(Mühle, Einsteiger) Quick Mill 060 EVO vs. GRAEF CM900

Zu keiner von beiden

 

Mit einer Eureka Specialita, Sette 270, G-Iota, Demoka M203, usw. wärt ihr auch gebraucht deutlich besser dran (zu allen gibt es hier Threads). Deine Vorauswahl wird den Möglichkeiten der Casa in keiner Weise gerecht.

 

Nein... So pauschal wäre die Aussage nicht korrekt. Eine gute Mühle ist vielleicht nicht oft gebraucht zu finden. Aber sie wird immer ein besseres Mahlergebnis liefern, als eine schlechtere Mühle.

Es lohnt sich, sich mit dem Thema ein wenig auseinander zu setzen. Espressomühlen sollten spezielle Anforderungen erfüllen. Einfach nur eine kaufen, weil sie billig ist, wird im Mahlergebnis selten zufriedenstellen.

 

Wenn die Specialita zu teuer ist, kriegst du andere Mignon Modelle gebraucht für 200. Die sind alle besser als deine Vorauswahl. Die Mignon Manuale kriegst du sogar für 249€ neu. Sette 270 habe ich heute morgen erst eine auf Kleinanzeigen für 220€ gesehen. Und die Demokas kriegst du für 100€ gebraucht, da hast du im Budget noch Platz für eine Totraumverringerung, Schalldämmung, Timer und neue Scheiben.

 

tutti und Ricardo wäre für die Schweiz ebenfalls Quellen.
Bei Eureka würde im Gehäuse noch Platz für weitere Dämmung sein, wenn das erforderlich wäre. Aber den meisten Lärm gibt es bei alle Mühlen, wenn die Bohnen im Mahlwerk bearbeitet werden. Ob ich das am Kopfende vom Bett haben möchte, ist noch eine ganz andere Sache. Richtig leise geht es nur manuell.

 

Demokas kriegst du sicherlich auch in der Schweiz gebraucht, die gibt es wie Sand am Meer. Nutze selbst auch eine. Im Werkszustand ist es definitiv nicht die leiseste Mühle, aber das Gehäuse kannst du mit 4 Schrauben abnehmen und mit selbstklebendem Alubutyl aus der Auto-HiFi Szene dämmen. Kriegst du für 15€ für ein paar Quadratmeter auf Amazon, passende Threads zum Vorgehen sind hier im Forum vorhanden, habe ich damals auch genutzt.

Mignon Manuale und Macap M2M werden sich in der Tasse nicht viel nehmen - beide 50mm Mahlscheiben. Da würde ich eher nach Komfort gehen. Mignon ist stufenlos verstellbar, ist für präzises Feintuning besser geeignet. Macap M2 hat eine feine Rasterung - Wiederfinden und Merken von Mahlgraden ist deutlich einfacher, sollte aber dein gewünschter Mahlgrad zwischen 2 Rastern liegen, musst du mit Mengenerhöhungen gegensteuern. Motor der Mignon ist außerdem stärker - wäre evtl für hellere Bohnen relevant. Musst du wählen nach Präferenz.

Relevant sind eventuell auch die M2D bzw die Mignon Classico - die sind gleich der Manuale / M2M, haben aber jeweils noch einen Timer verbaut, sollte das relevant sein. Die Mignon Classico gibt es in 2 Farben gerade noch bei rimprezza im Ausverkauf für 240€.

 

Also der Dichtungseffekt von Alubutyl alleine ist relativ gering. Lass es vielleicht 10% sein. Durch das Auskleiden des Gehäuses wird das Motorgeräusch jedoch deutlich dunkler, dumpfer und einheitlicher und dementsprechend um ein Vielfaches angenehmer anzuhören. Der Motor alleine ist gar nicht soo laut, das Brechen der Bohnen ist um ein Vielfaches lauter - und nur das Motorgeräusch wird durch die Gehäusedämmung beeinflusst.



Leiser kriegst du die Mühle vorallem durch anständige Gummifüße, so dass die Arbeitsfläche nicht mitschwingt und durch das Auskleiden des Deckels mit Schwergummi. Der Hopper der Demoka verhält sich leider wie ein Schalltrichter für die Mahlgeräusche - ein bündiges Auskleiden mit Schwergummi, so dass weniger Schall nach außen dringt, bringt deutlich mehr.



Mit den 3 Modifikationen würde ich die Demoka nur als wenig lauter als die Vibrationspumpe meiner Bezzera einschätzen - wenn es komplett leise sein soll und niemand geweckt werden darf, bist du bei Handmühle + Handhebelmaschine oder Filterkaffee.

 

Nur wenn sie kein Getriebe haben, im Leerlauf eher umgekehrt, dann steigt due Drehzahl und der Krach nimmt zu. War so bei meiner BB005 und Iberital.

Alternativ eine Moosgummimatte unterlegen und den Decken mit z.B. einem schweren Türstopper beschweren.

 

Ich würde alle 3 Schwachstellen angehen. Kleidest du nur den Deckel aus, hast du ein schrilleres Motorengeräusch, welches durch die Arbeitsplatte verstärkt wird - die Demoka hat keine Füße, da sitzt Metall direkt auf der Platte. Die 3 Modifikationen kriegst du zusammen für 20€ und 1h Aufwand eingebaut, ich bin mit ihnen sehr glücklich.

 

Welche Vario Version? Bzw. wie alt?

 

Es gibt von V1 bis V3 verschiedene Versionen dieser Mühle, ich würde wenn dann nur V3 nehmen.
Die Mühle wurde nach und nach verbessert.
Lass dir das Typenschild zeigen, darauf sollte das Produktionsdatum stehen.
Hier ein bisschen Lesestoff zur Vario

Ich hatte die M2D und die Vario (V1).
Die M2 hat eine recht grobe Rasterung, die älteren Vario würde ich nicht empfehlen (diverse Problemchen).
Ansonsten fand ich das Mahlgut der keramischen Mahlscheiben der Vario für Espresso etwas besser.
Aber auch die M2 war eine vernünftige Mühle.
Beim Funktionsumfang hat die Vario die Nase vorn, robuster fand ich die Macap.

 

Nicht zu vergessen der recht geringe Totraum der Vario. Ich hatte die V1 mit diversen Kinderkrankheiten, fand aber das Konzept gut.
Ich würde von den beiden die Vario nehmen, aber unbedingt vorher den Artikel im Wiki lesen.