Manches muss einfach gemeldet werden...

Diskutiere Manches muss einfach gemeldet werden... im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Ein Tag vor Ablauf der Frist zum Volksbegehren Artenschutz haben sich bereits eine Million Menschen eingetragen! Hammer!!! Die Schlange am...

  1. kenny

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    Ein Tag vor Ablauf der Frist zum Volksbegehren Artenschutz haben sich bereits eine Million Menschen eingetragen!
    Hammer!!!
    Die Schlange am Marienplatz war endlos, das geht schon irgendwie unter die Haut.
     
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  2. cbr-ps

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    Hammer viel oder Hammer wenig? Und würden die Million Menschen auch handeln oder gar Verzicht üben wollen oder nur begehren?
     
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  3. #18203 espressionistin, 12.02.2019
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    In einem chronisch einseitig regierten Bundesland wie Bayern hat man letztlich über Wahlen keine Chance, andere Impulse reinzubringen. Insofern bleibt nur der Weg über Volksbegehren.
    Deshalb glaube ich schon, dass viele nur begehren wollen, ohne sich im Detail mit den Inhalten auseinander gesetzt zu haben.
    Ich hab lange gezögert, meine Stimme abzugeben, weil mich die Slogan-Kampagne mit der plastischen Reduzierung auf „Rettet die Bienen“ irgendwie allzusehr an den Bus von Boris Johnson erinnert hat (mit bekanntem Ausgang) :rolleyes:.
    Denke auf der anderen Seite, dass es wichtig ist, dass sich was bewegt und - ja, ich würde auch Verzicht üben wollen.
     
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  4. kenny

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    Ich hab im Leben gelernt, daß hinter jedem, der was sagt, was unternimmt oder den Mund aufmacht mindestens noch einer steht, der es gerne würde, es aber nicht tut.
    Bei uns in der Straße war ich beim Bezirksausschuß, um ein dringendes Anliegen in unserer Straße anzusprechen und einen Antrag zu stellen. Ich hatte eine Unterschriftenliste fast aller in unserer Straße lebenden für dieses Anliegen gesammelt, aber nicht einer von ihnen hat den Schritt zum Antrag gemacht, machen können (mangelndes Wissen, keine Zeit, Sprachbarriere). Ich hab es gemacht, 140 Leute hätten gerne was geändert. (in unserer Straße sind nur zwei Hausnummern).
    Daß eine Million Menschen sich aufmachen finde ich unglaublich. Also "Hammer" viele. Ein Land ist ein großes Schiff und die Halse zum Umdenken kann träge sein. Ja, es zieht definitiv mit, mit Verzicht hat das nicht so viel zu tun, viel mehr darauf, etwas anders zu machen. Eine Veränderung hat nur dann eine Chance, wen auch ein sichtbarer Weg gezeichnet wird, den auch bequemere Leute gern beschreiten. Sonst gehen sie eben den anderen bequemen Weg.
     
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  5. cbr-ps

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    Naja, „Bienen retten“ bedeutet zumindest mal Abkehr von der hochindustrialisierten Landwirtschaft und das macht die Produkte rarer und teurer. Ich will und kann mir das leisten und kaufe heute schon ohne politischen Druck entsprechend ein. Aber ist das den Millionen bewusst und wollen und können die - und vor allem die vielen anderen, die nicht mitgestimmt haben - das auch? Handeln könnte jeder sofort ganz ohne Politik.
     
  6. #18206 Aeropress, 12.02.2019
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    Warum nur würde, jeder kann sofort bei sich damit anfangen.
     
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  7. #18207 kenny, 12.02.2019
    Zuletzt bearbeitet: 12.02.2019
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    Ich hab am ersten Tag mit der Bienenweste vor dem KVR gestanden. Da ist nicht der schicke Glockenbachvati mit der Biomarkttüte vorbei gekommen wie am Marienplatz. Da findest du ein anderes Klientel. Viele Ausländer die nicht abstimmen durften, aber zum Teil gut informiert waren, bis hin zu ganz naiv: " Oah, Bienen, für die unterschreib ich, das sind voll coole Tiere", manche sind wortlos weiter gegangen, andere hatten schon unterschrieben, da war es gerade mal 11.00 Uhr.
    In der Nähe ist eine Schule, viele Teenager waren gut informiert und betroffen, daß sie nicht abstimmen dürfen, obwohl es um ihre Zukunft geht. Ich bin von je her beeindruckt, wie wach und kritisch viele doch mit 16, 17 Jahren sind.
    Ich habe nur eine Momentaufnahme von ca. drei Stunden, aber uninformiert kamen mir die meisten nicht vor. Manche waren auch kritisch, andere haben eine Info mitgenommen und wollten erst mal abwägen.
    Die "Mir hams satt" Demo war auch mit 15000 Menschen gut besucht. Das Thema rückt in den Focus. Ob man in die Motivation des einzelnen durchschauen kann, ob die Leute hauptsächlich einem Trend nachhängen, ob es ist der Wunsch, etwas zu bewirken, etwas Richtiges zu tun, das Gefühl, eine Macht zu haben... Wer kann es schon genau sagen.

    Teuer ist nicht das Einkaufen, sondern das Wegwerfen. Auch das Entsorgen, das Klären der Gewässer, die Schadensbegrenzung, die betrieben werden muß. Wenn man ehrlich rechnet, dann kann billiges Essen auf einmal ganz schön teuer werden. Was jetzt geleistet werden muß, ist daß der Benefit aus einer besseren Agrarwirtschaft auch wieder auf den Verbraucher umgelegt wird. Aber daran glaube ich auch erst, wenn ich es sehe.
     
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  8. #18208 Tschörgen, 12.02.2019
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    Das muss gar nicht so sein. Bienen „rettet“ man auch wenn man ausreichend Lebensraum für diese schafft.

    Ich habe letztes Jahr zwei weitere Apfelbäume gepflanzt. Und die Hälfte meines „Rasens“ in eine Blumenwiese verwandelt.
    Außerdem kaufe ich viel Honig vom örtlichen Imker un die Ecke. Auch wenn es purer Zucker ist. :cool:
    Das motiviert den ja auch weiter zu machen.

    Wenn nur jeder Gartenbesitzer in der Stadt aufhören würde seinen Wimbledonrasen zu düngen, alles von Unkraut zu befreien und
    zusätzlich auch Wiesenblumensamen zu sähen, können sie draußen auf dem Feld meinetwegen hochindustriealisiert weiter pflanzen.

    Meine bessere Hälfte hat übrigens Unterschrieben, ich nicht. Wäre es wohl eng geworden, wäre ich auch noch los gezogen.
     
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  9. #18209 espressionistin, 12.02.2019
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    :D :D

    ..oder, wie mein Kollege so treffend im Spaß sagte: „kann ich auch nur für Bienen unterschreiben? Weil Wespen, Mücken und Zecken nerven nur“. :)

    Letztlich hast du aber recht, über die Motivation des einzelnen kann man nur raten. Mich hat nur genervt, dass die meisten in meinem Umfeld sich gefühlt nur dadurch mit dem Thema auseinandergesetzt haben, indem sie kommentarlos Bienenvideos per WhatsApp weitergeleitet haben. Das fand ich irgendwie nicht sehr differenziert, da hat sich für mich eher der Eindruck erweckt, es sei halt grad salonfähig.
     
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  10. cbr-ps

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    Soweit ich bisher von Experten mitbekommen habe muss das. Viele Arten brauchen eben die weite Feldflur und nicht nur enge Gärten. Da ging es zwar um Vögel, aber das Ökosystem Artenvielfalt besteht ja nicht nur aus den netten Bienen.

    Ich freue mich auch über Nachbars Bienen in unserem „unordentlichen“ Garten und kaufe seinen Edelzucker. Nette Gesten im Kleinen, aber um ein Ökosystem im Gleichgewicht zu halten reicht das nicht.
     
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  11. #18211 Meistersuppe, 12.02.2019
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    Und wenn sich denn dann auch etwas auf politische Ebene ändert, dann sollte das landwirtschaftlich überregional passieren, um hier einen nennenswerten Effekt zu erzielen. Wenn sich jetzt in Bayern oder Österreich oder einer beliebigen Region Europas der Bestand erholt, dann ist das zwar nett, aber immer noch nur ein Lärcherl. Denn der Rest der Landwirte spritzt weiter und vernichtet nicht nur den Bienenbestnd sondern aber tausende andere nützliche Insektenspezies, die nur keine Lobby haben, da sie keinen süßen, süßen Honig produzieren. Der Turbokapitalismus wird den Karren in dem wir alle sitzen mit voller Wucht an die Wand fahren, das lässt sich praktisch auch nicht aufhalten, zu viele Baustellen sind hier offen. Und ich erkenne keine echte, mutige alternative zu dem aktuellen Konzept.
     
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  12. #18212 Meistersuppe, 12.02.2019
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    @cbr-ps gleicher Gedanke ;)
     
  13. #18213 Tschörgen, 12.02.2019
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    Ja, da gebe ich dir schon Recht. Ich lebe ja in einer ländlichen Gegend. Hier haben die meisten Häuser noch einen Garten vor und hinter dem Haus, und wenn man sich diese aneinander gereiht vorstellt, ist das eine Riesen grüne Lunge. Für Vögel und Insekten eigentlich ausreichend und ziemlich genial. Zäune sind ja kein Hindernis.
    Paradox ist ja auch, dass immer mehr Wildtiere in die Stadt kommen weil sie dort mehr zum überleben bekommen als im Revier.
    Gibt einen ja auch zu denken.
     
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  14. #18214 mechanist, 12.02.2019
    Zuletzt bearbeitet: 12.02.2019
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    Es geht halt eigentlich nicht nur um Bienen, und da auch eher weniger um die Imkerbienen, sondern um wildlebende Bestäuber und um Insekten generell.
    Wir leben in einem Vogelschutzgebiet (EU SPA), seit mehr als zehn Jahren. Der beobachtbare Schwund an Insekten ist drastisch, ihm folgen Fledermäuse, Amphibien und viele Vogelarten. Solange die Ursachen dafür eher vermutet als klar erforscht sind, ist es schwierig, gegenzusteuern. Seit mehr als fünf Jahren kämpfen wir gegen industrielle Landwirtschaft in Form von mehreren hundert ha Folienspargel in diesem Schutzgebiet, der ohne eigentlich erforderliche Verträglichkeitsprüfung gepflanzt wurde. Landkreis und Land haben dieses Vorhaben gedeckt und verteidigt, die EU hat es gefördert - mithilfe und durch die Zusammenarbeit
    mehrerer Naturschutzverbände konnte eine EU-Beschwerde in Brüssel angeschoben werden, die nun nach sechs Jahren (!) endlich erste Erfolge nach sich zieht. Hätte mir jemand vorher gesagt, was man auf einem solchen Weg für Erfahrungen machen muss (einschliesslich Beschimpfungen"Ökoterrorist" und Drohungen, Unterlassungsklagen von Seiten des Landwirts etc.) und welchen langen Atem man dafür braucht, ich hätte es mir dreimal überlegen müssen...
    Den Spargel, der hier hergestellt wird, gibt es übrigens bald wieder bundesweit bei Discountern auf dem Grabbeltisch.... und er kommt nicht aus Bayern.
     
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  15. #18215 S.Bresseau, 13.02.2019
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    Ich brauche keine offiziellen Zahlen, um zu wissen, dass der Insektenbestand dramatisch zurückgegangen ist, mir reicht ein Blick auf die Auto-Windschutzscheibe und die Scheinwerfer. Und seit die Nachbarn rechts und links in ihren aseptischen Gärten auch noch diese saudummen Mähroboter haben, wächst dort keine einzige Blume mehr (btw Igel gab es dieses Jahr auch keine, die sind bekanntlich nicht roboterfest). Ich kenne die Leute persönlich. Leider. Ich befürchte, das das Volksbegehren am Bewusstsein solcher Menschen wenig ändert.

    Fundbild von letzter Woche:

    [​IMG]


    Alles nicht neu. Wer kennt noch "Grün kaputt"?

     
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  16. #18216 Stratocaster, 13.02.2019
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    Ich zitier mich mal selber, war vor einiger Zeit bei den Hobbygärtnern:
     
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  18. #18218 silverhour, 13.02.2019
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    Das ist Freiheit! Endlich wieder Herr über die eigenen Grenzen sein! :rolleyes:
     
  19. #18219 mechanist, 13.02.2019
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    Eine andere Landwirtschaft geht ganz einfach:

    - Verbraucherbewusstsein schaffen und schulen: Gute Lebensmittel dürfen und müssen gutes Geld kosten.
    - Subventionen und Privilegien für industrielle und konventionelle Landwirtschaft abschaffen.
    - Landwirte für Schäden haftbar machen, die sie verursachen, statt diese zu sozialisieren (Beispiel: Grundwasser).
     
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  20. turriga

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    Revoluzer, du!:rolleyes:
     
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