Manches muss einfach gemeldet werden...

Hab ich nie behauptet. Paradiesische Bedingungen haben aber die allerwenigsten.

 

Jetzt ist‘s aber wieder genug mit den Pauschalisierungen, oder?

 

Ja, aber es gibt halt einige Berufe, die zumindest so attraktiv sein sollten (aus welchen Gründen auch immer), dass sie in einem Staat genügend Menschen ausüben. Sprich im Gesundheitswesen, in der Bildung, Verwaltung, etc.

Meine Polemik musst du mir hier verzeihen, aber ich war ja auch nicht der erste, der mit den Pauschalisierungen über die Arbeitsbedingungen von Lehrpersonen angefangen hat

 

Du hättest Deinen Rundumschlag ja auch damit beginnen können, zu fragen, wie das „Hihi“ denn gemeint ist.

 

Hab ich doch durch die Blume

 

Ich kenne sogar in meinem Verwandten- und Freundeskreis auch einige ( ganz sicher wirklich) sehr engagierte Lehrer- und Lehrerinnen, die anderen möchte ich halt wohl gar nicht kennen, schildern nur die davon betroffenen Eltern und deren Kinder, von genau genau den Lehrkräften, die sich während der Corona - Zeit einfach mal temporär verabschiedet haben, wegen unzumutbarer Gefährdung der eigenen Gesundheit, keinerlei Computer- und Online- Kenntnisse (klingt genau so wie vor 40 Jahren, nur damals ohne Online), keinerlei Motivation zur Selbst- und Weiterbildung, den Unterricht einfach mal komplett auf die Eltern (insbesondere Mütter) im Homeoffice verlagert haben, bei vollem Gehalt und nicht kündbar, selbstverständlich.

 

Und ich kenne eine Schule am Starnberger See, bei der die Lehrer den Unterricht alleine in einem leeren Klassenzimmer gehalten haben und die Hälfte der Schüler nebenan im anderen Klassenzimmer an der Leinwand zugeschaut haben und die andere Hälfte von zuhause.
Bin gespannt, wer‘s richtig erklären wird.

 

Das ist halt so die Sache mit den Fremdschilderungen. Als Elternteil hat man ja nicht den Überblick über alle Tätigkeiten der Lehrkräfte und stellt dann mal oft die Vermutung an, dass bis auf den Unterricht gar nichts passiert. Sicherlich gibt es einige Lehrpersonen, die auf der faulen Haut liegen, aber die Studien, die ich bisher zum Thema gefunden habe, zeigen, dass Lehrkräft im Durchschnitt wohl doch auf mehr als 40 Stunden die Woche kommen. Denke es gibt da eine Verteilung, wie auch bei allen anderen Berufen, nur dass Lehrern eben ungerechterweise das Klischee angehangen wird, besonders faul zu sein.

 

Für diejenigen,die meinen der Lehrerjob sei ein Luschejob und gut bezahlt: Es werden Seiteneinsteiger gesucht. Bewerbt euch!

 

Es ist aber auch keine Lösung, schon gar nicht verbessert sich was (über dies Jahrzehnte nicht) , einfach sowas wie ne Generalabsolution auszurufen, denn im Gegensatz zur freien Wirtschaft haben die Luschen unter den Lehren zumeist eben Beamtenstatus und werden von der Allgemeinheit über Steuern finanziert. Ich habe auch mit keinem Wort den Anteil derer quantifiziert. Es ist übrigens auch gerade gegenüber den engagierten Lehrern in höchsten Maße „unfair“, um es vorsichtig auszudrücken, einfach die Hauptlast auf diese abzuladen, sich höchst bequem einzurichten und dabei den Ruf des Berufstands generell zu ruinieren. Und da rede ich noch gar nicht über die Tauglichkeit und zeitgemäßen Relevanz (etwa was Digitalisierung, Ernährungskompetenz, Projekthaftes Arbeiten und Lernen,…..) von heutigen Lehrplänen, der Gleichschaltung von Schülern heute, in denen individuelle und entwicklungspezifische Förderung wohl keinerlei Platz mehr haben, was aber eher solche Granaten wie etwa der bayrische Kultusminister, gerade während der Pandemie „schön“ zu beobachten, Chefzyniker Piazolo (und auch hier ein unzeitgemäßer Föderalismus) zu verantworten haben.

Hmmm, wo liegt den der Unterschied zu deiner Situation, wenn du selbst kein Lehrer bist, begleitest du deine Frau denn etwa auch in die Schulklassen?
Darf man dann etwa auch nur eine Meinung zu Politik haben, wenn man selbst Politiker ist, medizinische Versorgung beurteilen, wenn man selbst………?

 

Nein, der Job wäre nichts für mich, sonst hätte ich Lehramt studiert. Das hat aber nichts mit den Rahmenbedingungen zu tun, sondern mit der originären Tätigkeit. Ich möchte z.B. auch kein Arzt oder Broker sein.
Menschen, die einen Beruf wegen irgendwelcher vermeintlich guten Rahmenbedingungen wählen, seien es Ferien, Gehalt oder Ansehen, machen mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen guten Job und laufen erhöhte Gefahr unzufrieden zu sein.

 

Die Geburtenraten waren Mitte, Ende der '60er und Anfang der '70er auf ihrem Peak.

Das sind diejenigen, die in den kommenden 15 Jahren in Rente gehen, diejenigen, die jetzt schon micht mehr sooo jung und vielleicht auch nicht mehr ganz so fit sind.

Seither kommt weniger nach. Konstant.

Und ehrlich, die Schulen werden gewiss nicht unsere größte Sorge sein.

Welcher Junge Mensch geht noch motiviert in die Altenhilfe? - Schichtdienst, Zeitdruck, Qualitätsmängel. Und es wird immer mehr "Alte" geben!

Eingliederungshilfe? - Keine Lobby, ähnliche Arbeitsbedingungen wie in der Altenhilfe, mehr Jobangebote bei immer weniger Mitarbeitenden...

Handwerk? - Sich schmutzig machen? Früh aufstehen?

Wer pflegt die Oma? Wer repariert das Klo? Wer holt den Müll?

Work-Life-Balance! Lieber YouTuber oder TikToker!

Je nach Lobby kommt der Aufschrei früher oder später.

Über Lehrkräfte wird bloß jetzt schon lauter diskutiert.

 

Ist ja auch Wahljahr hier…

 

Ich wollte ja auch keine "Alle Lehrer sind faul und schlecht" Diskussion lostreten, mich hat nur die prompte Reaktion der Verbände amüsiert: Heiliger Sankt Florian, verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an! Darum Hihi.

 

Wolltest nicht, bist aber der Einzige, der dies so verkürzt und die Meinungen auf „Alle“ hier verfälschend „zuspitzt“, damit anderen unterstellst.

 

Ermüdend.

 

Dann geh halt zu N…. ähm ……ESAD!

 

Work Life Balance ist wichtig, das stellen wir in der Arbeit auch immer mehr fest. Die Anzahl auch an jungen Menschen, die noch Vollzeit arbeiten wollen, sinkt. Und auch Bestandspersonal geht zusehends in Teilzeit. Die Menschen sind konsumtechnisch satt, sparen lohnt nicht.
Insofern sehe ich das mit den YouTubern und TikTokern entspannt, das wird sich von alleine totlaufen. Letztlich leben die ja von den Werbeeinnahmen, und wer soll’s kaufen, wenn irgendwann das Geld nicht mehr übrig ist.
Die Tage habe ich aber gelesen, dass immer mehr auch Abiturienten wieder ins Handwerk drängen. Vielleicht besteht da wenigstens Hoffnung..

 

Nur so nebenbei. Wer mal eine Radiosender-Alternative braucht, DLF Nova ist durchaus angenehm zur Abwechslung!