Mobile Espressobar Flightcases - MkII

Diskutiere Mobile Espressobar Flightcases - MkII im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Servus alle, da mich viele Anfragen erreicht haben bezüglich meiner Flightcases - bitte sehr. Vorsicht: Das werden viele Bilder. Zur alten Bar:...

  1. #1 Heinrich, 17.02.2017
    Heinrich

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    Servus alle,

    da mich viele Anfragen erreicht haben bezüglich meiner Flightcases - bitte sehr. Vorsicht: Das werden viele Bilder.

    Zur alten Bar: Diese war rund um die eingruppige Pavoni Pub 1EL aufgebaut. Mühle Elektra Nino, plus Kühlschrank. Alle Cases mit denselben Abmessungen, nämlich Breite 60 cm x Tiefe 60 cm x Höhe 90 cm.

    Auf einer Europalette (120x80) hat dies aber bereits bei zwei Cases wegen der seitlichen Griffe zu einem Überstand geführt. Wer Speditionen kennt: Das ist nie gut für die zu transportierende Ware. Bei der neuen Bar war daher ein Ziel, inklusive aller Kanten/Griffe/etc immer INNERHALB des Rastermasses Europalette zu bleiben.

    Geräte der neuen Bar: La San Marco 85 Leva 2, Elektra Nino, Kühlschrank. Die San Marco 85 Leva habe ich bewusst gewählt, neben der Qualität der Maschine ist sie für eine zweigruppige Handhebelmaschine relativ schmal gebaut.

    Die neuen Cases haben Abmessungen:
    - Breite 57 cm (ohne Stosskanten) bzw 59 (mit Stosskanten) - Case Kühlschrank / Case Mühle
    - Breite 77cm bzw 79cm - Case Maschine (dieses Case passt also auch quer ohne Überstand auf eine - Europalette
    - Tiefe 65 cm bzw 70cm bei aufgesetztem Transportdeckel
    - Höhe 95cm

    Alle Cases auf je vier gebremsten Lenkrollen.

    Hier mal Bilder der aufgebauten Bar.[​IMG]
    [​IMG]

    Links im Bild das Case mit dem Kühlschrank (erkennbar an den seitlichen Gittern über den Griffen), in der Mitte das Case für die Maschine und rechts an der Wand das Case für die Mühle.
    Die Cases werden mit sogenannten Overlatches verbunden (das sind die Verschlüsse, die man vorn mittig auf allen Cases sieht), diese Overlatches gibt es auch auf den Top der Cases. Mein Casebauer hat sich hier bewußt für große Overlatches entschieden. Seitlich(!) sieht man auch Gleitfüße (außen am Kühlschrank-Case hier die "male"-Variante), je male und auf der anderen Seite female greifen ineinander, dh. die Kombination aus Overlatches und seitlichen Füßen (die wie Dorn und Schale funktionieren) gibt eine absolut sichere Verbindung der Cases untereinander. Diese Gleitfüße haben bei der ersten Bar gefehlt, zudem waren die Overlatches kleiner, der Unterschied ist deutlich.

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    Morgen gibt's dann mal die Details zu den einzelnen Cases.

    Bei Fragen - fragen. Auch wenn ihr noch mehr Bilder zu Detail möchtet.

    Grüße aus Wien,
    Heinrich
     
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  2. #2 norschtein, 18.02.2017
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    Negatoskop...? o_O
     
  3. #3 Heinrich, 18.02.2017
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    Die Röngtenbildbetrachter sind alte Planilux und eine etwas andere Beleuchtung meines Büros... :)
    Wie sieht eure Kaffee-Ecke aus?

    Grus aus Wien,
    Heinrich
     
  4. #4 wiegehtlasanmarco, 18.02.2017
    wiegehtlasanmarco

    wiegehtlasanmarco Mitglied

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    Die Flightcases, als auch der Rest des Raumes gefallen mir sehr.
    Ich habe vor Jahren mal mit zwei Kumpels Flightcases für die Musikinstrumente von einem der beiden gebaut - viel Aufwand.

    Mich interessiert die "Nutzerseite" der Flightcases und die Deckel. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du davon auch noch Fotos einstellen würdest.

    Gruß,
    Heinrich (noch einer)
     
  5. #5 Heinrich, 18.02.2017
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    Servus,

    Nutzerseite und Deckel kommen - die Deckel sind aber leidlich unspektakulär ;)

    Weiter geht's mit dem Case für die Maschine, das war die Herausforderung.

    Die Maschine stand fest: San Marco 85 Leva 2. Die Maschine hat keinen Wassertank, aber eine automatische Kesselfüllung. Festwasser ist weder im Büro möglich noch auf allen Messen gewährleistet, also muss die Versorgung von Frisch- und Abwasser über Kanister geplant werden. Das einfachste wäre auf fertige Lösungen zuzugreifen, also entweder die Standardpumpe von San Marco (und den Kessel manuell befüllen) ode die Flojet-Lösung für Wasserspender-Flaschen. Dagegen spricht: Die San Marco Pumpe ist zwar schnell, aber auch sehr laut. Und das Flojet ist auch laut, dafür aber sehr langsam. Die Lautstärke ist in meinem Fall ein Problem, da die Bar auch auf HiFi-Messen in den Räumen steht. Also brauche ich eine Pumpe, die schnell ist, leise ist, und im Idealfall mit der automatischen Kesselfüllung harmoniert. Das alles unter der zusätzlichen Vorgabe, die gesamte Technik in einem Flightcase unterbringen zu müssen (sprich: Platz ist ein Problem).

    Fündig geworden bin ich relativ schnell im Camping/Boots-Bereich: 5-Kammernpumpe mit elektronischer Anlaufregelung, die bei Gegendruck automatisch stoppt, dh. es entfällt ein Druckausgleichstank. Die Pumpe fördert 14 Liter/Minute, wird mit 12 Volt betrieben und soll mit 15 Ampere abgesichert werden. Also: Pumpe gekauft - der Plan: Einfach abgesichertes, externes Netzteil dazu kaufen, fertig.

    Ja, von wegen. Denn es gibt nur noch selten Netzteile für induktive Lasten (=Pumpe), sondern nur für kapazitive Lasten (LEDs). Und ein kapazitves Netzteil für eine induktive Last ist keine so gute Idee. Einer gibt auf: Das Netzteil oder der Verbraucher... Und die wenigen Netzteile, die ich dann doch gefunden habe, waren nicht spritzwassergeschützt (sollten sie in einem Flightcase neben einer Pumpe aber sein).

    Der Ausweg: Die Pumpe an eine 12V (Motorrad)-Batterie anschließen, da fehlte nun allerdings eine vernünftige Sicherung. Ich bin abermals im Bootsbereich fündig geworden: Es gibt dort ganze Schaltsysteme für 12V, inklusive Sicherungen. Diese sind wesentlich modularer und einfacher als im Automobilbereich. Geworden ist es dann ein sogenannter Bilgepumpenschalter, der drei Positionen kennt: Aus, Manuell, Automatisch. "Aus" erklärt sich selbst. "Manuell": Ich betätige den Schalter, die Pumpe springt an (falls kein Gegendruck vorhanden ist). "Automatik": Die Steuerung der Pumpe übernimmt diese selbst (kein Gegendruck - Wasser fließt, Gegendruck - Pumpe stoppt). Der Schalter verfügt über eine klassiche Flachsicherung (kennt man aus dem Auto). Die Batterie selbst hängt wiederum an einem Dauerladegerät (ist bei den heutige Batterien kein Problem mehr), dieses ist wiederum mit einer eigenen Flachsicherung abgesichert.

    Die grundsätzliche Installation war damit klar, jetzt geht's ums Organisieren innerhalb des Flightcases.

    Ziele:
    - Es muss alles zur Espressomaschine Notwendige in das Case (Ausnahme: Kanister Frisch-/Abwasser).
    - Auf-/Abbau muss schnell gehen.
    - Die Maschine muss im Betriebszustand auf dem Case stehen.
    - Es sollte zusätzlich zumindest eine Schublade untergebracht werden.

    Lösung:
    Die Installation (Wasser/Elektrik) wird auf ein Bord geschraubt. Im Betriebszustand steht dieses Bord senkrecht im Case. Im Transportzustand wird dieses Bord in das Flightcase gelegt (die Installation zeigt dann nach unten), die Maschine wird dann auf das Bord gestellt. Das Case ist dazu dreigeteilt: Deckel nach vorne, Haube nach oben, Case mit den Lenkrollen. Ein paar Bilder, damit's deutlicher wird (aus verschiedenen Auf-/Abbauten).

    [​IMG]
    Die Maschine steht auf dem Installationsbord, im unteren Teil des Cases. Rechts daneben die Haube des Cases. Zum Transport entferne ich von der San Marco die Handhebel und die Hebel für Dampf/Heisswasser. Die Dome der Maschine stehen hinten (die Maschine steht also um 180° gedreht im Case), das ermöglicht die Schublade in der Haube.

    [​IMG]
    In die vier Einfräsungen passen die Füße der Maschine, diese steht damit sicher auf dem Bord. Die Haube ist innen mit Schaumstoff verkleidet, dh. die Maschine kann nicht zerkratzen.

    [​IMG]

    Das Bord wird dann aufgestellt.

    [​IMG]

    Installationsbord von vorne: Autobatterie, darüber Verteiler plus Multicore, Wasserfilter, Pumpe, Ladegerät. Unten im Case eine Serviceklappe für Strom bzw. Festwasser, falls möglich.

    [​IMG]

    Hier das Unterteil des Cases. Das Bord kann entweder hineingelegt werden oder in die hintere Aussparung gesteckt. Unten jetzt die abgeschlossene Serviceklappe.

    [​IMG]
    Mit aufgesetzter Haube. Im Case nun das aufgestellte Bord. Vorne eine Schublade (mit einem Vorreiber links, damit ich die Schublade beim Transport verschließen kann). Unter der Schublade rechts dann BWT Wasserzähler, (Bilge-)Pumpenschalter und der Eingang des Batterieladegerätes (bewußt an der Front). Unten die hier wieder offene Serviceklappe.

    Was nun fehlt, ist die Verbindung von vorne nach hinten. Die Kabel können ja nicht fix verkabelt sein, da ich sonst die Haube nicht abnehmen könnte.

    Die Installation ist also zweigeteilt. Einmal das Bord, und einmal das Panel (vorne). Hinter diesem Panel ist eine Wanne versteckt, in dem die andere Seite der Elektrik liegt. Bord und Panel werden mit einem sogenannten Multicore (ein Kabel mit mehreren, getrennten Leitern) verbunden, als Stecker habe ich ein 8-Kanal-Neutrik Stecker verwendet (kommt aus dem Live-Musikbereich).

    Hier einmal das Panel von hinten (vorne sind dann die Bedienungselemente), das Bild zeigt die Wanne. Hier sieht man auch das Multicorekabel, das für den Transport in die Wanne gelegt wird, ich kann einfach in das Case greifen, die beiden Stecker des Mulicores trennen und den einen Stecker innen Dank des Ausschnitts in die Wanne legen.

    [​IMG]

    [​IMG]
    Panel und Bord.

    [​IMG]
    Der Neutrik Multicore-Stecker.

    Hier das Panel von vorn, Schublade draussen, man sieht die Wanne hinter dem Panel.
    [​IMG]
    [​IMG]


    Für die Techniker die Pläne der Wasser- und Elektrikinstallation (als Übersicht).

    [​IMG]
    Wasser.

    [​IMG]
    Elektrik Bord

    [​IMG]
    Elektrik Panel

    [​IMG]
    Originalschaltplan des Bilgepumpenschalters.

    Oben auf der Haube des Cases gibt es eine weitere Klappe für Frisch/Abwasser zur Maschine, hier geschlossen.
    [​IMG]

    In Summe geht der Aufbau jetzt recht flott, man braucht aber zwei Mann (ist aber eh klar, die Maschine hebt man nicht alleine).

    1.) Transportdeckel abnehmen.
    2.) Haube abnehmen.
    3.) Espressomaschine vom Bord nehmen.
    4.) Serviceklappe im Boden auf, Bord senkrecht einstellen.
    5.) Wasserschläuche anbringen (Frischwasser zur Pumpe, Pumpe zum Filter, Filter zur Maschine).
    6.) Haube aufsetzen, Serviceklappe oben öffnen.
    7.) Maschine auf das Case stellen, Hebel dranschrauben (alle Hebel plus Werkzeug plus Pitcher etc sind beim Transport in der Schublade).
    8.) Frischwasserschlauch zur Maschine, Abwasserschlauch und Stromkabel durch die obere Serviceklappe.
    9.) Multicore Bord und Panel verbinden.
    10.) Stromkabel Maschine und Stromkabel Ladegerät durch die Serviceklappe unten ans Stromnetz anschließen.
    11.) Stecker Ladegerät am Panel anstecken
    12.) Kanister Frisch- und Abwasser ins Case stellen, entsprechende Schläuche in die Kanister.
    13.) Bilgepumpenschalter auf Automatik, Espressomaschine an.

    Tank wird nun gefüllt, Espressomaschine heizt, in 30 Minuten gibt's dann den ersten Kaffee.

    Keine Sorge, wir sind fast durch - Kühlschrank und Mühlencase sind vergleichsweise einfach! ;)

    Gruß aus Wien,
    Heinrich
     
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  6. #6 norschtein, 18.02.2017
    norschtein

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    Alter Verwalter! Oder: Heinrich, mir graut vor dir...
    DAS ist mal 'ne Lösung des Sachverhaltes "mobiler Kaffeetresen". :):):)
    Ich hatte mir vor ca. 5 Jahren beim Zusammenbau meiner Gott-hab-sie-seelig-Flight Case-Variante einen abgebrochen, aber auch nur zwei Tage Zeit, eher der erste Einsatz bevorstand.
    98 5mm-Nieten (jede einzeln manuell mit Zange zusammengezogen), Pumpe, Druckspeicher, Heißwasser-Boiler (UT), Waschbecken und Drucktellerdusche (für Milchkännchen) haben mich in der Mietwerkstatt kräftig Schweiß gekostet, und die Verkabelung *hüstel, hüstel...* bestand letztlich nur in einer gemeinsamen Steckerleiste für Maschine, Mühle, Pumpe und Boiler. Dagegen ist die von dir dokumentierte Elektrik reinster Anlagenbau.

    Danke für die bisherigen und kommenden Bilder!
     
  7. #7 Heinrich, 18.02.2017
    Heinrich

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    Servus,
    zum "Anlagenbau": Ja, das war's. Zumindest ein wenig. Ich habe viele 3D-Zeichnungen erstellt, bis ich alle Lösungen hatte. Mein "Problem" ist tatsächlich der Transport auf Paletten. Die erste Bar war deutlich filigraner, innenarchitektonisch auch feiner. Aber man hat ihr einige Transporte doch angesehen, sie musste ein paar mal repariert werden. Und das fällt nicht unter Transportschaden, sondern Pech. Kostet aber Geld. Mein Geld. Da werde ich dann mitunter eigen.

    Daher nun Bar zwei. Mehr Werkstattcharakter, dafür robuster. Und obwohl ich alles ganz gut geplant habe, komme ich stets noch auf Sachen, die ich in eine Bar drei einfliessen lassen würde. Dann brauche ich aber konsequent auch eine dreigruppige Handhebelmaschine. Und drei bis vier Ersatzwirbelsäulen. ;)

    Gruß aus Wien,
    Heinrich
     
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  8. #8 Heinrich, 18.02.2017
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    Servus,
    hier nun die einfacheren Cases, einmal für den Kühlschrank, einmal für die Mühle.

    Beim Kühlschrank wären mir Kühlschubladen das Liebste gewesen, allerdings gab's keine in der gewünschten Größe. Also wurde es ein klassischer Kühlschrank aus dem Caravanbereich, allerdings mit echtem Kompressor. Der Aufbau des Cases ist denkbar einfach: Der Kühlschrank steht auf einem Brett und wird einfach in das Case geschoben. Zum Transportschutz/Stossschutz ist er von Schaumstoff umgeben, das ganze ist eine Presspassung, dh. der Kühlschrank bewegt sich während des Transports nicht. Will ich den Kühlschrank herausnehmen, muss ich das Case so hin legen, dass die Kühlschranktür auf dem Boden liegt, dann kann ich das Case abziehen. Unten im Case die Serviceklappe für den Strom. Das Netzteil (240V auf 12V) wurde in der Kühlspirale des Kühlschranks untergebracht.

    [​IMG]
    Hier das leere Case. Unten die Serviceklape, seitlich sieht man gut den Schaumstoff. Die Holzblöcke hinten stützen den Kühlschrank nach hinten ab, damit er nicht zu tief ins Case rutschen kann.

    [​IMG]
    Noch einmal in Großaufnahme. Hier sieht man auch die beiden Einbauschalen mit den Lüftungsgittern, um die ausreichende Belüftung des Kühlschranks zu gewährleisten. Luftzu- und Abfuhr gibt es also von unten und von den Seiten.

    [​IMG]
    Auf dieses Brett wird der Kühlschrank gestellt (daher hinten der Winkel) und dann einfach in das Case geschoben.

    [​IMG]
    Lang leben gute Kabelbinder...

    Na denn - rein ins Case - fertig.

    [​IMG]

    [​IMG]
    Der Kühlschrank ist ein Dometic/Waeco CR110, fasst 110 Liter - mit dieser Größe kann man ordentlich Milch kühlen. Und: Er hat sogar ein 2-Sterne Eisfach. Nicht unwichtig. Es gibt ja neben Affogato al caffè auch manchmal den Wunsch nach Gin Tonic.

    Der Kühlschrank in der alten Bar hatte "nur" 80 Liter - der Unterschied ist auf Messen gewaltig. Size does matter...

    Gruß aus Wien,
    Heinrich
     
  9. #9 Heinrich, 18.02.2017
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    Servus,

    und nun noch zum Case für die Mühle.
    Auch das ist sehr einfaches Case. Unten eine Lade für die Mühle. Oben eine Schublade als Stauraum. Aber ein paar Details gibt's doch.

    [​IMG]
    Das Case hat (wie das Case des Kühlschranks) einen verstärkte Oberseite/Platte. Auf diesen Cases steht die Mühle, daneben der Abschlagkasten. Und ich mag nicht, dass beim Abschlagen das Case schwingt. Unten ist die Lade für die Mühle. Auf dem Boden ein Extrabrett, seitlich Streben, damit entseht für die Lade eine bessere Führung (keine hervorstehenden Nieten). Die Nino hat ja 30kg, die sind solche Kleinigkeiten im Handling hilfreich - bei der alten Bar ohne diese Führung hat sich die Lade manchmal auch an einer Niete ein wenig verhakt. An sich kein Problem. Nur ohne Problem ist besser als mit "an sich keines".

    [​IMG]
    Die Lade mit der Nino.


    [​IMG]

    Hier seht ihr die Aufteilung der Lade - bei der alten Bar hatte ich noch kein eigene "Fach" für den Auswurf. Die Auffangschale liegt unter dem Hopper. Seitlich erkennt man hier die Eingriffe in der Lade, auch die gab's bei der alten Bar nicht. Bei 30kg Gewicht sind diese seitlichen Eingriffe sehr hilfreich, ich kann damit die Lade besser am Case platzieren, vor dem Case auf den Boden des Cases heben und dann einschieben.

    [​IMG]
    Wenn die Mühle aus der Lade ist, kann ich mit diesen beiden einfachen Brettern die Schaumstoffeinteilung der Lade abdecken und erhalte einen Stauraum mit glattem Boden. Die Bretter kann ich einfach hinten in die Lade stecken. Bei aufgelegten Brettern nutze ich den darunter liegenden Stauraum für die Serviceklappen der anderen Cases, Verpackungsfolien u.ä.

    [​IMG]
    Noch sind die Bretter hinten in der Lade eingesteckt...

    [​IMG]
    ... nun aufgelegt. Seitlich sieht man die Eingriffslöcher der Lade.

    Eine ähnliche Idee hatte ich auch bei der Schublade - hier kann ich die Front herausnehmen und hinten einstecken. Wenn ich also wenig Platz hinter der Arbeitsfläche habe, kann ich so die Lade einfach in ein Fach umwandeln.

    [​IMG]
    Front steckt vorne...

    [​IMG]
    Front hinten eingesteckt...

    [​IMG]
    Das fertige Case mit den Laden.

    [​IMG]
    Auch hier wieder zur Sicherung der Schublade wie beim Case für die Maschine zwei Vorreiber, die beim Transport die Schublade geschlossen halten (im Bild ist einer der Vorreiber offen, der andere geschlossen).

    So. Das wär's für's Erste. Ich mache nächste Woche noch mal Bilder von der Bar in Aktion von der Bedienseite aus.

    Gruss aus Wien,
    Heinrich
     
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  10. #10 Heinrich, 19.02.2017
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    Servus,

    noch eine kleine Übersicht über die Kosten (netto, gerundet):

    1.) Flightcases
    - Case Maschine
    - Case Mühle
    - Case Kühlschrank
    SUMME EUR 3500

    2.) Technik Case Espressobar
    - Pumpe, Vibrationsdämpfer (Geräuschdämmung) | EUR 135
    - Batterie, Ladegerät | EUR 215
    - Batteriehalterung (kommt aus dem Motorradsport) | EUR 45
    - Pumpenschalter | EUR 60
    - Panzerschläuche, div. Adapter | EUR 100
    - Nito Schnellkupplungen | EUR 205
    - Multicore, Neutrik Speakon Stecker male/female | EUR 100
    - BWT Kopf, Filterkerze, Aquameter | EUR 180
    SUMME EUR 1040

    3.) Kühlschrank
    - Kühlschrank
    - Netzteil
    SUMME EUR 880

    In Summe ohne Maschine und Mühle also ca. EUR 5500.

    Was noch fehlt:
    - Druckspüle für Milchkännchen
    Das wird ein einfacher Pitcher Rinser als Aufsatz. Verbunden ist er schnell: Y-Stück hinter die Pumpe mit Nito-Stoppkupplung (der andere Weg führt nach wie vor zur Maschine), von da den Panzerschlauch zum Pitcher Rinser, retour der Abwasserschlauch in den Abwasserkanister. Beide Schläuche werden durch die Serviceklappe oben im Maschinencase geführt. Die Pumpe liefert mehr als schnell und ausreichend Druck für einen Pitcher Rinser.

    Ich hatte mir auch ein eigenes Case mit Spülbecken überlegt, dass ist aber derzeit nicht sinnvoll für mich:
    Im Büro ist die Küche gleich nebenan. Auf Messen bin ich entweder auf Hotelmessen in den Zimmern (ergo Badezimmer) oder auf großen Messen, die idR die Möglichkeit eines Festwasseranschlusses haben (dann wird Festwasser plus Spüle angemietet). Ein eigenes Spülencase wäre für mich auch nur dann sinnvoll, wenn dieses autark betrieben werden kann (damit ich in der Aufstellung unabhängig bin, und ggf. auch zweizeilig stellen kann), dann benötige ich aber ein Großteil der Technik noch einmal. Da fehlt mir die Lust und zum Glück der Bedarf. Oder konsequent auf Festwasser ausgelegt, dann aber mit Boiler und der Option auf ein weiteres Case mit Spülmaschine (von der Höhe der derzeitigen Cases würde eine Winterhalter reinpasssen...).


    - Case mit Abschlagbehälter.
    Das könnte mich tatsächlich reizen. Die Größe ist definiert: Case Abschlagbehälter + Case Maschine müssen so breit sein wie Case Kühlschrank + Case Mühle, also ein relativ schmales Case (ca 38cm). Da ich auf großen Messen einen ordentlichen Kaffeedurchsatz habe (500 - 650 Tassen/Tag), wäre ein GROSSER Abschlagbehälter nochmal etwas, dass den Arbeitsfluß erleichtern würde.

    Mal sehen. Oder ob mich doch noch eine dreigruppige Maschine reizt... ;)

    Gruß aus Wien,
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  11. #11 Heinrich, 21.02.2017
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    hier noch die versprochenen Bilder, wie's hinter der Bar aussieht.

    [​IMG]
    Rechts Frischwasser (15 Liter), links Abwasser (10 Liter). Dahinter ist das Bord mit Batterie, BWT-Filter und Pumpe zu sehen. Unten der Auslass für Strom und ggf. Wasser.

    [​IMG]
    Mein "Cockpit".
    • BWT-Wasserzähler: Auch hier habe ich das Kabel vom eigentlichen Zähler (am Installations-Bord innen beim Filterkopf) zur Anzeige (auf der Front, im Bild) getrennt, das Signal wird nun ebenfalls über das Multicore geführt.
    • Daneben dann der Bilgenpumpenschalter, hier in Stellung Automatik, damit übernimmt die automatische Kesselfüllung der San Marco des Kommando.

    Wegen Fragen noch ein paar Bilder zur Verriegelung zwischen den Elementen. Dies geschieht mit sog. Overlatch Butterflys. Damit die Cases besser ineinander greifen, haben sie seitlich Stellfüße/Gleiter - bzw. Stellfüße/Mulden.

    [​IMG]
    Stellfüße/Mulde - jedes Case hat auf einer Seite je vier Stück, auf der anderen Seite dann vier Stück Stellfüße/Gleiter.

    [​IMG]
    Die Gleiter.

    [​IMG]
    Die Cases werden aneinander geschoben, die Mulden und Gleiter greifen ineinander.

    [​IMG]
    Bei gespannten Overlatch gibt es Dank dieser Mulden/Geiter eine absolut sichere Verbindung zwischen den Cases.
    Die Overlatches liegen je oben...
    [​IMG]
    [​IMG]
    ... und vorne. Pro Case also je zwei Latches als Verbindung zum nächsten Case.


    Hier ein paar Blicke an den Arbeitsplatz.

    [​IMG]
    Lade im Mühlencase geöffnet.


    [​IMG]
    Lade und Kühlschrank offen.

    [​IMG]
    Schublade im Maschinencase geöffnet, die Schublade hat einen Vollauszug.

    [​IMG]
    Blick hinter die Bar.

    Was noch fehlt, ggf. kommt:

    1.) "Abdeckung" der Kanister. Da werde ich mir einfach einen schweren Filzvorhang mit Nieten anfertigen lassen, den auf eine Stange, diese wird dann von unten an die Wanne des Panels geschraubt. Damit schaut's dann auch hinter der Bar aufgerämter aus, man sieht anstelle der Kanister dann den Vorhang.

    2.) "Kühlvorsatz" für Milchflaschen. Ich kann beim Kühlschrank zwar den Anschlag der Tür wechseln, dazu müsste ich den Kühlschrank aber immer aus dem Case heben. Da das aufwendig ist, bleibt die Tür rechts angeschlagen. Das kann manchmal ungeschickt sein, deshalb plane ich einen Aufsatz/Vorbau mit passiver Lühlung für 4-6 Milchfkaschen, den ich entweder in die Kühlschranktür einhägen kann (dazu muss ich nur einmal für den Umbau die Frontoplatte tauschen) oder vor die Lade des Mühlen-Cases hängen kann. Wenn die Tür des Kühlschranks also "falsch" herum positioniert ist, kann ich dann trotzdem schnell arbeiten und auf gekühlte Milch zugreifen (und muss dann halt alle 4-6 Liter umfüllen - aber das geht dann auf einen Schwung).

    3.) Verkleidung
    [​IMG]
    Auf allen Cases sitzen Metallscheiben. Ich habe entsprechende, sehr starke Magnete. Ich kann damit die Bar verkleiden (zB Platten mit aufgedruckten Logos anfertigen lassen) und diese einfach auf die Bar hängen, die Magnete werden an den jeweiligen Platten befestigt. Die Magnete sind dabei so stark, dass diese Verkleidung nicht rutscht.

    Und für mich selbst plane ich uU eine Verkleidung aus durchgefärbtem MDF. Oben auf die Cases dann Massivholzplatten, die mit Minifix-Beschlägen (das sind diese typischen Möbelverbinder) untereinander verbunden werden. Dann hätte es weniger Werkstatt-Charakter.

    4.) Auf alle Fälle einen Pitcher Rinser als Aufsatz.

    5.) uU ein weiteres Element (Müll/Wasser...)

    Grüße aus Wien,
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  12. #12 Heinrich, 21.02.2017
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    als Abschluss zum Ganzen hier noch Fotos mit Deckel/auf Paletten. Eine Espressobar geht auf Reisen...
    Gesehen hat sie bislang Cardiff/UK, Santiago de Compostela/Spanien, Thessaloniki/Griechenland, Budapest/Ungarn, Kopenhagen/Dänemark - und in Deutschland München, Wiesbaden, Bonn, Hamburg. One more for the road.
    Das erklärt auch, warum ich so großen Wert auf Stabilität lege - nicht jeder wird seine Espressobar derart auf Reisen schicken wollen. Aber WENN, kann ich nur empfehlen, die Unwägbarkeiten eines Transports einzukalkulieren.

    [​IMG]
    Unfoliert von hinten. Es gibt auf einer Europalette (120cmx80cm) bei den beiden schmalen Cases keinen Überstand.
    Auf die Palette lege ich in der Regel eine Platte, um eine durchgehende Fläche zu haben, da man sonst mehr aufpassen muss, wie man die Räder stellt.

    [​IMG]
    Von vorne, bereits foliert. Hier seht ihr die aufgesetzten Deckel zum Transport der Flightcases. Alle Flightcases verfügen auf der Front des Deckels über eine eingelassene Schale für Beschriftungen.

    [​IMG]
    Das Maschinencase kann auch quer ohne Überstand auf eine Europalette gestellt werden, damit bleibt mehr Platz für andere Waren.

    [​IMG]
    Ansicht von der Seite. Hier erkennt man gut den aufgesetzten Deckel zum Transport und das Konstruktionsprinzip des Cases: Deckel (Front) abnehmen, Haube (oben) abnehmen, dann wie bereits beschrieben der Aufbau.

    [​IMG]
    Die komplette Bar in trauter Palettenzweisamkeit, hinten die beiden schmalen Cases auf einer Einwegpalette (100cmx120cm), vorn das Maschinencase auf einer Europalette. Auf diesem Bild sind noch mal alle Deckel aller Cases zu sehen.

    [​IMG]
    Dasselbe - andere Perspektive.

    That's all Folks!

    Grüße aus Wien,
    Heinrich
     
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  13. #13 Wrestler, 26.08.2017
    Wrestler

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    Moin,
    Thx @carkoch für den link hierher.
    Bekommt das Ganze jetzt eine neue Mühle und wenn ja, welche ?

    Ansonsten sieht das wirklich super aus.
    Wird auf den Messen der Einfachheit halber aus Bechern ausgeschenkt, oder wie löst man sonst das "Abwasch" Problem?
     
  14. #14 guro1977, 17.08.2020
    guro1977

    guro1977 Mitglied

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    Sehr interessanter Artikel.
    Schade nur dass die Bilder nicht mehr zu sehen sind.

    Grüße aus Salzburg
    Guro1977
     
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Mobile Espressobar Flightcases - MkII

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