LNE Cuadra - Umbau Pressostat usw.

Seit Februar 2011 läuft bei mir eine LNE Cuadra. Sie wird täglich per Uhr um 6.00 ein- und um 23.00 Uhr ausgeschaltet, läuft also jeden Tag 17 Stunden durch. Pro Monat werden etwa 6 kg Kaffee verbraucht.
Die Wahl ist seinerzeit auf die Cuadra gefallen, weil sie aus einfachsten Industriekomponenten zusammengeschustert ist und vom Neupreis am untersten Ende der Zweikreiser rangierte. (Dass sie mir obendrein gefiel, ist Geschmackssache und kann jeder sehen, wie er will. Es tut hier auch nicht wirklich was zur Sache.)

An Ausfällen bisher gab es folgende:
1) Ich betreibe sie aus einem "Unterflur-Wassertank" und habe es geschafft, gleich zu Beginn durch Ungeschicklichkeit den Zulaufschlauch zu knicken -> kein Wasser im Tank -> geschmolzener Heizstab. Ersatz durch irgendeinen von der Länge, dem Gewinde und etwa der Leistung (~ 1,8 kW) her passenden um ca. 40 EUR.
2) Ein "spratzelndes" Belüftungs-/Unterdruck-Ventil. Selbstgeflickt. 0,- EUR.
3) Ein Pressostat - hatte ich gedacht. Weil ich nicht ohne Ersatz im Haus zu haben die Maschine außer Funktion setzen wollte (mit leichten Schlägen auf den Pressostat-Hinterkopf mit dem Schraubenzieher hat es gerade mal so für den einen oder anderen Kaffee gereicht, bis Ersatz da war), habe ich je eine XP110 in 1/4" und in 1/8" bestellt (17,90 pro Stück), nur um festzustellen, dass
a) der Pressostat überhaupt nicht kaputt war, sondern bloß der Mikroschalter (um 1,20 EUR), und dass
b) weder ein Viertel- noch ein Achtel-Zoll-Presso verbaut ist, sondern so eine komischer mit 2 O-Ringen durch ein Multifunktionsventil (Sicherheitsventil, Be-/Entlüftungsventil, Anschluss zum Manometer) durchgesteckt ist.

Also habe ich bloß den Mikroschalter von einem Presso abgebaut, die dampfbeständigen O-Ringe getauscht und dieses Multiventil wieder zusammengesteckt, und die Sache war gut.

Eine Zeit lang. Dann wieder dieses nervige kleine Be-/Entlüftungsventil, dann die O-Ringe, und neulich wieder die O-Ringe.
Für mich war es an der Zeit, die Situation zu bereinigen (das mit den O-Ringen ist nervig, das mit dem kleinen Ventil sowieso) und dieses Multidingsbums gegen einfache Standard-Komponenten auszutauschen.
Daher habe ich folgende Sachen eingekauft (lauter Groschenbauteile):
1 Standard 1/4" Be-/Entlüftungsventil (und gleich zwei weitere als Reserve) zu 6,- das Stück
1 Standard 1/4" Sicherheitsventil 1,8 bar (verplombt), 8 EUR
1 Standard 1/4" Pressostat (hatte ich ja auf Lager, 17 EUR)
ein paar Fittinge und ein paar Mikroschalter (als Reserve)


Hier das Original-Multiventil im eingebauten Zustand.


Hier der etwas eigenartige Pressostat und das Multiventil


Hier die drei neuen Komponenten: Pressostat, Sicherheitsventil und das Be-/Entlüftungsventil



Hier eine Handvoll Fittinge

Der Umbau selbst hätte ich 15 Minuten erledigt sein können, hat mich aber fast 2 Stunden gekostet:
Die größte Herausforderung war, die Winkelfittinge samt den Ventilen und dem Presso so zusammenzubauen, dass alles wieder seinen Platz (der in der Cuadra ohenhin großzügig vorhanden ist).
Mich hat das stark an Rubiks Cube aus den frühen 80ern erinnert: Egal wie ich die Fittinge gedreht habe, irgendwas war immer verkehrt. Und dann hatte ich es endlich, beim Auseinandernehmen und wieder Zusammensetzen mit Loctite dann wieder was falsch gemacht!
Egal. Schließlich hat es doch gefunzt, Wahrscheinlich gibt es eine einfachere und bessere Lösung, aber immerhin ist nun alles dran und drin. Die Kesselverschraubung zu lösen, zu drehen oder neu zu biegen (das Stück Kupferrohr) wollte ich mir sparen, da ich dann mehr von der Maschine hätte abbauen müssen.



Hier nun fertig eingebaut. Alles dicht und funktioniert.

Insgeamt hab ich mich gefragt, warum ich das nicht schon längst gemacht habe. Keine große Sache, unter 40 EUR und nun tatsächlich nur mehr Standard-Komponenten in der Cuadra.
Kann ich nur empfehlen. Wer auch mal mit dem Gedanken spielt, dieses Multiventil mit der Presso-Sondernummer mit den O-Ringen in die Arbeitslosigkeit zu entlassen, braucht sich davor überhaupt nicht scheuen.
Wenn man Rubik's Cube beherrscht: umso besser :-D .
(Ich bin "ausgekommen" mit einem Kreuzstück [4x IG], einem T-Stück [3xIG], einem Winkelstück [1x IG, 1x AG], 2 Doppelnippel und einem AG/AG Winkelstück [1/4 auf 1/8 für das Manometer] für die Anschlüsse Pressostat, Si-Ventil, Lüftung, Mano und Kessel. Außerdem ein paar Kuperdichtungen und ein wenig Loctite. Verbesserungsvorschläge erwünscht! :lol: )

Nebenbemerkung:
Da solche Sachen ja immer am Wochenende, zu Feirtagen oder in der Nacht passieren, habe ich mein Ersatzteillager aufgefüllt (in der Hoffnung auf Murphy's Law, dass ich sie nicht benötige, wenn ich sie habe):
1 Ulka-Pumpe
1 Pressostat
einige Mikroschalteer
einige Siebträgerdichtungen
1 Be-/Entlüftungsventil
1 Heizung

 

Sorry für die späte Antwort, erst jetzt gelesen.
Du liegst mit deiner Annahme richtig: Der originale Presso kann nicht verwendet werden. Mit etwa 17 EUR ist das aber keine große Investition.

 

Hallo,
ja, das kleine sabbernde Ventil verschwindet, es wird durch ein ganz anderes Modell ersetzt (denn eine Be-/Entlüftung des Kessels ist notwendig).
Was den Schlauch in die Tropfschale betrifft: Der wird ersatzlos gestrichen, weil nicht mehr notwendig.


Presso:
Ich habe diesen Presso genommen: http://www.tse.at/at/shop/product_i...alter-Mater-XP110-1-4--1-pol--0-5-1-2bar.html
(0,5 bis 1,2 bar einstellbar, ca. 18 EUR, 1/4-Zoll-Anschluss)
Den gibt es auch mit 1/8-Zoll-Anschluss, je nach dem auf welche Anschlussteile/Fittinge du dich festlegst.


Beim Aufheizen tritt bei dem von mir verwendeten Schwerkraft-Belüftungsventil max. 1 Tropfen Wasser aus, der im selben Moment verdunstet. Dieses Ventil hat keine Feder. Es muss daher - wie auf meinem Bild - mit der Öffnung nach oben montiert werden, damit es beim Abkühlen selbständig öffnen kann und Luft in den Kessel lässt . Dafür kann diese Feder aber auch nicht lahm oder sonst was werden.
Bei Verwendung von stark kalkhaltigem Wasser kann natürlich auch dieses Ventil (wie jedes andere auch) verkalken und hängen bleiben. Dann hört man es "spratzeln". In einer Minute ist es aber ausgebaut, in 5 Minuten entkalkt und in einer weiteren Minute wieder eingebaut.
Aufgrund des Preises kann man sich aber gleich 1 oder 2 als Reserve auf Lager legen. Jedenfalls lohnt es sich, ein paar kleine O-Ringe parat zu haben (Baumarkt-Sortiment-Box). Bei mir läuft die Maschine ja von 6-22 Uhr / 365 Tage im Jahr (nun ja, Urlaub ausgenommen): Ich musste das Be-/Entlüftungsventil bisher einmal seit Mai 2013 abnehmen und reinigen. Dabei habe ich gleich den kleinen O-Ring mitgetauscht. Das ganze Ventil besteht ja aus 4 Teilen, siehe Bild.
Aber das nur nebenbei und zusätzlich zu deiner Frage.

 

Bei deinem Link bekomme ich die Meldung "Website nicht erreichbar."
Wenn du mir eine e-Mail-Adresse per PN zukommen lässt, dann kann ich dir die PDF-Rechnungen samt TSE-Artikelnummern usw. schicken.
Oder du wartest noch 1-2 Tage oder so, dann habe ich Zeit die Links rauszukopieren und hier zu posten.
So ein 2-Jahres-Bedarf an E61-Dichtungen, Siebträgerdichtungen, Ausgleichsscheiben samt dem Überdruck-Ventil und dem Entlüftungsventil hat mich bei TSE ca. 35 EUR gekostet.
Die Fittinge lagen in meiner "Krabbelkiste" schon rum. Da habe ich nichts gebraucht.

 

Hallo Leute,
zum Sicherheitsventil:
Ich habe ehrlich ein x-beliebiges genommen, dass a) verfügbar, b) preisgünstig, c) von der Größe her passend und d) plombiert und daher verlässlich korrekt voreingestellt war. Da ich ja den gesamten "Appartschik" bestehend aus Presso, Si-Ventil und "Spratzelventil" (Be-/Entlüftung) samt Abzweiger zum Mano neu gemacht habe, war ist meine Wahl mehr oder weniger zufällig auf ein Sicherheitsventil gefallen.
Es war zwar ein anderes (finde das nicht mehr in den TSE-Katalogen), aber das weiter oben angeführte https://www.tse.at/at/shop/product_info/cat/c149/info/p27076_Sicherheitsventil-1-4--1-8bar.html ist sicherlich passend.