Mahlkönig Guatemala/Kenia Sammelthread

Ich glaube irgendwo stand mal, wie man das Alter ermittelt, kann das nur nicht finden.
Weiss jemand Bescheid?

Meine K32S hat die Nr. 208267

 

Hab jetzt übrigens wieder auf die alten Scheiben gewechselt. Der Flow ist gleichmäßiger, den richtigen Mahlgrad zu finden einfacher und der Kaffee schmeckt besser (z.B. weniger Säure im Yirgacheffe). Werde vielleicht aber irgendwann noch einmal die Neuen einbauen und mit ner ordentlichen Ladung Kaffee stumpfer mahlen. Die Alten sind schon sehr runter.

 

Gestern habe ich mich nun auch endlich mit meiner neuen, alten Guatemala SB beschäftigt.

Erkenntnisse:
- Der Zustand hat mich gefreut, innen recht suaber nicht verranzt und die Scheiben sahen nicht schlecht aus
- Die Welle dreht leicht mit der Hand, läuft nach und macht dabei keine Geräusche, allerdings hat sie einiges an Vibration sowohl längs als auch quer
- Das Schleifgeräusch steigert sich über einen Bereich, woraus ich schliesse, dass die Scheiben noch Potenzial in der Ausrichtung haben
- Das Mahlergebnis sieht ganz anders und viel feiner als mit meiner Compak K3 aus, trotzdem ist absehbar, dass die Durchlaufzeiten auch mit Unterstützung aller Parameter grenzwertig sein werden
- Der Testespresso war wegen altem Kaffee und viel zu kurzer Bezugszeit noch nicht toll, zeigte aber bereits die Mitte, die ich so lange suche ohne sauer oder bitter zu sein.

Nun frage ich mich und euch, wo setze ich zu weiteren Optimierung, auch wegen den Durchlaufzeiten am besten als erstes an?
A: Lager wechseln (Brauche ich wirklich einen Abzieher?, Technisch bin ich begrenzt begabt und kann man besten Sachen Kapputtreparieren)
B: Scheiben ausrichten

Danke für euren Input und alle weiteren Anmerkungen!!

 

Lagerwechsel macht bei unbekannter Herkunft immer Sinn.
Kosten kein großes Geld um die 10€ von SKF aus zB der Bucht. Abzieher war bei der EK43 Pflicht, gibt es von Helx für kleines Geld.
Genauso mussten die Lager vor dem Einbau vorgeheizt werden, damit sie nachher wieder auf die Welle rutschen.
Etwas Scotchbrite ist auch immer ratsam, falls die Welle kleine Grate hat, die lassen sich damit abtragen. Auch wichtig, schmieren. OKS 270 tut wahre Wunder, andere Produkte aber auch.
Ich weiß nicht wie es bei der Guatemala aussieht, aber ich kann mir vorstellen, das dort auch keine Zentriefbohrung auf der Welle ist. Daher unbedingt eine kleiner Mutter M6 oder M8 unterlegen, um nichts zu beschädigen.
Aufheizen kannst du das ganze im Ofen. Die "600X"-2RS Lager von SKF vertragen ohne Probleme 95°C.
Als nächstes sind die Scheiben dran. Kostenaufwand teurer, um die 300€ ?
Das Ausrichten ist dann die Kür. Wenn die Scheiben ausgerichtet sind, musst du feiner mahlen. Hatte Jupe schonmal irgendwo geschrieben, konnte ich auch feststellen.
Nach Lagerwechsel und neuen Scheiben auf der Skala bei 3-3,5 je nach Sorte, nun bei 2,5-3

 

Nach meinen Erfahrungen würde ich einen Lagerwechsel nur machen, wenn es als notwendig erscheint. Ein Abzieher ist Pflicht. Auch sonst ist etwas technisches Verständnis notwendig und vielleicht auch Erfahrung, um das Ganze auszuführen ohne etwas zu beschädigen. Wenn man die notwendigen Mittel hat und weiß wie es geht, ist es zwar kein Problem und schnell gemacht. Man kann aber auch ein paar Dinge falsch machen.

 

@ Dirk7110 Danke für die ausführliche Antwort. Scheiben ausrichten wäre für mich damit zweitens. Kann ich denn erwarten, dass die Vibrationen mit neuen Lagern abnehmen, wenn sie jetzt leicht mit der Hand dreht, nachläuft und keine Geräusche macht?

 

Die Lager haben vorher keine Anstalten gemacht, das sie Probleme hätten. Nach Ausbau der Welle im aufgezogenen Zustand könnte man erkennen das beide Lager radiales und axiales Spiel hatten. Das sind die Erfahrungswerte, die Alexsey unter anderem meint.
Ich finde ein Lagerwechsel unproblematisch. Abziehen ist weniger problematisch. Wenn die Lager erwärmt werden passen Sie auch leicht und du brauchst keine Gewalt anwenden. Da reichet dann leichtes klopfen und es rutscht wie es soll.

 

@Alexsey , nicht falsch verstehen und du sollst hier auch kein Maschinenbauseminar veranstalten, aber wenn du solche Einwände hast, dann sag doch was konkretes dazu. Diese "es kann ne Menge passieren" Andeutungen bringen niemand weiter.

PS: der Ton ist nicht unfreundlich oder anderweitig respektlos gemeint, also bitte nichts interpretieren ;-)

 

Danke!! Dann schau ich mir die Übeltäter mal auf Spiel hin an!!

 

Wenn du einen Maschinenschlosser kennst, lass ihn auch mal ein Auge drauf werfen.

 

Gute Idee. ..leider besteht mein Umfeld mehr Studierten;-(

 

Keine Sorge. Ich bin da nicht empfindlich. Bei Abziehen oder Aufpressen der Lager kann man z.B. verkanten. Im Extremfall beschädigt man dabei die Welle oder fügt ihr einen Schlag zu. Das ist ziemlich endgültig. Das Abziehen sehe ich dabei als weniger problematisch an. Hierbei muss man weniger Rücksicht auf die Lager geben. Ein Unsachgemäßes aufpressen der Lager beschädigt diese allerdings selbst auch schnell. Ich habe die Welle jedoch auch in einer Pressvorrichtung durchgestoßen und die Lager dabei nicht erhitzt. Axiales Spiel ist bei Rillenkugellagern normal. Um die Lager ausführlich zu begutachten, reicht es den Rotor auszubauen. Hierfür benötigt man kein Werkzeug, es kann nichts groß passieren und geht einfach. Sollte man einen Lagerwechsel als notwenig erachten, sich es aber selbst nicht zutrauen, würde ich einen Schlosser aufsuchen. Die gibts überall und sollten das für ein paar Euro machen können.

Ich bin aber auch kein Maschinenbauer.

 

Was mir noch einfällt: Der Auswurf der Guatemala SB ist ohne Ausklopfer und mit Flapper. Wie wir bei Jupe gesehen haben, kann man da was anderes ranschrauben. Ich frage mich allerdings ob das Problem "fein genug mahlen" sich verschärft, wenn der Flapper nicht mehr da ist?

 

Danke Alexsey, sehr hilfreich!

 

Habe mich heute an den Ausbau des Rotors gemacht. Ich bin bis zu der Stelle gekommen, wo ich die 4 Haltepunkte des Motors gelöst habe. Hinten scheint er jetzt locker, aber vorn bewegt er sich immer noch nicht. Hat es irgendwo (darunter? wie komme ich da ran?) noch Schrauben?

photo upload

Bin mir auch nicht sicher, wie ich diese Schraube zum Lager lösen soll, da ich nicht zuviel Gewalt auf den vorderen Teil der Welle ausüben möchte.

 

Was ich bis jetzt zur Einschätzung des Alters rausbekommen habe:

- Es gibt die Mühlen mit Gussgehäuse (älter) und mit Plastegehäuse (neuer).
Die Plastegehäuse haben eine sichtbar glattere Oberfläche.
- Wie schon erwähnt, haben die neueren Mühlen einen anderen Schalter.
- Es gibt mehrere Generationen von Typenschildern:
In Aluminium rot/weiss - schätze das sind die ganz frühen.
In Aluminium schwarz/weiss.
Als Aufkleber schwarz/weiss - das sind die neueren.
Da auch die Alu-Typenschilder aufgeklebt waren, sind sie leicht zu entfernen, wenn jemand das
Alter verheimlichen will...
- Die Bohnenbehälter der frühen Mühlen haben ein kleines MK-Logo aus Plastik,
die späteren ein grösseres Logo als Aufkleber. Mühlen mit Gebrauchsanweisung auf dem Bohnenbehälter
stammen aus den Franchise-Kaffeegeschäften von Tschibo, Eduscho und Meister-Kaffee, und dürften
entsprechend hohe Betriebsstunden auf der Uhr haben. Da es die Bohnenbehälter noch neu gibt,
sind sie zur Altersfeststellung nur bedingt brauchbar.

 

Danke Mechanist. Stimmt die sind noch drin, weil ich annahm die sind nur für den Auslauf. Im nächsten Schritt will ich erstmal den Rüttler (2. Bild) abschrauben. Der macht ganz sicher Vibrationen.