Manches muss einfach gemeldet werden...

Diskutiere Manches muss einfach gemeldet werden... im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Nein, Dein statistisches Gegenrechnen ist Arithmetik. Genau diese fragwürdigen Risikobewertungen waren es doch, die uns jahrzehntelang glauben...

  1. Barista

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    Da hast Du im Prinzip auch wieder recht!
    Für die Kohle hat man sowas ja durchgezogen. Beim Tagebau wurden ganze Landstriche geräumt und komplett zerstört. Das war halt eine Sache die sich über 100 Jahre hingezogen hat und Stück für Stück umgesetzt wurde. Dadurch hat man es als nicht so schlimm wahrgenommen.
    Innerhalb von 24h Landshut räumen wäre halt was anderes. Das ist die Boing, die mit 250 Leuten auf den Boden knallt.
     
  2. cbr-ps

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    Stimmt, wobei ganze Landstriche im Westen beim Untertage Abbau nichtmal geräumt, sondern einfach unterhöhlt wurden mit teils dramatischen Folgen. Mittlerweile haben die meisten erkannt, dass das schon ziemlich schlimm ist und endlich wird die Reissleine gezogen. Gut so, auch wenn natürlich das Alternativkonzept nicht wirklich steht. Aber das wurde ja bereits gesagt, damit steigt der Handlungsdruck. Anders funktioniert es bei den letztendlich doch recht schlicht gestrickten Menschen leider nicht...
     
  3. Barista

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    Es wäre halt allen geholfen, wenn die uns zur Verfügung stehenden Möglkichkeiten ergebnisoffen durchdacht würden. Dazu muss man halt auch die Gesundheitsrisiken mit einkalkulieren. Das hat nix mit Zynismus zu tun, sondern es ist einfach der Versuch, die letztlich beste Lösung zu finden.
     
  4. Brewbie

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    Buchtip dazu: "Der Zorn" von Denis Marquet

    Sehr spannend und furchteinflößend.
     
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  5. Barista

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    Das ist die momentane Technik der Regierung. Wir schalten erst mal die Kohlekraftwerke ab und dann wird uns hoffentlich schon was einfallen. Wenn nicht, kaufen wir halt Atomstrom aus Frankreich.
    Das ist völlig konzeptlos. Die schaffen es nicht einmal, die Stromtrasse voranzubringen und wollen mit der Technik die komplette Energiewende vollziehen.
     
  6. #20866 S.Bresseau, 16.01.2020
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    Die tagtäglich entstehenden Todesfälle durch den "normalen" Betrieb im Verkehr oder konventionelle Kraftwerke sind halbwegs erfassbar, aber nicht potenzielle Tote durch eventuelle Unfälle in AKWs. Wenn mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1.000.000 eine Million Menschen sterben, ist das statistisch nur ein einziger Toter. Wie will man das in irgendwelche Bilanzen aufnehmen? Und was nützt eine noch so gut berechnete Un-Wahrscheinlichkeit, wenn das Ereignis dummerweise doch eintritt?
     
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  7. Barista

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    Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
    Wenn Du sicher weißt, dass der Klimawandel Millionen Menschenleben kosten wird, Du aber eine verfügbare Technik hättest, bei der die Wahrscheinlichkeit nur 1 zu 1.000.000 ist, dass das passiert, würdest Du dann lieber die Variante wählen, bei der die Menschen auf jeden Fall sterben oder die, bei der zumindest die Chance besteht, dass nicht soviel sterben müssen und man dazu auch vielleicht noch Zeit gewinnt, nach einer tauglichen Alternativlösung zu suchen?
    Mir ist klar, dass das fiese Fragen sind, die man sich stellen muss. Diese Fragen nicht zu stellen halte ich aber für noch weitaus schlimmer.
     
  8. NiTo

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    Es ist vielmehr so, dass Krankheits- und Todesfälle durch auf "das Kernkraft" beruhende Strahlenbelastung schwerer nachweisbar sind als solche durch Feinstaub, Stickoxyde, etc. Erst recht gibt es keine Daten aus der Zukunft zu den Auswirkungen von tausenden von Jahren strahlenden Atomabfällen, für die es kein "sicheres" Endlager gibt und niemals geben kann.
     
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  9. Barista

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    Wenn die Zahlen gegen die eigene Meinung sprechen, erklärt man einfach die Zahlen für fehlerhaft zustandegekommen und dann passt das wieder. Daten aus der Zukunft haben wir insgesamt sehr wenige (oder gar keine). Deswegen wird sie trotzdem passieren und wir müssen heute darüber entscheiden.
    Die tausende Jahre strahlenden Abfälle will keiner. Die neueren Konzepte (wenn sie denn funktionieren) gehen noch von ca. 300 Jahren aus. Das ist ein überschaubarer Zeitraum und immer noch kürzer, als die Pumpen im Ruhrgebiet laufen werden (Stichwort Ewigkeitslasten).
     
  10. NiTo

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    Die einzig sinnvolle Entscheidung hinsichtlich Kernkraft wäre vor Jahrzehnten die gewesen, eine unbeherrschbare Technik erst gar nicht einzuführen. Alles Andere ist wie ein Sprung ohne Fallschirm aus dem Flugzeug, um sich dann während des freien Falls Gedanken zu machen, wie der Aufprall erträglich gestaltet werden könnte.
    Von welchen Zahlen schreibst du hier? Bitte samt Quellenangebe(n) veröffentlichen.
     
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  11. #20871 Barista, 16.01.2020
    Zuletzt bearbeitet: 16.01.2020
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    Schau einfach in den oben verlinkten Wikipedia-Artikel. Da findest du weiter unten eine Tabelle. Wie die zustande gekommen ist, darfst Du selbst recherchieren.
    Kraftwerke abzuschalten zu wollen, ohne zu wissen, wie der Strom sonst produziert werden soll, passt aber auch auf das Fallschirmbeispiel, oder?

    Das Primärargument gegen die Atomkraft war bislang für mich die ungeklärte Endlagerfrage bei Abfällen, die teilweise wohl hundertausende Jahre strahlen. Das ist tatsächlich ein K.O-Kriterium.
    Wenn dieses Problem bei Kraftwerken der neuesten Generation nicht mehr bestünde, müsste man diese Technik wieder neu bewerten und nicht einfach über den alten Kamm scheren.
     
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  12. #20872 wurzelwaerk, 16.01.2020
    wurzelwaerk

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    Kernkraft müsste mMn kein Problem sein.
    Nur wie sie bisher betrieben wird ist kritisch.
    Auch dass politisch gewollt ein Forschungsstop verhängt wurde ist kritisch.
    Atommüll so einzulagern wie es derzeit passiert halte ich für mind. grob fahrlässig, eher mit Vorsatz.
    So ein halbherziger Mist, unausgegoren...
     
  13. joost

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    Der gleiche häßliche Konjunktiv wie bei der Fusion. Klar ists theoretisch möglich, das strahlende Zeux bis hin zum problemlosen Blei energiegewinnend (!) zu wandeln* - aber halt nur theoretisch. Und auch die Franzosen lassen die Schultern langsam hängen, wenn ich Informationen aus zweiter Hand glauben darf :/

    _____________________________________
    * und dann ist verbuddeln / verklappen doppelt Wahnsinn!
     
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  14. Barista

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    Ich denke, viele dieser Fragen werden nochmals angegangen werden, alleine weil die Finanzierung nicht mehr funktioniert. Die letzten Jahre konnten wir alle Probleme mit Geld übertünchen. Das wird in absehbarer Zeit deutlich knapper werden (die Fahrzeugindustrie richten wir ja gerade mit Vorsatz zugrunde) und dann wird es interessant. Mit vollen Taschen zu regieren soll recht einfach sein. Mit leeren ist es eine Kunst.
    Ich befürchte, wenn Angela abtritt, hinterlässt sie Deutschland als Baustelle mit unglaublich vielen ungelösten Problemen. Ich glaube, in der Rückschau wird ihre Kanzlerschaft ein Desaster werden.
     
  15. #20875 S.Bresseau, 16.01.2020
    S.Bresseau

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    Das hat sie sich schon selbst zuzuschreiben, wenn es denn so kommt.
    Außer du meinst damit, dass "wir" zu wenige E Autos aus deutscher Produktion gekauft haben oder kaufen. Es gab bisher halt nicht wirklich viele, die gut und halbwegs preiswert waren. Aber das ändert sich gerade, die werden demnächst in Brandenburg gebaut :)
     
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  16. #20876 espressionistin, 16.01.2020
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    Die deutsche Fahrzeugindustrie richtet sich allenfalls selbst zugrunde, weil sie sich in feinster Nokia-Manier in den Erfolgsprogrammen der vergangenen Jahrzehnte eingenistet hat, anstatt mal über den Tellerrand zu schauen und innovativ an echten Neuerungen zu arbeiten.
    (Nein, ein Hybridmotor zur Einhaltung der Flottenbilanz ist nicht innovativ..)
     
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  17. Brewbie

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    Spannend; gab es Deiner Meinung nach eine Kanzlerschaft, die in der Rückschau kein Desaster war? Und falls ja, wessen?
     
  18. #20878 Barista, 16.01.2020
    Zuletzt bearbeitet: 17.01.2020
    Barista

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    Ich bin mit Kohl aufgewachsen und während seiner Kanzlerschaft wurde er eigentlich immer nur als blöd und tumb dargestellt (man denke nur an die Birne-Witze). In der Rückschau hat er nach meinem Eindruck eher gewonnen. Die Herbeiführung der Einheit, seine Arbeit für ein Europa etc. Für dumm hält ihn heute wohl keiner mehr (das war damals echt anders), Selbst Schröder wird im nachhinein für seine Agenda 2010 meist gelobt (aus dem Ausland), Seine Partei hadert da allerdings damit.
    Bei Angie ist das anders, Die finden (oder fanden) irgendwie alle klasse. Die ruhige besonnen Art, die (vermutete) Intelligenz, ihr Durchstehvermögen usw.. Mal gespannt, ob das alles noch so positiv gesehen wird, wenn sie mal nicht mehr Kanzlerin ist und die Probleme alle durchbrechen, Einen Kohle- und Atomausstieg heute zu beschließen ist eine Sache. Die Dinger dann in 10 oder 15 Jahren tatsächlich vom Netz zu nehmen, die Ausgleichszahlungen zu leisten und die Stromversorgung zu sichern ist was ganz anderes.
     
  19. plempel

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    Es muss wohl das Spiel mit dem Feuer sein, das unsere sogenannten "Eliten" reizt – und das nicht nur bei der Energiepolitik, denn Dummheit oder Skrupellosigkeit will ich ihnen pauschal nicht unterstellen.
    Hoffen wir, dass es gut geht, obwohl mir "wissen" ehrlich gesagt lieber wäre als "hoffen".
     
  20. #20880 cbr-ps, 17.01.2020
    Zuletzt bearbeitet: 17.01.2020
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    Nein, es ist einfach das schlichte, bequeme menschliche Wesen, welches dazu führt, dass sich nur unter Druck was bewegt. Und mit den jetzt geschaffenen Rahmenbedingungen entsteht hoffentlich genügend Druck, um Entwicklungen in eine zukunftsfähige Richtung voranzutreiben.
    Meine Hoffnung dass es letztlich wirklich funktioniert ist allerdings begrenzt. Da liegen noch ein paar Legislaturperioden zwischen und dass politische Ziele gerissen werden ist leider eher die Regel als eine Ausnahme. Insofern sehe ich nach wie vor ein hohes Risiko, dass wir uns unseren Lebensraum nachhaltig ruinieren und unsere Nachfahren es auf die ganz harte Tour ausbaden müssen.

    Lonzo textete sehr zutreffend:
    „Die Dinosaurier werden immer trauriger
    Die armen Saurier, die armen Saurier
    Die Dinosaurier werden immer trauriger
    Denn die Saurier dürfen nicht an Bord“
     
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