Mazzer mini preiswert kaufen? - Lohnt sich ein import?

Diskutiere Mazzer mini preiswert kaufen? - Lohnt sich ein import? im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; ..auch daß der Auswurfschacht nach dem Mahlen gesäubert werden muß, steht in keiner Bibel festgeschrieben, auch hat hier noch niemand der...

  1. Stefan

    Stefan Mitglied

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    ..auch daß der Auswurfschacht nach dem Mahlen gesäubert werden muß, steht in keiner Bibel festgeschrieben, auch hat hier noch niemand der Nicht-Putzer in den letzten 4, 5 Jahren über geschmackliche Beeinträchtigungen berichtet - ebensowenig die Schachtputzer über die geschmacklichen Vorteile...
    Natürlich wird man im Normalfall den Schacht regelmäßig reinigen - aber ich halte es für reichlich übertrieben, dies nach jedem Mahlvorgang zu tun. Tatsache ist doch, daß sich dieser Auswurfschacht durch die angelagerten Pulverreste relativ stark verjüngt, so daß sich dann einerseits nicht viel relativ frisches Mehl ablagern kann, andererseits das ältere ebenfalls da bleibt wo es ist und nicht etwa in der Tasse landet. :;):


    Gruß
    Stefan
     
  2. #62 Walter_, 24.08.2005
    Walter_

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    Ich seh das Ganze auch ziemlich entspannt: Kaffeeöle werden sehr schnell ranzig, das ergibt einen widerlichen Geschmack, also ist Sauberkeit von Maschine und Mühle ist ein ganz essentieller Faktor für die Qualität des Gebrauten. Und solange ich nicht 'nen Espresso aus 'ner schmoddrigen Maschine/Mühle getrunken hab der besser ist als mein eigenes Gebräu, halte ich daran fest. :;):

    Nachdem ich häufig verschiedene Bohnen (z.B für Espresso/Cappu, etc.) verwende , gebrauche ich den Dosierer meist in 2 Varianten:

    a) Bei leerem bzw. abgenommenen Bohnenbehälter: Eine abgewogene Menge Bohnen in die Mühle, leermahlen, Schacht mittels Pinsel entleeren, Dosierer leerfegen, dazwischen Kaffee im Sieb verteilen ... Ecco fatto

    b) Bohnen im Behälter: Mahlen nach Zeit, , Schacht mittels Pinsel entleeren, Dosierer leerfegen, dazwischen Kaffee im Sieb verteilen ... fertig

    Damit habe ich kein Problem und immer 'ne ziemlich saubere Mühle...



    Edited By Walter1958 on 1124838312
     
  3. Stefan

    Stefan Mitglied

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    Eine derartige Putzorgie nach jeder Mühlenbenutzung halte ich für völlig übertrieben. Vor allem aber erstaunt mich die Begründung dafür, nämlich daß Kaffeeöle sehr schnell ranzig werden. Analog gesehen dürftest Du somit auch niemals Kaffee bevorraten - die Öle werden ja nicht erst in der Mühle ranzig... :;):


    Gruß
    Stefan
     
  4. #64 Walter_, 24.08.2005
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    Na wenn Du das Ausleeren des Mahlschachtes mit 1-2 Pinselstrichen schon als "Putzorgie" bezeichnest, wage ich nicht mir vorzustellen ... naja sei's drum, es geht mich nix an... :D

    Die Begründung ist nicht so ganz aus dem Finger gesaugt, wie es Dir scheinen mag, das ranzig werden ist letztlich nichts anderes als ein Oxidationsprozess und der verläuft nun mal [i:post_uid0]ungleich schneller[/i:post_uid0] wenn sich nach dem Mahlen die Oberfläche verzillionfacht hat. :;):

    Aber in Einem hast Du zumindest recht, der Degradationsprozess beginnt mit dem Verlassen der Röstmaschine und jedwede Lagerung ist ein Kompromiß...



    Edited By Walter1958 on 1124897302
     
  5. Stefan

    Stefan Mitglied

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    Der Oxidationsprozeß ist in der Tat wesentlich schneller - in ein paar Monaten kann ich Dir sogar genau sagen, wie lange es dauert ab wann Pulver und Bohnen ranzig riechen/schmecken. Derzeit läuft hier ein Langzeittest zum Thema Kaffeeverpackung/Lagerung. Momentan sind wir knapp aus den Startblöcken, gerade mal vier Wochen raus. Offen gelagertes Pulver riecht/schmeckt übrigens bis dato noch nicht ranzig - abgesehen davon daß es sowieso kaum mehr Geschmack hat... :laugh:

    Die Sache mit dem Lagerungs'kompromiß' allerdings ist ein Trugschluß - erst nach etwa zwei Wochen ab der Röstung kann man überhaupt halbwegs sicher sagen, daß die Veränderungen auch Verschlechterungen sind.

    Gruß
    Stefan
     
  6. Hermo

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    [quote:post_uid0="Stefan"]@Hermo
    Ich stehe etwa einmal die Woche vor einer Gaggia MDF - auch damit gehts mit etwas Zielwasser und Gefühl. Hier und jetzt aber ausgerechnet dieses Negativbeispiel anzuführen um obige Behauptung zu belegen - finde ich etwas seltsam... :;):
    Gruß
    Stefan[/quote:post_uid0]
    Stefan, da komme ich nicht ganz mit...

    es ging doch in dem Beitrag von Goglo, den [b:post_uid0]Du[/b:post_uid0] zitiert hattest, ausdrücklich um die Gaggia MDF! Im Zitat ist ausdrücklich die MDF erwähnt!

    Hast Du meinen Beitrag gelesen? Ich habe geschrieben: [quote:post_uid0]...eine Gaggia MDF hattest Du demnach noch nicht, denn dann
    wäre Dir, Stefan, schon mal aufgefallen, daß diese "fasche Behauptung" häufig im Zusammenhang mit der Gaggia MDF auftaucht...
    Und bei der MDF lässen sich die hinteren Dosierkammern nicht einsehen -auch nicht, wenn man den Deckel des Dosierers abnimmt.
    Insofern ist es da doch etwas schwierig, nur eine oder zwei Dosierkammern vollzumahlen... [/quote:post_uid0]
    Ich habe keineswegs in Frage gestellt, daß man bei Mühlen mit Dosierer (vorwiegend Gastrogeräte) sehr wohl sehr schön eine (oder auch zwei) Dosierkammern vollmahlen kann (genauso wie Du geschrieben hattest). Ich mache es mit meiner LSM 90 genauso und das funktioniert hervorragend!
    Jetzt und hier zu behaupten, [b:post_uid0]ich[/b:post_uid0] hätte dieses "Negativbeispiel MDF" ins Spiel gebracht, ist wohl doch nicht so ganz richtig... :;): :;):

    Gruß, Hermann
     
  7. Stefan

    Stefan Mitglied

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    Keine Panik, Hermann - das habe ich doch bereits weiter oben (24.8, 00:27) relativiert, wo ich etwas präziser auf das Beispiel MDF eingegangen bin. :laugh:


    Gruß
    Stefan
     
  8. #68 Walter_, 24.08.2005
    Walter_

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    [quote:post_uid0="Stefan"]Der Oxidationsprozeß ist in der Tat wesentlich schneller - in ein paar Monaten kann ich Dir sogar genau sagen, wie lange es dauert ab wann Pulver und Bohnen ranzig riechen/schmecken. Derzeit läuft hier ein Langzeittest zum Thema Kaffeeverpackung/Lagerung. Momentan sind wir knapp aus den Startblöcken, gerade mal vier Wochen raus. Offen gelagertes Pulver riecht/schmeckt übrigens bis dato noch nicht ranzig - abgesehen davon daß es sowieso kaum mehr Geschmack hat... :laugh:[/quote:post_uid0]
    Was erwartest Du Dir/Ihr Euch denn von dem "Langzeittest" an revolutionären Erkenntnissen? Im Illy/Viani (Chapter 6 "Storage and Packaging" p.230ff), den Du sicherlich gelesen hast :;):, steht doch schon einiges zum Thema. Angaben über die Flüchtigkeit einiger - so sie denn analysiert sind - "Kaffeeöle" gibt's im [i:post_uid0]Handbook of Chemistry and Physics[/i:post_uid0], und bezüglich der Grundlagen zum Thema "Oxidation organischer Fettsäuren" findet sich in den gängigen einschlägigen Lehrbüchern zum Thema ausreichend Material (da stehen noch einige alte Bücher aus lang vergangenen Studienzeiten ziemlich verwaist bei mir im Regal, also falls Du Bedarf hast....). Aber kurz und bündig kann man's wahrscheinlich so zusammenfassen: Die kurzkettigen - ätherischen - Öle verflüchtigen sich zum Gutteil, die längerkettigen werden ranzig, es gibt also nix, was nach dem Rösten (und dem ersten Ausgasen) oder gar nach dem Mahlen die Qualität verbessert.

    Mir reicht's derzeit allerdings schon, bei der wöchentlichen Reinigung die Nase in die Mühle zu stecken um zu wissen, daß ich das, was da nach ein paar Tagen rauskommt, nicht mehr als Kaffee trinken möchte... :;):

    [quote:post_uid0]Die Sache mit dem Lagerungs'kompromiß' allerdings ist ein Trugschluß - erst nach etwa zwei Wochen ab der Röstung kann man überhaupt halbwegs sicher sagen, daß die Veränderungen auch Verschlechterungen sind.[/quote:post_uid0]
    Ob das ein Trugschluß ist, darüber gibt's geteilte Meinungen, ich möcht wiederum auf den Illy/Viani oder auch ein paar amerikanische Foren verweisen (die amerikanischen Aficionados sind was ihr Verhältnis zum Espresso angeht zwar etwas eigen, aber man sollte deswegen nicht glauben, daß die alle auf der Brennsuppn daherg'schwommen sind), die behaupten nämlich vielfach daß es schon viel früher nur mehr bergabgeht, und das deckt sich im übrigen mit meinen eigenen bisherigen Erfahrungen...

    Aber schließlich gilt immer: [i:post_uid0]de gustibus non est disputandum[/i:post_uid0] :;):



    Edited By Walter1958 on 1124905812
     
  9. Stefan

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    [quote:post_uid0]es gibt also nix, was nach dem Rösten (und dem ersten Ausgasen) oder gar nach dem Mahlen die Qualität verbessert. [/quote:post_uid0]

    Da dürfte Dir jeder Röster widersprechen - die Aromabildung ist mit dem Röstvorgang noch lange nicht abgeschlossen, die chemischen Prozesse werden ja nicht einfach 'abgeschaltet'. Die Aromakurve steigt daher in den ersten 5-10 Tagen nach der Röstung durchaus noch geringfügig weiter nach oben, bis es danach bergab geht.

    [quote:post_uid0]Was erwartest Du Dir/Ihr Euch denn von dem "Langzeittest" an revolutionären Erkenntnissen? Im Illy/Viani (Chapter 6 "Storage and Packaging" p.230ff), den Du sicherlich gelesen hast :;):, steht doch schon einiges zum Thema.[/quote:post_uid0]

    Sage und schreibe eine einzige - und dazu in diesem Fall nicht immer unumstrittene - Infoquelle sollte wohl eher nachdenklich stimmen. Es geht auch weniger um 'revolutionäre' als relativierende Erkenntnisse, insbesondere was den Einfluß von Begasungen angeht und die Unterschiede bei der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. Du mußt jetzt auch nicht von oben herab pikiert mit den Büchern abwinken - wir wissen hier durchaus auch, was wir tun... :laugh:
     
  10. #70 Walter_, 25.08.2005
    Walter_

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    [quote:post_uid0="Stefan"]Da dürfte Dir jeder Röster widersprechen - die Aromabildung ist mit dem Röstvorgang noch lange nicht abgeschlossen, die chemischen Prozesse werden ja nicht einfach 'abgeschaltet'. Die Aromakurve steigt daher in den ersten 5-10 Tagen nach der Röstung durchaus noch geringfügig weiter nach oben, bis es danach bergab geht.[/quote:post_uid0]
    Vielleicht kann mir ja mal auch ein kompetenter Röster widersprechen, ich lerne immer gerne dazu...

    Was beim Rösten passiert läßt sich recht gut unter dem Begriff Pyrolyse bzw. auch thermisches Cracken zusammenfassen. Mit der darauffolgenden Abkühlung werden diese Prozesse mehr oder weniger rasch beendet. Was danach passiert ist in erster Linie das Entweichen des entstandenen CO2, aber natürlich natürlich laufen andere chemische Reaktionen - speziell Oxydationen - weiter. Die Frage ist nur ob sie den Geschmack positiv verändern.

    Der Begriff "Aromabildung" ist allerdings ein bißchen diffus, meinst Du nicht? Gezieltes verschimmeln lassen von Käse, das abliegen lassen von Wild und das damit verbundene Einsetzen der Verwesung ist auch "Aromabildung". Kannst Du ein bißchen konkreter werden auf welche Reaktionen/Substanzen/Prozesse Du Dich da beziehst? Ich hege nämlich den Verdacht, daß es dabei hauptsächlich um Dauer bzw. Geschwindigkeit des Entweichens von CO2 (und anderen Abgasen) geht.

    Aber eigentlich hat das mittlerweile sehr wenig damit zu tun, daß nach dem Mahlen die Oxidation im Zeitraffertempo abläuft und das Kaffeemehl daher die Kaffeeöle rasch verliert bzw. diese zersetzt werden, oder ist das jetzt nur der letzte Strohhalm? :;):

    [quote:post_uid0]Sage und schreibe eine einzige - und dazu in diesem Fall nicht immer unumstrittene - Infoquelle sollte wohl eher nachdenklich stimmen.[/quote:post_uid0]
    Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher ob Du das Buch gelesen hast, denn dann wüßtest Du wahrscheinlich, daß sich im Anhang des besagten Kapitels ca. [i:post_uid0]50[/i:post_uid0] Literaturzitate befinden. Das ist die übliche wissenschaftliche Vorgangsweise, aber wie man da von [i:post_uid0]einer einzigen[/i:post_uid0] Infoquelle sprechen kann, wenn man das Buch kennt ist mir ein Rätsel.

    Oder betreibt Ihr Eure "Forschungen" ohne Anspruch auf wissenschaftliche Relevanz und ohne das Standardwerk zum Thema zu kennen?

    [quote:post_uid0]...- wir wissen hier durchaus auch, was wir tun... :laugh:[/quote:post_uid0]
    Wenn Du das sagst...

    Ich kann und will mir auch gar nicht anmaßen, aufgrund der paar Sätze von Dir zu beurteilen wie wissenschaftlich Eure Vorgangsweise ist oder ob die Versuche relevante Ergebnisse bringen werden bzw. könnten, aber ich bin mir sehr sicher daß allfällige Ergebnisse im Einklang mit den Grundlagen von Physik und Chemie stehen müssen, wenn sie den Anspruch erheben wollen ernstgenommen zu werden.

    Also wünsche ich Euch nur "Glück auf den Weg..." :)



    Edited By Walter1958 on 1124921243
     
  11. Stefan

    Stefan Mitglied

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    [quote:post_uid0]Der Begriff "Aromabildung" ist allerdings ein bißchen diffus, meinst Du nicht?[/quote:post_uid0]

    Da wir von Kaffee bzw. dem Rösten von Kaffee sprechen und nicht von Käse - dürfte sich diese Frage ja wohl nicht stellen. So sieht es dann eher so aus, als wenn Du noch ein paar Stufen auf Deiner Leiter höher gekraxelt bist und von ganz oben das Ziel aus den Augen verloren hast. Du weißt sehr wohl, worauf ich hinauswill und ich denke, daß man das Thema auch etwas weniger arrogant angehen kann... :;):
    Ansatzweise geht es ja:
    [quote:post_uid0]Die Frage ist nur ob sie den Geschmack positiv verändern.[/quote:post_uid0]

    Wie schon gesagt - bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Röstung ist genau das der Fall. Sicherlich sind es nicht nur Oxidationsprozesse, wenn man sich da durchschmeckt. Ich würde jedenfalls nicht die Bildung des Körpers durch Oxidation oder Entweichen von CO2 erklären wollen...
    Back to topic:
    [quote:post_uid0]Aber eigentlich hat das mittlerweile sehr wenig damit zu tun, daß nach dem Mahlen die Oxidation im Zeitraffertempo abläuft und das Kaffeemehl daher die Kaffeeöle rasch verliert[/quote:post_uid0]
    Stimmt. Genausowenig, wie Du meinen Einwand diesbezüglich wahrgenommen hast: Im bisherigen Testverlauf konnte an vier Wochen alten Proben offen gelagertem gemahlenen Kaffee kein ranziger Geruch, geschweige denn ranziger Geschmack festgestellt werden - weder am Pulver noch an dem daraus gebrühten Getränk, das man am ehesten noch als braunes Wasser bezeichnen kann... :laugh:)
    [quote:post_uid0]Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher ob Du das Buch gelesen hast, denn dann wüßtest Du wahrscheinlich, daß sich im Anhang des besagten Kapitels ca. 50 Literaturzitate befinden.[/quote:post_uid0]
    Blättern wir mal drei bis vier Jahre in der Boardstatistik zurück - und da finden wir einen ähnlichen Thread, mit ähnlichem seltsamen Tonfall. Jetzt kann ich Deine Selbstgefälligkeit ja mit derselben kontern wenn ich Dir sage, daß ich mich nicht blind an (teils überholten) Literaturzitaten klammere wenn es ums Thema Kaffee geht. Heute wird mit Sicherheit niemand mehr alles abnicken, was z. B. ein Herr Illy oder Söhn geschrieben hat.
    Ich glaube nicht, daß der weitere Verlauf dieses Threads dazu dienen sollte, meine Reputation in Frage zu stellen, um persönliche Eitelkeiten zu befriedigen. Vielleicht hilft es Dir ja, wenn ich sage daß ich nicht nur ein schlechter, sondern gar kein Chemiker bin. Hier geht es doch konkret 'nur' darum, ob und wie sich mehr oder weniger alte Kaffeereste in der Mühle (geschmacklich) negativ bemerkbar machen. Meine Antwort darauf paßt Dir nicht, das haben wir nun alle begriffen - aber daß sie falsch ist, widerspricht meinen Erfahrungen, und die einiger (teils unfreiwilliger...) Mittester. Vielleicht ist das für Dich auch einfach nur zu weit entfernt oder zu wenig wissenschaftlich - der 'gemeine' Kaffeetrinker soll etwas davon haben, nicht der Chemiker.
    Wer es nicht glauben mag, ist jederzeit dazu eingeladen, die Nase in die Tupperdosen etc. zu stecken... :laugh:

    Gruß
    Stefan
     
  12. #72 Walter_, 25.08.2005
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    [quote:post_uid0]Du weißt sehr wohl, worauf ich hinauswill...[/quote:post_uid0]
    Leider ist g'rade das das Problem, Stefan. Ich weiß eben nicht worauf Du hinauswillst. Einerseits scheinst Du mir durchaus Recht zu geben, wenn ich sage, daß gemahlener Kaffee sich recht rasch zu seinem Nachteil verändert, weil er die flüchtigen Öle verliert und die verbleibenden durch Oxidation ranzig werden. Beides sind Fakten. Andererseits hältst Du es aber für 'ne "Putzorgie", wenn man den gemahlenen Kaffee aus dem Mahlschacht mit 2 Pinselstrichen in den Dosierer befördert, um ihn sofort mitzubrühen und somit das Altern zu vermeiden. Gut, letzteres ist Deine Ansicht, die nehme ich gerne als solche zur Kenntnis...

    Danach kam ein kurzer Exkurs zum Thema Röstung und was danach passiert. Hier stellst Du Behauptungen auf, die in Fachkreisen nicht unumstritten sind (und das ist 'ne sehr freundliche Formulierung) ohne sie wirklich begründen zu können, Du lehnst zwar die von mir angebotenen Erklärungsvarianten pauschal ab, bietest etwas schwammige Alternativen ("Körperbildung"), aber meine Hinweise darauf, daß es doch auch Experten wie Kaffeekenner gibt die sagen "Je frischer desto besser" (nach dem ersten Ausgasen versteht sich), werden hartnäckig ignoriert.

    Dann erzählst Du von einem "Langzeittest", von dem nicht klar ist was genau getestet wird, ob's ne wissenschaftliche Studie ist, ein pseudowissenschaftlicher Versuch oder was auch immer. Ich hab irgendwo noch eine Dose gemahlenen Pellini im Schrank, den ich vor zwei Jahren gekauft habe, ist das jetzt einfach noch vergammelter Kaffee oder auch schon 'ne Langzeitstudie? ;)

    Daß Du kein Chemiker bist habe ich schon bemerkt, das ist auch kein Problem, aber wenn Du gleichzeitig jeden Versuch einer wissenschaftlichen Annäherung an das Thema Kaffee - und ich halte das Buch von Illy/Viani diesbezüglich für einen exzellenten Versuch, sich dem Thema einmal von der Seite der Lebensmittelchemie anzunähern - ablehnst, ohne dafür eine solide Begründung oder vernünftige Alternativen anzugeben, dann kann ich mich darüber nur wundern, zumal wenn Du dann noch gleichzeitig von Deiner Reputation sprichst. Nun, die will ich nicht anzweifeln, aber mir die Frage zu stellen worauf sich die Reputation begründet ist schon erlaubt oder?

    Und wenn Du Dich über meinen Tonfall und meine Arroganz beklagst, dann fällt mir dazu nur nur ein "Wie man in den Wald hineinruft...." oder gilt hier im Forum bei den Diskussionen etwa "Quod licet Iovi non licet Bovi"?

    Ich denke nicht, daß ich das Ziel - nämlich eine [i:post_uid0]optimale Qualität[/i:post_uid0] (und nicht irgendeine Kompromißlösung) des Kaffees in der Tasse - aus den Augen verloren habe, ganz im Gegenteil, ich denke, daß eine entsprechende Sauberkeit von Mühle und Maschine einer der ganz essentiellen Faktoren dabei ist. Aber ich räume natürlich ein, daß das ein jeder halten kann wie er mag...
     
  13. #73 principeazzurro, 25.08.2005
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    stefan und walter!

    bitte dieses thema per e-mail abhndeln !
     
  14. #74 Röstaroma, 25.08.2005
    Röstaroma

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    Jungs, es geht hier eigentlich nur um Kaffee, oder?

    Ohne mich wirklich auf Dauer in euren Disput einmischen zu wollen, würde ich hier noch ein artfremdes Beispiel einwerfen wollen: Weinlagerung. Selbst Wein, der unter gasdichten Bedingungen (zB Schraubverschluß oder auch Kronkorken der hochwertigen VDP-Weine) gelagert wird, verändert sich nachvollziehbar. Insofern glaube ich schon, dass nach der Röstung noch Prozesse ablaufen, die zum Aroma / Körper beitragen, zumindest über einen sehr begrenzten Zeitraum. Auch wenn es vielleicht nur das Ausgasen der extrem scharfen Röstaromen ist. Und hier noch ein Zitat von Mocca Club aus dem Österreichthread

    [quote:post_uid0]Viele glauben dass der Kaffee nur frisch sei wenn er "gestern" geröstet worden ist.
    Manche wissen auch von den 24-48 Stunden "entgasen".
    In Wirklichkeit wird der Kaffee erst nach mehreren Tagen "gerade richtig" zum Trinken. Vor allem wenn es sich um Mischungen mit Robustagehalt handelt.
    Unser Houseblend #2 zum Beispiel ist erst nach 2 Wochen so richtig rund. Würde man ihn ein paar Tage nach der Röstung trinken wäre er viel zu "scharf".
    [/quote:post_uid0]

    Alle Theorie ist grau und vermutlich wäre es das Beste selbst zu rösten und über 4 Wochen alle Tage Espresso zu verkosten, um die Entwicklung selbst zu prüfen.

    Also kommt wieder runter oder wollt ihr euch zum Duell treffen?

    Grüße

    Röstaroma
     
  15. #75 principeazzurro, 25.08.2005
    principeazzurro

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    ich nehme das von oben wieder zurück!

    hab mich vorher über euch geärgert. dass ihr mimosen seid wissen wir ja.
    nach genauen durchlesen muss ich aber sagen, dass da einige interessante ,in die tiefe gehende beiträge dabei sind, die mir zu denken geben. vielen dank dafür!
    distinti saluti P.
     
  16. #76 Walter_, 25.08.2005
    Walter_

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    @ Röstaroma

    Ich denke, Deine Anmerkungen kommen einem seriösen Ansatz schon viel näher, das Phänomen der Alterung gibt es bei allen organischen Substanzen, was variabel ist, ist lediglich die Geschwindigkeit. Und die Frage ob Alterung positiv oder negativ ist, läßt sich nur selten pauschal beantworten, da sie meist vom Standpunkt des Betrachters abhängt.

    Ich glaube auch daß es beim gerösteten Kaffee einen gewissen Zeitraum gibt, in dem der Geschmack optimal ist und von dem an es geschmacklich nur noch bergab geht. Wann genau nach der Röstung dieser Zeitraum ist, ist sicherlich von Sorte zu Sorte verschieden und kann ebensowenig pauschal beantwortet werden.

    Eine "Alterung" im positiven Sinne wie beim Wein, wo manche erst nach Wochen oder Monaten ihre Trinkreife und einige ihr geschmackliches Optimum erst nach langer Zeit erreichen, gibt es beim Kaffee sicherlich nicht bzw. die Zeiträume sind um Größenordnungen kürzer. Generell sind aber natürlich die chemischen und physikalischen Vorgänge sehr komplex und zum Teil noch unerforscht...

    Die Diskussion mit Stefan zum Thema Mühlen und Sauberkeit betrachte ich - zumindest meinerseits - als beendet, mittlerweile ist wahrscheinlich jedem der hier mitgelesen hat klar daß wir bei dem Thema unterschiedliche Standpunkte haben, aber damit habe ich kein Problem, nachdem es hier eigentlich um Kaffee und dessen Qualität geht... :;): Und daß es bei den am Rande gestreiften Themen keinen konstruktiveren Dialog - aus dem sich sicherlich einige interessante Aspekte hätten ergeben können - gegeben hat, finde ich zwar auch schade, kann es aber nun mal nicht mehr ändern...

    ----

    @Märchenprinz

    Ka Schaden ohne Nutzen, gölt?. :;):



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