Mühle für Filterkaffee gesucht

Ich habe heute schon die Comandante bekommen. Ok, man bekommt wirklich ein wunderschönes Stück Technik für das Geld.

Was noch nicht so ganz geklappt hat, ist die Sache mit dem Filterkaffee. 45g meiner Lieblingsbohnen (Brasil Fazenda Baixadao) bei 23 Klicks gemahlen und 750ml Wasser in die Philips Cafe Gourmet gekippt. Ergebnis: Höllisch stark und bitter, eher wie einer unserer schlechteren Versuche mit der Tchibo. (wir waren am Ende bei unter 30g pro Liter, damit es nicht zu bitter wird).

Ich will nicht wegen Allem gleich ein neues Thema eröffnen, deshalb frage ich mal, in welcher Richtung ich morgen weiter probieren sollte:

Grober mahlen?
Weniger Kaffee pro Liter Wasser oder besser nachträglich verdünnen?
Oder reagieren "perfekt" gemahlene Bohnen irgendwie empfindlicher auf zu heißes Wasser? Ich hatte mich eh schon gefragt, wieso die Philipps Maschine das Wasser freigibt, sobald es sprudelnd kocht - irgendwie ist das widersinnig aber bisher hat mir der Kaffee mindestens genau so gut geschmeckt, wie aus dem Handfilter, deswegen hab ich das mit der Temperatur ignoriert.

 

Ok, danke, mach ich. Der gemahlene Kaffee sah auf den ersten Blick relativ grob aus aber ich war etwas aufgeregt und wollte schnell wissen, wie der Kaffee schmeckt, da hab ich nicht so genau geschaut. Morgen probiere ich mal den Handfilter + 3 Klicks grober. Noch mehr Koffein möchte ich heute nicht mehr konsumieren.

 

"Perfekt" war die Kurzform für " gemahlen in der für Filterkaffee angeblich so ziemlich besten Handmühle".

Ich wusste bisher nicht, dass sich der empfohlene Mahlgrad auch nach der Menge der Bohnen richtet - gut, hier von euch Hilfe zu haben, laut Anleitung der Comandante ist für (Hand)Filter 20-25 Klicks empfohlen, 30 Klicks ist bei denen schon für French Press.

ich brühe morgens eigentlich einen ganzen Liter, sollte ich dann bei 30 Klicks und 60g starten oder wegen der größeren Menge noch grober?
(die Handfilterexperimente kann ich mir dann sparen, wenn ich die Ergebnisse eh nicht auf die Kanne übertragen kann)

Ich habe aber trotzdem noch die Kaffeemaschine im Verdacht, mir den Kaffee zu "verbrennen". Habt ihr dazu eine Meinung?

 

Holla, 33 Klicks. Das ist natürlich mal ein Unterschied. Ich bin gespannt aber auch sehr verwundert: Ich habe noch nicht sooo oft im Leben vorgemahlenen Kaffee gesehen aber ich meine der war - verglichen mit dem heutigen aus der C40 - schon deutlich feiner und wandert doch auch in die haushaltsüblichen Kaffeemaschinen.
Ja klar, der schmeckt eben nicht aber ich dachte eigentlich, dass das eher an den minderwertigen, schlecht gerösteten Bohnen liegt.

Müsste dann nicht ein zumindest vergleichbares Ergebnis herauskommen, wenn ich weniger Bohnen etwas feiner mahle?

Zu dem Thema "Verhältnis von Kaffeemenge zu Wassermenge zu Mahlgrad" erwarte ich hier irgendwie einen Thread mit mindestens 50 Seiten, Tabellen, Schautafeln, Blindtests usw...?! Gibt es den denn nicht?

Ich bestelle meine Bohnen bei der Rösterei Langen - ein Angabe zur Röstung der Bohnen finde ich da aber nicht und um zu erkennen, ob die Bohnen nun sehr dunkel oder hell sind, fehlt mir die Erfahrung. Oder ist die Angabe "fruchtig" = eher hell und "schokoladig, würzig" eher dunkel?

Und zum Thema "verbrannter Kaffee": Ok, wenn ihr das sagt....aber wieso wird einem in Videos usw. dauernd erzählt, dass man das Wasser vor dem Brühen unbedingt auf 93-96 Grad abkühlen lassen muß und in der Philips Cafe Gourmet ist das kochende Wasser dann plötzlich ein Qualitätskriterium?
Und weshalb gießen die gleichen Leute, die einem sagen, dass das Wasser nach 30-60 Sekunden von 100 Grad auf 93-96 Grad abgekühlt ist, über einen Zeitraum von über 2 Minuten das Wasser auf. Am Ende hat das doch noch höchstens 85 Grad.

EDIT: sorry, wenn ich heute vielleicht etwas überdreht schreibe. Ich trinke abends sonst keinen Kaffee...und irgendwie war der heute auch...huuiii...ist in über - extrahiertem Kaffee vielleicht auch viel mehr Koffein?

 

Mhhm, erstaunlich, wie die auf 93 Grad kommt. In meiner beginnt das Wasser sprudelnd zu kochen und dann geht es direkt los mit dem Aufguss. Aber sei es drum, ihr habt mir nun mehr als überzeugend dargelegt, dass der Fehler nicht bei der Kaffeemaschine zu suchen ist. Ich bin gespannt auf den Kaffee morgen früh und werde berichten. Danke!

 

Ich hatte schon einige Videos von James Hoffman gesehen aber das kannte ich noch nicht.

In Bezug auf die Brühtemperatur sagt er tatsächlich das Gegenteil von dem, was die deutschen "Experten" von sich geben. 94 Grad heißt es. Und dann befeuchten die erstmal noch schön den Filter, plaudern etwas und dann geht es irgendwann los mit dem Aufguss.

Bei James Hoffmann klingt es zumindest so, als hätte er das ausgiebig getestet und seine "ultimative Technik" wäre die Quintessenz aus langem Probieren, bei den anderen klingt es nur nach "achte hierauf und darauf", ohne das irgendwie zu begründen.

Bei meiner Cafe Gourmet verlasse ich mich erstmal darauf, dass die Temperatur passt, sonst würde es bestimmt auch kontroverse Beiträge zu dem Gerät hier geben. (hab nix gefunden), mit kühlem Anfeuchten warte ich erstmal. Ich habe gerade einen Beitrag gefunden, in dem beschrieben wird, dass die Maschine ein Bimetall - Ventil hat, welches bei 93 Grad öffnet.

Vielleicht kann ich den optimalen Mahlgrad auch über den Zeitfaktor herausfinden? Wie lange sollte 1 Liter Wasser ca. benötigen, um durchgeflossen zu sein?

 

Hmmh, nun macht sich doch langsam etwas Frustration breit: Ich habe den Kaffee mit 33 Klicks gemahlen, das Ergebnis sah gleichmäßig und grobkörnig aus, der Kaffee schmeckte auch etwas weniger bitter aber immer noch für uns ungenießbar. Ungefähr 1/3 heißes Wasser/Milch musste ich zusetzen, damit es gut wurde.

Die Menge an Mahlgut war auch riesig im Vergleich zu dem, was wir sonst genommen haben,
Ich würde schätzen, mehr als 35g auf 1,1 Liter Wasser waren es bisher nicht. Das wäre vielleicht etwas gewesen, was ich hier vorher hätte ansprechen sollen aber mir war nicht bewusst, dass ich es soo wenig war. (hab auch erst seit wenigen Tagen eine Feinwaage)

Da stellt sich mir nun doch die Frage, ob sich unsere Sensorik/Vorliebe so massiv von eurer unterscheidet, dass die C40 quasi Perlen vor die Säue ist, wenn wir eher "braunes Wasser" als Kaffee trinken. Egal - ich werde dann am Wochenende doch anfangen, verschiedene Kaffeesorten und Mengen mit dem Handfilter auszuprobieren. Hoffentlich ergibt sich im Direktvergleich dann ein selbst für uns schmeckbarer Unterschied zur Tchibo.

 

Gemessen habe ich die Durchlaufzeit noch nicht aber gefühlt war das etwas um die 3 Minuten.

Die Bohnen sind mit dem Prädikat "schokoladig" versehen, allerdings auch "mild". Bisher hat uns diese Bohne aus der Tchibo teilweise wirklich super geschmeckt, mit sehr viel rundem Aroma aber nicht zu bitter. Der Hauptgrund für den Wunsch nach einer besseren Mühle war das Problem, kein konstantes Ergebnis bekommen zu haben. Bei gleicher Einstellung war der Kaffee mal zu wässrig, mal zu stark und bitter.

Von der Comandante Mühle hatte ich mir eine Verbesserung insofern gewünscht, dass der Kaffee aromatisch wird, ohne dabei (wegen zu vieler Fines) bitter zu werden. Dies hat sich erstmal leider nicht bewahrheitet - aber vielleicht erwarte ich auch zu viel von der C40. Ich werde nun erstmal mit der Kaffeemenge pro Liter deutlich herunter gehen und dann weiter testen testen testen.

Fruchtigere Röstungen waren bisher nicht so unser Geschmack, das probiere ich nochmal aus, ob die C40 da Vorteile bringt. Aber erstmal müssen unsere Lieblingskaffees klappen.