Mehrere Espressi mit der Rancilio Silvia

Vielleicht ist der erste Espresso immer mit dem überalterten, über Nacht noch im Totraum der Mühle stehenden Kaffeemehl zubereitet? Dann würde dieser Bezug zu schnell laufen und der zweite wäre eigentlich erst der "richtige" Bezug, mit ganz frisch gemahlenen Bohnen. Auf den müsstest du in diesem Fall den Mahlgrad abstimmen. Mahlst du morgens immer erst ein paar Gramm durch? Welche Mühle verwendet du und vor allem, wie wird der dritte, vierte, fünfte Espresso? Sind die dann von der Bezugszeit konstant so wie der zweite Bezug?

 

Weshalb glaubst du das? Wie viel Totraum hat die Mühle denn konkret? Das ist in diesem Zusammenhang die interessante Frage.

Das reicht vollkommen um das Kaffeemehl entsprechend altern zu lassen. Im gemahlenen Zustand geht das rasend schnell.


Was geschieht wenn du nach dem ersten (unbrauchbaren) Espresso unmittelbar in Folge (ohne 2-3 h zu warten) noch weitere machst? Sind die dann alle von identischer Qualität?

 

Nach meinen Erfahrungen mit der Eureka Mignon gibt es u.U. tatsächlich morgens (nach ca 15 Stunden Stillstand) zeitliche Abweichungen beim Bezug. Da mag der Totraum eine Rolle spielen, sei es durch das "Altern" des Mehls, sei es durch eine andere Luftfeuchtigkeit als am Vortag. Aber ich hatte niemals doppelt so lange Bezüge (bzw. um die Hälfte gekürzte).
Dass Silvias Vibrationspumpe beim zweiten Bezug ihre Power verliert, kann man wohl ausschließen. Frage: Lässt Du der Silvia nach dem ersten Bezug auch die Zeit, das Wasser im Boiler wieder aufzuheizen? Und: Wiegst Du das Mehl jeweils ab?

 

Das reicht sicher nicht, um die Extraktionszeit zu halbieren.

Mit meiner Silvia + Specialita hab ich die Probleme nicht, auch wenn der Kaffee im Totraum über Nacht steht und ich ihn zum Brühen verwende.

 

Habt ihr die identische Mühle? Dann wäre das ja schon mal eine halbwegs valide Aussage.

Es wäre...

...interessant.
Eine Antwort kam ja bisher nicht.

 

@YannisKo : Du kannst doch mal Kaffe für vier Espressi auf einmal mahlen, das Mahlgut vermischen und dann vier einzelne Bezüge machen. So kannst du einigermaßen sicherstellen, dass das Kaffeemehl gleichalt ist in allen vier Bezügen.

Die Eureka Mignon hat ja auch manchmal die Eigenschaft in Schüben das Mahlgut auszuschieben. Vielleicht schwankt da auch die Menge im Sieb.
Wie von Silvaner vorgeschlagen, kann wiegen hier auch Sicherheit bringen. Bezug über den Timer ist nicht so zuverlässig.

Das Thema der Temeparurhysterese der Silvia kennst du?

 

Entlüftest du den Kessel nach dem ersten Bezug?

 

Nicht ganz, er eine Mignon(MCI?), ich eine Mignon Specialita. Die haben beide aber keinen besonders großen Totraum. Genauere Werte finden sich im www, glaube auch hier im Forum.

Jedenfalls werden ein paar Gramm 3h altes Kaffeemehl im Totraum nicht für eine Halbierung der Extraktionszeit sorgen.

 

Warum sollte er? Luft kommt nur in den Kessel wenn man Wasser ablässt ohne das die Pumpe läuft, also beim Schäumen von Milch. Nur dann muss der Kessel entlüftet werden. Macht man das nicht richtig oder nicht vollständig, dauert der nächste Bezug einfach nur länger. Vermutlich entlüftest du nicht vollständig nach dem Milchschäumen. Betätige den Heißwasserschalter bei zugedrehter Lanze und warte bis sich das Geräusch der Pumpe merklich ändert. Dreh dann kurz die Lanze auf. Wenn der Kessel voll ist, kommt kein Dampf sondern nur noch heisses Wasser.

Was hier in Bezug auf Mehl und Mühle gesagt würde kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Nichts davon hat einen vergleichbaren Effekt.

 

Beantwortest dir doch selbst die Frage warum ich gefragt habe ....
Er macht einen Flatrate White und frage war ob er dann entlüftet .... nach dem Schäumen....

 

Dampfmodus beenden, Dampflanze aufdrehen und den mittleren Schalter betätigen der nur die Pumpe aktiviert und warten bis Wasser aus der Dampflanze kommt - Pumpe aus und Dampflanze zudrehen. So mache ich das immer. Dauert auch ein ganzes Stück bis Wasser kommt
Ohne entlüften kann dir die Heizung im schlimmsten Fall durchbrennen wenn zu wenig Wasser im Boiler ist.

 

Wenn beim Öffnen der Dampflanze kein Dampf, sondern nur Wasser kommt, ist die Luft raus.
Hier im Handbuch auf Seite 13, Bild 11 und 12 ist es beschrieben: https://cdn.coffeecircle.com/321924...3.1759634307.1610388768-2061604009.1608542204

 

Ich wiederhole das jetzt nicht auch noch mal, hatte es ja auch schon beschrieben. Nur als Tipp nochmal: Die Dampflanze zu lassen, Heißwasserschalter an, die Pumpe füllt den Kessel. Wenn dieser voll ist, hört man das. Geht schneller.

 

Warum sollte das schneller gehen? Die Pumpe fördert doch deswegen nicht mehr? Schalte die Tage mal die Rancilio an und probiere das mal aus

 

Zur Mühlenthematik: Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wenn man richtig rauskehrt hat die Mignon schon einen Totraum von 3-5g, habe mehrmals gewogen. Allein im Auslass hängt jede Menge. Das hängt mit der etwas unglücklichen Bauweise zusammen, am oberen Ende des Auslasses befindet sich ein Plastikteil dass schon recht viel Pulver zurück hält - das war auch in anderen Threads schonmal Thema. Ich glaube nicht, dass das die Extraktionszeit verdoppelt, aber einen Einfluss hat es bestimmt. Ich selbst hab mir ein paar Bürsten zugelegt und mach damit die Mühle (soweit möglich ohne Aufschrauben) Abends sauber.

Im Bild zu sehen ist der Auslass von Oben, das untere links Fenster, in dem auch etwas Pulver hängt, ist hinten geschlossen, alleine dort sammelt sich schon etwas Pulver.

 

...und wohin entweicht die Luft, wenn man den Hahn zu lässt?

 

Weil dann nicht gleichzeitig auch Wasser wieder aus dem Hahn austritt. Natürlich kann man auch zuschauen wie sich das Verhältnis Dampf/Wasser langsam umkehrt. Aber es dauert halt etwas länger und leert den Wassertank etwas mehr.

Durch den Rücklaufschlauch.