Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

Diskutiere Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ... im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ... Sei bitte nicht beleidigt, Freddy. Es war wirklich nicht bös gemeint. Nur der...

  1. #41 Vincent Kluwe-Yorck, 10.09.2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10.09.2012
    Vincent Kluwe-Yorck

    Vincent Kluwe-Yorck Gast

    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Sei bitte nicht beleidigt, Freddy. Es war wirklich nicht bös gemeint. Nur der Konsumverzicht ist eben keine geeignete Alternative - das habe ich ja nun mehrfach versucht, zu belegen. Und unrealistisch ist es obendrein: Was meinst Du, wie viele Menschen Du zu einem Eremiten-Dasein animieren kannst, um genügend Druck auf Politik und Fabrikanten auszuüben? Du würdest 2/3 der europäischen Bevölkerung brauchen, um eine marktrelevante Wirkung zu erzielen. Hältst Du das für machbar?!? Nein - der Weg mit Aussicht ist genau der, den ich versuche mit meinem Tröppelchen auf den heißen Stein: Wir müssen Einfluss nehmen auf Politik und Wirtschaft, damit dort etwas geändert wird. Und dass das funktionieren kann, haben ja die jüngeren Entwicklungen in der Umweltpolitik und der Basisdemokratie gezeigt.

    Und hier die Alternativlösung nach dem Vorschlag von Zuerisee:


    [​IMG]
     
  2. #42 Holger Schmitz, 11.09.2012
    Holger Schmitz

    Holger Schmitz Mitglied

    Dabei seit:
    22.03.2002
    Beiträge:
    11.121
    Zustimmungen:
    3.084
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Hm,
    so wirklich überzeugt mich die Plakatserie nicht, genau begründen kann ich es nicht. Ist vielleicht etwas zu harmlos ?

    Hier noch ein Quick'n'Dirty (sorry dass ich Deinen Beitrag kapere) mit einer kleinen Digiknipse im Waloseum bei Norddeich vor wenigen Tagen im Urlaub geschossen, der junge Mann hing nebem einem Wal-Skelett um die Größenverhältnisse zu demonstrieren :

    [​IMG]


    Wobei ich ehrlicherweise nicht unbedingt der "Industrie" den schwarzen Peter zuschieben würde sondern eher den Firmen die Industrieerzeugnisse nicht so ordentlich entsorgen wie es eigentlich angebracht wäre (sprich zerkleinerte Plastikschredderteile, Öl und andere Chemikalien ins Meer zu kippen, Elektronikschrottentsorgung in dritten Welt-Ländern etc.)


    Grüße
    Holger
     
  3. #43 LaCrematore, 11.09.2012
    LaCrematore

    LaCrematore Mitglied

    Dabei seit:
    04.11.2010
    Beiträge:
    2.656
    Zustimmungen:
    308
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Eure Sozialromantik ist echt zum knutschen. Feindbild da, alles klar ;-) Nee, mal im Ernst, Bresseau weiß, was ich meine, war aber auch klar bei seinem ungezogenen Netz-Konsum. Und Vincent, ich glaube nicht wirklich, dass das für Dich nur dunkle Andeutungen sind. Die Realwirtschaft produziert den Pfand für die Staatsschulden (Hartz IV in groß) und wer den Zinsenszins und seine Exponentialfunktion versteht, erkennt auch den tieferen Sinn hinter dem Wachstumszwang der Wirtschaft. Denn dem Zinsgewinn des leistungslosen Einkommens muss die Wirtschaft ständig hinterher wachsen, um kreditwürdig zu bleiben. Witziger Weise ist es völlig legitim, Geldströmen zu folgen, wenn man Mafiosi oder Terroristen schnappen will. Gesamtsystemisch sind wir aber doch alle viel zu brav, das mal gesamtheitlich zu tun und uns die Konsequenzen auf der Zunge zergehen zu lassen...

    „Wenn die Menschen das Geldsystem verstehen würden, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“


    Henry Ford
     
  4. #44 Vincent Kluwe-Yorck, 11.09.2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.09.2012
    Vincent Kluwe-Yorck

    Vincent Kluwe-Yorck Gast

    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Das ist Basiswissen der Finanzwirtschaft und zumindest in rudimentären Grundzügen bekannt. (Die Bedeutung der Exponentialfunktion des Zinseszins hat sich mir sehr praktisch verdeutlicht, als ich vor langer Zeit einmal Schulden hatte!) ;) Natürlich bin ich Kilometer weit davon entfernt, die Zusammenhänge lückenlos zu durchschauen. Aber da bin ich wahrscheinlich nicht der Einzige.

    Das ist wirklich witzig: Ich predige das seit Jahrzehnten. Leider wird man ja von den meisten nur verlacht. Das Problem dahinter ist natürlich, das Geld aus mafiotischen Strukturen von nicht-mafiotischen zu unterscheiden, da fast alle frei zirkulierenden Geldströme kriminellen Hintergrund haben. Aber das ist nun wirklich ein völlig anderes Thema, bei dem wir auch nichts ausrichten werden.

    Deshalb zurück zu meiner "Sozialromantik" - da gibt es wenigstens handfeste Ziele. Und auch Möglichkeiten. Und wenn wir es schaffen, weltweit für halbwegs menschliche Produktionsbedingungen zu sorgen und die Fabriken und ihre Produkte sauber zu kriegen, haben wir doch schon einiges gewonnen. Und das ist ein Ziel, das sich erreichen lässt. In Europa sind wir ja auch so einigermaßen auf einem guten Weg. (Wenn auch nicht rundum und lückenlos. Aber wir arbeiten daran!)

    Die Machtstrukturen der Welt liegen in den Händen von Verbrechern, die alle Waffen und Hebel besitzen, diese Machtstrukturen zu erhalten. Daran werden wir mit naiven Plakaten nicht ändern. Nichts wird dran etwas ändern. Auch nicht politische Modelle. Demokratie? Korrupt durch und durch. Sozialismus? Geradezu eine Aufforderung, die klassischen Machtstrukturen zu zementieren. Wohlstand und Gerechtigkeit für alle? Nein - falscher Ansatz. Kaum machbar. Die Illusion habe ich schon 1970 begraben. Ich plädiere für das Machbare. Und mein Ziel war seit damals: Lasst die Reichen reich sein, soviel sie wollen. Und sollen sie die Macht behalten - ändern können wir daran ohnehin nichts. Aber wenigstens sollen die kleinen Leute im Schatten der Macht auskömmliche Lebensbedingungen erhalten und einigermaßen gesund leben können. Das muss doch zu erreichen sein. Und wenn man sich die Haare sträubenden Lebensbedingungen in Afrika und Asien ansieht, sollte eigentlich klar sein, dass dies Ziele sind, für die es sich lohnt, einzutreten.

    Ja - schon gut: Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker.

    P.S. Kleine Anmerkung zum Hintergrund meiner Haltung: Als Student hatte ich die Gelegenheit, das Milieu der Mächtigen auf sehr persönlicher Basis intensiv zu studieren. U. a. war ich auf Parties, wo gefühlte 30 % des deutschen Bruttosozialprodukts gefeiert haben. Einige Namen, an die ich mich erinnere: Sachs, Krupp, Bismarck, Quandt, Thurn und Taxis und viele andere, mit denen ich teilweise über Jahre befreundet war. Durch den langen, intensiven Kontakt hatte ich tiefe Einblicke und meine, auch einige Zusammenhänge verstanden zu haben, die man nur durch persönlichen Einblick gewinnen kann. Damals habe ich meinen Glauben daran verloren, dass übermäßiger Reichtum etwas Erstrebenswertes sei (als Gegensatz zu gesundem Wohlstand, den ich durchaus für erstrebenswert halte): Man muss sich von zu vielen Teilen seiner menschlichen Seele verabschieden, um die unglaublichen Widersprüche einer solchen Existenz aushalten zu können. Jetzt aber genug - Plakate sind erfreulicher und machen deutlich mehr Spaß! ;)
     
  5. #45 plempel, 11.09.2012
    plempel

    plempel Mitglied

    Dabei seit:
    30.07.2007
    Beiträge:
    15.806
    Zustimmungen:
    16.617
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Ich würde das "Dad" austauschen und den Text in irgendeine Art Störer packen.

    [​IMG]

    Wenn's Dich stört, Vinz, dass ich Dein Bild verbiege, tu ich es natürlich wieder raus.

    Gruß
    Plempel
     
  6. #46 S.Bresseau, 11.09.2012
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.115
    Zustimmungen:
    13.909
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Aktiv umweltschützende Industriellenkinder? Wie sieht das wohl aus?

    früher: "Papa, ich will zum 18. einen Porsche!"
    heute: "Papa, ich will zum 18. einen Tesla!"
     
  7. #47 Vincent Kluwe-Yorck, 11.09.2012
    Vincent Kluwe-Yorck

    Vincent Kluwe-Yorck Gast

    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Du würdest staunen, Stefan, aber die gibt es tatsächlich. Du würdest Dich wundern, welchen Diskussionen sich manche Industrielle am heimischen Küchentisch ausgesetzt sehen. Es ist ein langer Prozess, bis man die entscheidenden seelischen Funktionen so verbogen hat, dass man sein natürliches Mitempfinden mit dem Leid anderer verloren hat. Und bei vielen Kindern ist die Fähigkeit, zu hinterfragen, noch erhalten. Gibt allerdings auch Gegenbeispiele, bei denen Hopfen und Malz verloren ist.

    Aber davon ab: War nur rasch so hingeschrieben, damit irgendetwas da steht - sollte stilistisch zu den anderen Posters passen. War nicht wirklich ernst gemeint.

    Und nebenbei: Nix gegen Porsche. Hätte auch gerne einen. Aber keenen Alten - 'nen Neuen! :mrgreen:

    Nee nee - Scherz. Porsche-Fahrrad wär mir lieber.

    @ Plempel: Nee - stört mich überhaupt nicht. Finde die Gestaltung gut mit dem "Störer". Wegen der Homogenität der Serie wird es allerdings bei der alten Gestaltung wie in Beitrag #24 bleiben. Werde aber nochmal über Dad oder Papa nachdenken. Hatte mich am Anfang für Dad entschieden, weil mir Papa zu kindlich klang angesichts des komplexen Themas. Werde jetzt aber noch einmal darüber nachdenken.
     
  8. #48 LaCrematore, 11.09.2012
    LaCrematore

    LaCrematore Mitglied

    Dabei seit:
    04.11.2010
    Beiträge:
    2.656
    Zustimmungen:
    308
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Dann hab‘ ich nix gesagt. Ich kenne BWLer, die es immer noch nicht verstehen. Oder so tun, als verstünden sie nicht…

    Welches Geld, das seinen Ursprung als Buchungsgeld einer Bank nahm, soll denn nicht-mafiös sein? Aber, abgesehen von solchen Haarspaltereien, die an viell. anderer Stelle mal weitergeführt werden können: Bin sonst völlig d’accord. Interessanter Post!
     
  9. #49 Vincent Kluwe-Yorck, 11.09.2012
    Vincent Kluwe-Yorck

    Vincent Kluwe-Yorck Gast

    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Geeenau! :) Wobei ich mafiotisch von kriminell unterscheide (durch die Hintergrundstruktur). Nicht-mafiotisches Kapital gibt es daher, nicht-kriminelles wohl kaum. (Wobei ich auch hier unterscheide: Kapital von "viel Geld".)
     
  10. #50 Holger Schmitz, 11.09.2012
    Holger Schmitz

    Holger Schmitz Mitglied

    Dabei seit:
    22.03.2002
    Beiträge:
    11.121
    Zustimmungen:
    3.084
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Irgendwie stört mich das satte, gesunde grün bei den Plakaten, das ist es glaube ich was mein Bauchgefühl meint.
    Grüße
    Holger
     
  11. #51 espressionistin, 11.09.2012
    espressionistin

    espressionistin Mitglied

    Dabei seit:
    02.11.2009
    Beiträge:
    11.276
    Zustimmungen:
    8.868
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Mich stört ehrlich gesagt eher der fehlende Zeitgeist. Wen interessieren denn heute noch rauchende Schlote? Gibt's die überhaupt noch? Mich würde es freuen, wenn in diesem Land noch Schlote rauchen, die jetzt in China rauchen, wenn nicht die Politiker von den Finanz- und Wirtschaftsbossen die Richtung vordiktiert bekämen oder wenn die immer zahlreicheren börsennotierten Unternehmen nicht den Shareholder Value über allem stellen würden.

    Das Böse ist doch gar nicht die inhabergeführte Fabrik. Schon lang nicht mehr.
     
  12. #52 Vincent Kluwe-Yorck, 12.09.2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.09.2012
    Vincent Kluwe-Yorck

    Vincent Kluwe-Yorck Gast

    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Du hast offensichtlich die Textbeiträge hier im Thread nicht gelesen, Sabine. Wie ich bereits mehrfach schrub: Die Welt ist voll von Gift speienden Schloten, die viel mehr Schaden anrichten als nur die Luft zu verdrecken! Insofern platzt die Serie geradezu vor Zeitgeist: Würdest Du wirklich Deutschland voller Fabriken wollen, die Gifte in solcher Konzentration ausstoßen, dass sämtliche Fische in allen Flüssen der Region sterben, hochgiftiges Getreide auf sämtlichen Äckern wächst, die Krebsrate bei Kindern um 500 % ansteigt, und die Arbeiter knöcheltief in der Giftbrühe waten und mit 43 sterben? So ist das nämlich in Asien und Afrika, damit wir prima mit tollen Wohlstandsprodukten leben können! Und natürlich muss man auf einem Themenfoto stellvertretend personalisieren - oder hätte ich schreiben sollen "Liebes Finanz- und Wirtschaftskonglomerat!" Wie ansprechend, griffig und bildlich wäre das denn gewesen?

    Nein - Deinen Einwand kann ich wirklich nicht gelten lassen. Ganz im Gegenteil: Es ist allerhöchste Zeit, dass wir den Weg konsequent zu Ende gehen, den die Grünen vor 30 Jahren aufgemacht haben. Der Kampf für meine Ziele ist sogar DAS Thema, das globalisiert werden muss. Viel dringlicher als die Notwendigkeit, den elektronischen Lockenwickler zu globalisieren (z.B.)! Und unter den Folgen hat schließlich die ganze Welt zu leiden. Oder meint irgend jemand, Katrina hätte New Orleans verwüstet, weil Oma Knickebusch aus Versehen ihren Schnellkochtopf hat überkochen lassen? GELD KANN MAN NICHT ATMEN! Genau das ist damit gemeint! Irgendwann gibt es keinen Flecken mehr auf diesem Planeten, wo man sich mit viel Geld von den Sünden des Industriezeitalters freikaufen kann. DAS nenne ich Zeitgeist!

    So - jetzt habe ich aber wirklich fertig. Ich schreibe jetzt nichts mehr zu den Hintergründen. Wer bis hierhin nicht mitbekommen hat, dass etwas getan werden muss, wird es auch 10 Seiten weiter nicht kapieren. Macht's gut, miteinander. Ich bin wieder weg!
     
  13. #53 S.Bresseau, 12.09.2012
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.115
    Zustimmungen:
    13.909
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    ojeoje.
    Ich misch mich mal eben ungefragt ein, weil mir Sabines Beitrag außerordentlich gut gefallen hat: Präzise und auf den Punkt gebracht.

    Sabine greift inhaltlich genau das auf, was auch LaCrematore und ich vorher gesagt haben: Bei uns gibt es aktuellere und weit dringendere Probleme als die Luftverschmutzung, die wir schon lange größtenteils in den Griff bekommen haben. Aber darauf gehst Du leider überhaupt nicht ein, im Gegenteil: Du wirst polemisch und wirfst ihr vor, sie hätte nicht gelesen, und unterstellst ihr, dass sie giftige Industrie bei und haben wolle und erzählst uns lauter Zeug über schlechte Arbeitsbedingungen. Dabei ist das schon lange kein Thema mehr in diesem Land, glücklicherweise. Rauchende Schlote sind nicht zwangsläufig giftige Schlote, das ist völlig überholtes Schwarzweiß-Denken.

    Wenn Du mit Deiner Plakataktion gegen die Arbeitsbedingungen in China und sonstwo protestieren möchtest, dann ist auch meiner Meinung nach ein deutsches Kind, das sich an seinen "Industrieboss"-Pappi auf grüner Wiese hier in Deutschland richtet, inhaltlich unpassend. Wir haben immer weniger Schlote, weil z.B. fast nagelneue Kokereien, die leider keinerlei Gewinn mehr abwerfen, bei uns demontiert und in China wieder aufgebaut werden, dort aber sicherlich unter ganz andern Umweltbedingungen betrieben werden.

    Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Für mich sind die relevanten Umweltprobleme bei uns die Frage nach dem zunehmenden Verkehr und des damit verbundenen Lärms, und die Folgen der Umwelt-Zerstörung ganzer Landstriche durch hässliche Propeller und Masten aufgrund einer völlig stümperhaft und aktionistisch wirkenden "Energiewende", die ich eigentlich in ihren Zielen voll und ganz unterstütze, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen.

    Viele Grüße
    Stefan
     
  14. #54 LaCrematore, 12.09.2012
    LaCrematore

    LaCrematore Mitglied

    Dabei seit:
    04.11.2010
    Beiträge:
    2.656
    Zustimmungen:
    308
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Seltsam, und mir wiederum gefällt Vincents Text außerordentlich gut, weil er doch den großen Bogen spannt. Es ist doch im Grunde egal, ob man mit der 70-er Waldretter-Rhetorik arbeitet oder jetzt auf Shareholder schimpft, der Dreck wurde halt outgesourced und entsteht jetzt woanders, das Geld landet auf den gleichen Konten wie eh und je.
    Übrigens dünkt mir da, ob sich denn wirklich die Leute, die den Kopf noch freihaben, die Plastikrealität zu hinterfragen, gegenseitig noch ans Bein pinkeln sollten? Ich finde nicht und bedanke mich vor allem bei Vincent mal für seine klaren Worte. Auf den „divide et impera“-Trick sollten wir nicht hereinfallen...also nix verpieseln, bitte!
     
  15. #55 espressionistin, 12.09.2012
    espressionistin

    espressionistin Mitglied

    Dabei seit:
    02.11.2009
    Beiträge:
    11.276
    Zustimmungen:
    8.868
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Danke, Stefan, für dein Statement, besser hätte ich es auch nicht formulieren können.

    Und zum Vorwurf, ich habe vermutlich den gesamten Faden nicht gelesen: Ganz unabhängig davon, was ich habe und was nicht (ja, ich habe den Faden überflogen, nein, ich habe nicht jeden Beitrag in seiner Gänze voll ausinterpretiert), stellt sich mir die Frage, ob eine Plakat-Aktion nicht so sein sollte, wie es das Wort schon vorgibt: nämlich plakativ.
    Also so selbsterklärend, dass es nicht nötig ist, einen sechsseitigen Forumsfaden zu lesen, um den Inhalt zu verstehen. Ich gehe schließlich nicht davon aus, dass die Plakate ausschließlich für den geneigten Kaffeenetz-Leser bestimmt sind. Genauso wenig, wie ich davon ausgehe, dass die Zielpersonen der Aktion einen mehrseitigen Handzettel mit vertiefend erklärendem Inhalt an die Hand gereicht bekommen.

    Und, apropos Zielperson: ich denke, dass nicht der in unserem Lande produzierende Mittelständler die eigentliche Zielperson der Plakataktion ist, darin sind sich alle einig. Klar kann man hingehen und im Stil einer 70er-Jahre Waldretter-Rhetorik diesen stellvertretend für "das Böse" setzen. Ich halte dies aber im Zusammenhang mit dem Gesagten ("So ist das nämlich in Asien und Afrika, damit wir prima mit tollen Wohlstandsprodukten leben können! ") nicht nur für sehr weit hergeholt, sondern auch für kontraproduktiv.
    Schließlich wandern die "Firmenbosse", die hier "an den Pranger" gestellt werden, genau deswegen in besagte Länder ab: weil wir es hier geschafft haben, Standards einzuführen, deren Einhaltung allerdings Geld kostet. Das widerum geht zu Lasten der Gewinne, die es ja um jeden Preis zu maximieren gilt.
    Warum jetzt also jemand, der bereit ist, trotz höherer Produktionskosten in unserem Lande weiter zu produzieren, als plakativer Stellvertreter für die herhalten muss, die sich um solche Dinge wie ökologische oder soziale Verantwortung einen Dreck scheren und unter übelsten Bedingungen anderswo produzieren, bleibt mir ein völliges Rätsel.
     
  16. #56 zia fofa, 12.09.2012
    zia fofa

    zia fofa Mitglied

    Dabei seit:
    08.01.2012
    Beiträge:
    1.062
    Zustimmungen:
    298
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Wenn's auch der Stefan schon auf den Punkt gebracht hat: Abbildungen wohlgeratener und kerngesunder europäischer Kinder auf sattgrünem Rasen bewirken schwerlich eine Reflektion zum Thema "dreckige Industrie", ebenso nicht über das stattgefundene Outsourcing des Drecks aus der westlichen Wohlstandgemeinschaft in Drittweltstaaten. Wo und von welchen Händen wurden die modischen Klamotten, die die Kids auf den Fotos tragen, wohl hergestellt? Als Bildunterschrift fiele mir da eher ein: "Danke Papa, dass Du dafür gesorgt hast, dass andere den Dreck atmen müssen, der zur Sicherung meines Wohlstandes anderswo auf diesem Planeten produziert wird."

    Sorry fürs Nachtarocken, aber ich nutznieße von dem Überfluss an Konsumgütern und wirtschaftlicher Sicherheit in unserer Gesellschaft in dem Bewußtsein, dass er Mitursache der Armut und Umweltprobleme in schwächeren Ländern bzw. Wirtschaftsgemeinschaften ist. Zu diesem Überfluss gehört übrigens auch, sich zuhause ein mehrere hundert bis tausend Euro teures Equipment für die Kaffeezubereitung hinstellen zu können, was mindestens für die Hälfte der Menschheit unerreichbarer Luxus ist. Auf Umweltprobleme in Drittweltstaaten hinweisen und sich hernach wieder den "Problemen" bei der Kaffeezubereitung zuzuwenden, ist daher nicht sehr authentisch.

    So, das musste jetzt sein. Kritik, dass der Beitrag überflüssig war, weil alles schon oben geschrieben steht, wäre berechtigt. Aber es lag mir am Herzen...

    Saluti

    Zia Fofa
     
  17. #57 badalucchino, 12.09.2012
    badalucchino

    badalucchino Mitglied

    Dabei seit:
    20.09.2009
    Beiträge:
    972
    Zustimmungen:
    18
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

     
  18. #58 Dieselweezel, 12.09.2012
    Dieselweezel

    Dieselweezel Mitglied

    Dabei seit:
    03.08.2009
    Beiträge:
    1.752
    Zustimmungen:
    530
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Was mir bei dem Thread die ganze Zeit durch den Kopf gegangen ist, muss ich hier jetzt einfach mal posten:

    „Zwei Steinzeitmenschen sitzen an einem Bach und unterhalten sich. Sagt der eine, nachdem er genüsslich die frische Luft in sich eingesogen hatte: ‚Wie gut haben wir es doch, wenn wir an spätere Generationen denken. Die Luft, die wir atmen, ist nicht mit Stickoxiden, Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid belastet. Wir trinken klares, schmackhaftes Quellwasser und unsere Nahrung ist nicht durch Fungizide, Herbizide und Pestizide vergiftet.’ Fragt der andere: ‚Warum leben wir dann eigentlich nur 35 Jahre?’"

    aus Kösters, W.; Umweltpolitik. Themen, Probleme, Perspektiven, München 2004,
    :-D​
     
  19. #59 Vincent Kluwe-Yorck, 12.09.2012
    Vincent Kluwe-Yorck

    Vincent Kluwe-Yorck Gast

    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    [​IMG]


    Ihr seht, nützliche Hinweise und Anregungen werden sofort verarbeitet! ;)
     
  20. #60 LaCrematore, 12.09.2012
    LaCrematore

    LaCrematore Mitglied

    Dabei seit:
    04.11.2010
    Beiträge:
    2.656
    Zustimmungen:
    308
    AW: Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

    Jajut, aber dann kannste die Gasmaske weglassen... ;-)
     
Thema:

Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ...

Die Seite wird geladen...

Mal was ganz was anderes: Ein büsschen Gift muss sein ... - Ähnliche Themen

  1. Mal was ganz anderes: Ausfallmanagement!

    Mal was ganz anderes: Ausfallmanagement!: N'abend zusammen, eine Frage an all jene, die bei Krankheit durch Kollegen vertreten werden (müssen), weil sie in der Betreuung, Pflege, an...
  2. Was *ganz* anderes: Aus dem "Kaffee-Ecke"-Thread

    Was *ganz* anderes: Aus dem "Kaffee-Ecke"-Thread: Hallo Forum, habe mal ein komplett anderes Anliegen: In dieser Kategorie gibt es doch diesen gefühlte 327 Jahre alten und aktuell tatsächlich...
  3. Mal was ganz anderes: Exot in der Bucht

    Mal was ganz anderes: Exot in der Bucht: Liebes Forum, Link gel�scht. Mit Angabe der richtigen Suchbegriffe durch den Autor kann die Maschine sicherlich gefunden werden... Gru�...
  4. mit Zweikreiser E61 nicht so ganz zufrieden

    mit Zweikreiser E61 nicht so ganz zufrieden: Ein gesundes neues Jahr. Um es gleich vorneweg zu nehmen, Luxusproblem³... Ich habe z.Z. die Marx X, relativ neu und merke langsam dass die...
  5. Quickmill Stretta 0820 - Modifikation (Schrauben der Dusche,Ganze Dusche,Sieb)

    Quickmill Stretta 0820 - Modifikation (Schrauben der Dusche,Ganze Dusche,Sieb): Hallo zusammen, ich habe eine Quickmill Stretta 0820 würde gerne eine andere Dusche einbauen und ein "Profi" Sieb verwenden. Sprich ein Sieb von...