Meine Mühlenerfahrung Ascaso I-2, Eureka Mignon, WEGA (Compak K3), Bezzera 005, Makap M2M

Diskutiere Meine Mühlenerfahrung Ascaso I-2, Eureka Mignon, WEGA (Compak K3), Bezzera 005, Makap M2M im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen, das steht es nun geschrieben, mein Mühlenkaffeeleben - welches ich sicher noch nicht beenden werde. Aber ich dachte, ich werde...

  1. #1 zuvieldesguten, 30.01.2018
    zuvieldesguten

    zuvieldesguten Mitglied

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    Hallo zusammen,

    das steht es nun geschrieben, mein Mühlenkaffeeleben - welches ich sicher noch nicht beenden werde. Aber ich dachte, ich werde mal meine Erfahrungen posten, habe ja schließlich vor ein paar Jahren auch Hilfe hier gesucht.
    Eigentlich könnte ich noch eine ECM dazustellen, aber ich besaß diese nicht, sondern nutze sie nur manchmal.

    Bei allen hier oft zu findenen Posts, die sich im technischen Klein-klein zerreiben möchte ich hervorheben: Ich betrachte die Kaffee - nein Caffé -Session nicht als ingenieurtechnische Optimierungsmöglichkeit mit Timern, Waagen, Thermometern - nein! Für mich ist das Extrahieren ein täglicher, sinnlicher Prozess, der intuitiv optimiert wird. Analogie statt digitaler Zahlen, das Ärgern, wenn der Mahlgrad etwas zu fein ist, das Wegwerfen von totalen Tagesfehlstartzeugnissen und das zufriedene Gefühl, wenn mein Kaffeesinn mich dann doch zu 90% richtig gesteuert hat - das gehört für mich dazu. Deshalb habe ich auch alle Mühlen nur manuell genutzt. Die Timer, wenn sie denn vorhanden waren, habe ich abgestellt. Ich muss sehen, wie homogen das Mehl aus der Mühle fällt, daran orientiere ich mich u.a.
    Wie viel Kilogramm Bohnen ich schon dem Müll geliefert habe, weiß ich nicht. Das ist auch nicht so schlimm. Es gibt Leute, die kaufen alle 2 Jahre ein neues Auto, da habe ich noch Spielraum :) Und das Schöne ist ja, dass ich jetzt nur noch Bohnen wegwerfe, wenn ich einen Fehlkauf hatte (ich hadere gerade wieder mit einer Tüte Bio Origo). Es gab also doch eine Lernkurve.
    Ich denke, dass dieser Prolog wichtig ist, um meine Bewertung einordnen zu können. Ich werde jetzt einfach die Mühlen der Reihe nach kurz abarbeiten und + / - aufzeigen. Am Ende gibt es dann immer eine Entscheidung.
    1. Ascaso I-2
      Sie war meine erste große Liebe - ok nicht ganz :) Sie sieht klassisch aus, hat nie gezickt und ich habe mich auch nie von den Meinungen beeinflussen lassen, dass ein Kegelmahlwerk schlechter sei. Sie würde wahrscheinlich noch heute bei mir mahlen. Aber sie hatte einen großen Nachteil: Sie war einfach laut. Dieser kreischende Ton, der am Morgen schon ein Flattern des Trommelfells erzeugte, störte mich irgendwann. Das Alter? Vielleicht. Sie tut noch heute ihren Dienst: in einer Bar mit Jugendlichen.
    2. Eureka Mignon
      Mit meiner neuen Maschine kam dann auch irgendwann meine neue Mühle. Um es kurz zu machen: Der Geschmack war super. Nur: Diese ewig über den Siebträgerrand springenden "Pellets" haben mich wahnsinnig gemacht. Das war sicher cafféabhängig. Aber der Mehari war Opfer einer dermaßen große Sauerei, dass sogar ich genervt war. Auch hier zur Orientierung: Reinigung und ich sind jetzt nicht so die super Freunde. Umso schwerwiegender ist meine Entscheidung zu bewerten. Die Mühle habe ich verkauft.
    3. WEGA (baugleich Compak K3)
      Sie sieht für mich aus, wie eine Mühle aussehen muss: nach einer Caffébar. Wobei, sie ist ja eine Spanierin, also Cafébar. Ich habe Sie seit mehreren Jahren. Sie ist groß, steht satt im Raum, klingt nach einer richtigen Mühle. Das Ergebnis war aber immer etwas kräftiger. Und sie ist eben groß. Sie geht deshalb weg - schweren Herzens.
    4. Bezzera 005
      Neben der WEGA gab es parallel immer die 005. Sie ist genau das Gegenteil der spanischen Bardame: optisch etwas schüchtern - vielleicht sogar nüchtern, recht klein, den Ton nicht immer satt treffend, aber problemlos. Der Caffé hat im direkten Vergleich etwas weniger Körper, aber sie verzeiht auch ein etwas längeres Extrahieren. Bitter war das Ergebnis so gut wie nie. Sie geht nun auch weg.
    5. Makap M2M
      Und das ist meine Neue. Sie ist optisch zurückhaltender, hat einen super Klang, dank einstellbarer Siebträgerauflage auch ein relativ sauberes Rieselverhalten. Sie hat sich gegen die Ascaso I-1 mit Scheibenmahlwerk durchgsetzt. Und das, obwohl deren Anblick mich an alte Zeiten erinnerte. Aber die Ascaso war wesentlich lauter, wenn auch geradezu beruhigend im Vergleich zur Kegelvariante. Es gibt im Netz eigentlich nur 2 Punkte, die beanstandet werden: die Siebträgerauflage aus Kunststoff und die gestufte Einstellung des Mahlgrades. Zur Auflage kann ich nur sagen, dass diese sehr gut funktioniert, eben wegen der Höhenverstellung und auch nicht den Anschein hat, vom elastischen Zustand in den palstischen zu wechseln. Ja, es ist ungewöhnlich, dass die Auflage gaaanz leicht federt. Eine Fehlfunktion kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Die gerasterte Einstellung des Mahlgrades wurde schon oft besprochen und kritisiert. Ich gehe jede Wette ein: Sie ist so fein, dass ein Blindtest eine stufenweise Graduierung im Mehl nicht aufdecken würde. Diese Rasterung ist für das Wiederfinden beim Bohnenwechsel sogar sehr hilfreich.
    Und so werde ich auch morgen früh wieder an der Mühle stehen und tief konzentriert - oder vielleicht auch verschlafen desorientiert - meinen Caffé mahlen und der Maschine zu futtern geben. Ich bin sehr zufrieden. Fast würde ich sagen zu 100%, wenn da nicht die Optik der Spanierin in meinen Erinnerungen schwelgen UND DIESE BLÖDE BLAUE LAMPE AM SCHALTER MICH KALT ANSCHREIEN WÜRDE.

    Aber nobody is perfect. Da könnte man ja auch gleich mit Workout, Waage und Thermometer den Tag beginnen.
     
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  2. #2 Kaspar Hauser, 30.01.2018
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    Warum kein Upgrade, sondern immer nur ein Sidegrade?
     
  3. Hoba68

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    Danke für die Mühe. Aber bei so einer rein "frei Schnauze" Nutzung ergeben sich wenige wirklich informative Details. Und der Vergleich zu größeren Mühlen fehlt Dir ja anscheinend auch. Also ne M4D, statt der M2M hätte es wohl zuletzt mal sein sollen, das sollte auch spürbar was bringen.
     
  4. #4 zuvieldesguten, 01.02.2018
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    Ich glaube, dass ihr genau der Typus User seid, der eben nicht so funktioniert, wie ich Caffé jeden morgen mache. Und deshalb auch eure Antwort teurer ist besser und vor allen Dingen unausweichlich. Das klingt wie 5er BMW ist besser als 3er und wenn du den 7er nicht gefahren bist, dann kannst du mit dem 3er sowieso nicht zufrieden sein. Also muss ich nach der Macap M2 unbedingt eine M4 haben. Aber das Ziel ist ganz klar der Macap M7... .
    1. Ich glaube, es gibt sicher Unterschiede, aber die sind rein geschmacklich (darauf kommt es doch im private Bereich an) sehr gering. Ein doppelter Blindtest wäre für mich interessant. Der Rest ist Marketing und der Großteil der Consumer frei nach Prof. Livine ist ein Opfer dieses Prozesses - ich auch :)
    2. Wer will schon am Morgen ein weiteres digitales Display vor sich haben. Die sind hässlich.
    3. Der echte Barista, muss das manuell machen - und ich bin der einzig wahre - ist doch logisch :)
    4. Und, die beste These: Alle Nutzer von Zeitschaltuhren und anderen Automatiken sind eigentlich verkappte Vollautomaten-Nutzer.
    Im Ernst: Es gab hier mal einen Poster, der berichtete von seinem vielleicht besten Espresso in Italien. In der Bar waren verschiedene Kaffeesorten in einer Reihe von Kaffeemühlen aufgestellt. Und die Maschinen waren ausschließlich Eureka Mignon.

    Ich brauch erst mal einen Kaffee. Glucks :-°
     
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  5. Hoba68

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    Um bei Deinem Autobeispiel zu bleiben, Du berichtest von 1er BMW, Golf, Opel Astra und Ford Focus. Für alle diese Autos gibt es gute Gründe, aber wenn man wirklich Fahrverhalten, Speed und Komfort als Tester bewerten will, dann sollte man auch was mehr kennen.

    Hättest Du zwischendurch mal ne gebrauchte Gastro probiert und wegen Grösse, Totraum oder sonstwas verworfen würde man es ja verstehen, aber so übersiehst Du, dass bei größeren Mühlen tatsächlich oft das Mahlgut und der Espresso besser ist, dafür haben sie andere Nachteile.

    Also wie viele hier kenne ich kleine und grosse Mühlen und versuche meinen Kompromiss zu finden und wiegen tu ich auch nur gelegentlich um zu prüfen, ob es noch passt. Die Abstreifmethode ist letztlich nichts anderes, aber verbraucht deutlich mehr Kaffee.
     
  6. #6 yoshi005, 01.02.2018
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    Ich würde schon Dein erste These nicht unterschreiben. Die geschmacklichen Unterschiede sind teilweise gewaltig. Du beschreibst ja selber die geschmacklichen Unterschiede der Mühlen. Ob teurer = besser, kann ich nicht sagen. Aber hochwertige Kaffees schmecken aus unterschiedlichen Mühlen doch sehr verschieden.

    Und ich kenne keinen einzigen professionellen Barista, der "frei nach Schnauze" dosiert. Entweder wird mit Dosierermühlen, mit Timer portioniert oder einzeln gewogen.
     
  7. #7 domimü, 01.02.2018
    domimü

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    Probier's doch mal mit einer ähnlich teuren Handmühle aus (Comandante C40 MK3 , Kinu 47)
    Das kommt auch deinem 3. Punkt entgegen.
     
  8. joost

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    und wenn Du Dir dann die Kaffeepulver-Berge neben den Dosierern anschaust (gerade in Italien in Bars mit hohem Umsatz), weisst Du, dass es ums "halbegramm" sicher nicht geht. Das ist dann eher "halbfrei nach Schnauze". Und seeeehr lecker.
     
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  9. #9 yoshi005, 01.02.2018
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    Das ist dann auch Geschmackssache. Der beste Espresso, den ich im Herbst in Mailand hatte, war mit der Waage abgewogen. Aber auch keine klassische italienische Barmischung, sondern ein äthiopischer natural von Gardelli.
     
  10. b3nn1

    b3nn1 Mitglied

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    da merkt man wieder wie unterschiedlich Anforderungen und hitnerher Erfahrung zu einem einzelnen Produkt sein können.

    Ich hatte nicht alle Mühlen von Dir bei mir, aber durchaus einige ;-)

    Aktuell steht bei mir eine Eureka Mignon und daneben eine Bezzera 005. Die Bezzera wird demnächst in den Marktplatz gehen, weil ich fast vorwiegend nur die Eureka nutze.
    Mahlgradverstellung schön einfach, etwas Klumpenbildung, dafür praktisch kein streuen. Sieht immer sauber aus unter der Eureka.

    Die Macap M2D hatte ich mal, da fand ich die Rasterung aber zu grob und die Reaktionszeit des Auslösers.
    Gegendrücken und dann musste man ne Gedenkmillisekunde warten bis er loslegt.
    Mal kurz einmal antippen usw. fand ich dann eher schwierig.
    Mahlgut ist aber sehr gut im Prinzip, wenn man genau die Stufe erwischt ;-)

    Bei jeder anderen Mühle außer der eureka hatte ich aber schwierigkeiten auf Dauer immer wieder das Mahlergebniss wiederzufinden. Bei der Eureka machen kleine veränderungen am Rad schon viel aus.
    Das wandert mal nen mm nach links oder rechts, je nachdem ob die Bohnen Tag1 der Öffnung oder Tag 7-14
    haben...das wars ;-)
     
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  11. #11 cafetrinker, 03.02.2018
    cafetrinker

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    Ich habe auch einige Mühlen, derzeit aber der Bequemlichkeit halber eine Casadio enea on demand. Im Hobbykeller stehen unter anderem auch eine alte guterhaltene Handmühle, Gesto Standard ca. von 1930.
    Procedere früher hiermit und den anderen Mühlen: Maßlöffel voll Bohnen, etwas mehr oder weniger ist egal, passte meistens so.
    Und der Kaffee schmeckt mir noch aus der alten Mühle am besten, gönne ich mir auch noch ab und an.
    Aber morgens und überhaupt dann doch lieber mit der elektrischen.
    Wollte nur damit zum Ausdruck bringen, daß es nicht immer nur die teuren High End Mühlen bringen, es kann auch alt und preiswert gehen.
     
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