Manches muss einfach gemeldet werden...

Genau das halte ich für einen unrealistischen Anspruch, da es in nur ganz wenigen Aspekten einen weitestgehenden gesellschaftlichen Konsens gibt und das in der Praxis auch nur für das kurzfristige hier und jetzt gilt. Was den nächsten Generationen hinterlassen wird, wird dabei schon oftmals ausgeblendet.
Selbst dieser triviale Kinderspruch funktioniert nicht global. Beispiel: Ein Kollege von mit war für ein Audit in unserer indischen Niederlassung. Auf dem Weg über eine sechsspurige Straße ins Büro äusserte er sich entsetzt über die vielen Menschen, die auf dem Mittelstreifen kampierten und deren Kinder den vorbeifahrenden Autofahrern Getränke zum Verkauf anboten. Der ihn begleitende einheimische Kollege meinte lapidar „ach, das sind nur Wanderarbeiter“ Der fand das also ganz normal, obwohl er sicher nicht gern hätte, dass man ihm das antut. Anscheinend ist diese Ignoranz dort weitestgehend gesellschaftlicher Konsens. Der Umgang hier mit Obdachlosen ist ähnlich, auch wenn in Häufigkeit und Ausprägung nicht ganz so kraß.

Religionen versuchen auch universelle Werte zu definieren, die basteln halt noch irgend eine Story drum, um es den Menschen anschaulicher zu machen. Das fruchtet offensichtlich auch bei vielen Millionen.

Spätestens mit „Karma“ und „die Rechnung kommt später“ bist Du auf der transzendenten Ebene, was für mich nicht mehr universell ist. Da würde ich eher auf die Werte im Grundgesetz oder die UN Charta für Menschenrechte setzen. Aber auch hier ist die Interpretation der Ausgestaltung individuell sehr unterschiedlich.

Wir sind heftig abgeschweift, eigentlich ging es mal um „Gerechtigkeit“ und die Frage, ob diese möglich sei. Meine Einschätzung bleibt da tendenziell nein, weil Menschen eine individuelle Sicht auf‘s Leben und Ansprüche an dieses haben. „Gerechtigkeit“ würde aber hier eine einheitliche Basis voraussetzen, die ich nicht als gegeben sehe.

 

Sorry da fühl ich mich nicht angesprochen Ich erwähnte nur das Prinzip Karma in Bezug auf Gerechtigkeit und universelle Gesetze (und Honda). Alles andere "Gerechtigkeit ist eine Illusion, Religion, Transzendenz, UN Charta für Menschenrechte , FDP, Agnostiker, Bibel, Koran, Thora, Grundgesetz, kommunistisches Manifest, Prinzipien des Parteiprogramms der LINKE oder der FDP" (Du hast noch Esoterik vergessen) - inklusive der Geschichte Deines Kollegen (deren Inhalt ich nicht ganz folgen kann in Bezug auf Karma, Du scheinst auch die indische Kultur nicht zu kennen), wurde von Dir aus Deinen Schubladen geholt, in den Topf geschmissen und kräftig umgerührt...

Komm, wir schütten die Suppe jetzt weg und kochen eine Neue.......jeder für sich

 

Natürlich, hängt halt alles zusammen wenn man über „universelle Werte“ diskutieren will. Ohne Kontext funktioniert das nicht.

Nein, Esoterik habe ich bewusst weggelassen und im weiteren Verlauf die neutralere Transzendenz („Karma“ ordne ich dort ein) benutzt.
Den Hinweis auf die Kultur verstehe ich nicht. Wenn Du von „universell“ sprichst, sollte die doch keine Rolle spielen, oder?

 

Wenns Streit gibt spendier ich den Friedensschorle

 

Universell bedeutet aber nicht, dass es keine Unterschiede gibt, z.B. kulturelle...

Ich denke Du verwechselst es mit Akzeptanz. Inder akzeptieren Ihre Situation und die Ihrer Mitmenschen eher als Menschen hierzulande, obwohl Sie sich zum Großteil in einer wesentlichen schwierigeren Ausgangslage befinden...ich hoffe Du verzeihst mir die Pauschalisierung, aber ich wollte mich gerne kurz fassen

 

Das heißt aber die Schorle!

 

Lustig, ich lese gerade dazu passend das Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Harari als abendliche Lektüre. Ist sehr kurzweilig und interessant geschrieben.
Er vertritt als Historiker die These, dass alle kulturellen Normen - Ideologie, Religion, Moral, etc - soziale Konstrukte sind und somit nicht universell sein können. Universell sind einzig die Naturgesetze. Wie er das jedoch mit seinem Glauben verbindet, ist mir noch nicht so ganz klar.

 

In der Pfalz ist der Schorle männlich.

 

Und Du bist ein "Schorlender"?

 

Ein sogenannter "Schorsch"...

 

Das erscheint mir schlüssig.

Wo ist für dich der Widerspruch? Auch hoch gebildete Wissenschaftler durchdringen nur einen ganz kleinen Teil der Zusammenhänge des Universums. Ob sie den weitaus größeren unbekannten Teil in ein Glaubenskonstrukt einbinden oder einfach nur hinnehmen ist eine Frage der individuellen Prägung und Denkstruktur.

 

Das ist für mich ein Widerspruch, das wäre dann individuell und genau das wollte ich mit dem Beispiel zeigen.

Ich kenne diese Haltung zumindest eines erheblichen Teil der indischen Gesellschaft, welche bei weitem kein einheitliches Weltbild hat, sondern durchaus auch inhomogen ist. Für mich ist diese Akzeptanz allerdings Ignoranz, genau wie unsere gegenüber dem relativen Elend hier oder die Ausnutzung der Situation zur Kostensenkung. Das ist ein Ausdruck einer egoistischen Grundhaltung mit wenig ausgeprägtem gesellschaftlichem Verantwortungsgefühl.

 

"Glaube" jeglicher Art erfüllt alle Kriterien von Wahnsystemen ... von daher muss man sowas nicht unbedingt überbewerten und schon gar nicht mit aller Gewalt "respektieren". Bewertungsfrei akzeptieren / tolerieren reicht da ja vllt. Und man kann gut damit arbeiten / manipulieren.
Konstrukte wie Moral / Ethik sind letztlich kognitive Interpretationen von emotionalen Grundfunktionen, die sich evolutionär zur optimalen Weitergabe des eigenen Gengutes bewährt haben (z.B. Bindungsstreben, soziale Verantwortung bei Herdentieren).

 

In meiner Wahrnehmung schließt universell alles mit ein, auch Unterschiede wie z.B. unterschiedliche Geschlechter Mann/Frau...individuell ist in universell inkludiert und daher nicht umfassend....

Individuell = auf das Individuum bezogen
Universell = alle Bereiche umfassend

 

Basierend auf individuellen Begriffsdefinitionen ist es schwierig zu diskutieren.
Ich stütze mich auf diese Definition, die im Widerspruch zu deiner steht:
In der Ethik beschreibt die Universalität (Ethik) die Allgemeingültigkeit wichtiger moralischer Begriffe oder kultureller Überzeugungen wie Werte oder der Menschenrechte.[2][1]
Quelle: Universalität – Wikipedia

„Allgemeingültigkeit“ beinhaltet gerade nicht individuelle Vorstellungen.

 

Also meinerseits ging es wie mehrfach beschrieben um das Prinzip Karma. Das hat nichts mit individuellen Vorstellungen zu tun, sondern ist universell. Wenn Dir der Begriff nicht so liegt, kannst Du es auch ersetzen durch z.B. Gesetzt der Kausalität - Ursache und Wirkung...ist das gleiche Prinzip Wenn eine ganze Menge Themen vermischt werden, kommt dann irgendwann nur Potpourri raus...kann schmecken...muss aber nicht

Komm, wir schütten die Suppe jetzt weg, wir beiden Philosophen

 

Das gilt natürlich universell, wobei ich deine Interpretation „die Rechnung kommt später“ (mieses Karma -> Ameise) bzgl. individueller Konsequenzen nicht uneingeschränkt teile. All unser Handeln hat selbstverständlich Konsequenzen, die wir allerdings nicht zwingend individuell zu spüren bekommen - zumindest solange man nicht an transzendente Phänomene glaubt.

 

Wenn man (psychohygienisch) arg Richtung Ich-Losigkeit arbeitet, wird irgendein Konstrukt nötig, um sowas wie Motivation oder Verantwortungsübernahme zu etablieren.
Karma ist massiv pragmatisch

 

Hmm ich würde sagen klassische Fehlinterpretationen...diese Verbindung (Rechnung kommt später & Mieses Karma 1+2) habe ich mit keiner Silbe erwähnt, sondern entstammt Deiner Handschrift und auch Deiner fehlerhaften Interpretation/Vermutung...ich bin ja nicht mal darauf eingegangen

Rechnung ist in diesem Fall als Metapher zu sehen und meint die Wirkung...

 

nicht? Was ist das dann?