Manches muss einfach gemeldet werden...

Der Staat bietet mir an, eine Ausbildung zu bestimmten Berufen machen zu können. Erst wenn ich die annehme und erfolgreich abschließe, darf ich bestimmte Tätigkeiten ausüben. Zum Beispiel einen BildBlinddarm entfernen.

Eigentlich trivial, aber manchmal muss man Dinge in Grundschulsprache erklären.

 

Da wir GsD nicht in einem totalitären System leben (müssen), ist es eben keineswegs trivial, wann und wie genau das Gemeinwohl gegenüber einer Freizügigkeit der einzelnen Individuen priorisiert werden muss. Sonst gäbe es ja auch hier eine legitime Rechtfertigung der Regierung, etwa einen lokalen Hotspot einfach militärisch abzuriegeln und die Menschen darin einfach wegzusperren, analog zu Wuhan, im Sinne der Allgemeinheit, ja höchst effektiv und effizient, der Zweck heiligt die Mittel.
Das Problem und Maßnahmen dagegen ist aber weder einfach schwarz-weiß, schon gar nicht statisch, da neue Erkenntnisse und Gefährdungen zu Anpassungen und Korrekturen führen werden, ja müssen. Was ein sicher nur sehr kleiner Teil dieser Querdenker mMn allerdings auch nicht ganz zu Unrecht moniert, ist die Tatsache, dass ein Grundpfeiler unser demokratischen Ordnung die unabhängige, parlamentarische Kontrolle und Gewaltenteilung darstellen, dies aktuell aber quasi über einen nun schon sehr langen Zeitraum kaum mehr stattfindet, weitgehend ausgehobelt ist. Leider findet aber auch diese seriöse Kritik kaum Gehör, wird mit all den kruden Verschwörungstheorien irgendwelcher Aluhutträger oder auch dem rechtem Mob in einen Topf geworfen und dadurch so verunglimpft, dadurch einfach weggebügelt.

 

„Schön langsam werden wir Alle ein wenig... Ach, ich weiß auch nicht... Heute Morgen trat ich unter die Dusche und wurde plötzlich gewahr, dass ich die Wendung, wir müssen ein zweites Ischgl verhindern, nun so oft gehört hatte, dass ich unwillkürlich dachte, wir müssten bald ein zweites Duschgl anschaffen.“
Typisch Axel Hacke heute online im szmagazin auf die Frage, wie die Pandemie unsere Sprache verändert.

 

Ich war eben in Frankfurt in der City und kann bestätigen: Der Lockdown ist vorbei. Nur Gastro und Non-Food Einzelhandel hat noch zu.

 

Ich seh das mit einiger Sorge...

Volk: "Wir haben die Faxen dicke, der Winter ist vorbei, die Sonne scheint, wir wollen leben!"
Politik: "Äh - aber das böse Virus ist noch da, und es ist noch aggressiver geworden."
Volk: "Wurscht, nicht unser Problem, die Politik ist schuld!"
Politik: "Nirch... Nein, wir schützen euch vor dem Virus und eurer Unvernunft."
Volk: "Hahaha, im September wird abgerechnet."
Politik: "Also gut, dann geht raus, aber passt auf euch und alle anderen auf! AHA-Regeln und so!"
Volk: "Yeah!"
Virus: "Ich fick euch alle! "

 

Seh ich auch so. Geht ja schon los mit der Argumentation, dass die Risikogruppen bald geimpft sind (denkste). Ist auch ziemlich unklug, weil je mehr Ansteckungen desto höher das Risiko für Mutationen und dann können wir den Impfstoff ggf. wirklich in der Pfeife rauchen und alles fängt von vorne an.
Wobei man fairerweise sagen muss: Ich bin Prio 2 und schon geimpft, dem "Überschuss" an AZ sei Dank.

 

Ich befürchte, da bleibt auch viel zu.

 

Ich auch. Aber wahrscheinlich mit einer ganz anderen Sorge wie Du.
Wir scheinen weiter zu glauben, daß wir einen komplizierten Virus mit einfachen, fast schon plumpen Maßnahmen unter Kontrolle zu bekommen. Einfach nur Maßnahmen in den Raum werfen und dann laufen lassen reicht halt nicht....

 

Ich glaub das schon. Weniger Kontakte, weniger Ansteckungen. Simple Mathematik.

Ich find's schad, dass die australische und neuseeländische Lösung hierzulande so unter den Teppich gekehrt wird. Statt dessen geilt man sich an den Schweden und Israelis auf - um dann Monate später festzustellen, dass es dort auch nicht besser lief.

Heute wird in den Nachrichten gemeldet, dass Politiker sich echauffieren, weil mit einer höheren Testquote sich auch die Inzidenz erhöhen wird - man also Gefahr läuft, die Lockerungen zu verpassen.
WTF? Lieber weniger testen und noch mehr im Nebel stochern?

 

Seit einem Jahr ist die Strategie, dass man sich an der Auslastung des Gesundheitssystems, insbesondere der Intensivstation orientiert.
Man hat also dann doch sowas wie eine Herdenimunität, nur eben verlangsamt, ohne Überlast angestrebt. Kann man auch in den Altersvereilungen der Wellen sehr transparent rauslesen, das zunächst in der Ersten vor Allem die Alten betroffen und gefährdet waren, sich immer mehr in Richtung jünger ausgeweitet hat. Was (zumindest mir) nach wie vor Rätsel aufgibt, ist die Tatsache, dass sich die Mortalität erst in den späteren Phasen dann deutlich erhöht hat, in der ersten Welle ja noch international gesehen „moderat“ (wenn der Ausdruck hier mal gestattet ist), sich aber trotz der Ausweitung auf Menschen mit weniger Vorerkrankungen und eigentlich stabileren Immunsystemem drastisch erhöht hat. Nachdem klar war, dass zunächst erstmal wirksame Immstoffe entwickelt werden konnten und auch in großer Zahl (mit gewissem Poduktions- und Verteilungsanlauf) produziert werden können, setzt die Politik nun hauptsächlich auf deren zeitnahe Wirksamkeit (natürlich abhängig von der Impfung- Rate). Diese Strategie wird tatsächlich nur dann aufgehen, wenn bis dahin weiter eine gewisse Vernunft und Disziplin in der Bevölkerung besteht und etwa Mutationen nicht deren Wirksamkeit wiederum aushebeln, diese Sorge bleibt.

 

Hier in der Lombardei waren wir kurze Zeit "zona gialla", d.h. Bars, Restaurants durften, mit Vorkehrungen, wieder öffnen. Ich war schockiert, wie hemmungslos die Leute das auch im Innenbereich ausgenutzt haben. Ich habe dabei Verständnis für jeden Handwerker, der stundenlang in der Kälte arbeitet und sich in der Mittagspause aufwärmen möchte. Der überwiegende Teil der Gäste sah allerdings nicht danach aus...

Für Interessierte im Podcast Coronavirus: Fact vs Fiction erläutert ab Minute 7 Dr. Allan Sills die getrackten Ansteckungen während der NFL-Saisons in der Bubble. Kurz: die meisten Ansteckungen fanden beim Essen statt bzw. in den Situationen, wo die Spieler / Staff keine Maske tragen.

Seit Donnerstag Nacht sind wir wieder "zona arrancione rafforzata", dunkelorange könnte man sagen. Schulen, die erfreulicherweise vorher geöffnet hatten (max. 75% Schüler anwesen), sind nun wieder komplett zu. Aber toll, dass man kurz Essen gehen und Aperitivo trinken konnte.

Morgen wollte ich spontan nach D fahren und noch immer gibt es entlang meiner Strecke keine Möglichkeit an einen zertifizierten Test zu kommen. Das enttäuscht mich maßlos.
Immerhin kann man sich als Einreisender aus einem Risikogebiet nun in Freiburg wohl kostenlos testen lassen, das ist super!

LG, blu

 

Das verstehe ich sehr gut, würde mir genauso gehen (war hier bei den Lockerungen zur Ersten Welle ja ähnlich zu beobachten, wie auch damals schon berichtet etwa von den Szenen am Viktualienmarkt).

Das wiederum kann ich tatsächlich weniger nachvollziehen. Das es dich nervt, ja klar, aber die persönliche Freizügigkeit („spontan“) ist nicht mehr diese, welche wir wie selbstverständlich gewohnt waren. Wenn sogar Regionen innerhalb der Länder abgeriegelt werden müssen, können Ländergrenzen nicht mehr so durchlässig und freizügig sein, wie noch zuvor ( und hoffentlich bald wieder).

 

So ist das bislang aber auch nicht. Willst du hier in Bayern (wahrscheinlich in ganz Deutschland) in einer Klinik arbeiten, musst du gegen Masern geimpft sein. Das ist mittlerweile auch höchstrichterlich bestätigt. Bist du nicht gegen Masern geimpft, kannst du dich zur Einstellungsuntersuchung beim Betriebsarzt noch nachimpfen lassen. Verweigerst du diese Impfung beim Betriebsarzt bzw. kannst in angemessener Zeit keine Bescheinigung über deine Impfung andernorts nachweisen, wird dein Arbeitsvertrag unmittelbar gekündigt. Und das ist auch gut so!!!

 

@ergojuer in Italien dürfen Kinder Schulen nur besuchen, wenn sie gegen Masern geimpft sind. Komischerweise scheinen die von den Impfgegner befürchteten Schäden hier ausgeblieben zu sein. Dafür dürfte es weniger an Masern Erkrankte geben ;-).

 

Damit kannst Du keinen Querdenker hinter seinem Ofen hervor locken.

 

Da kann ich konkret nix zu sagen, ich kenne mich damit garnicht aus.

Ich bin halt nur bestürzt, wenn - wie bei SARS-CoV-2 - die Fakten eindeutig sind (es ist sehr ansteckend und es tötet Leben) und dann monatelang drauf herum geritten wird, dass es ja nur die Alten und Fetten erwischt, eine Strategie gefordert wird - die dann nicht gefällt, alle wissenschaftlich fundierten Vorhersagen eintreffen, aber trotzdem kein Umdenken stattfindet, ...
Ja, die Politiker haben Fehler gemacht. Aber diese Erkenntnis nützt rein überhaupt garnix. Es ist, wie es ist.

Macron hat sehr früh von einem Krieg gesprochen - da musste der Deutsche ja aus Prinzip widersprechen, weil er sich da auskennt, er war ja nicht ganz unschuldig bisher.

Aber ich finde, das Wort "Krieg" trifft es ganz gut. Wenn draußen geschossen wird: Wer, der noch halbwegs bei Verstand ist, würde dann noch die Öffnung der Hotels und Gaststätten fordern? Für mich ist das Virus etwas wie Krieg. Und die Konsequenz ist: Deckung suchen und abwarten, bis die Luft rein ist (Wortspiel). Alles andere ist dumm.
Beim Krieg wird halt nur derjenige verletzt/getötet, der aus der Deckung kommt. Beim Virus wird es auch die anderen treffen, die glauben, alles richtig gemacht zu haben. Doof.

 

Sicher hatten die Menschen zu diesen Zeiten noch ein anderes Verhältnis zum Tod, ob nun durch Kriege, Krankheit und insbesondere der Kindersterblichkeit, wobei wir das Thema heute meist wenig präsent haben, eher verdrängen, von uns wegschieben. Wir denken meist, das Durchschnittsalter wäre deshalb so angestiegen, weil wir uns besser ernähren, Sport treiben,.....einfach jung bleiben, aber der Hauptgrund ist wohl, dass viel weniger Kinder bei Geburt und eben durch Kinder-Krankheiten sterben.
Dennoch sicher auch damals ein solch furchtbarer Schicksalsschlag, der wohl kaum auszuhalten ist.

 

Einen großen Anteil daran hat die Hygiene. Immer und überall.
Und den Rest müssen wir über Impfung etc. ausbügeln. Tetanus zum Beispiel. Absolut tödlich – es gibt keine Gegenmittel. Aber eine wirksame Impfung.
Vertraut der Wissenschaft, das ist die beste Alternative!

 

Die Angst vor den Folgen war so hoch, dass niemand auf die Idee kam, eine Impfung für schlimmer als die Krankheit zu halten.