Mahlkönig K30: verbogene Gewindestangen

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Aber jetzt mal was wirklich Ernstes: Ich habe gerade bei meiner K30 in Erwartung des heute eintreffenden Flappers erstmalig das Mahlwerk ausgebaut. Bislang gingen ja alle Arbeiten noch bei eingebauten Mahlwerk. Was ich dabei festgestellt habe, macht mich tatsächlich etwas fassungslos! Bitte richtet eure Blicke auf den unteren Bereich des Bildes. Die drei Gewindestangen des Motors sind offensichtlich einer massiven Materialermüdung zum Opfer gefallen...

 

Auch habe ich jetzt noch mal die untere Mahlscheibe bei Erstkontakt der Scheiben lediglich per Hand gedreht. Ein Kontaktgeräusch ergibt sich nur auf geschätzt 40% des Umlaufs. Planparallelität also absolut nicht (mehr) gegeben. Das oben beschriebene "falschpositive" Ergebnis des Eddingtests hat mich in die Irre geführt.

Mit diesen beiden Befunden kann man schon mal festhalten: der Flapper als Haupverdächtiger ist entlastet. Er kann maximal verschwindend gering zu meinem Problem beigetragen haben.

 

Letztlich ist der obere Mahlscheibenträger ja nur lose über die zwei Stifte im Aluring mit dem Deckel verbunden. Aber bei einen derartig schief stehenden Motor.....?!

Ps: Sorry, quatsch, es ist schon eine recht enge Passung mit O-Ring, in die der Aluring gedrückt und dann über zwei Schrauben mit dem Deckel verbunden wird....

 

Jetzt kann man natürlich spekulieren, ob erst der Einbau der ProM-Scheiben durch die hier angesprochene höhere Reibung die Füße zum einknicken gebracht hat. Allerdings: bereits vor dem Einbau der neuen Mahlscheiben war ich bereits sehr weit links auf der Mahlgradskala, was mich ja unter anderem auch zu einem Wechsel der Scheiben motiviert hat. Von daher glaube ich das nicht. Das Problem bestand wahrscheinlich schon vorher. Und vorbeugend: es gab keine "traumatischen" Ereignisse wie blockieren durch Steine oder zu eng stellen oder derartiges.

Ich versuche gerade schon, wie auch die Tage zuvor, bei Mahlkönig telefonisch durch zu kommen aber "der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar...."

 

Also bitte! Hingefallen ist da nix! Die drei Schrauben der Bodenplatte gelöst und so von mir aus dem Gehäuse rausgehoben. Hier weitere Bilder:

 

Und der Motor hat ein weiteres Typschild. Scheint eine schweizerisch-italienische Koproduktion zu sein. Ggf. nur die Wicklung aus Italien?

 

Ich habe gerade eine ausführliche Mail mit Doku des Schadensbildes an Mahlkönig gesendet. Ich bin mal gespannt, was sie dazu sagen. Es wäre ja erstaunlich, wenn ich der erste wäre, bei dem das passiert ist....

Der Motor mit Mahlwerk hat ein Gewicht von beachtlichen 5,2kg. Die drei Gewindestangen sind lediglich M4 und die einzige Verbindung zur Bodenplatte. Gehen wir davon aus, dass das Anlaufdrehmoment des Motors nicht ohne ist, die Kräfte beim Mahlen ebenfalls nicht....Eine Ermüdung der Gewindestangen an dieser Stelle wird so für mich zumindest plausibel....

 

Ich habe als Antwort auf meine Mail an Mahlkönig in HH gerade einen Mail eines Mahlkönighändlers aus Süddeutschland bekommen mit dem Hinweis, er sei mein Ansprechpartner und ich könne Ersatzteile (kostenpflichtig) bei ihm bestellen. Ich habe ihn darauf hin angerufen. Alles sachlich/freundlich aber im Ergebnis nicht so erfreulich: das Schadensbild in meiner Mail hat er gesehen, das hat ich nicht überrascht, sowas sei ihm durchaus schon untergekommen. Das seien dann entweder Transportschäden gewesen oder Verschleiß bei hohem Gastrogebrauch. Ermüdung der Gewindestangen könne durchaus als Ursache in Frage kommen, dann aber eher nicht bei meiner Shotzahl. Mein niedriger Tachostand würde als Beweismittel aber nicht greifen, da er einige "Spezis" kenne, die diesen manipulieren können. Hinsichtlich Kulanz seitens MK solle ich mich außerhalb der Gewährleistung keinerlei Illusionen hingeben MK mache das grundsätzlich nicht und überlasse solche Probleme kategorisch seinen Händlern.

Ergänzend dazu: ich hatte das Gerät vor ca. 5 Jahren online als Vorführgerät gekauft. Als sie bei mir angekommen ist, hat sie einen absolut frischen Eindruck gemacht, irgendwas mit 100 Shots aufm Zähler gehabt und wie gesagt über Jahre auch gute Ergebnisse geliefert. Das zu diesem Zeitpunkt bereits ein Transportschaden vorgelegen habe soll, kann ich nicht glauben....

 

Ja, ich denke auch an den Gewindestanden und daran, den Motor wieder gerade ins Gehäuse zu bekommen, wird's nicht scheitern. Die drei Gummiblöcke kann man auch als Ersatzteile neu bestellen. Und ja, das mit den Distanzscheiben, oder vielleicht noch besser -hülsen kann man probieren.

Wo ich gerade eher noch etwas Zweifel habe ist, ob ich die Scheiben wieder zu einem planparallelen Lauf bewegen werde. Im Augenblick tun sie das nicht. Auch bei ausgebauten Mahlwerk, also ohne die Vorspannung des schiefen Motors ist das beim Drehen mit der Hand am Nullpunkt deutlich zu hören. Vielleicht lässt sich das durch gelungene Justierung wieder hinbekommen. Vielleicht hat aber der langfristige Betrieb bei derartig achsschiefem Motor auch dazu geführt, dass sich die Lager oder was auch immer ungünstig eingelaufen haben. Wir werden sehen. Ist auf jeden Fall eine Operation mit ungewissem Ausgang und ich habe bereits jetzt schon echt viel Zeit in das Problem investiert. Insofern werde ich diese und alternativ auch die Optionen Austauschmahlwerk oder sogar Upgrade noch mal durchdenken....