Mühlenprojekt 'Mella'

Sorry, mir ging es in meinem Posting auch nicht um die tatsächlichen Anhaftungen der CB1(die waren häufig höher), sondern um die Toleranzschwelle einiger Foristi, welche sich hierzu geäußert hatten.
So und nun sollte sich der Thread wieder mehr um die Mella drehen ...

 

Nicht nennenswert heißt für mich 17g rein 17g raus. Ohne Klopfen oder sonstige Aktionen.

Ich habe den Niche Thread nicht sehr intensiv gelesen, ob du dazu etwas findest kann ich dir leider nicht sagen

 

Mir geht es darum, dass man die Besonderheiten der Niche evtl noch bei der Mella berücksichtigen kann. Deinen Ausführungen nach ist sie besserer als die CB1, von der auch ich glaube, dass sie das sinnvollste Konzept verfolgt. Ehrlich gesagt glaube ich aber, dass die Niche-Konstrukteure auch nur mit Wasser kochen.

 

Das wird auch so sein. Aber es funktioniert und das zählt für mich

 

Der bei der CB1 V2 mitgelieferte manuelle Wischer wurde nie richtig akzeptiert. Daher gab es im Forum mehrere, in meinen Augen gute Ansätze dies zu automatisieren.
Andere Hersteller haben dies automatisiert umgesetzt.

Was im Extremfall bedeuten würde, das zwei 16 Gramm Mahlvorgänge nacheinander zuerst 15 und dann 17 Gramm ergeben könnten. Das, in der Mühle verbleibende Restmehl kommt evtl. im 2 Vorgang mit raus, eine der Lehren der CB1.

Beides Punkte, die ich sehr gut nachvollziehen kann.
Ich wollte lediglich auf die Erwartungshaltung, auf, in meinen Augen vieler potentiellen Kunden, hinweisen. Mag sein, dass ich da zu pingelig bin. Ich wünsche Dir und diesem Projekt lediglich, dass sich dies nicht noch als echtes Problem herausstellt.

 

Die Argumentation in Bezug auf den nötigen Aufwand und die Massenkompatibilität kann ich sehr gut nachvollziehen. Trotzdem möchte ich nochmal mein Anwendungsszenario und damit verbunden meine Erwartungshaltung beschreiben. Ich würde die Mella ausschließlich als Single Doser betreiben. Meine typische Dosis sind im Moment 13,2 g. Wenn ich die in die Mella rein werfe, dann aber nur 12,2 g wieder raus bekomme, dann wäre mir das definitiv zu wenig, denn dann würden die Bezugsparameter einfach nicht mehr stimmen. Außerdem mache ich oft direkt hintereinander zwei Shots aus teilweise komplett unterschiedlichen Bohnen. Da möchte ich nicht, dass 1 g der dunklen Barmischung in den hellen Arabica Single Origin rein verschleppt werden. Und wenn ich dann zwischen zwei Shots erst die Mühle reinigen müsste, dann würde ich doch lieber bei meinen beiden Handmühlen bleiben, bei denen eine solche Reinigung nicht notwendig ist. Einmal schnell mit einem Pinsel die letzten Krümel ins Sieb befördern wäre für mich aber absolut OK, wenn man gut dran kommt und das in wenigen Sekunden erledigt ist. Durch den abnehmbaren Trichter funktioniert das z.B. bei der Livi sehr gut. Nach drei Sekunden Pinseln stecke ich da bedenkenlos eine komplett andere Bohne rein.

Ach ja, wenn die ganze Konstruktion ausreichend korrosionsfest ist, dann wäre RDT für mich auch absolut OK. Ich erwarte nicht, dass ich Malabar trocken mahlen kann, ohne dass es Anhaftungen gibt.

 

So wie ich Totraum verstehe ist es doch nicht die Varianz Im Output, sondern das zwischen zwei Mahlvorgängen in der Mühle verbleibende, also beim nächsten Mahlvorgang "alte" Mehl, oder?

Timer- Mühlen mit großem (8-10g) Totraum sind ja auch recht reproduzierbar in der ausgeworfenen Menge...


Oder verstehe ich da was falsch?

 

Meine Erfahrung mit der CB1 zeigte, dass bei 2 nacheinander folgenden Mahlvorgängen das im Ersten in der Mühle haftende Mehl beim zweiten Vorgang „schwallartig“ mit raus kam.
Meine These dazu: Ab einer Gewissen Schichtdicke der Anhaftung machte sich das Gewicht bemerkbar. Als Konsequenz kam das gesamte Mehl im Trichter ins rutschen.
Wenn man natürlich zwischen zwei Mahlvorgängen den Trichter reinigt lässt sich das vermeiden...

 

Da scheiden sich die Geister. Im Totraumthread wird darunter auch festklebendes Pulver in den Ritzen etc. sowie angebrochene Bohnen im Mahlwerk verstanden. Sonst könnte man einfach die Mühle penibel reinigen, eine abgewogene Menge Bohnen durchmahlen und gucken, wieviel davon als Pulver rauskommt. Die Differenz ist ein wichtiger Wert, sagt aber nicht alles.

 

Hallo Piezo,

das wundert mich aber. Offensichtlich hattest Du keinen Wiper verwendet. Ohne diesen ergeben sich bei einigen Kaffeesorten und trockenen Umgebungsverhältnissen nennenswerte Anhaftungen an dem Mahltrichter, die zu dem von Dir beschriebenen Effekt führen können.
Um dies noch einmal deutlich zu sagen: Das Problem der elektostatischen Aufladung ist physikalischer Natur und nur in beschränktem Maße von der Konstruktion des Auslass abhängig. Eine Stauvorrichtung kann zwar helfen die Ladungen schneller abzubauen, ist aber konstruktiv immer mit einem zusätzlichen Totraum verbunden und scheidet daher für einen Direktmahler mit dem Anspruch "in = out" aus.
Schon die erste Generation der CB1 war mit einem Wiper ausgestattet, die das am Trichter anhaftende Kaffeemehl abstreichen sollte. Diese Konstruktion war nur schwer einzustellen, da der Wiper am Mahlkegel befestigt und somit der Abstand zum Mahltrichter von der Einstellung des Mahlgrades abhängig war. Auch erwiesen sich die statischen Aufladungen bei speziellen Kaffeesorten wie z.B. dem Malbar als so hartneckig, dass ein einfaches Abstreifen nicht immer funktionierte. In der zweiten Generation gab es dann einen vom Mahlwerk unabhängigen Wiper mit drei Abstreifdrähten, der jedoch die Bedienung verkomplizierte. Im KN wurden dann zwei weitere Lösungen, eine mit einem Wiper mit flexibler Silikonlippe und ein andere mit einem gedruckten kürzeren Kunststofftrichter entwickelt und angeboten, die den Anhaftungseffekt minimierten. Mit der ersteren Lösung "Wiper 2.0" funktioniert meine CB1 seit langem problemlos. Noch einmal herzlichen Dank an @ingokl.
So nun aber wieder zurück zum Projekt "Mella".
Gruß, Götz

 

Was nicht geht ist ein an die Welle gekoppelter Wiper, da Konus fest ist und mit dem unteren Verstellmechanismus verbunden ist.
Whipper-Lösungen, die sich von unten andocken und manuell zu bedienen sind, wären grundsätzlich und bei Bedarf möglich.

 

Das wäre für mich ein absolutes Knock-Out-Kriterium. So einen Dinosaurier habe ich schon im Regal rumstehen und nutze ihn nicht mehr, weil er mir entweder altes Kaffeemehl in mein frisch gemahlenes rein spuckt und/oder die eine Bohnensorte mit der anderen vermischt.
Was ist denn überhaupt das Ziel der Entwicklung der Mella? Mühlen, die gutes Mahlgut erzeugen gibt es im dreistelligen Eurobereich eine ganze Menge, singledosingfähig sind aber fast keine davon und die, die es sind, sind billig verarbeitet. Ich dachte, in diese Lücke wollte die Mella stoßen. Wenn sie doch einen Totraum im Grammbereich hat, dann ist sie für mich leider komplett uninteressant geworden.

 

Ich hatte 2 verschiedene Wiper durchprobiert, auch den von Dir beschriebenen.
Letztendlich hatte er mich auch nicht überzeugt, das in etwa 1/Monat sowohl der Klebestreifen im Trichter als auch der Silikonstreifen am Wiper fällig würden. Dies war mir zu aufwändig.
Am besten hat noch WDT in Kombination mit einem Schlag mit der flachen Hand auf den Einfüllstutzen funktioniert.
Aber alles nur eine halbgare Lösung die bei dem Neupreis der Mühle letztlich nicht akzeptabel waren ...

 

Ein Totraum im niedrigen Grammbereich finde ich vollkommen tolerabel. Elektrische Single -Doser a la EG-1, Kafatek sind wesentlich teurer, da wird die Mella keine Revolution im dreistelligen Euro Bereich (denke ich).
Muss sie meiner Meinung nach aber auch nicht.Ich finde einen Totraum im niedrigen Grammbereich ausreichend.

 

Klar, Anforderungen sind unterschiedlich, für wäre alles, wo keine Null vor dem Komma steht, absolut uninteressant. Wenn ich auch nur ein Gramm einer dunklen Barmischung in meinen hellen Single Origin Arabica verschleppen würde wäre der Shot für mich verdorben. Ich wollte jedenfalls nicht 800 Euro ausgeben, mir damit 25 Sekunden Kurbeln sparen aber dafür den Kaffee verderben.

Aber ich glaube, diese Diskussion führt jetzt zu nichts. Holger muss jetzt entscheiden, welche Zielgruppe er anpeilen möchte und welcher technische Aufwand im gesteckten Preisrahmen möglich ist. Am Ende schauen wir, welche Mahlgutqualität die Mella liefert und wieviel Totraum sie hat. Dann muss eben jeder selbst entscheiden, ob das Gesamtpaket passt oder nicht.
Ich fürchte, dass es für mich dann ähnlich ausgehen wird wie bei der Xenia. Das Projekt finde ich auch supertoll, würde sie aber wegen genau einem Faktor niemals kaufen. Bei der Xenia ist es der fehlende DB, bei der Mella könnte es der zu große Totraum werden.

 

Zum Glück baut er nicht "deine" Maschine und nicht "deine" Mühle.
Manchmal muss man eben Kompromisse eingehen.
Nicht jeder findet sich in diesem Konzept wieder, aber bezahlbar und gutes Ergebnis sind vielleicht auch nicht unwichtig.

 

stimmt und das ist eigentlich alles schon lange rum ums Eck. Es war keine totraumfreie Mühle geplant, nur totraumarm. Dass kein vom Motor angetriebener Wiper kommen kann, war aufgrund der Konstruktion auch klar (der thread ist schon ziemlich lang ...)
Die Praxistests werden zeigen, wie groß der Totraum letztendlich ist, und dann kann jede/r selbst entscheiden, ob das wenig genug ist bzw. in welches Gerät man investieren will. Als direkte Konkurrenz sehe ich im Moment nur die Niche. Wenn die tatsächlich, wie hier suggeriert wurde, durch irgendeinen Trick keine Anhaftungen hat, sollte man sich das wenn möglich abgucken.