Meine ersten 10.000 - ein Erfahrungsbericht

Diskutiere Meine ersten 10.000 - ein Erfahrungsbericht im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo Zusammen, Ich wollte hierzu einen Erfahrungsbericht einbringen. Es handelt sich dabei um die Kombi LaMarzocco GS/3 und Mazzer Super Jolly...

  1. Axel

    Axel Mitglied

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    Hallo Zusammen,
    Ich wollte hierzu einen Erfahrungsbericht einbringen. Es handelt sich dabei um die Kombi LaMarzocco GS/3 und Mazzer Super Jolly Electronic. Erworben wurden die Geräte als Nachfolger zu ECM Technika 2 und dazugehöriger Mühle Anfim Best im Mai 2012.

    Wie der Titel andeutet ist mein Mazzerzählwerk über die 9999 gesprungen und damit hatte ich genug Zeit mich ausgiebig mit den Vorteilen und Nachteilen bzw. Auffälligkeiten zu beschäftigen.

    In Summe sind etwa 100 unterschiedliche Kaffeesorten durch diese Kombi und der Vorgängermaschine gegangen. Vom Strassenkaffee aus Kenia (mit Steinen) bis hin zum Kopi Luwak... Ich denke das ich mit der aktuellen Kombi ca. 40-50 Kaffees ausprobiert habe.

    Was mache ich hauptsächlich:
    Neben Klassikern wie Ristretto, Espresso, Cappuccino, Moccacino, trinken hauptsächlich eine Art Mega-Milchkaffee. Der setzt sich Zusammen aus ca. 17g Kaffee mit einer Extraktionsmenge von 4 Ristretto (ca. 90 ml) kombiniert mit ca 250ml aufgeschäumter Milch. In Summe füllt das ein Arzbergtasse mit einem Volumen von 440ml randvoll.

    Was ist mir an der Mühle aufgefallen:
    Die Mazzer ist ausgestattet mit dem kleinen Hopper (360g). Da passen dann bei randvoller Befüllung tatsächlich 500g rein. Eine 17g Mahlung dauert etwa 11s. Die Varianz ist ca. 1s je nach Bohne.
    Positiv ist die gleichbleibende Qualität, jedoch immer wieder überrascht bin ich bei Wetterumschwung (Luftfeuchtigkeit) die eine Justage des Mahlgrades und Zeit von einen Tag auf den anderen erfordert. Kommt eher selten vor aber passiert halt.
    Mit statischer Aufladung hatte ich sehr selten ein Problem - lag dann aber tatsächlich am Kaffee.
    Reinigung mache ich nach Gefühl. Entweder schiebe ich nur eine Portion Grindz durch oder aber zerlege das Mahlwerk und reinige gründlich. Die Auffangplatte ist gut dimensioniert, stabil und gut zu reinigen.
    Verschleiß ist nicht feststellbar aber bei mir hat sich der An/Aus Schalter durch Vibration an der Verschraubung gelöst. Den Schalter finde ich gerade haptisch super. Dieses massive "KLACK" beim Schalten ist einfach klasse. Ich habe den Eindruck das Teil kann ich an meine Tochter (12) vererben und Sie das an ihre Kinder....

    Was ist mir an der GS/3 aufgefallen:
    Negativ auffallen tun zwei/drei Dinge. Erstens neigt der Teeauslauf zu Verstopfen (schon bei kleinen Kalkstückchen. Ich will aber nicht ausschliessen das ich das selber verbocke, weil ich in den ersten Jahren in eine sehr kalkigen Gegend gelebt habe und kein Filter vorgeschaltet habe. Zweitens (und das ist italienische Qualität) ist der minderwertige Kunstoff der Auffangwanne schlecht. Dieser neigt leider aufgrund der Hitzeinwirkung zur Rissbildung (versprödet) und wir undicht. Ein Ersatzteil kostet >300€... Deweiteren hatte ich bisher ein defektes Ventil - konnte ich aber selber tauschen (17er Schlüssel ist immer hilfreich ;-)).
    In den ersten 18 Monaten habe ich tatsächlich 3 Pumpenköpfe gebraucht. Die Ursachenforschung hat gedauert und Ursache war ein in der Kupplung zwischen Motor und Kopf zu langes Kunstoffteil, welches seitlich auf die Lagerung des Pumpenkopfes drückte und diese zerstörte.
    Ich habe die Reparaturen alleine in Abstimmung mit meinem Händler gemacht. Kein Hexenwerk (u.a. wieder mit einem 17er Schlüssel) und die Pumpenköpfe waren Garantieleistungen. Das Kunststoffteil habe ich um ca 1mm abgefeilt.
    Seitdem läuft es super. Umstellung auf Festwasser und Ablauf ist ein erheblicher Komfortgewinn. Durch einen Umzug haben wir ein neue Küche gebraucht. Um die Maschine sinnvoll stellen zu können, empfiehlt sich die Platte 65cm tief zu wählen.
    In Summe wirklich klasse. Temperaturänderungen, Prebrewing, Volumensteuerung reichen mir zum spielen aus und in Kombi mit Mahlgrad und Kaffeemenge auch sehr variantenreich. Feinheiten wie Offseteinstellung, Shottimer usw. sind auch nett...
    Naja, im Rahmen vom Spieltrieb habe ich auch schon hin und wieder Pudding mit der Dampflanze gekocht… Also das ist sicherlich eine weitere Stärke der Maschine (ich meine den Dampf!).

    Fazit:
    Bin eigentlich sehr empfänglich für Upgraderritis und habe mir die 1-gruppige Strada angeschaut. Neben der Größe ist der Preis im 5-stelligen Bereich schon heftig. Kees finde ich optisch ein Hammer. Aber bei keiner der Maschinen fing es an zu kribbeln - bin immun.
    Würde ich was ändern. Eindeutig NEIN, außer ich hätte früher umsteigen sollen. Die ECM ist sicherlich eine gute Maschine und ich habe diese viel Jahre problemlos genutzt aber der Schritt zur GS/3 war erheblich.

    Warum schreibe ich das? In unser schnelllebigen Zeit sich für ein Hobby Zeit zu nehmen, keine Sekunde bereuen, Lebensqualität gewinnen und einfach über Jahre happy zu sein, ist viel wert. Das was als Geschmack/Qualität dauerhaft zu erzeugen ist, ist m.E. den Aufwand wert. Das ist das schöne an diesem Hobby mit der schwarzen Bohne.

    Handmahlung, klassischer Handaufguss machen wir auch - aber das ist ein anderes Thema… Für Enthusiasten kann ich auch immer empfehlen bei Kickstarter reinzuschauen - da sind auch immer mal wieder schöne Sachen drin.

    Greets

    Axel
     
    leseselli, tomwitton, charlus und 7 anderen gefällt das.
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