nächsten Bezug genauso schnell weil noch grobes Mehl im Schacht der Mühle war, dann weiter runter auf 2, mittlerweile ist das Mehl von Mahlgrad 6 angekommen, was schon zu fein ist, Maschine verstopft, also wieder gröber auf 4, Maschine immer noch verstopft obwohl gröber gestellt usw.) Das würde das gegenläufige Verhalten von Mahlgrad zu Durchlaufzeit erklären. Dann noch schön Channeling dabei und die Verwirrung ist komplett.

 

8-9 Wochen sind m.E. viel zu lang. Ca. 10 Tage warten nach dem Röstdatum (!!! nicht nach dem Kauf/Versand) ist fast Pflicht, deutlich mehr führt nur dazu, dass der Kaffee nicht mehr wirklich frisch ist. Wenn der Kaffee dazu noch an einem relativ warmen Ort gelagert wird, dann sind die Ergebnisse in der Tasse nach 8-9 Wochen + 1-2 Wochen bis die angebrochene Packung leer ist, nicht mehr wirklich deterministisch und reproduzierbar. Das ist mindestens meine Erfahrung bis jetzt. Unabhängig davon ob Malabar oder nicht.

EDIT: Das alleine erklärt nicht den Unterschied zwischen 10 und 50Sek. Könnte aber eine der vielen kleinen Gründe sein, die in der Summe eine grosse Wirkung haben. Der Rest wurde bereits erwähnt.

 

Der TE hat geschrieben, dass das Problem auch bei frischem Kaffee auftritt:

[QUOTE="Volkmar 2010, post: 969173, member: 46326" Der jüngere, 2 Wochen alte Malabar, brachte ebenfalls keine Besserung./QUOTE]

Ansonsten halte ich die künstliche Alterung auch für keine wirklich gute Idee und würde, wenn mal wieder alles läuft, eher mit Temperatur und Brühdruck rumspielen, um eine besseres Ergebnis mit dem frischen Malabar zu bekommen. Aber das spielt ja im Moment keine Rolle.

@TE: Ich kann mir übrigens nicht wirklich vorstellen, dass das Problem an der Maschine liegen soll. Wenn die Pumpe kaputt wäre, würde sie halt dauerhaft keinen oder zu wenig Druck aufbauen, aber nicht wechselweise. Wenn das Expansionsventil machmal klemmt und dadurch der Druck dann entsprechend zu hoch steigt, könnte als Erklärung noch durchgehen. Aber von einem gelegentlich klemmenden Ex-Ventil habe ich eigentlich noch nie was gehört, und die Maschine hier ist ja noch ziemlich neu.
Du könntest natürlich trotzdem Deine Pumpe gegen eine Ulka EX4 austauschen. Wenn das Problem wirklich Channelling ist, könnte das was helfen, da der Druckaufbau am Anfang sanfter ist. In meinen Augen ist das immer ein sinnvolles, günstiges Upgrade, da sich auch der Geschmack verbessert. Allerdings sollte es auch mit der Originalpumpe hinzubekommen sein.

 

Yep, hat er. Wenn man aber so weit ist, dass nichts mehr passt und ratlos nach einer Lösung sucht, dann besteht eine Lösung darin, quasi wieder von vorne mit "Standard" Basiseinstellungen anzufangen und peinlichst genau darauf zu achten, dass alle Parameter stimmen.

 

Stichwort Graef CM 8??: Falls du während des Mahlvorgangs den oberen Teil der Mühle nur schon berührst, dann kann das konstruktionsbedingt drastische und nicht reproduzierbare Auswirkungen auf das Mahlgut haben. S. hier: Graef CM 70 - Gibt es zu dieser Mühle bereits Erfahrungen? Alle Graef-Mühlen haben diesbzgl. die gleiche Konstruktion. Das Phänomen tritt bei allen Modellen auf.

 

Dann lass es dir schmecken

 

Interessante Fehlerquelle darauf muss man erst mal kommen! Werd ich mir notieren!

Ansonsten wieder schmecken lassen!


Gruß