Mahlgrad verstellen = Mahlmenge verstellen

Diskutiere Mahlgrad verstellen = Mahlmenge verstellen im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Das ist so gemeint, dass in die 30s die Zeit ab einschalten der Pumpe bis zum 1. Tropfen nur zu 50 % hinzugerechnet wird. Beispiel: Zeit vom...

  1. mamu

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    Das ist so gemeint, dass in die 30s die Zeit ab einschalten der Pumpe bis zum 1. Tropfen nur zu 50 % hinzugerechnet wird.
    Beispiel:
    Zeit vom Einschalten bis zum 1. Tropfen: 10s. Dann werden nicht die vollen 10s angerechnet, sondern nur 5s.

    Zu spät!
     
  2. #42 firstsign, 30.12.2015
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    Danke für die schnelle Antwort!
    Nun brauch ich nur noch Zeit, um meine Versuchsreihe nach dem o.g. Artikel zu starten.
    Oh Mann, als ich die Maschine letzte Woche gekauft habe, wußte ich zwar, dass ich nicht sofort gute Ergebnisse haben werde, ahnte aber nicht, dass dahinter eine solche Wissenschaft stecken würde!
     
  3. mamu

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    Keine Panik, so kompliziert ist das nicht.
    Ich empfehle dir zu Beginn folgendes Vorgehen:
    1. Zweiersieb, da da mit schneller gut Ergebnisse erzielbar sind. Man muss ja nicht immer den ganzen Espresso trinken.
    2. Feinwaage, am besten eine bis 2kg und 0.1g Auflösung, damit man den Siebträger direkt drauflegen kann.
    3. Wiegen des Kaffeemehls mit obiger Feinwaage, z.B. 16g
    4. Kaffee beziehen und das Ergebnis wiegen. Ist meiner Meinung nach viel besser als die Volumenmethode! Die Brührate sollte am Anfang bei 1:2 liegen, also bei 16g Mehl, 32g Kaffee in der Tasse bei einer Durchlaufzeit von ca. 30s.
     
  4. #44 gunnar0815, 30.12.2015
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    Das haut so aber auch nur in einem engen Bereich so hin. Bei Pumpe an und erster Tropfen erst über 30-45 Sek. passt es definitiv nicht mehr.
    Deswegen halte ich davon nicht viel.
    Ab ersten Tropfen zu rechen mit verkürztet Zeit (z.B. 20 Sek.) ist da viel vergleichbarer

    Gunnar
     
  5. #45 benni90, 30.12.2015
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    Sicher ist das nicht der einzig richtige Weg. Allerdings gerade zum Beginn, wo man die Zusammenhänge noch nicht versteht, ist das ein guter Anhaltspunkt, solange man berücksichtigt, dass der gesamte Bezug in einem Zeitfenster von 25-50s stattfinden sollte.

    Jedoch ist es ziemlich abwegig, dass ein Shot, der erst nach 45s anfängt zu laufen für normal befunden wird.
    Mithin halte ich den Einwand zwar für erwähnenswert, der normale Menschenverstand wird einem aber auf dem Weg zu einem guten Shot helfen.
     
  6. #46 gunnar0815, 30.12.2015
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    Das kommt sehr auf den Preinfusionsdruck (der Maschine) an.
    Eine Formel wird immer mit den Extrempunkten getestet hauen dies nicht hin ist sie nur teilweise tauglich., (wenn überhaupt)
    Warum etwas künstlich verkomplizieren mit etwas was nur zum Teil passt (wenn überhaupt) wenn man auch einfach ab den ersten Tropfen messen kann?

    Gunnar
     
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  7. #47 firstsign, 30.12.2015
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    Danke für eure Ratschläge. Meine erste Testreihe vorhin habe ich irgendwann abgebrochen.
    Je nach Mahlgrad hatte ich entweder deutlich zu wenig oder zu viel Flüssigkeit drin. Passte die gezogene Menge, war das Ergebnis mit sehr dünner und extrem heller Crema, die den Namen ebensowenig wie der Rest nicht Espresso zu nennen wäre, verdient hat.
    Ich habe mich an die im Artikel Espresso 101 bei home-barista genannten 12 gr Kaffemehl gehalten.
    Auch weil ich noch keine Feinwaage besitze, habe ich die Einstellerei abgebrochen - ich musste die Sinnlosigkeit ohne passende Waage einsehen :)
    Dennoch erscheinen mir die empfohlenen 12 gr in jedem Fall auch für die Ersteinstellung zu wenig! Ich nutze den von ECM zur Classica mitgelieferten 2er Sieb.
    Diese Methode hat doch sicher schon jemand von euch ausprobiert - klappte das mit 12 gr.?

    Hier ist der Link zum Artikel:
    http://www.home-barista.com/tips/es...t-dose-and-grind-setting-by-taste-t16968.html
     
  8. mamu

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    Die 12g sind für das 1er gerechnet. Beim 2er sollst du, wie bereits angegeben mit 16g arbeiten.
    Amerikaner neigen immer sehr zum Überdosieren, deshalb 12g beim 1er.
     
  9. #49 firstsign, 30.12.2015
    firstsign

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    dachte ich auch erst, aber da steht:
    Load your Stock Double Basket...
     
  10. Ganzo

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    Hallo firstsign,

    zu Deinem Zitat:
    "Dennoch erscheinen mir die empfohlenen 12 gr in jedem Fall auch für die Ersteinstellung zu wenig! Ich nutze den von ECM zur Classica mitgelieferten 2er Sieb."
    Der Absatz aus dem von Dir angeführten Beitrag von Jim Schulman gibt keine allgemeine Empfehlung für die Dosis eines Erstbezuges. Er soll Dir zeigen, wie man die sinnvollen Bereiche für Mahlgrad und Dosis festlegt.

    Es ist also eine Anweisung, wie Du Deine Mühle
    - einerseits auf den feinsten Mahlgrad für helle, saure oder ähnlich stark schmeckende Bohnen und
    - andererseits auf den gröbsten Mahlgrad für schwach schmeckende Bohnen​
    kalibrierst.

    Mit den angegebenen Dosen von 12gr bzw. 16gr soll jeweils in 30sek eine Bezugsmenge von 20 bis 25gr erzielt werden.

    Wenn Du das erreicht hast, dann weißt Du für Deine Mühle und das Doppelsieb, wo die Einstellung für den feinsten bzw. den gröbsten Mahlgrad liegt.

    Damit hast Du jetzt die unteren und oberen Eckwerte für Deine Bezüge aus dem Doppelsieb:
    - untere Dosis von 12gr und feinster Mahlgrad bei Anzeige x für eine hohe Extraktionsrate,
    - obere Dosis von 16gr und gröbster Mahlgrad bei Anzeige y für eine niedrige Extraktionsrate.​

    Je nach Kaffeesorte wählst Du dann eine Einstellung (Mahlgrad und Dosis) aus diesem Bereich.

    Dann kommt der Rest des Beitrages zum Zuge. Da wird dann beschrieben, wie man anhand des resultierenden Geschmacks Korrekturen an Mahlgrad und Dosis vornimmt, bis man das persönliche Optimum erreicht hat.

    Gruß, Ganzo
     
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  11. Ganzo

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    Hallo Gunnar,

    zu Deinen Zitaten bezüglich der Anrechnung der halben Infusionszeit:

    "Das haut so aber auch nur in einem engen Bereich so hin. Bei Pumpe an und erster Tropfen erst über 30-45 Sek. passt es definitiv nicht mehr.
    Deswegen halte ich davon nicht viel.
    Ab ersten Tropfen zu rechen mit verkürztet Zeit (z.B. 20 Sek.) ist da viel vergleichbarer"

    "Das kommt sehr auf den Preinfusionsdruck (der Maschine) an.
    Eine Formel wird immer mit den Extrempunkten getestet hauen dies nicht hin ist sie nur teilweise tauglich., (wenn überhaupt)
    Warum etwas künstlich verkomplizieren mit etwas was nur zum Teil passt (wenn überhaupt) wenn man auch einfach ab den ersten Tropfen messen kann?"

    Hier wird nichts künstlich verkompliziert sondern vernünftig vereinheitlicht.

    Die Infusionszeit (Zeit von Pumpe an bis zum ersten Tropfen) nur zur Hälfte auf die Bezugszeit anzurechnen, ist eine Methode, die Bezugszeiten von Maschinen mit jeweils kurzer bzw. langer Infusionszeit vergleichen zu können, ohne daß man jedes Mal die Maschine spezifizieren muß.

    Als Begründung dafür führt Jim Schulman die allgemeine Erfahrung und die Logik an, siehe hier:
    Es ist eine Daumenregel und sie soll einigermaßen vernünftig für die meisten Pumpenmaschinen funktionieren.

    Die Vergleichbarkeit hört allerdings auf bei Maschinen mit veränderbarem Druck (Handhebler oder "pressure profiling"-Maschinen), wenn der Flow und damit die Bezugszeit über den Druck manipuliert wird.

    Gruß, Ganzo
     
  12. #52 gunnar0815, 31.12.2015
    gunnar0815

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    Sehe ich nicht so.
    Mit einer längeren Preinfusion bekommt man einen runderen Bezug mit viel Körper,
    ein schneller laufender Bezug wird wässriger bleibt aber kantig meiner Meinung nach.
    Denke das gleicht sich beides nicht gegenseitig voll aus.
    Als Daumenregel taugt es wohl aber.

    Der Vergleich hört aber nicht nur bei HH und Paddelmaschinen auf sondern auch bei jeder mit manueller Preinfusion.
    Also auch bei jeder Festwasserkiste wo für 2,50 EUR ein Schalter für das Brühkopfmagnetventil nachgerüstet worden ist bzw. jeder E 61 Festwasser.

    Ich sehe es so es gibt hart/kantig arbeitende Maschinen Gruppe A: alle V-Pumpen mit normalen Kopf, Preinfusion nur über Düse (Verlangsamter Druckaufbau)
    dazwischen:
    Gruppe B: V-Pumpen mit E 61 Kopf, R-Pumpe mit normalen Kopf
    noch mehr in Richtung rund/weich
    Gruppe C: R-Pumpe E61 an Festwasser, R-Pumpe normaler Kopf mit manueller Preinfusion an Festwasser
    noch mehr in Richtung rund/weich
    Gruppe D: Päddelmaschinen
    Gruppe E: ganz rund/weich arbeitende Maschinen: HH

    Mit Gruppe C und D kann man, lässt man die Preinfusion weg, aber auch fast so hart/kantig wie mit Gruppe A arbeiten und mit Preinfusion zum Schluss des Bezuges fast so rund/weich wie mit Gruppe E
    Gruppe E ist auch ohne Preinfusion recht rund/weich.

    Für welche Gruppe von Maschinen man sich da entscheidet liegt sehr am Geschmack des jeweiligen ab.
    Ich finde Gruppe C und D am interessantesten da diese den größten Bereich abdecken und man so den Kaffee brühen kann wie er einem am besten schmeckt.

    Gunnar
     
  13. #53 christretto, 20.11.2016
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    Hallo zusammen, danke an die Beschreibung, hab das jetzt ein paarmal ausprobiert und es funktioniert. Endlich hab ich mal das Gefühl beim Geschmacks-Tuning nicht planlos rumprobieren zu müssen sondern eine (nur auf den ersten Blick kompizierte) Systematik zu haben. DANKE :cool:

    Ich habe das ganze nochmal für meinen täglichen Gebrauch grafisch dargestellt, und um den Punkt (Brüh-)Temperatur ergänzt. Sozusagen für die Kaffeeecken-Pinwand....
    Irgendwelche (Korrektur)vorschläge?

    [​IMG]
     
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  14. Ganzo

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  15. Haenns

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    @christretto : Danke für die Grafik. Doch leider werde ich nicht ganz schlau, was die hellen und dunklen Pfeile gemeint sind...

    Als Beispiel Temperatur: ist der Geschmack zu "Sauer", dann muss u.a. die Brühtemperatur zunehmen, bei "Bitter" weniger. Was sollen dann die Pfeile aussagen?

    Gruß, Häns
     
  16. helges

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    Mahlgrad grob sollte doch eher ein weniger bitter bringen oder versteh ich Deine Grafik falsch?
     
  17. #57 Dirk2/3, 21.11.2016
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    Hallo,
    Ist womöglich Bitter/Sauer gemeint? Hängt normalerweise eng zusammen.
    Feiner mahlen ergibt auch bitter, wenn Menge vermindert wird. (Irgendwann)
    Gruß
     
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  18. helges

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    Bitter und sauer sind zwei paar Stiefel, in der Grafik ja auch.
     
  19. #59 Dirk2/3, 22.11.2016
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    Hallo,
    Im Diagramm wird Bitter und Sauer= grober Mahlgrad dargestellt.
    Ebenso im zweiten Teil: Bitter, Sauer, Flow
    Und erst im dritten Teil getrennt bei Temperatur: Bitter zu heiß, sauer zu kalt,
    was im Prinzip richtig ist.
    Ich erkenne im Diagramm das so wie ich es selber erlebe.
    Bitter und sauer hängen meist beieinander.
    Bitter alleine ist völlig überextrahiert, also Temperatur viel zu hoch und gleichzeitig fein gemahlen, bei geringem Flow.
    Da ist dann aber kein sauer mehr schmeckbar und wird direkt in den Gulli geschüttet.:eek:
    Ebenso bei sauer. Komplett sauer ist total bäh. Ohne Bitter schmeckbar.


    Gruß
     
  20. helges

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    Welches Diagramm? Ich beziehe mich nicht auf Ganzos Uebersetzung von Schulmans Erkenntnissen sondern auf das Bild von Christretto, um das geht's ja gerade, bei Dir auch?

    Ganzo verlinkt "seine" (Schulmans) Erkenntnisse ja zu jeder Gelegenheit.
     
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