Nespresso oder ähnliches gesucht

Nein nicht wirklich aber in diesem Treat sind soweit auch alle Möglichkeiten genannt worden.

Die von @S.Bresseau vorgeschlagene Methode sich eine kleine Siebträgermaschine anzuschaffen und auf Pads umzurüsten, um erst einmal mit E.S.E. anzufangen, halte ich aber für eine recht sinnvolle Möglichkeit. Um dann noch die Qualität der Getränke zu steigern und sein Geld nicht zusätzlich für überflüssiges Verpackungsmaterial auszugeben hat man später noch die Möglichkeit sich zusätzlich eine Mühle anzuschaffen.

Eine Kapselmaschine habe ich nie genutzt und kann daher auch nicht sagen, welches der beiden unterschiedlichen Systeme sich nun als temperaturstabiler hervorhebt.

Zum Anfang meiner Espressolaufbahn habe ich eine Francis X1 E.S.E. Maschine genutzt, die durch den Austausch des Siebträgeres die Möglichkeit bot, frisch gemahlenen Kaffee zu nutzen. Das Temperatursurfen und später der Wechsel auf frisch gemahlene Bohnen haben sich aber deutlich geschmacksverbessernd ausgewirkt. Die Francis möchte ich den TE aber nicht unbedingt empfehlen, weil der Hersteller zumindest für die alten Modelle die Ersatzteilversorgung eingestellt hat.

 

@Lecker Schmecker: schon mal einen ese Umbau-ST erfolgreich getestet?

Imho taugen die meisten nichts. Ich würde das Vorgehen so pauschal nicht empfehlen. Stattdessen ne gebrauchte ese Maschine kaufen. Testen und bei Nicht-Gefallen für den gleichen Preis verkaufen..

 

So ist es wohl…

Dazu das Beispiel einer in diesem Thread bereits genannten Quickmill 0820, wie sich ein 'Dual-Use' darstellt:
ESE-Pads & Quickmill Thermoblockmaschinen. 'normale' Quickmill-Thermoblockmodelle sind (eigentlich) nicht für die Nutzung von ESE-Pads geeignet. Theoretisch ist das zwar möglich, kann aber zu suboptimalen Ergebnissen führen. Es gibt Modelle, die speziell für ESE-Pads eingerichtet sind, diese besitzen allerdings einen speziellen Brühkopf und passende Filtersiebe:

• Kostengünstiges Umrüst-Set. @heli9 hat. 'mit Spaß am Gerät' .ein kostengünstiges Umrüst-Set mit seiner 0820 ausprobiert, was ja grundsätzlich möglich ist – zwar wohl mit eher suboptimalem Ergebnis, aber auch hier kann die empirische Methode weiterhelfen, das heißt: es wird einfach mal ausprobiert…
  Das dort gezeigte Modell 0820 ist im Espressoteil baugleich mit den Modellen Orione 3000, 3004, 3035 und anderen Quickmill Thermoblockmodellen:
  • Quickmill 0820, Zwischenschritt in Richtung Verwendung von ESE Pads
    • flache Brühkopfschraube
    • Filtersieb für E.S.E. Pads, Quick Mill
      "…Für die optimale Extraktion von Pads ist eigentlich sogar ein speziell geformter Brühkopf notwendig (aufwändig und teuer). Mit der Verwendung des Siebes allein erreichen Sie etwa 80% des Möglichen…"
• Quickmill ESE-Maschine. So schaut eine typische Quickmill ESE-Maschine mit speziellem Brühkopf und Siebträger aus, die einfach zu bedienen ist und recht gute Ergebnisse liefert (abhängig von der Qualität der ESE-Pads):
  • Quickmill 810, Chialde/E.S.E./Pad Version

Gruß, Sebastiano

Edit: Typo
.

 

Andere Maschinen haben von Haus aus völlig ebene Duschplatten, daran würde es nicht scheitern. Ich habe z.B. schon simple Gummiadapter für den Einsatz im 2er Sieb der Classic gesehen, das hat ganz vernünftig ausgesehen. Selbst getestet hab ich es nie.

Ich vermute den größten Unterschied zu echten ESE an anderer Stelle:
Wer weiß, wie der Pressmechanismus der ESE funktioniert? Welcher mechanische Druck wird aufgebaut, und lässt sich der zuverlässig durch die Einschraubbewegung beim ST Bajonett erreichen?

 

Glaube auch, dass das einer der zentralen Unterschiede ist @S.Bresseau

 

@Lecker Schmecker
Kannst du eine ESE Maschine empfehlen die zum Budget passt?

La Piccola - Metall, hübsch, gebraucht 160.- bis 250.-

Didiesse - Plastik, hässlich, does the job, gebraucht unter 100.-

 

@Dale B. Cooper

Nein das habe ich ehrlich gesagt nicht und hätte auch nicht wirklich erwartet das es anscheinend doch nicht ganz so unproblematisch funktioniert. Danke für den Hinweis auch an @Sebastiano für seine Erläuterungen. Mit meiner E.S.E. Siebträgermaschine hat der Wechsel auf loses Mahlgut ganz gut funktioniert.
Hier mal ein Bild vom Brühkopf der Francis X1.

Da kann ich sagen, dass es sich hier um einen Schnellverschluss handelt, der auf eine sehr kurze Distanz ein enorm hohes Drehmoment aufbringen kann, der sich aber auch leicht wieder lösen lässt und das vielleicht auch mal ungewollt. So ein Bajonettverschluss presst zwei Bauteile sozusagen bombenfest zusammen.

Meine Vermutung wäre auch das der begrenzte linsenförmige Raum in dem ein E.S.E. Pad liegt, das Aufquellen nur so weit zulässt, bis das der Raum soweit ausgefüllt ist, dass nur noch eine Verdichtung des Pads stattfindet, die den Brühdruck noch zusätzlich ansteigen lässt. Sozusagen eine Normierung für unterschiedlichen Kaffeepads. Die Dinger sind schon ganz schön fest, wenn sie herausgenommen werden. Ein Beispiel wären auch die doppelwandigen Siebeinsätze, die sich konstruktionsbedingt drucksteigernd auswirken.

@omega3
Eigentlich ist doch schon alles im Verlauf dieses Treats geschrieben worden oder nicht? Ich würde mich gerne mit einer hübschen gebrauchten Francis in deiner Liste einreihen, aber mit der hat man halt das Problem das kaum noch Ersatzteile zur Verfügung stehen. Meine hat über 20 Jahre ohne großartige Probleme funktioniert (bis auf das völlig nutzlose Thermometer).

 

Bei meiner Gaggia Classic hatte ESE mit dem Cialde Sieb nicht funktioniert.
Die Bezüge sahen aus, als würde ein Teil des Wassers am Pad vorbei in die Tasse rauschen.

 

Bei dem hohen Energie- und Wasserverbrauch, den man mit jeder besseren Espressomaachine hat, bin ich mir nicht sicher, ob eine nespresso trotz der Abfälle in der Gesamtbilanz letztendlich nicht doch besser da steht.

 

Für eine Äthiopierin war es kein Problem, mit guten Rohbohnen, einer Pfanne, einer Schlagmessermühle und ihrer Jebena Nespresso und das Gebräu aus meinem KVA zu Spülwasser zu deklassieren.

 

Ähm, coffeeness ist eine der schlimmsten Seiten im Netz, wenn es ums Thema Kaffee geht. Was da in meinen Augen regelmäßig an Stuss geschrieben wird...

 

Ein kurzer Einwand zum Thema Elektroschrott: meine DeLonghi Nespresso Lattissima tut seit 10 Jahren anstandslos ihre Dienste. Außer normal reinigen und insgesamt 2 mal entkalken (wir haben echt weiches Wasser) wurde das nichts gewartet oder so. Da kann ich echt nicht meckern. Die Langlebigkeit der Maschine bremst mich auch ein wenig bei teureren Neuinvestitionen, weil sie tut‘s ja noch...

 

In der Gesamtbilanz schmeckt Nespresso nicht gut genug.
Wenn man auf Gastro Technik aus den 60ern verzichtet, dann kann man auch beim Siebträger Wasser- und Stromverbrauch reduzieren. Thermoblock mit PID oder z.B. meine Pro 300. Der Rest ist dann Trinkverhalten.

Mit French Press / Handfilter / Aeropress lässt sich auch ein guter Kaffee machen. Selbst mit einem Bohnenupgrade auf frische Single Origin für +- 30 EUR / kg von lokalen Kleinröstern ist die Gesamtbilanz zu Nespresso besser. Die Existenz einer (Fake) Crema ist irrelevant, wenn der Kaffee darunter nichts taugt.

 

Naja, wenn man bedenkt, daß die meisten beim Handfilter zum Vorwärmen etc. ein bis zwei Liter Wasser kochen, ist die Energiebilanz bei Nespresso für eine Tasse deutlich besser. Dazu wird bei Nespresso für die kleine Tasse 5,5 Gramm Kaffeemehl verwendet, während das beim Handfilter eher bei 7-8 Gramm liegt. Wenn man jetzt noch bedenkt, daß der größte Umwelt-Impact beim Kaffee vor der Röstung entsteht, ist die Gesamtbilanz nicht so eindeutig.

Im Endeffekt liegen beide Methoden vermutlich relativ nah zueinander, weshalb man je nach Gewichtung einen Vorteil in der Ökobilanz für die eine oder andere Methode berechnen kann. Am Ende kann dann eine persönliche Gewichtung nach Geschmack, Bequemlichkeit, Investitionskosten/laufenden Kosten und Nestle-Sympathie entscheiden.

 

Zu Nespresso:
Haltbarkeit Maschinen:
Auch bei mir hatte, vor meinem Umstieg auf Esspressomaschinen, wobei ich in der Zweit-/Ferienwohnung durchaus noch Nespresso weiter verwende, technisch noch keine der Maschinen, auch bei z.T. mehr als 10 Jahren, den Geist aufgegeben.

Preis/Kapsel:
Hier sind ja inzwischen viele Nachahmer auf dem Markt. Die fand ich persönlich, abhängig von der einzelnen Sorte, gar nicht mal schlechter. Und insbesondere auch einzelne Sorten von Lidl, die etwa auf der Hälfte vom Original sind plus einfacher im stationären Handel verfügbar.

Material/Kapsel:
Nachahmer setzen fast ausschliesslich auf Kunststoff-Kapseln statt Alu (ob das natürlich so viel besser ist, sei dahingestellt...)

Finally: Geschmack:
Ich selbst bin immer der Meinung, dass Nespresso keinesfalls mit einem Espresso zu vergleichen ist. Wenn der Geschmack wie Nespresso gefragt ist, dann wie beschrieben auch mal billigere aus dem Supermarkt probieren.
Zum ähnlichen Preis wie Nespresso fand ich welche von den bekannten ital. Grossröstern (weiss nicht mehr, ob Illy oder Lavazza) schon einen deutlichen Fortschritt.
Am besten waren aber diejenigen, die inzwischen oftmals von kleineren Röstern, neben ihren normalen Bohnen, angeboten werden, kenne hier u.a. einige in der Schweiz. Ich habe mir immer gerne welche von Reisen mitgebracht, viel aus Südafrika, aber auch aus Vietnam.

Wollte jetzt keine Lanze dafür brechen, sondern nur ein paar weitere Aspekte beisteuern...wertungsfrei

 

Ich würde die Nespresso Kapseln auch getrennt sammeln wenn aus ihnen wirklich ein Fahhrad für ein Kind in einem Entwicklungsland wird.

https://mobilitymag.de/nespresso-fahrrad-kaffeekapseln-recycle/

(wertungsfrei, das soll keine Werbung für Nespresso sein)

 

Das mit dem Fahrrad dürfte eher unter Marketing fallen. Es ist aber tatsächlich so, daß die Kapseln, die im gelben Sack landen zu fast 100 % ins Recycling gehen und von dort im Automobilbau etc. landen, und damit Primär-Aluminium ersetzen. Allein das sollte Motivation genug sein, die Dinger nicht in den Restmüll zu werfen.

 

Erstmal Hallo zusammen. Ich lese schon länger fleißig im Forum mit und überlege mir ob ich von einem Nespresso Automaten mit 3. Anbieter Eco Caps auf einen Siebträger umsteigen soll. Ich bin ehrlich ziemlich verunsichert. Nespresso klappt total einfach, ist Idiotensicher und verursacht bei meinem Konsum Mehrkosten von 250 € im Jahr (wegen dem hohen Kaffeepreis). Ich wäre ja bereit eine Graef Mühle und eine Quickmill 0820 mir zuzulegen, aber anscheinend muss ich dann erst mal eine ausufernde Versuchsplanung durchziehen um dann ab und zu einen gute Espresso zu bekommen. ESE Pads sind kostentechnisch kein Fortschritt. Ich lese hier sehr viel über Temperatursurfen, Pids, plane oder konvexe Temper,... Ist das alles nötig um einen Espresso in Nespressoqualität zu erzeugen? Oder geht es bei den Diskussionen um Regionen weit über Nespressomaschinen?

 

Die Diskussion bewegt sich jenseits des mit Nespresso erreichbaren, mit dem streng genommen gar kein „richtiger“ Espresso zu beziehen ist. Allerdings ist ein Siebträger kein Selbstläufer und Du wirst dich von deiner Nespresso Bequemlichkeit verabschieden müssen. Und wenn Du so niedrig einsteigst, wirst Du mit technischen Defiziten der Geräte zu kämpfen haben, die dir das Leben nicht leichter machen. Die Mühle ist wirklich unterstes Level, von der sich viele bald wieder trennen. Die QM 0820 ist eine solide Basis, aber Du musst dich halt ohne PID mit Temperatursurfen arrangieren und am Besten auch ein OPV nachrüsten, um den Druck in den Griff zu kriegen.
Das ginge z.B. bequemer mit einer Lelit PL41 TEM oder plus T.

 

Das ist finde ich ein essentieller Punkt. Habe selbst jahrelang Nespresso genutzt. Wirklich klasse wie einfach und sauber man Kaffee machen kann. Es ist aber wirklich ein anderes Getränk.

@Fafnier :
Das sehe ich aber nicht als Wertung. Der eine mag es lieber als klassischen Espresso, der andere nicht. Das musst du entscheiden. Versuch mal bei Freunden oder wenn es dir Umstände erlauben in einem guten Café/Rösterei einen Espresso zu trinken und überlege dir, was dir überhaupt besser schmeckt.

Eins ist aber sicher wahr. Ein Siebträger ist ein Hobby und keine schnelle Lösung für den Kaffeedurst.