Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

Diskutiere Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit? Hallo! @buerokaffee: http://www.kaffee-netz.de/marktplatz/62467-arturo-neu.html Bei mir...

  1. #21 octabeer, 09.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Hallo!

    @buerokaffee: http://www.kaffee-netz.de/marktplatz/62467-arturo-neu.html

    Bei mir ist noch der Vorgänger verbaut. Insgesamt erlaubt das System sehr umfassende Umbauten...

    Grüße
    octa
     
  2. #22 espressionistin, 09.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    @buerokaffee: wie hast denn du eigentlich den Druck bei der Saeco gemessen?
     
  3. #23 buerokaffee, 09.02.2013
    buerokaffee

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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Danke, das Arturo Ding hatte ich auch schon gesehen. Schöne Sache! Und den Thread mit der Phasenanschnittidee auch. Sollte also machbar sein.
    Ich denke mal mit nem Arduino kriege ich das auch hin.

    Gar nicht. Alles theoretische Physik :-D
    Drucksensor ist aber bereits bestellt.
     
  4. #24 buerokaffee, 24.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Inzwischen habe ich einen Drucksensor zwischen Pumpe und Boiler eingebaut. Die Pumpe wird über Phasenanschnitt und einem PI Regler gesteuert. Nun kann ich den Druck zwischen Pumpe und Boiler stufenlos von 0 bis knapp 15 Bar regeln.

    Leider hat die Saeco Aroma kein Magnetventil am Brühkopf. Es ist lediglich ein normales Ventil verbaut, welches ab einem bestimmten Druck öffnet. Man könnte sagen es ist quasi ein Überdruckventil, dessen Ausgang in den Siebträger fliesst.
    Laut meinen Messungen hält das Ventil bis 4,3 Bar dicht.
    Wie verhält es sich nun mit den Druckverhältnissen bei Gegendruck durch Espresso-pulver?
    Angenommen ich stelle den Druck nun auf 6 Bar ein. Habe ich dann im Siebträger nur noch 1,7 Bar? Müsste ja eigentlich so sein. Es müsste dem Ventil ja quasi egal sein, ob davor 100 Bar anliegen und dahinter 96 Bar, oder davor 4 Bar und dahinter 0 Bar. Dies sollte ja im Ergebnis das gleiche sein (in dem Beispiel hält es gerade noch dicht).

    Das würde aber bedeuten, dass ich den Druck auf 13,3 (9,0+4,3) Bar einstellen muss , damit ich auf 9 Bar am ST komme, richtig?

    P.S. die Annahme gilt sicherlich nur für statische Druckverhältnisse. Aber 1 Milliliter pro Sekunde sollte keine großen Auswirkungen auf die Druckverhältnisse haben. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
     
  5. #25 buerokaffee, 24.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Leute, ich habe die "Befürchtung", daß die Saeco Ingenieure sich bei der Konstruktion was gedacht haben. Je länger ich über soeben geschriebenes nachdenke, desto sicherer bin ich mir, daß die Annahme stimmt.

    Bei 4,7 Bar Druck ohne Pulver im ST habe ich die optimale Fließgeschwindigkeit. Ziehe ich nun diese 4,7 Bar von dem Maximaldruck der Ulka Pumpe ab, der ja bei 15 Bar liegt (was mein Drucksensor auch anzeigt, wenn ich gegen ein Blindsieb presse), beträgt der Druck im Siebträger bei 10,3 Bar.
    Damit liegt die Aroma von Haus aus ja nur 1,3 Bar neben der optimalen Espressoherstellung!

    Somit ist das fehlende Magnetventil und stattdessen verbaute Federventil ein zwingendes konstruktionsbedingtes Feature der Saeco Aroma um den Druck der Pumpe auf annähernd korrekte Verhältnisse zu reduzieren.
    Weiterhin würde es bedeuten, daß der von mir betriebene Aufwand fast unnötig war! *kreisch*
    Naja, 1,3 Bar sind ja immerhin 14% daneben. Dafür kann man schonmal 30 Euro investieren :-D
     
  6. #26 octabeer, 24.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Hallo Huerokaffee!

    Herzlichen Glückwunsch und Hut ab zu deinem Umbau! Super! Kannst du noch was zur Steuerungsplatine, Bauteilen und Schaltplan berichten? Fotos!! ;-)

    Bezüglich deiner Frage zum Druck, bin ich nicht sicher ob ich das richtig verstehe:
    Es ist ein Überdruckventil vor der Brühkammer? Du müsstest quasi eine Kennlinie der Feder des Überdruckventils aufzeichnen. Ich würde davon ausgehen, dass dieses Ventil bei 9bar einen Durchfluss erlaubt, der oberhalb des Espressodurchflusses liegt. Der Durchfluss wird vom Espressopuck begrenzt. Das Überdruckventil würde in diesem Fall nur als Engstelle als eine Art Durchstromwiderstand den Fluss behindern (kaum Druckverlust, ähnlich wie andere Engstellen z.B. Steigrohr), aber nicht begrenzen.
    Meine Hypothese kannst du ganz gut mit dem Geschmack des Espressos prüfen: Wenn ich recht habe sollte bei einer Druckeinstellung von 9,0 Bar an deinem Sensor Messpunkt ein anständiger Espresso rauskommen. 13,3 bar dürfte zu einem wirklich eindeutig überextrahierten Ergebnis bei gleichen Parametern führen.

    Ich bin mir nicht sicher, aber ich hoffe meine Überlegungen helfen dir etwas weiter.
    Grüße
    Octa
     
  7. #27 buerokaffee, 24.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Hallo Octa,

    den gleichen Gedankengang habe ich auch verfolgt. Logisch, daß das Ventil einen Durchfluss erlaubt, der oberhalb des Espressodurchflusses liegt (siehe mein letzter Post, der gleichzeitig mit Deinem enstanden ist).
    Die Überlegung war also, geht der Druckverlust gegen Null, da das Ventil nur eine "Engstelle" ist.
    Meine Überlegung geht nun dahin, daß es keine Engstelle ist. Diese würde bei minimaler Druckdifferenz noch einen Ausgleich zulassen. Dies ist bei dem Ventil nicht der Fall. Bei 4 Bar fließt kein Wasser aus dem Brühkopf.
    Nimm das Beispiel mit den 100 und den 96 Bar, da fließt theoretisch auch nix.
    Aus der Praxis ergibt sich, daß ich den Espresso bei eingestellten 9 Bar und entsprechend gepresster Fließgeschwindigkeit zu lasch finde - sprich unterextrahiert. Bei 13,x Bar lecker und auch nicht bitter.
    Spricht für meine und gegen Deine Theorie.

    Meine Bauanleitung kann ich gerne mal veröffentlichen. Mir fehlen nur noch die DS18B20 Sensoren für die Temperatursteuerung.
    Die Steuerungsplatine ist derzeit ein Arduino Uno, Verstärker für den Sensorausgang und Phasenanschnitt habe ich mit ein paar Bauteilen zusammengelötet.
     
  8. #28 octabeer, 24.02.2013
    octabeer

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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Hallo!


    Vielleicht habe ich die Konstruktion der Maschine nicht ganz richtig verstanden:

    Drucksensor
    II
    Boiler = Schlauch = Pumpe = Schlauch = Tank
    II
    4,3Bar Überdruckventil
    II
    Brühkammer
    II
    Espressopuck
    II
    Tasse


    Oder verstehe ich das falsch?
    Das Überdruckventil könnte eine sehr viel einfachere Funktion haben: Es ist billiger als ein echtes Magnetventil und hält den Boiler während Nicht-Espressomachen (= Druck kleiner 4 bar) zu und öffnet bei Pumpe an und schließt wieder bei Pumpe aus und Druck auf unter 4 bar abgebaut.


    hast du einen PID an der Maschine? Brühtemperatur und Druck gleich sich zum Teil aus.

    Grüße
    octa
     
  9. #29 buerokaffee, 24.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Hier eine Explosionszeichnung der Maschine: klick
    auf Seite 2 siehst Du den Schlauch, der die Pumpe mit dem von mir benannten Boiler verbindet (Teil Nr. 14). Den Schlauch habe ich in der Mitte durchgeschnitten und ein T-Stück eingebaut an welches ich den Sensor über ein weiteres Stück Schlauch (bzw. Teflonrohr) angeschlossen habe.
    Wenn man in die Maschine reinguckt sieht der "Boiler" jedenfalls wie ein Teil aus, wo kaltes Wasser reingepumpt wird und unten läuft heisses Wasser raus.
    Nummer 25 ist die Feder für das Auslassventil.

    Die von Dir genannte einfache Funktion des Boilerverschlusses übernimmt das Ventil in der Tat auch. Ob es nur diese Funktion hat, bezweifle ich ja - da hatten die Ingenieure dann eine hübsche win-win-win-Situation: Billig - Dicht halten nach Espressobezug - Druck mindern ;-)

    Deinen letzten Satz verstehe ich nicht, kannst Du das näher erläutern?
    Wie gesagt, die Temperatursteuerung übernehmen derzeit noch die original Thermostate. Die benötigten Temperaturfühler für die PID Regelung sind noch in der Post.
     
  10. #30 octabeer, 24.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Hallo!


    Also ich glaube ich stimme deiner Deutung nicht zu. Druck und Fluss verhalten sich wie Spannung und elektrischer Strom, nur dass die Formel exponentiell ist: U (Druck) = R (Durchflusswiderstand) * I² (Fluss zum Quadrat). Dein Argument des in "Reihe" schaltens von Puck und Überdruckventil würde aber nur nach Maßgabe des Durchflusses zutreffen. Es fällt Druck nur in dem Umfang ab in dem Widerstand gegen Durchfluss besteht.

    Machen wir ein (Gedanken)-Experiment: Der Ausgang deiner Maschine ist das Überdruckventil, kein Siebträger: Wieviel Druck entsteht beim Leerbezug mit VOLLER Pumpenleistung und wie hoch ist der Fluss? 4,3bar sagst du hat das Ventil? Du müsstest etwa 400 ml Wasser Pro Minute durchbekommen, laut Kennlinie der Ulka.

    "Schaltest" du jetzt einen Espressowiderstand dahinter, ist der Druck bei 9 bar und der Fluss aber viel geringer, die Feder sollte einfach offen stehen, weil sie bei 9bar noch viel größere Flüsse passieren lassen würde. In diesem Zustand ist der Druck im gesamten System gleich, das heißt hängt dein Drucksensor hinter der Pumpe oder am Boiler, ist das für die Messung egal.
    Ist der Druck niedriger als notwendig, um das Ventil zu öffnen, wird nur in der Maschine OHNE Brühkammer Druck aufgebaut.
    Hui, das habe ich nicht so gut erklärt, wie ich das meine. Kannst du mir folgen?

    Was ich mit Druck kompensiert Temperatur meine, ist dass bei zu kalten Maschinen höherer Druck bessere Ergebnisse liefert. Bei zu heißen Maschinen kann man mit dem Druck runter. In etwa Druck * Temperatur ~ Extraktionsenergie = Extraktionsintensität.


    Viele Grüße
    octa
     
  11. #31 buerokaffee, 25.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Hallo octa,

    lustigerweise kann ich mir das was Du sagst vorstellen genauso wie ich meinen Gedankengang plausibel finde. Da mir das ganze keine Ruhe gelassen hat, habe ich folgenden Versuchsaufbau gestartet:
    T-Stück am Sensorausgang zwischen Pumpe und Boiler verschlossen und ein Stück Teflonrohr mit Heisskleber in den Siebträger eingeklebt (der Heissklebergeschmack sollte nach Beendigung des Experiments nach 2-3 Espresso verflogen sein :-D)
    An das Teflonrohr habe ich wieder den Drucksensor angeschlossen. Somit habe ich ein Blindsieb mit Drucksensor gebastelt.

    Ich habe mir vorher den Wert der Phasenanschnittsteuerung bei 6 Bar Druck gemerkt (als der Sensor zwischen Pumpe und Boiler angeschlossen war). Gemessen wurde gegen Blindsieb.
    Laut meiner Theorie müsste ich nun die besagten 1,7 Bar messen. Was soll ich sagen:
    ich lag falsch. Der Druck im Siebträger beträgt ebenfalls 6 Bar.
    "Nicht schlimm", dachte ich. Hat sich meine Bastelei doch gelohnt.

    Jetzt wirds aber kompliziert. Nun habe ich eine zweite Messung vorgenommen und volle Suppe Strom auf die Pumge gegeben in der Erwartung, daß mir knapp 15 Bar angezeigt werden.
    Pustekuchen!
    Der Druck springt auf 10,3 Bar und steigt dann ca. im Sekundentakt um 0,1 Bar. Spätestens bei 12 Bar ist Schluss.
    Interessant finde ich neben der Tatsache, daß der Druck nicht auf 15 Bar steigt, daß sich meine prognostizierten 10,3 Bar hier wiederfinden. Leider mit der Tatsache, daß ich dabei gegen ein Blindsieb messe und ich oben etwas Durchfluss angenommen habe.
    Wenn ich nun die Dampfdüse aufdrehe, kann der Wasserdruck hierüber abnehmen und ich kann einen Bezug simulieren. Bei gefühlt korrekter Durchflussrate sinkt der Druck auf ca. 9,7 Bar.

    Liegen wir nun beide daneben?
     
  12. #32 Markus M, 25.02.2013
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    Die genauen Öffnungsverhältnisse des Überdruckventils sind leider so einfach nicht zu erfassen.

    Zunächst ist Dein Gedankengang richtig, buerokaffee. Das Überdruckventil sorgt theoretisch bei nicht-statischen Verhältnissen für eine Druckdifferenz, die abhängig von der Federkraft ist. Man kann es sich wie eine verschiebliche Dichtscheibe vorstellen, auf der einen Seite drückt die durch den Pumpendruck erzeugte Kraft, auf der anderen die durch den Druck im Sieb erzeugte Kraft addiert mit der Federkraft.
    Die Annahme der 4,3bar gewährleisteten Druckdifferenz, gemessen bei offenem Sieb, also der Federkraft plus Atmosphärendruck würde aber lediglich stimmen, wenn die Druckbeaufschlagten Flächen des Ventils zu beiden Seiten gleich groß wären. Dies ist normalerweise nicht der Fall. (Kraft * Fläche = Druck)

    Für eine exakte ermittlung der Kennlinie des Ventils (Gerade mit y-Achsen Abschnitt entsprechend der Federkraft) müsstest Du für einen Durchfluss im Sieb sorgen und dann entsprechend bei mindestens 2 Einstellungen die beiden Drück vor und nach dem Ventil messen.

    Viele Grüße
    Markus
     
  13. #33 buerokaffee, 25.02.2013
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    Natürlich, Du hast vollkommen recht. Wenn ein Kegel, oder wie in diesem Fall eine Halbkugel (so sieht es zumindest auf der Zeichnung aus) das Ventil bildet geht die druckbeaufschlagte Fläche ja gegen Null.

    Irritiert mich dann aber umso mehr, daß der Druck bei Volllast nicht ansatzweise auf 15 Bar geht.

    Klingt sinnvoll. Zumindest hatte ich gestern noch den Gedankenfehler, daß ich den Bezug durch die Dampfdüse simulieren kann. Ich muß ja hinter dem Ventil entnehmen. Bei einem Magnetventil müsste die Vorgehensweise aber funktionieren.
    Ich könnte ja den Schlauch aus dem Siebträger schrittweise perforieren. Das sollte gehen.
     
  14. #34 octabeer, 25.02.2013
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    Hallo!


    Ich bin gespannt was rauskommt, ich lasse mich gerne Überzeugen. Es ist doch eine Ulka in der Maschine verbaut? Dann müsste doch bei einem Leerbezug Druck und Fluss der Schnittpunkt von Kennlinie der Ulka mit Kennlinie des Gesamtwiderstand der Maschine (Durchflusswiderstand + Überdruckventil bei sich ergebendem Fluss).

    Was ich als Gedankengang noch nicht verstanden habe, ist die Überlegung zu "Gegendruck" oder Druckminderung durch Gegenkraft des Ventils. Die Maschine hat nur den Abfluss über das Überdruckventil in die Brühkammer und von dort durch den Puck in die Tasse. Bei einem "Abzweig" mit Überdruckventil gibt es einen Fluss, der Druck reduziert sich, sofort klar.

    Aber bei dem System der Maschine? Ich verstehe nicht, wie eine Feder, die bei 4bar öffnet, bei 9bar einen Durchflusswiderstand von 4bar haben soll, obwohl die Flussrate weit unterhalb von dem liegt, was bei 9bar durchströmen könnte. Der Fluss entscheidet über den Druck.
    Also, vielleicht bin ich hier auch schief gewickelt... Lasse mich gerne überzeugen.

    Ich glaube, um die Debatte weiterzuführen bräuchten wir unbedingt Flussraten, insbesondere beim Leerbezug.


    Eine dumme Frage: welche Messgenauigkeit hat dein Sensor? Wie gut hast du die Messung des elektrischen Signals auf der Platine im Griff? Vielleicht sehen wir hier einfach Messungenauigkeit?

    Viele Grüße
    octa
     
  15. #35 buerokaffee, 26.02.2013
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    AW: Lieber zu viel Druck oder zu kurze Durchlaufzeit?

    Gemessen wird zwischen Pumpe und Boiler, also vor dem Brühkopfventil. Ich nehme an hier entsteht der maximale Druck. Alles was es an Wiederständen gibt kommt dahinter.
    Wenn ich Dich richtig verstehe, müssten sich die so ermittelten Daten auf der Kennlinie der Pumpe bewegen. Das tun sie offenbar. Den Test mit den 400ml pro Minute bei Leerbezug habe ich gemacht und es passt ca.

    Ich hatte angenommen, das ein Fremdgegendruck auf das Ventil wirkt.

    Ich dachte das Thema ist vom Tisch. Oder verstehe ich Dich nicht?

    Der Sensor müsste genauer sein, als der von Dir verwendete Honeywell, zumindest laut Datenblatt. Geeicht habe ich da nix und alles theoretisch errechnet. Da mir aber nun zwischen 0 und 14,6 Bar was angezeigt wird, kann ich ja nicht großartig daneben liegen. Der Sensor gibt 0-20mV analog zu 0-20 Bar aus. Das Signal verstärke ich über einen OP Amp (Max4238.) um den Faktor 241 und lese an einem analogen Eingang von Arduinoboard aus. Mit einem entsprechenden Umrechnungsfaktor zeigt der mir hübsch den Druck an.

    Ich werd die Tage nochmal Messungen im Siebträger vornehmen. Diesmal mit Fluss. Das sollte etwas Licht ins dunkel bringen.
     
  16. #36 buerokaffee, 26.02.2013
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    Die ersten Testergebnisse liegen vor:

    1. Kein Fluss am Siebträger
    15 Bar Druck zwischen Pumpe und Boiler
    10,3 Bar im Siebträger (steigt dann aber noch ganz langsam etwas an)

    2. 102ml Fluss pro Minute
    12,1 Bar zwischen Pumpe und Boiler
    7,9 Bar im Siebträger

    3. 333ml Fluss pro Minute
    - - -
    2 Bar im Siebträger

    Ergebnis: wir haben hier ganz klar ein Druckabfall um ca. 4 Bar hinter dem Brühkopfventil.
     
  17. #37 buerokaffee, 26.02.2013
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    Ich schlussfolgere, daß das Brühkopfventil so konstruiert ist, daß die gleiche Fläche auf beiden Seiten den Wasserdruck abbgekommt und somit der Fremdgegendruck voll mitzählt.
    Laut Zeichnung könnte das stimmen. Das Wasser wird durch ein Rohr in den Brühkopf gepumpt. in dem Rohr sitzt ein kleiner Federstempel, der an einem Ausgangsloch vorbeirutscht.
    Beispiel von neulich 100 Bar von der Pumpe, 96 Bar Gegendruck im Siebträger (also Fremdgegendruck) -> Ventil dicht.
    Daher vermindert es den Druck immer um den Differenzdruck.
    Zumindest erkläre ich es mir so.
     
  18. #38 octabeer, 26.02.2013
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    Hallo!

    Vielen Dank für die Arbeit und die Ergebnisse!

    Ich hatte erwartet, dass die beiden Kammern oberhalb von 4 bar einfach als ein System betrachtet werden dürfen. Pumpe drückt in Boiler, Boiler drückt in Brühkammer. So lange der Druck im Boiler größer ist als in der Brühkammer, geht Wasser in die Brühkammer, bis der Druck in beiden Kammern gleich ist. Warum jenseits des Ventils der Druck so viel niedriger ist? Durch die Gegenkraft einer Feder? Es muss wohl so sein, ich bin schlichterdings überfragt.
     
  19. #39 Markus M, 26.02.2013
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    Stell dir vor Du drückst gegen eine Tür, von außen hält diese jemand zu und drückt dir entgegen. Zusätzlich hat er aber noch ne Feder angebracht die mit ihm gegen die Tür drückt.

    Damit die Tür sich gerade so eben öffnet, musst du (die Pumpe) entsprechend so viel (bzw. minimal mehr) Drücken, wie er (der Druck im ST) und die Feder zusammen.
     
  20. #40 buerokaffee, 26.02.2013
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    Ist ja auch nicht weiter wild, bedeutet es doch, daß die Saeco Aroma schon ab Werk einen guten Druck abliefert. Ich drehe einfach 1 Bar runter und alles ist super.
     
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