Mühlenberatung: SD oder GbW?

Im gravimetrischen Umfeld gibt es im Sub 1.000€ Bereich genau zwei (drei) Stück: Eureka Libra, Sette 270wi (und die Pro-Barista G-Risto, über die aber recht wenig bekannt ist). Die Libra scheint ganz ordentlich zu funktionieren, die Sette ist auch als Screaming Seven bekannt (bei der muss man alle 2 Jahre das Getriebe tauschen).

Die anderen gravimetrischen Mühlen sind jenseits der 2.000€ unterwegs (Mahlkönig E65s GbW, Etzinger Etzmax Light w, Victoria Arduino Mythos 2; Anfim SP2, Fiorenzato F64 Evo XGI)

 

Was versteht sie darunter?
„Unordentlichen“ Kaffee will hier eigentlich keiner

 

Auch die Niche wird in China hergestellt...

 

Zu Beginn würde ich eher eine GBW nehmen. Bis das Thema der diversen Variablen mal im Kopf ist (im Wesentlichen Mahlgrad, Menge, Bezugszeit, Temperatur) bist du mit einer GBW schneller unterwegs, wenn mal ein Shot daneben geht. Single Dosing finde ich gut, wenn du eine Bohne dauerhaft nutzt und das Rezept im Schlaf kennst. Dazu wechsele (zumindest ich) aber zu häufig die Bohnen

 

Dauernd Bohnen wechseln ist doch genau der use case für single dosing. Mit geringem Totraum und hoher Reproduzierbarkeit beim Mahlgrad kann man so schnell zwischen den Einstellungen für verschiedene Bohnen hin und herwechseln ohne den Totraum jedes Mal leer mahlen und wegschmeißen zu müssen.

 

Für mich wird genau anders herum ein Schuh draus, steter Wechsel = SD, nur ab und an = Hopper (+ GBW, wenn man sich das leisten will).
Auch bei SD muss man abwiegen, man hat also immer die gleiche Menge.

Bei ein paar wenigen Bezügen über den Tag immer SD. GBW heißt Hopper, heißt Totraum (mal mehr, mal weniger, je nach Mühle).

 

Gute Erklärung! Sehe ich auch so. Zu Beginn hatte (zumindest ich) immer zu viele Variablen geändert, teilweise das zuletzt verwendete Input-Gewicht nicht mehr im Kopf und da gibt eine GBW natürlich schon eine Hilfestellung

 

Meiner Meinung nach erfüllt die Sette 270wi und die Etzmax W, genau beides.
Sie haben eine GBW funktion. Durch ihre Bauart und Ihren geringen Totraum sind sie aber auch als Single-Dosing Mühle nutzbar.

Mit meiner Etzmax ist das Wechseln zwischen den Bohnen so einfach.
Ich trinke oft am späten Abend einen Koffeinfreien Espresso, und schätze dadurch die Etzmax sehr.

Wird bei der Sette genau gleich sein.

 

Problembhaftet und laut.

Bei weitem zu teuer.

 

Ich persönlich würde im Privatgebrauch eher Single-Dosing empfehlen. Der Mahlvorgang dauert ein bisschen länger und man muss die Bohnen kurz abwiegen, aber dann wirft man sie in die Mühle und hat auch genau das im Siebträger. Bei 3-5x Mahlen am Tag ist das absolut in Ordnung. Ich war die Kaffeeverschwendung des Hoppers schnell leid. Jeden Morgen alten Kaffee ausmahlen, nach jeder Mahlgradverstellung Kaffee ausmahlen und bei jedem Bohnenwechsel Kaffee ausmahlen... dafür kostet er dann doch ein bisschen viel.
Dazu kommt, das die Bohnen im Hopper rumliegen und vielleicht auch schneller ihr Aroma verlieren.

Ohne GbW kommen dann noch weitere Nachteile hinzu, da die Timer auch mit jeder Mahlgradverstellung wieder angepasst werden müssen und gegebenenfalls nachgewogen und nachgemahlen bzw. Kaffeemehl entsorgt werden muss, damit die Dosis stimmt.

 

Wenn Du den Kaffee zubereitest und auch experimentieren möchtest: SD
Wenn irgendwann auch die GöGa selbst einen Kaffee zubereiten soll - unter der Annahme dass alles jenseits von Taste auf VA drücken eine Belastung darstellt: Hoppermühle zusätzlich. Wenn sie passen eingestellt ist bringt GbW hier meines Erachtens nach nur wenig zusätzlichen Nutzen. Hauptsache kein RDT und WDT erforderlich. Dann kann vielleicht irgendwann der VA byebye sagen.
Ich hab Hopper und SD am Start und mit SD begonnen.

 

...auch für mich ging es darum: SD oder GbW...

Da ich die Bohnen allerdings nur Tütenweise und nicht täglich wechsel, habe ich mich für GbW entschieden und bin bei der Libra gelandet. Die ist jetzt seit ein paar Tagen im Einsatz. Es ist einfach toll, wie konstant die Bezüge sind. Einfach immer die gleiche Menge im Siebträger (+-0,1 Gramm), auch nach einer Mahlgradverstellung (oder egal, wie viele Bohnen noch im Hopper drücken). Bequemer geht es nicht! Bin ziemlich begeistert. Komme aber auch von einer Hopper-Mühle ohne Timer, habe also immer pi mal Auge gemahlen. So habe ich nun einen wahninns Benefit, die Espressi sind endlich richtig konstant!

Die Mühle ist außerdem sehr sehr leise und angenhem im Ton, wie ich finde...

Ja, mit SD hat man kein Kaffeemehl im Totraum, das bietet nochmal einen Vorteil...aber die Bequemlichkeit hat bei mir gesiegt...

 

Heißt SD denn automatisch RDT und WDT? Ich denke es geht auch ohne. Verstehe nicht, was am Hopper so viel einfacher sein soll als an der SD Mühle. Man wiegt XX g Bohnen ab, wirft sie in die Mühle und drückt einen Knopf. Das war es doch eigentlich schon.

 

Meine Gattin wiegt die Portion für unser Standardrezept ab (in der Regel 19,5g), schüttet die Bohnen rein, tampt und bezieht. Es geht auch ohne RDT und WDT, mit ist es aber konsistenter und vermutlich der Grund dafür, dass meine Shots als besser empfunden werden.

 

Vielleicht klappt es bei der Niche Zero oder den neuen Timemore Mühlen ohne RDT. Viele andere haben ziemliche Schwierigkeiten mit statischer Aufladung und RDT wird doch sehr empfohlen. Hängt natürlich auch von der Bohnensorte ab.
Und natürlich ist SD nicht kompliziert. Aber meine Frau hat 0 Bock drauf und weigert sich. Und auch ich mag den Komfort die Standardbohne einfach aus der Hoppermühle zu beziehen.

 

WDT ist ein "Nadeltool" mit dem man das Kaffeemehl nach dem mahlen unrühren kann. So kann man es gleichmäßig verteilen und etwaige Verklumpungen werden vor dem tampern gelöst. Je nach Bohnensorten kann es schon einen Unterschied machen. Das kann man sich auch ganz einfach selber basteln.