Macdobar Todaro

Diskutiere Macdobar Todaro im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Nachdem mich der gelegentliche Regen am Samstag Nachmittag davon abgehalten hat, an einem Kessel weiter zu arbeiten, habe ich mich am Abend meiner...

  1. kafin

    kafin Mitglied

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    Nachdem mich der gelegentliche Regen am Samstag Nachmittag davon abgehalten hat, an einem Kessel weiter zu arbeiten, habe ich mich am Abend meiner Macdobar Todaro angenommen. Erstaunlich, dass die Mühle heil aus Italien angekommen ist. Ideal war die Verpackung mal wieder nicht. Die Mühle lag mit dem Doserhebel auf und der hatte mehr oder weniger direkten Kontakt zum Kartonboden, nachdem die Polsterung aus Packpapier oder Zeitung für so schwere Lasten eher ungeeignet ist und nachgegeben hat.

    Der Bohnenbehälter fehlt, ebenso der kleine runde Teller unterhalb des Dosers. Im Doser ist das Glas des Sichtfensters gesprungen. Das ist kein Transportschaden, sondern war auf den Bildern des Verkäufers schon zu erkennen. Da dachte ich aber noch, dies wäre Plexiglas. Ich merke gerade, dass doch ein Bohnenbehälter dabei war: aus Kunststoff, milchig, vergilbt, mit Riss und ohne Deckel. Mit anderen Worten: sollte ersetzt werden. Mal sehen, ob ich in einen Nachbau aus Glas investiere oder etwas günstigeres aus Kunststoff nehme.

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    Von unten:
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    Entkleidet:
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    Blick auf den Motor. Die grüne Isolierung ist etwas brüchig und direkt am Knick, wo es in die Motorwicklung geht, gebrochen:
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    Den unteren Mahlscheibenträger konnte ich nicht demontieren. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man das macht. Auf Fotos eines anderen Macdobar-Modells, welches ich im Netz gefunden hat, war ein Konus zu erkennen. Ist das bei der Todaro auch so? Dann würde ich einen Abzieher benötigen. Um einen solchen anzusetzen, bräuchte man aber seitlich mehr Platz, als vorhanden ist. Und hat der Mahlscheibenträger ein Gewinde oder eine Durchgangsbohrung, mit dem er auf dem Gewindebolzen der Motorwelle steckt? Sicher bin ich nicht, aber nach Durchgangsbohrung sieht mir das nicht aus, eher nach Gewinde. Dann würde ein wie auch immer gearteter Abzieher eh nichts bringen.

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    Der Doserstern zerlegt und gereinigt:

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    Überraschenderweise sind die Mahlscheiben in guten Zustand:

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  2. #2 ezlbaak, 04.09.2017
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    Hallo Kafin
    Kann Dir allenfalls mit Originalersatzteilen behilflich sein. Die Brüchigkeit der Isolierung und des Lacks ist leider ein bekanntes Problem bei den Macdobar-Mühlen. Die Drähte beim Stator musst Du wohl neu herausführen, allenfalls sogar neu wickeln. Ich empfehle eine Lehrlingswerkstatt, da kann man das häufig zahlbar machen lassen, da die Azubis heute ja selten noch was zum Wickeln bekommen, weil wiederum alte Statoren/Motoren einfach durch Neuteile ersetzt werden. Bei Interesse einfach PN.
    MG, L
     
  3. kafin

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    Hier noch ein Bild des gestern unterschlagenen Bohnenbehälters:
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    Der Lack ist auch brüchig? Unschön. Optisch ist mir dies zumindest nicht aufgefallen. Eine Widerstandsmessung der beiden Wicklungen ergab sinnvolle Werte. Genau habe ich mir dies nicht gemerkt, Aber die eine Wicklung hatte so etwa 10 - 15 Ω, die Hilfswicklung irgendwas zwischen 30 und 40 Ω. Das ist so ähnlich, wie bei der Conti/Fiorenzato-Mühle, die ich vor ein paar Monaten in den Fingern hatte. Wobei ich vergessen habe, den Widerstand zwischen den Wicklungen zu messen. Das hole ich heute Abend nach.

    Unschön ist, dass die Anschlussleitungen mit relativ viel Lack mit der Wicklung verklebt sind. Ich befürchte, wenn man das löst, beschädigt man den Lack der Wicklung. Bei der Fiorenzato-Mühle ließ sich das recht leicht lösen.

    Ingo
     
  4. #4 ezlbaak, 04.09.2017
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    Hallo Ingo
    Kann, muss aber natürlich nicht (allgemeine Aussage)! Mit ein wenig Glück ist die Wicklung in Ordnung. Beim Betrieb, den ich gefunden hatte, haben sie je nach Zustand, es waren mehrere Mühlen, nur die Drähte neu herausgeführt, beim einen Stator aber komplett neu gewickelt.
    Mit herzlichem Gruss, L
     
  5. kafin

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    Vermutlich ist meine Frage versteckt zwischen den Fotos im vorigen Post untergegangen. Es hat doch bestimmt schon mal jemand aus dem Forum eine solche Mühle zerlegt. Ich suche noch nach der Information, wie man den unteren Mahlscheibenträger von der Achse demontiert. Sitzt der nur auf einem Konus und man braucht einen Abzieher oder so etwas oder ist er aufgeschraubt?

    Der Doser ist an den Stellen, wo der Glaszylinder am Metall anlag, ziemlich stark mit einer Kaffeefettpampe (falls es kein Kleber ist) verkleistert. Beim Erhitzen wird das Zeug zwar weicher, lässt sich aber auch nicht richtig entfernen. Ich habe Hemmungen, den Doser in Kaffeefettlöser zu legen, da mir nicht klar ist, aus welchem Metall er unter dem Chrom besteht. Für mich sieht das nach Alu oder Zinkdruckguss aus. Bei Alu habe ich schon mal die Erfahrung gemacht, dass dieses den Kaffeefettlöser nicht gut verträgt und zumindest dunkel anläuft. Was sollte ich hier tun?

    Viele Grüße,
    Ingo
     
  6. #6 turriga, 15.09.2017
    turriga

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    Denke, dass es Kaffeeschmodder und kein Kleber sein wird, würden aber Bilder zur Veranschaulichung sicher weiterhelfen. Ich arbeite in solchen Fällen vorsichtig mit einem Skapel Alles bis zu Doppelung weg und lege das Ganze zum Einweichen in lauwarmes Wasser mit reichlich Spülmittel. Dann versuche ich die "festgebackene" Scheibe vom Matallring zu lösen, hilfreich auch dabei eindringendes Spülmittel, quasi als Schmierung, kann aber dennoch auch eine langwierige Angelegenheit sein, gibt lustigere Arbeiten.Wenn Beides dann separiert ist, wiederum einweichen und den Restschmodder entfernen.
    Zum Lösen des Mahlscheibenträger sprich doch mal am Besten direkt @condino an, der müsste mit dem Vorgehen speziell bei Todaros reichlich Erfahrung haben.
    Macdobar Todaro - frühe Serie?
     
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  7. kafin

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    Das Glas habe ich längst entfernt. Das ging ganz gut raus, nachdem ich den Doser in den Kopftopf mit kochend heißem Wasser und etwas Spülmittel gelegt hatte. Außerdem war es eh schon kaputt und ich musste es nicht unbeschädigt im Ganzen herausbekommen, sondern nur die einzelnen Bruchstücke. Der Schmodder ist durch die Hitze zwar weicher geworden, aber zäh geblieben. Allein mit Spülmittel geht das nicht raus, auch warm nicht. Ganz sicher bin ich nicht mehr (ist schon 10 Tage her), aber ich glaube, ich hatte auch versucht, ob sich das Zeug durch Benzin lösen lässt. Das war nicht der Fall.
     
  8. #8 mechanist, 15.09.2017
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    Wenn es mit Spülmittel nicht geht und mit Reinigungsbenzin auch nicht, musst Du es wohl erstmal mechanisch entfernen.
    Kaffeefettlöser benutze ich nie, weder bei alten Mühlen noch bei Maschinen. So wie es aussieht, muss der Mahlscheibenträger
    mit einem Abzieher abgezogen werden - dafürspricht die Mulde im Wellenende, die die Aufnahme für die Spindel ist.
    Auf gar keinen Fall versuchen, den Träger abzuhebeln. Bei der Wicklung würde ich vorsichtig neue Kabel anlöten und dann
    soweit wie es geht Schrumpfschlauch drüberziehen. Den Übergang von Kabeln in die Wicklung kann man mit Harz prophylaktisch stabilisieren.
     
  9. kafin

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    Viel Platz zum Ansetzen eines Abziehers hat man ja nicht bzw. man kommt mit den Haken kaum unter den Mahlscheibenträger. Man könnte sich natürlich etwas zurecht basteln, was die drei Gewindebohrungen für die Befestigung der Mahlscheibe nutzt. Viel Kraft könnte man da aber nicht ausüben, bevor die kleinen Gewinde nachgeben.
     
  10. #10 mechanist, 15.09.2017
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    Dafür benutzt man sowas:
    "JMP Universal-Schwungradabzieher Motorrad"
     
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  11. #11 condino, 16.09.2017
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    Hier ein paar Bilder, und das "wie" ich heute den unteren Mahlscheibenträger bei einer Todaro ausgebaut habe. Er sitz auf einem Konus.
    1. Doserbehälter muss ab.
    2. oben die Mahlscheibe ab (3 Schrauben)
    3. oben die 14er Mutter (Linksgewinde) abdrehen. Zum Blockieren des sich sonst mitdrehenden Mahlscheibenträgers von vorne (wo der Dosierbehälter nun Platz gemacht hat) geeignetes Werkzeug verwenden (bei mir genügte bislang ein ordentlicher Schraubenzieher)
    4. etwas Hitze auf den Mahlscheibenträger und 2-3 leichte schläge auf die Gewindestange
    5. mit Gefühl und Geduld von vorne hebeln, notfalls 4. wiederholen
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  12. kafin

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    Zusammengefasst: Der Mahlscheibenträger sitzt auf einem Konus, hat aber kein Gewinde, mit dem er auf die Achse geschraubt ist.

    Vielen Dank.
     
  13. kafin

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    Mit einem "Spezialwerkzeug" ging es dann ganz einfach, ohne dass ich hebeln musste:

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    Ich hatte die Schraubzwinge leicht vorgespannt, den Mahlscheibenträger mit der Heißluftpistole erwärmt und dann hat er sich auch schon gelöst. Wobei der Begriff erwärmt relativ ist. So kurz, wie ich die heiße Luft darauf gepustet habe, war das Teil höchstens handwarm.

    Bleibt die Frage, wie man nun das Lager aus der Lagerschale bekommt. Man hat ja hier noch weniger Platz zum Ansetzen irgendeines Werkzeuges. Ober gibt es Abzieher, die man innen ansetzt und die sich aufspreizen oder so etwas ähnliches?
     
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  14. Berner

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    Was auch immer geht wenn Lager im Gehäuse sitzt (Metal-Gehäuse) in den Backofen und danach das Lager einzelne abkühlen danach fällt es Raus bei leichtem Klopfen oder Holzrundstab.

    So mach ich es bei Getriebelagern (Altes Zeug)
     
  15. #15 mechanist, 17.09.2017
    mechanist

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    Ja, das gibt es: Kugellager-Innenabzieher.
     
  16. kafin

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    200 °C im Backofen und einmal leicht auf die Arbeitsplatte aufstoßen, haben geholfen, um das Lager aus der Lagerschale zu entfernen. Kältespray war nicht notwendig. So etwas habe ich schon mal vor ein paar Wochen erfolglos versucht, im Baumarkt zu bekommen. Ich muss das demnächst mal bei einem Elektronikversender bestellen.

    Der Backofen hat auch geholfen, um den Kaffeeschmodder im Doser weich zu bekommen, um in erst mechanisch und dann den Rest mit Benzin zu entfernen.
     
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