Magnetisierung des Brühwassers (Expobar)?

Diskutiere Magnetisierung des Brühwassers (Expobar)? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Weiß eventuell jemand, wofür dieses "Magnet-Set" bei den Expobar-Maschinen da ist (Nr. 1 im Bild)? Bringt das was für guten Geschmack oder eher so...

  1. #1 sportbiber, 14.03.2023
    sportbiber

    sportbiber Mitglied

    Dabei seit:
    07.11.2012
    Beiträge:
    854
    Zustimmungen:
    292
  2. #2 GregorH, 14.03.2023
    GregorH

    GregorH Mitglied

    Dabei seit:
    19.02.2022
    Beiträge:
    215
    Zustimmungen:
    264
    Ich musste jetzt wirklich kurz recherchieren weil ich nicht glauben konnte, dass dieser Magnet wirklich am Wasserkreislauf sitzt. Vielleicht glaubt im Design-team von expobar ja jemand an Parawissenschaften. es gibt seit langem angebliche magnetische wasserenthärter, aber die sind nachweislich wirkungslos. Vielleicht ist es sowas, in jedem Fall eigenartig.
    Schmecken kann man da garantiert nichts.
     
    portafilter, joost, quick-lu und 5 anderen gefällt das.
  3. Rummsi

    Rummsi Mitglied

    Dabei seit:
    22.05.2021
    Beiträge:
    548
    Zustimmungen:
    426
    Genau, das Wasser richtet sich dort nach dem Magneten aus und fließt dann ausgerichtet durch den Kaffee. Bei der Verwendung von Metallbechern lässt sich der Kaffee dann nicht mehr auskippen, da dieser sich dann an den Wänden der Tasse magnetisch festhält. Trinken kann man ihn dann aber auch nur, wenn man einen Rosenquarz in die Tasse tut, der die Aura dann neutralisiert, how easy is that?! :)
     
    Brew Springsteen, NiTo, T3RIX und 12 anderen gefällt das.
  4. #4 faustino, 14.03.2023
    faustino

    faustino Mitglied

    Dabei seit:
    03.03.2010
    Beiträge:
    2.398
    Zustimmungen:
    1.923
  5. #5 mmorkel, 14.03.2023
    mmorkel

    mmorkel Mitglied

    Dabei seit:
    09.07.2002
    Beiträge:
    1.536
    Zustimmungen:
    1.201
    Oder als kompletten text (download solange der link aktiv ist): Sci-Hub | Magnetic amelioration of scale formation. Water Research, 30(2), 247–260 | 10.1016/0043-1354(95)00184-0

    Zusammenfassung des Übersichtsartikels von 1996: Es gibt viele Anekdoten, dass Magneten Verkalkung verhindern oder sogar abbauen können, aber unter Versuchsbedingungen klappts meistens nicht. Wäre schön, wenn wir eine Ahnung hätten, wie der Mechanismus ist (also die zugrundeliegenden Naturgesetze benennen könnten).
     
    Technokrat gefällt das.
  6. #6 Cappu_Tom, 15.03.2023
    Cappu_Tom

    Cappu_Tom Mitglied

    Dabei seit:
    12.03.2013
    Beiträge:
    8.888
    Zustimmungen:
    9.193
    Sich schenkelklopfend über etwas Unverstandenes lustig zu machen ist die eine Art des Umgangs mit unbekannten Phänomenen.
    Dieser Zugang liegt mir schon mehr, auch wenn er keinen schnellen 'Erfolg' verspricht.

    Vor vielen Jahren habe ich mich im Zuge der Planung der Wasserversorgung für eine kleine Wohnsiedlung mit meinen bescheidenen Mitteln mit dieser - ich nenne es mal Technologie - auseinandergesetzt.
    Die physikalische Basis war sowohl auf meiner Seite als auch auf Seiten der Anbieter eher dünn. So ackerte ich mich durch Referenzlisten und sprach mit verschiedenen Anwender.

    An die Details kann ich mich nicht mehr so erinnern, bis auf eine Gemeinsamkeit: positive Rückmeldungen gab es bei Wasser-gekühlten Kreisläufen von Produktionsmaschinen. Das deutete damals auf eine eher geringe Halbwertszeit des "Zustands" des so modifizierten Leitungswassers. Zwischenspeicherung und Stillstandszeiten waren der Wirkung abträglich.
    Die Wirkung wurde seinerzeit so beschrieben, dass der bei Erhitzung ausfallende 'Kalk' sich nicht an den Rohrwänden ablagert sondern quasi in Schwebe verbleibt. Eine belastbare Erklärung dieser sogenannten "physikaliischen Wasseraufbereitung" sind die Anbieter schuldig geblieben oder bei mir nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ;)

    Bei den Gesprächen mit zufriedenen gewerblichen Anwendern hatte ich keinen Grund, an der Seriosität ihrer Aussagen zu zweifeln. So ist dieses Thema für mich immer noch ein offenes.

    Das erinnert mich an ein anderes Phänomen, die Radiästhesie. Dabei habe ich vor längerer Zeit redundante Versuche mit unterschiedlichen Rutengehern unternommen. Auch hier gibt es einerseits eine faszinierende Phänomenologie und dennoch ist für mich die Physik dahinter weiterhin offen o_O

    Die Natur hat uns zwar viele Kenntnisse versagt,
    sie lässt uns über so manches in einer unvermeidlichen Unwissenheit,
    aber den Irrtum verursacht sie doch nicht.
    Zu diesem verleitet uns unser eigener Hang,
    zu urteilen und zu entscheiden auch da,
    wo wir wegen unserer Begrenztheit zu urteilen und zu entscheiden
    nicht vermögend sind.

    (Immanuel Kant)
     
    Röstgrad, Gandalph, NoroChips und einer weiteren Person gefällt das.
  7. #7 GregorH, 15.03.2023
    GregorH

    GregorH Mitglied

    Dabei seit:
    19.02.2022
    Beiträge:
    215
    Zustimmungen:
    264
    Ich verstehe die Position nicht. Du sagst, die erklärungen der Hersteller haben dich nicht überzeugt. Gleichzeitig sagst du, du hattest keinen Grund an ihrer Seriosität zu zweifeln. Wenn mir jemand eine physikalische Wasseraufbereitung verkaufen will, mir aber den physikalischen Effekt nicht erklären kann, dann würde mich das doch erheblich an der Seriosität Zweifeln lassen.

    Es liegt mir in der Tat fern, mich über Religiöse Vorstellungen lustig zu machen, aber das ist es, worüber wir hier reden. Bei wünschelruten natürlich noch viel mehr. Ich möchte da nicht zu sehr drauf eingehen aber das Stichwort ist hier ideomotorischer Effekt. Und zuletzt noch zu Kant: es ist schon ein bisschen scharf in diesem Zusammenhang aus einer Passage in der Logik zu zitieren, in der er zwei absätze früher schreibt: "Was den Irrtum möglich macht, ist also der Schein, nach welchem im Urteile das bloß Subjektive mit dem Objektiven verwechselt wird."

    Jetzt sind wir aber endgültig OT. Ich bleibe dabei: wirklich kurios dass expobar so etwas verbaut, aber mehr auch nicht.
     
    Salamander, MrAndre44, Synchiropus und 2 anderen gefällt das.
  8. #8 Cappu_Tom, 15.03.2023
    Zuletzt bearbeitet: 15.03.2023
    Cappu_Tom

    Cappu_Tom Mitglied

    Dabei seit:
    12.03.2013
    Beiträge:
    8.888
    Zustimmungen:
    9.193
    Letzteres bezog sich klar auf die Erfahrung von Anwendern.
    Konnte ich dabei nicht entdecken.
    Zustimmung
     
    Röstgrad gefällt das.
  9. zuse64

    zuse64 Mitglied

    Dabei seit:
    05.12.2020
    Beiträge:
    492
    Zustimmungen:
    587
    Ich kenne jemanden der sich sicher ist, schmecken zu können, ob die Schraube des Duschsiebes einen Abdruck im Mehl hinterlässt.
    Das mit dem Magneten ist für ihn vermutlich nur eine Kleinigkeit. Die Leute glauben noch viel(!) beklopptere Sachen. Wen juckts?
     
  10. #10 Kaffee_Eumel, 15.03.2023
    Kaffee_Eumel

    Kaffee_Eumel Mitglied

    Dabei seit:
    13.05.2020
    Beiträge:
    3.454
    Zustimmungen:
    6.230
    Absoluter Schwachsinn, weder Kalk noch Wasser sind "magnetisch" im üblichen Sinn (natürlich sind sie diamagnetisch). Es gibt minimale Effekte in sehr starken (> 1 T) Magnetfeldern, die auf Lorentzkräften durch die im Wasser vorhandenen Ionen basieren (selbst in reinem Wasser durch Autoprotolyse), wir reden hier aber z.B. von Schmelzpunktänderungen im Millikelvinbereich.

    Im industriellen Bereich gibt es natürlich Anwendungen um feine magnetische Partikel (z.B. Eisen) zu entfernen, die ansonsten Schaden anrichten können.
     
    Rummsi und T3RIX gefällt das.
  11. #11 Röstgrad, 15.03.2023
    Röstgrad

    Röstgrad Mitglied

    Dabei seit:
    31.12.2022
    Beiträge:
    664
    Zustimmungen:
    494
    Dazu eine kurze Erfahrung:
    Ich besitze u.a. eine große doppelwandige Edel-
    stahltasse (~ 0,5 l), in deren Boden sich ein Mag-
    net befindet. Die Tasse hat einen Deckel, in dem
    sich ebenfalls ein Magnet befindet. Mein Milch-
    kaffee schmeckt mir aus dieser Tasse nicht, ob-
    gleich nicht anders zubereitet (Aeropress).
     
    Gandalph gefällt das.
  12. #12 Gandalph, 15.03.2023
    Gandalph

    Gandalph Mitglied

    Dabei seit:
    30.01.2013
    Beiträge:
    16.403
    Zustimmungen:
    17.097
    Ist schon eine klasse Sache. Aber noch besser wäre es, wenn man das Wasser zusätzlich mit Grander belebt, um einen schönen lebhaften espresso zu bekommen. Grander wird auch in unserem öffentlichen Freibad eingesetzt, und da kann man es live beobachten ... - da herrscht immer lebhaftes Treiben.
    An der Sache ist also wirklich auch was dran ...
    [​IMG]

    lg ...
     
  13. #13 GregorH, 15.03.2023
    GregorH

    GregorH Mitglied

    Dabei seit:
    19.02.2022
    Beiträge:
    215
    Zustimmungen:
    264
    Besonders lebhaft wird das Wasser auch wenn man den Britta Filter nicht mehr so of wechselt...
     
    Salamander, FRAC42, Gandalph und einer weiteren Person gefällt das.
  14. #14 Röstgrad, 15.03.2023
    Röstgrad

    Röstgrad Mitglied

    Dabei seit:
    31.12.2022
    Beiträge:
    664
    Zustimmungen:
    494
    Zu Grander äußere ich mich nicht, aber
    Wasser hat schon einige Besonderheiten.
    Allerdings ist dieses Thema deutlich
    off topic.
     
  15. #15 Kaffee_Eumel, 15.03.2023
    Kaffee_Eumel

    Kaffee_Eumel Mitglied

    Dabei seit:
    13.05.2020
    Beiträge:
    3.454
    Zustimmungen:
    6.230
    Ja, Wasser hat einige Besonderheiten (wenn es sich wie H2S verhalten würde, wäre Leben hier etwas schwierig), irgendwelche besonderen magnetischen Effekte gehören aber nicht dazu. Geschmackseinflüsse oder Entkalken mit Magneten ist also genauso Scharlatanismus wie Grander oder anderer Biodynamikschwachsinn.
     
    Silas und T3RIX gefällt das.
  16. EddiF

    EddiF Mitglied

    Dabei seit:
    08.09.2022
    Beiträge:
    110
    Zustimmungen:
    43
    Magnetische Eigenschaften hat es nicht,aber wenn es levitiert wird...:)
     
  17. #17 faustino, 15.03.2023
    faustino

    faustino Mitglied

    Dabei seit:
    03.03.2010
    Beiträge:
    2.398
    Zustimmungen:
    1.923
    > Magnetische Eigenschaften hat es nicht

    Mit dem Wasser bewegen sich Ladungsträger (Ionen) durch das Magnetfeld. Darunter auch die Ionen, aus denen der Kalk enstehen wird. Geladene Teilchen (Elektronen, Protonen, Ionen) bewegen sich in magnetischen Feldern und werden durch diese beeinflusst/ausgerichtet. Ursache dafür ist die Lorentz-Kraft. Es gibt also einen Einfluss von Magnetfeldern auf Wasser. Siehe auch Magnetoelektrochemie – Wikipedia. Nur ist der erwartete Effekt bei Wasser so gering, dass der Wirkmechanismus für beobachtete Effekte unklar bleibt. Wird dadurch vielleicht die Keimbildung für die Kristallisation angestossen? Oder sind es nur Effekte unsauberer Randbedingungen im Experiment? Wie auch immer, die Zusammenfassung des obigen Artikels ist im Zitat:

    "Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass AMT [magnetische Unterdrückung der Verkalkung] in einigen Fällen eine größenhemmende Wirkung ausüben kann, die nicht ausschließlich zufälligen Faktoren wie die Chemie der Lösung ... oder Temperatur zugeschrieben werden kann ... Allerdings bleibt die Wirksamkeit von AMT in Bezug auf Anwendungen, die unter bestimmten physikalisch-chemischen Randbedingungen ablaufen, unklar. Da es keine allgemein anerkannte Erklärung für den Mechanismus des Prozesses gibt, sind optimale Betriebsbedingungen für Feldstärke, Feldausrichtung, Behandlungszeit und Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit nicht definierbar ... Es gibt viele Hinweise auf eine verstärkte Wirkung unter den Bedingungen Übersättigung, höhere Temperaturen, höhere Härte und höherer Elektrolytkonzentrationen ... Ungereimtheiten müssen beseitigt werden, um Fortschritte bei der Validierung oder Widerlegung der AMT-Theorie zu machen ... Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch ungewiss, ob magnetische Unterdrückung der Verkalkung eine echtes Phänomen ist" [1996]
     
    Röstgrad gefällt das.
  18. #18 Kaffee_Eumel, 15.03.2023
    Kaffee_Eumel

    Kaffee_Eumel Mitglied

    Dabei seit:
    13.05.2020
    Beiträge:
    3.454
    Zustimmungen:
    6.230
    Ja, aber ich bezweifle, dass ein funzliger Dauermagnet da signifikant etwas bewirkt. Wenn man mit Magnetismus kontrolliert Kristallisationsprozesse (in Wasser) ausgelöst bekäme, wären Proteinkristallographen sehr erfreut, und die versuchen wirklich viel exotisches... Es gibt natürlich Dinge wie magnetisch-induktive Durchflussmesser, da braucht es aber spezielle Magnetfelder für. Und ich bleibe weiterhin dabei, es wird keinen geschmacklichen Einfluss geben.


    Das Wasser keine magnetischen Eigenschaften hat ist aber auch nicht korrekt, es ist diamagnetisch mit messbarer magnetischer Suszeptibilität.
     
    Röstgrad gefällt das.
  19. #19 sportbiber, 15.03.2023
    sportbiber

    sportbiber Mitglied

    Dabei seit:
    07.11.2012
    Beiträge:
    854
    Zustimmungen:
    292
    Es sind zwei fette Magneten, die sich gegenüber stehen. Das Wasser hat keine Wahl, es muss durch das Magnetfeld durch.
     
  20. Lancer

    Lancer Mitglied

    Dabei seit:
    29.10.2020
    Beiträge:
    12.687
    Zustimmungen:
    19.891
    Und Magnetisierungsverweigerung ist keine Option? :D
     
Thema:

Magnetisierung des Brühwassers (Expobar)?

Die Seite wird geladen...

Magnetisierung des Brühwassers (Expobar)? - Ähnliche Themen

  1. Wie funktioniert Dosierautomatik des Brühwassers?

    Wie funktioniert Dosierautomatik des Brühwassers?: Liebes Board, wie funktioniert eigentlich die Dosierautomatik des Brühwassers bei den Maschinen, die über so eine Funktion verfügen? Eine...