Magister K(appa) ES 70 - der nächste Exot...

AW: Magister K(appa) ES 70 - der nächste Exot...

Also wenn dir dann was fehlen würde, hätte ich da was: Ich tausche deine Rota gegen eine Vibra!
Sieht aus als wäre sie gar keine Pumpe, macht aber Krach für 2.

Ganz ohne Lärm wäre ja zu einfach. Das gabs ja schon vor 80 Jahren.

 

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Ich durfte beim KN-Treffen Marcus' DC EX4 hören bzw. nicht hören: Als ich - mit dem Ohr am Gehäuse - dachte, dass man sie doch hört hat Tidaka seine Vivaldi abgestellt die 1 Meter weiter stand und es war still

 

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Verdammt...vielleicht sollte ich meinen Okolyten unbekannten Herstellers doch mal in Rente schicken:
Untitled | Flickr - Photo Sharing!

Funktionieren tut die wie eine junge...

Edit: Das ist gerade jetzt nötig, wo vor kurzem die Weltneuheit der schalldämpfenden Kaffeebohne entdeckt wurde:
Specialkaffee für Americano und rumsauende Mühlen

 

Hallo zusammen,

ich will mal diesen alten Beitrag hier wieder zum Leben erwecken.
Ich hab genau so eine Magister Kappa ES 70 vor einiger Zeit günstig erstanden.
Beim ersten Inbetriebnahmeversuch hat sich herausgestellt - viel schlimmer verkalkt als erhofft....
Ich hab dann damals schon mal angefangen die Brühgruppen zu zerlegen und zu entkalken. Durch Umzug und Arbeit bin ich aber erstmal nicht weiter gekommen. Die Maschine stand eine ganze Weile auf dem Speicher.
Jetzt hab ich beschlossen das Projekt wieder anzugehen. Mangels Zeit und ausreichendem Know-How will ich das Stück für Stück machen.
Hab keine Lust hinterher da zu stehen und nicht mehr zu wissen welches Teil wo hinkommt.
Hier, weiter oben sind ja schon einige nützliche Infos, trotzdem werde ich in nächster Zeit öfter mal Fragen stellen und hoffen das mir jemand weiter helfen kann.
Ich hab schon oft an kleineren Haushaltsmaschinen geschraubt, Dichtungen erneuert, Teile ausgetauscht etc.
Aber das hier ist jetzt doch mal ne andere Liga...

Jetzt hab ich erst mal ein paar Fragen allgemein:

Ein Espressomaschinenteilefachhändler hat mir den Tip gegeben Pressostat und Sicherheitsventil zu erneuern.
Könnt ihr das bestätigen? welches ist das Sicherheitsventil?
Der Händler hat auch die optional erhältlichen Vorbrühkammern, die meine Maschine nicht hat. Die sind aber relativ teuer.
Kennt sich da jemand mit aus? Lohnt es sich die zu verbauen?

Sollte ich die Flexschläuche, die zur Pumpe und von der Pumpe weggehen auch erneuern oder entkalken?

Sollte ich alle Dichtungen erneuern? Auch wenn sie noch gut aussehen?

Ich hab diesen Entkalker hier zu Hause. Ist der geeignet?
Ich hab mal gehört amidosulfonsäure ist das Mittel zur Wahl. Oder doch besser Zitronensäure?


Hier mal ein paar optische Eindrücke um die Ausmaße des Übels zu darzustellen (leider hab ich nicht von Anfang an Fotos gemacht)














Über Antworten zu meinen Fragen jetzt und in Zukunft würde ich mich sehr freuen

 

Hallo Desad,
das Sicherheitsventil würde ich vorsorglich erneuern.
Den Sirai-Pressostaten würde ich erst einmal reinigen und ausprobieren; die Sirai sind recht robust.
Flexschläuche würde ich nicht entkalken sondern erneuern,
Dichtungen würde ich alle erneuern. Sie kosten nun wirklich nicht viel und man ärgert sich, wenn man dann doch noch einmal ran muss.
Zum Entkalken würde ich Amidosulfonsäure nehmen. Sie ist effektiver als Zitronensäure und man hat nicht das Risiko von Ausfällungen.
Gruß, Götz

 

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Was sind Ausfällungen?

 

Hallo Desad,
bei zu hohen Konzentrationen und Temperaturen kann es bei der Entkalkung mit Zitronensäure zu Calciumcitrat Ausfällungen kommen, die nur schwer löslich sind: https://www.kaffee-netz.de/threads/zitronensaeure-als-entkalker.14496/
Wenn man Zitronensäure nehmen möchte, lieber nicht zu hoch dosieren und nicht über 60°C erhitzen.
Gruß, Götz

 

Desad, mit ausfällen bezeichnet man in der Chemie den Vorgang bei dem ein unlöslicher Stoff von einem Lösungsmittel abgeschieden wird. Blöd ist, wenn solche Krümelmel dann zB in Ventilen hängen bleiben.

 

Danke euch.
Ich bleib dann lieber bei meinem Entkalker. Der ist ja amidosulfon und funktioniert auch gut. Muss ich da was beachten?
Kann da was passieren, wenn man zu viel nimmt oder die Teile zu lang eingeweicht lässt?

Ach ja, und wo sitzt denn das Sicherheitsventil? Ist das zufällig auf einem der Bilder sichtbar?

 

Hallo Desad,
im Beitrag 25 auf dem ersten Bild steht das Sicherheitsventil auf der linken Kesselseite hervor,
im 2. Bild ist es das obere Ventil.
Gruß, Götz

 

Ah ok, hatte ich mir fast schon gedacht, dass es das ist.
Sorgt das dafür das überschüssiger Druck aus dem Kessel entweichen kann?

 

Hallo Desad,

nein, das Sicherheitsventil darf im Normalbetrieb nie ansprechen. Sollte durch einen Fehler in der Heizungssteuerung (z.B. Pressostat) der Druck im Kessel zu stark ansteigen, löst es in letzter Instanz aus und verhindert so ein Platzen des Kessels.
Es gibt noch jedoch noch zwei weitere Ventile:
Das Expansionsventil liegt im HX-Kreislauf und verhindert, dass sich beim Ausdehnen des erwärmenden Wassers im HX ein zu hoher Druck aufbaut, der den HX beschädigen könnte. Der Auslösewert muss oberhalb des eingestellten Bezugsdruck liegen.
Das Entlüftungsventil (2. Bild unten am Kessel) schließt beim Aufheizen erst ab einem minimalen Druck und sorgt dafür, dass die Luft aus dem Kessel austreten kann und das sich somit oberhalb des Kesselwassers nur noch Wasserdampf befindet. Beim Abkühlen öffnet es, so dass kein Unterdruck im Kessel entstehen kann.
Gruß, Götz

 

@sokrates618
vielen Dank für die Nachhilfestunde. So langsam blick ich durch. Die Namen der verschiedenen Ventile waren mir zwar geläufig, aber ich wußte nicht genau was welches Ventil genau macht.

Muss man den Auslösewert einstellen? Oder gibt es verschiedene Ventile mit voreingestellten Werten?

Nochmal meine Frage bezüglich der Preinfusionskammern. Soweit ich weiß gibt es diese auch in anderen Maschinen.
Hat da jemand Erfahrung mit? Wirkt sich der Einbau auf die Espressoqualität aus?

Grüße

 

Hallo Desad,
es gibt fest eingestellte und mit einer Schraube verstellbare Expansionsventile. Bei den fest eingestellten kann man mit einer Unterlegscheibe die Federspannung erhöhen und somit den Auslösedruck etwas er heraufsetzen.
Präinfusion wird verwendet, um den Brühdruck nicht schlagartig auf den Puck zu geben und ihn hiermit eventuell zu zerstören. Bei Vibrationspumpen ist das nicht so wichtig, da sie konstruktiv bedingt einen langsamen Druckaufbau haben. Rotationspumpen liefen fast schlagartig den eingestellten Druck. Um den Druckanstieg zu begrenzen gibt es verschiedene Methoden, unter anderem werden werden Hohlräume "Präinfusionskammern" in Verbindung mit kleinen Düsen eingebaut. https://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Vorbrühen
Bei Deiner Maschine ist wohl optional auch der Einbau einer zusätzlichen Präinfudionskammer möglich, deren Nutzen jedoch umstritten ist.

Gruß, Götz

 

Viele nützliche Infos!!! Danke dir.

ja, selbst der Fachhändler hat mir davon abgeraten so viel Geld dafür zu investieren. Wollte nur wissen ob vielleicht jemand Erfahrung damit hat, und voll davon überzeugt ist.
Werde mich wohl zu gegebener Zeit mal mit dem 'Pumpenunterbrecher' auseinandersetzen.

Das Expansionsventil ist das in Beitrag #20 auf Seite 1 mit OPV bezeichnete. Seh ich das richtig?

 

Hallo Desad,
der Begriff OVP kommt von "over pressure valve": https://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Expansionsventil
Gruß, Götz

 

Hallo zusammen,
ich hab grad mal die Heizung ausgebaut. Grauenhafter Anblick!!!!
Hätte gerne mal ne Einschätzung. Macht das ganze überhaupt Sinn bei dem Zustand der Maschine?
Kriegt man die jemals wieder sauber???

 

Hallo Desad,
ist doch "nur" Kalk. Nach einem längeren Bad in Amidosulfonsäure sollte es wieder wie neu aussehen. Achtung, die Anschlüsse der Heizung dürfen nicht in die Säure getaucht werden.
Gruß, Götz