[Mahlkönig Vario] feinste Einstellung nach der Kalibrierung?

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  1. #1 Thilo°, 19.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 19.01.2023
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    Hallo Forum, hallo Welt, liebe Freunde des espressiven Kaffeegenusses,

    auf der Suche nach einer Siebträgerin plus Mühle habe ich in den letzten Wochen hier diverse Threads gelesen und bin nun seit ein paar Tagen stolzer Besitzer einer Mahlkönig Vario V3/2015 und einer Rancilio Silvia V6, beide aus Vorbesitz.

    Beide Geräte sind in quasi-neu Zustand. Die Vario habe ich nach Anleitung kalibriert, so dass bei Stellung 2q die Mahlscheiben beginnen, sich zu berühren und zu schleifen.

    Auf der Suche nach dem geeigneten Mahlgrad habe ich mich verfeinernd an 2q herangetastet und dann mal experimentell weiter auf 2c gestellt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Vario beim Mahlen mit Mahlgut bis zum Grad 2q relativ leise läuft (Motorgeräusch plus Mahlgut), aber bei 2c recht laut wird ("sie kreischt"), produziert aber ein gleichbleibendes Mahlgutvolumen. [Korrektur/Erweiterung, das laute Geräusch tritt auch beim Mahlen mit 2q auf.] Wenn ich die Konstruktion richtig verstanden habe, drückt die Mahlgradverstellung die untere, rotierende Scheibe gegen die obere, feste Scheibe.

    Frage: Wenn der Schleifbeginn auf z.B. 2q gestellt ist, soll/darf dann mit Mahlgut eine Einstellung feiner als 2q gewählt werden oder nicht feiner als 2q, d.h. ist der Schleifbeginn die jeweils einzuhaltende Untergrenze?

    Viele Grüße
    Thilo
     
  2. #2 Thilo°, 23.01.2023
    Thilo°

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    126 Zugriffe/Reads und keine Antwort, hmmm, vielleicht hätte ich die Frage allgemein stellen sollen:

    Jede Mühle mit Scheibenmahlwerk erreicht bei Einstellung des Mahlgrades in Richtung "feiner" im Leerbetrieb den Punkt, an dem die Scheiben zu schleifen beginnen. Dieser Punkt ist Bestandteil der Kalibrierung des Mahlwerkes.

    Wenn dieser Einstell-Punkt nun ermittelt ist, wie fein darf/soll dann die mit Kaffeebohnen befüllte Mühle im Mahlbetrien eingestellt werden,
    => nicht feiner, als bis zum dem vorher ermittelten Mahlgrad, an dem die Mahlscheiben im unbefüllten Zustand zu schleifen beginnen
    => oder auch über den ermittelten Punk hinweg noch feiner, da das Kaffeemehl/Mahlgut die Scheiben schützt?

    Viele Grüße
    Thilo
     
  3. #3 cappufan, 24.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 24.01.2023
    cappufan

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    M. M. n. nicht feiner als der Schleifpunkt (= Nullpunkt). Ich habe das jedenfalls aufgeschnappt. Selbst habe ich meine Mühle noch nie ausgerichtet.

    Meine Vorgänger-Vario V2 (Keramikscheiben) mußte interessanterweise vor ein paar Wochen tatsächlich mal für eine Sorte auf die feinstmögliche Espressostufe (beidseitig ganz oben) eingestellt werden! Normalerweise bin ich rechts bei der 3. (selten 2.) Einraststufe von oben…
     
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  4. EddiF

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    Wenn die Scheiben schleifen, dann schleifen sie, Kaffee hin oder her!
     
  5. Silas

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    Ich kenne die Vario nicht, würde aber auch nicht dauerhaft weiter als bis zum Klirrpunkt gehen. Wie kommst du denn drauf? Hast du Kaffee, der so fein gemahlen werden muss? Falls ja, ist der denn frisch?
     
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  6. cbr-ps

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    So soll es sein

    Klingt nicht wie regulärer Betrieb, dürfte auf Dauer die Scheiben ruinieren und auch für normale Bezüge nicht nötig sein.
     
  7. #7 Thilo°, 19.02.2023
    Zuletzt bearbeitet: 20.02.2023
    Thilo°

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    Heureka, und sie bewegt sich doch!

    TLDR;
    Eine Kaffeemühle ist auch nur ein Werkzeug. Alle meine Werkzeuge habe ich bisher auseinander genommen und wieder zusammen gebaut, manche früher manche später. Hätte ich die Vario früher vollständig inspiziert, hätte ich früher mein Ziel erreicht, aber weniger gelernt. Gestern abend habe ich die Vario komplett zerlegt, gereinigt, geschmiert (!) und neu kalibiert. Und heute hat sie mich mit feinstem Espresso beschenkt. Geht doch :D

    Tip an alle Baratza-Vario Nutzenden, die nicht mit dem Mahlgrad bzw. dem finalen Espresso zufrieden sind: Einmal Revision komplett incl. Mahlwerk. Vermutlich gilt das für alle Mühlen, warum soll das bei anderen Herstellern und Modellen besser sein.

    Im Einzelnen:

    Nach der offiziellen Anleitung von Baratza zur Kalibrierung soll ja der Nullpunkt, an dem die Scheiben zu schleifen beginnen, nicht bei 1A, sondern bei 2Q eingestellt werden. Wozu würde also der Hersteller vorgeben, die NULL-Kalibrierung nicht bei NULL zu setzen, sondern bei 1,75!? Dazu gibt es hier im Forum und auch bei home-barista mehrere Threads, Arbeitshypothese: Bei der Vario, anders als bei z.B. der Forte ist halt viel Plastik drin, da hat wohl Baratza ein delta gelassen, um dem weichen Material etwas Platz zum Nachfedern zu lassen. Ein offizielle Antwort von Baratza dazu gibt es aber trotz Anfrage nicht.

    Unmittelbar nach dem Kauf (siehe erstes Post) hatte ich die Mahlkammer geöffnet, von Kaffeeresten befreit, wieder geschlossen und auf 2Q kalibiert. Meine Motivation, feiner als 2Q stellen zu wollen, kam aber letztlich daher, dass mit dem von der Vario bei 2Q produzierten Mahlgut die Rancilio Silvia zwar gefärbtes Wasser gemacht hat, das aber weder vom Aroma, noch von der Optik dem entsprach, was ich mir unter Espresso vorgestellt habe. Bei 2A hat sich die Intensität, nicht aber die Qualität des Ergebnisses verändert.

    Also zurück auf Anfang, die ersten beiden Espressi-Sorten mit unklarem Röstdatum durch Probiersets von Himmelpfort und Mokaconsorten ersetzt, dazu eine Feinwaage, WDT und schön Single-Dose definierte Mengen. Dazu habe ich ein Paar neue Keramik-Mahlscheiben gekauft. Der Vergleich mit den vorhandenen Scheiben ergab: Die vorhandenen Scheiben sind ok, keine erkennbare Abnutzung. Lediglich locker saßen die Scheiben. Unter der rotierenden, unteren Mahlscheibe fand sich ein Kaffeepulver-Film auf dem Mahlscheibenrotor.

    War das Ergebnis davor 50 shades of bäh, so wurde es nun reproduzierbar, schmeckte nicht mehr nach Bremsspur, sondern ließ auch die angekündigten Noten erkennen ("hmm, eine Spur von Schokolade"), aber fast unabhängig von der gewählten Kaffeesorte und Filtergröße sofortiger Durchlauf, der Auszug halt viel zu hell und nach 25-30 Sekunden war die Tasse voll. Die Kaffeetasse wohlgemerkt, nicht das Espressotässchen. Also nicht Bezugsmenge = 2x Kaffeemenge.

    Ich habe zwar keine Anzeichen von Channeling im Puck gehabt, aber die Extraktion stimmte also nicht, der Auszug verlangte nach Debugging. Ergo: Bodenloser Siebträger. Und siehe da, der Auszug spritzte gar munter in alle Richtungen.

    Daher habe ich gestern abend die Vario komplett zerlegt.

    Nach dem Ausbau des Motors (Zahnriemen sehr locker) fiel mir auf, das die nun freie untere Mahlscheibe sich gar nicht frei drehen ließ, sondern sich mit einem Kratzen dem Drehen widersetzte. Root-Cause #1, der Bereich unter dem unteren Mühlrad war bis an das Bronzelager heran mit Kaffeekrümeln verschiedener Korngröße bedeckt. Root-Cause #2: Das obere und das untere Bronzelager waren staubtrocken.

    Alles schön sauber gemacht, die Lager geschmiert, remontiert, Lagerlauf justiert/zentriert, Motor eingebaut, Riemchen gespannt, Mühle zusammengebaut, Probelauf, Mahlgrad auf 2Q kalibiert. Mein Tagessoll an Espresso war erfüllt, daher musste der erste Auszug bis heute warten.

    Vorhin also erster Mühlenlauf mit 18g Himmelpfort Barista #1 mit 2Q - und - die Mühle schreit nicht mehr während des Mahlvorganges. Das oben beschriebene Kreischen trat vor der Reinigung und Schmierung tatsächlich nur dann auf, wenn Mahlgut durchlief, und ohne Mahlgut lief sie leise. Nun mahlt sie auch leise, sodass man schon genau hinhören muss, um den Unterschied zu erkennen. Zweite Überraschung, die 18g waren hinterher im Volumen zu wenig für das vorgesehene 16g-18g Doppelsieb, also Umzug in das 14g-16g Sieb. Der erste Durchlauf ergab zwei leckere Boules Café au Lait.

    Für den zweiten Test habe ich vom Himmelpfort Arabica Espresso wie von vor der Revision gewohnt 9g genommen, mit 2Q gemahlen und in das kleine Original-Single Sieb im bodenlosen Siebträger getampert. Nun ja, die Silvia lief los, nach 1-2 Sekunden kam etwa ein Esslöffel heraus, dann hatte wohl das Kaffeemehl die Betriebsdichte erreicht und ab dann lief der Bezug nur noch tröpfchenweise im Sekundentakt. Nach 25 Sekunden habe ich die Silvia ausgeschaltet, in der Tasse waren nun knapp zwei Esslöffel mir bis dato unbekannten, von braunem Schaum bedeckten und köstlich duftenden Espressos. Der schmeckte auch, intensiv aber lecker. Also quasi ein Ristretto ohne Zeitverkürzung. Ok, also richtige Richtung. Menge auf 7g reduziert und mit dem dritten Durchlauf bei 2Z paßte dann auch die Durchlaufzeit, tolle Crema, tolles Aroma, perfetto. Ach ja, auch der bodenlose Siebträger bestätigte bei allen drei Versuchen, dass das Wasser nun alle Körnchen umströmt hatte, ein zentraler Laufstrahl, gefüttert von allen Seiten.

    Ich bin mir nicht sicher, ob die Vario ab Werk trocken war oder das Kaffeemehl die Schmierung kontinuierlich ausgewaschen hat. Das in diversen Threads beschriebene Phänomen, dass nach einem Gröberstellen die untere Mahlscheibe bzw. der Rotor nicht sofort öffnen, sonder ein wenig hacken, deutet in diesen Fällen auf trockenes Lager hin. Das Kreischen ist ebenfalls Indikator dafür, dass die Welle trocken im Lager dreht.

    So long & a guat's Nächtle
    Thilo
     
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