Mühle für Filterkaffee gesucht

Nur mal so als Denkanstoß: je weniger Kaffee man pro Liter Wasser nimmt, desto mehr wird aus dem Kaffeemehl extrahiert (hier hilft, sich den Extremfall vorzustellen, man hätte nur ein Kaffeekörnchen, durch das das komplette Wasser durch fliesen muss. Je mehr Körnchen, desto bessere Verteilung auf die einzelnen Körnchen). Bei zu wenig Kaffee entsteht eine Überextraktion durch zu viel aus dem Mehl gelöste Teile, die sich durch u.a. Bitterkeit bemerkbar macht. Der Kaffee wird zwar schwächer (also weniger aus dem Kaffee gelöste Stoffe im Vergleich zum Wasser in der Tasse), die Extraktion nimmt dennoch zu.
Davon abgesehen spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle, z.B. der verwendete Kaffee und die Zubereitungsmethode (hier fehlt mir die Erfahrung mit der Philips Maschine und dem Langen Kaffee). Ich würde dennoch noch einmal probieren, mit relativ groben Mahlgut bei etwa 60g Kaffee pro 1000g Wasser zu brühen. Also nicht mit der Ratio spielen, sondern mit dem Mahlgrad. Hierbei gilt auch: Je mehr Wasser, desto gröber das Mahlgut. Viel Erfolg beim Experimentieren! Und vlt findest du ja mit der Comandante doch wieder Gefallen am manuellen Brühen mit Aeropress oder V60 ;-)
Edit: Sorry, irgendwie sind ein paar Beiträge auf der letzten Seite an mir vorbeigegangen, in denen schon ein paar Tipps von mir gennant worden sind. Was noch nicht geklärt wurde (falls ich es nicht überlesen habe): Wie frisch sind die Bohnen denn?

 

Hast Du denn jetzt mal gesiebt gegen die Bitterkeit - (klingt schon fast wie ein Slogan )?

 

Hm, wenn der Kaffee vor dem Strecken bitter ist, wird er nach dem Strecken auch noch bitter sein (wenn auch weniger) ich würde eher an der Ursache experimentieren und gröber mahlen.

 

Warum sich mit der halben Menge, also Wasser und Bohnen, herantasten? So erzeugt du ja immer Unmengen an Kaffee, der dir net schmeckt.

 

Weil das nichts bringt, wenn viel gewünscht ist. Einstellungen für kleine Mengen passen nicht für die doppelte oder mehr.
Ich würde eh lieber öfter frisch brühen als große Mengen warm halten, aber das ist noch eine andere Story.

 

Ich kenne ja die Commandante nicht und auch nicht Deine Empfindlichkeit für Bitterkeit.

Es gibt noch den "Life Hack" sich einiger Fines zu entledigen, indem man das Mahlgut auf ein Papierküchentuch verteilt und darüber in den Filter bringt.
Ein Trick vom "großen Herrn Hoffmann", ich habe ihn mal ausprobiert - ist nicht schlecht, falls man kein Sieb zur Hand hat.
Ein großer Teil der Fines bleiben in der Struktur der Tücher hängen.
Bei Deinen Mengen vielleicht ein wenig lästig, wäre das Sieben allerdings auch.
Aber Du wüsstest dann, ob die Fines der Gegner sind.

 

Da stimme ich dir zu, aber mir ging es um einen anderen Punkt: damit könnte der TE erstmal mit kleinen Mengen schauen, ob ihm (der) Kaffee überhaupt schmeckt. Ich bin geneigt, das anhand des bisherigen Diskussionsverlaufs hier nicht unbedingt zu erwarten.

Die Anpassung an die gewünschten großen Mengen müsste dann tatsächlich im Anschluss erfolgen.

 

Das wäre eine BR von 1:33, "normal" wären 1:15-1:17. Du musst da eine krasse Röstung haben

 

Wenn dir das so dünn schmeckt, solltest Du es mal mit einer hellen Röstung und einer „normalen“ Brührate versuchen. Ich teile die Meinung von @BrikkaFreund, Du solltest erstmal mit max. 250ml rausfinden, welcher Kaffee dir sauber extrahieren schmeckt.
Bei einer Comandante brauchst Du nicht zu sieben, die Mahlergebnisse passen wie sie sind.

 

+1
Es ist absolut sinnvoll mit kleinen Mengen (250ml) eine Brühung zu finden, die dir schmeckt. Wenn du da angekommen bist, kannst du das problemlos auf 1l "hochskalieren". Ich würde das den Handaufguss empfehlen, eventuell hat die Maschine ein Problem, ist zu heiß, etc.

Hmm, deine bisherigen Ergebnisse scheinen dir zu bitter zu schmecken, daher verdünnst du den Kaffee extrem. Mit dem Küchentuch zu "filtern" kann nur ein Laborversuch sein.
Ich würde mit C40 und Handfilter (250ml) und normaler Brührate nach und nach die möglichen Parameter für zu bitteren Kaffee versuchen zu eliminieren. Zu hohe Temperatur, andere Bohnen schon probiert?

Noch eine Idee. Du nimmst auf den Bildern ein Melitta Filter System? Der Hario V60 hat eine größere Öffnung, der Kaffee läuft etwas schneller durch. Schmeckt meiner Ansicht nach etwas klarer, weniger bitter als der Melitta Filter bei gleichem Mahlgrad. Ein Plastikfilterhalter plus 40 Tüten kosten 10-15 Euro. Ich würde es versuchen.

 

Eigentlich ergibt das so keinen Sinn. Mit der extremen Brührate wird der Kaffee ja überextrahiert und daher bitterer als mit einer üblichen.

Durch die gleichzeitig starke Verdünnung sinkt aber die Intensität/Stärke enorm, weshalb du es wahrscheinlich weniger/anders wahrnimmst und daher Bitterkeit mit Intensität verwechselst.

Wenn dem so ist, würde ich auch dazu raten, den Kaffee mit “normaler” BR zu kochen und dann mit Wasser zu strecken. Dann hättest du eine ausgewogene Tasse mit der gewünschten niedrigen Intensität. Dem Tipp, einfach mal mit geringeren Mengen und auch anderen Bohnen ein paar Experimente zu machen, schließe ich mich an.

 

Habe noch die These der Bitter-Sauer Verwechslung aber weiß nicht wie man das überprüft. Anders lässt sich hier vieles nicht erklären, sofern die Kaffeemaschine nicht 99,9 Grad Wasser rausschmeisst, das Wasser, das eingesetzt wird, okay ist und der Kaffee nicht super schwarz geröstet ist.

 

Das ist kein Wunder mit der Süße der Milch, die dem Kaffee die „Härte“ nimmt