Nespresso ökologisch besser als normaler Kaffee :-))

Diskutiere Nespresso ökologisch besser als normaler Kaffee :-)) im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Liebe NICHT Kapseltrinker, nach den neuesten Forschungen sind Nespresso Kapseln ökologisch ausgeglichen :-) Und nicht nur das, diese bösen...

  1. erfoto

    erfoto Mitglied

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    Liebe NICHT Kapseltrinker,
    nach den neuesten Forschungen sind Nespresso Kapseln ökologisch ausgeglichen :)
    Und nicht nur das, diese bösen selbermahler kochen doch tatsächlich oft mehr Wasser als sie für den Kaffee brauchen...und lassen oft noch was in der Kanne. Ökologischer Super-Gau. Dann nehmen diese Umweltverbrecher doch noch mehr Kaffee als in den Kapseln an Inhalt vorhanden ist...bis zu 9 g pro Tasse... zu 6 g bei Nespresso, was für ein Umweltfrevel.
    Da ist doch die Nespresso Maschine mit ihren genialen Alukapseln Ideal. Die Kapseln erhalten das volle Aroma, der Kaffee ist optimal gemahlen, und durch den hohen Druck wird mehr aus dem Kaffee herausgeholt als beim Aufbrühen.
    Diese Erkenntnis kommt von Chahan Yeretzian, Dozent für analytische Chemie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Schwerpunkt: Kaffee.

    Warum nur habe ich beim lesen des Artikels trotzdem irgendwie das Gefühl von verar...
    Sorry, ein Gefühl von WIE BITTE ?
    Vielleicht dadurch:
    Nespresso hat ein Problem, weil die Leute nur den Abfall sehen und nicht die ganze Herstellung betrachten“, sagt der Dozent, der früher selbst beim Lebensmittelhersteller Nestlé war. „Das“, sagt er, „ist ungerecht.“

    Ein Schelm der böses dabei denkt, könnte da nicht etwa der frühere Arbeitgeber etwas nachgeholfen haben ? Neiiin...niemals...doch nicht in der Schweiz.. :))

    Hier noch ein Auszug: Quelle: Augsburger Allgemeine vom 24. 04.17
    Die größte Umweltbelastung komme aus dem Kaffee selbst: Diesel und Benzin im Plantagenbetrieb, Düngemittel, die Zubereitung der Bohnen. Bei Vollautomaten und Filterkaffee rechne man mit bis zu neun Gramm Kaffee pro Tasse. In Kaffeekapseln sind etwa sechs Gramm. Das funktioniere, weil in Kapseln das volle Aroma erhalten bleibe, der Kaffee optimal gemahlen sei, und beim Durchpressen des heißen Wassers mit Hochdruck mehr aus dem Kaffee herausgeholt werde als beim herkömmlichen Aufbrühen, sagt Yeretzian. „Die CO2-Belastung der Kapsel selbst entspricht der Belastung eines Gramms Kaffee“, sagt er. Da in den Kapseln weniger Kaffee sei, sei die Ökobilanz ausgeglichen.

    Zu diesem Schluss kommt auch die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Bei Filterkaffee werde zudem oft mehr Wasser gekocht als benötigt, bei Kaffeemaschinen werde oft mehr Kaffee zubereitet als getrunken. Das Fazit von Autor Roland Hischier in puncto Ökobilanz: „Werden Aluminiumkapseln rezykliert – und nur dann –, sind sie die besten.“ Portionskaffee in der besten Maschine schneidet auch bei einer Analyse von Quantis, einer kanadischen Firma für nachhaltige Strategien, am besten ab. Knackpunkt überall: die Wiederverwendung. „Wir bemühen uns, das Recyceln der Kapseln so einfach wie möglich zu machen“, sagt Nespresso-Sprecherin Katherine Graham. „Dass die Verbraucher mitmachen, ist der Schlüssel zum Erfolg.“ In Deutschland gehören die Kapseln in den Gelben Sack oder auf den Wertstoffhof. Aber wie viele Kaffeetrinker die Kapseln so entsorgen, weiß Nespresso nicht.

    Also liebe Kaffeetrinker, trinkt Nespresso und recycelt zu 100 % und Ihr aseid ökologisch Spitze...

    Hier die Quelle und der komplette Artikel zum nachlesen.:
    http://www.augsburger-allgemeine.de...asse-schlecht-fuer-die-Umwelt-id41244767.html

    Ach ja....
    es ist nicht vom 1. April :)

    Viele Grinsende Grüße

    Peter
     
  2. #2 Warmhalteplatte, 25.04.2017
    Warmhalteplatte

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    Stimmt so ein "Gefühl" ist natürlich besser als Fakten, Zahlen und Mathematik.

    Aber selbst, wenn man der Studie nicht so ganz glaubt, sollte zumindest eins klar sein: Weder klassicher Kaffee, noch Siebträger-Espresso, noch Nespresso werden ökologisch neutral hergestellt. Aber: Im Vergleich zu vielen anderen Dingen des täglichen Lebens ist die Auswirkung sehr gering, und es lohnt sich gar nicht, darüber zu diskutieren. Die Zeit dafür sollte man lieber in Probleme investieren, bei denen der ökologische Hebel um Größenordungen wirksamer ist.
     
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  3. #3 Zufallszahl, 25.04.2017
    Zufallszahl

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    Unabhängig wie man zu dem Thema steht: Ich würde empfehlen die Studie zu lesen und sich dann ein Urteil zu bilden. Vielleicht war der Journalist ein Kapselfreund? Der nahezu gleiche Artikel habe ich gestern übrigens auch im Stern oder Spiegel gesehen.

    Ohne die Rahmenbedingungen zu kennen empfinde ich diese gewagten Thesen als schwer einzuordnen. Klar kann man errechnen dass irgendwas eine bessere Umweltbilanz hat, es ist nur die Frage ob die Annahmen realistisch sind, ansonsten ist das Ergebnis für die Katz.
    Der Journalist will nur eine schnelle Schlagzeile und hat vermutlich kein Interesse sich tiefer einzudenken geschweige denn eine entsprechende wissenschaftliche Ausbildung eine stark fachfremde Studie zu beurteilen.

    Auch große Auszüge zu kopieren und hier zu veröffentlichen finde ich fragwürdig, trotz Quellenangabe.
     
  4. #4 Warmhalteplatte, 25.04.2017
    Warmhalteplatte

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    Die gesamte Studie muß ich nicht lesen. Ich hab vor 7 Jahren selbst gerechnet bevor ich mir eine Nespresso gekauft hab, und bin auf ein ähnliches Ergebnis gekommen.
     
  5. #5 The Rolling Stone, 25.04.2017
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    Das man Studien auch ohne zu lügen so gestalten kann dass das rauskommt was man gerne hören möchte ist je kein wirkliches Geheimnis Bei einer anderen Studie (auch aus der Augsburger Allgemeinen rauszitiert) die hier im KN grade diskutiert wurde hat jemand das hier dazu gepostet, finde ich sehr passend, ruhig mal ansehen das Video:
    Abgesehen davon ist es auch kein Geheimnis, dass der Betrieb einer Siebträgermaschine wohl auch nicht als besonders ökologisch (und auch nicht als ökonomisch) bezeichnet werden kann. Auch wenn es dabei keinen Kapselmüll gibt. Ökologisch wäre es Tee aus heimischen Pflanzen zu trinken, Brennessel oder Kamille z.B. Wenn man die Auswirkungen meiner Gemütslage dann aber wieder in die Studien miteinbezöge, dann würde sich die Bilanz für den Kaffee aber wieder erheblich verbessern :p
     
  6. sumac

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    wo bleibt der geschmack oder spielt der keine rolle?

    Abfall =(?) schlechter geschmack
     
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  7. #7 yoshi005, 25.04.2017
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    Die Diskussion auf den Abfall zu reduzieren, halte ich ebenfalls nicht für sinnvoll.

    Wenn ich bedenke, wie viel Energie notwendig ist, um meine 40kg-Maschine täglich aufzuheizen und den ganzen Tag warmzuhalten, fällt die Strombilanz sehr eindeutig zugunsten von Nespresso aus. Der Materialverbrauch für die Maschine ist bei meiner Maschine ebenfalls um ein Vielfaches höher (40kg vs. ca. 500g). Und ich benötige noch eine Mühle, Tamper etc... Bis ich das Material an Alukapseln vebraucht habe, kann ich schon ein Weilchen trinken...

    Trotzdem werfe ich meinen Strom- und Materialfresser jeden Morgen mit Genuss und ohne Reue an. Und der nachhaltig produzierte Kaffee ist ein leckeres Feigenblatt. ;-)
     
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  8. erfoto

    erfoto Mitglied

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    @sumac
    *lach...*
    nein, der spielt absolut keine Rolle, denn wer mehr als 6 g Pulver für eine Tasse Kaffee verwendet ist nicht sauber..also ökologisch :)
    Hauptsache unten kommt was braunes raus :))
    Und bei bis zu 80 € pro kg Nespresso kann jja nur bestes rauskommen :)))

    @ Warmhalteplatte
    man sollte vielleicht öfter auch mal seinem Gefühl vertrauen als nur Zahlen und Mathematik und (Alternative) Fakten :))
    Mich würde mal interessieren wie viel Nestlè der Hochschule sponsert für Ihre Forschungen :)
    Und vielleicht solltest Du das doch ganz lesen...
    Denn ganz unten steht dass das nur bei 100 % Recycling stimmen könnte...
    Sag mir einen Bereich bei dem Recycling zu fast 100 % klappt ?
    VG Peter
     
  9. #9 Baristozopp, 25.04.2017
    Baristozopp

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    Hilfe! Die haben vielleicht recht... :eek: Ich hab ein paar Freundinnen, die verarbeiten das Glump schneller, als man es trinken kann. De machen alles mögliche daraus. Schmuck, Bilder, Engel...

    [​IMG]

    Ich bleib trotzdem bei meinem Siebträgermaschinchen.

    Grüße
    Zoppi
     
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  10. #10 Warmhalteplatte, 25.04.2017
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    Nachdem ich selbst gerechnet habe und die zugrundegelegenen Fakten weit weg von "alternativ" waren, brauch ich kein "Gefühl".

    Und zu 100 % Recycling: Es ging im Artikel darum, daß 100 % zum Recycling-Kreislauf gegeben werden. In Deutschland sehr einfach: gelbe Tonne. Danach wird das Alu sehr effizient über Wirbelstromtrennung aussortiert. Aber wie gesagt, die ganze Diskussion hier ist albern, wenn man sich die echten Hebel in Sachen Ökobilanz ansieht.
     
  11. #11 Kaffeesack, 25.04.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.04.2017
    Kaffeesack

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    Eine Rücklaufquote von 100% halte ich für utopisch...:rolleyes:

    Abgesehen davon, zB 1kg Altkapseln recycled ergeben nicht 1kg Material für neue Kapseln, dh auch hier keine 100% Recyclingquote.:confused:
     
  12. #12 DaBougi, 25.04.2017
    DaBougi

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    Prinzipiell natürlich zwangsläufig kontrovers.
    Ohne mehr als die Auszüge gelesen zu haben:
    Man kann im Siebträger mit 5 g wahrscheinlich etwas vergleichbares basteln wie mit 6 g espresso.

    Die Nespressomaschinen sind Wegwerfartikel (billige Siebträger auch...aber Nespressomaschine im Stil einer...hmm...Silvia...kenn ich nicht)

    Das ganze Marketing rundherum verschlingt haufenweise Ressourcen...natürlich zahlt man das mit (das ist aber für die Ressourcen egal)

    Der Vergleich von Nespresso mit Filterkaffee ist ja der Oberhammer, nachdem mit Kapseln kaum etwas Vergleichbares hergestellt werden kann.

    Und der Qualitätsvergleich ist das nächste...ein Besen ist auch ökologischer als ein Staubsauger. Beide machen den Dreck weg.
    Wäre ein interessanter Ansatz, darüber eine Studie zu machen. :D

    Aber ich will da nicht ernsthaft mitdiskutieren...konnte bloss nicht schlafen ;)
     
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  13. #13 Arni, 25.04.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.04.2017
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    Kaffee trinken ist manchmal ungesund und umweltschädlich, damit kann ich leben, denn selbst die Ökobilanz von Radfahren mit einem guten Rad ist schlechter als die vom zu Fuß gehen.
     
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  14. #14 Warmhalteplatte, 25.04.2017
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    Wenn ich persönlich 100 % meiner Kapseln recycle habe ich 100 %. Und das zählt für meine persönlich Umweltbilanz. Daß 1kg Altkapseln nicht 1kg Roh-Alu ergeben, ist in die Ökobilanz eingerechnet. Aber wie gesagt, bezogen auf den Ressourcenverbrauch, kann man beim Klospülen, Duschen, Kochen, Heizen, Autofahren, Lüften, Lichtmachen, Computerspielen, Fernsehen, oder, oder, oder um Größenordnungen mehr Ressourcen sparen, als man mit einer Nespresso oder irgendeiner anderen Art Kaffee zu machen "verschwendet".

    Man sollte wirklich aufhören, Nespresso über die Umweltschiene anzugreifen, da hier keine Art Kaffee zu machen deutliche Vor- oder Nachteile hat. Was funktioniert ist der Geschmack (auf Kosten von deutlich mehr Aufwand).
     
  15. #15 Kaffeesack, 26.04.2017
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    Warum sollte man in D Wasser sparen, besteht Knappheit? Nicht wirklich ressourcenschonend, siehe :
    https://www.welt.de/wirtschaft/arti...sinn-laesst-Deutschlands-Staedte-stinken.html

    Welche Schiene wäre denn zielführend?;)
     
  16. #16 Warmhalteplatte, 26.04.2017
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    Wenn man keine Argumente mehr hat, pickt man sich die Klospülung raus und ignoriert den Rest. Und was zielführend ist, steht im Satz nach dem zitierten. Naja, ist schon spät - da kann sowas mal passieren...
     
  17. #17 Kaffeesack, 26.04.2017
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    Wie, der Geschmack von Nespresso als Argument dagegen?

    Nicht zuletzt weils vielen schmeckt wird das Kapseldingens doch gekauft, Können doch nicht alle Käufer zu später Stunde bestellt haben?:p
     
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  18. #18 Sebastiano, 26.04.2017
    Zuletzt bearbeitet: 26.04.2017
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    Nun, @Warmhalteplatte, wenn Du in eristischer Dialektik-Manier den Argumentationsbogen wiederholt auf Nebenschauplätze lenkst, nun aber Argumente außerhalb der Ressourcenverschwendung einforderst, dann will ich gern den Fokus wiederholt auf einen viel zu wenig beachteten, aber wie ich finde entscheidenden Aspekt richten – vielen Nespresso-Käufern wird nämlich schlichtweg ihr 'Human-Brain', sowie der ehemals vorhandene Bezug zu einem Naturprodukt, seiner Entstehung & Wertschätzung und nicht zuletzt das Erfolgserlebnis eines autonomen Handelns aus dem Kopf gefegt. Der Nespresso-Käufer kommt nicht mehr mit dem Ursprungsprodukt Kaffeebohnen/Kaffeemehl in Kontakt, sein Caffè hat eine farbig eloxierte Alukapsel als Ursprungs-Quelle.

    Ich halte diesen Aspekt der ‚Entdinglichung von Naturprodukten hin zu vermeintlich einfach und bequem konsumierbaren, verpackten Kleinportionen, die keinen sensorischen Bezug mehr zum Inhalt zulassen für fatal. Denn weitergedacht führt dies bei immer mehr Menschen – speziell Kindern, die in einem solchen Umfeld aufwachsen – zur Akzeptanz-Steigerung für Produkte oder Mechanismen, die auf nicht mehr nachvollziehbare Weise entstehen. So gesehen könnte überspitzt gesagt werden, dass Kapsel-Systeme, (artverwandte Vorstufe: Knopfdruck-Vollautomaten) wie imaginäre Trainings-Vehikel wirken, um Menschen zu konditionieren – nicht mehr nach Hintergründen, Herkunft oder Ursachen (auch ihres eigenen Handelns) wie kritische Rezipienten nachzudenken, sondern als willige Konsumenten vorgegebene Ergebnisse oder Prozesse zu akzeptieren, und sich wie eine leicht steuerbare Schafherde zu verhalten…

    Am Beispiel der völlig überzogenen Preisgestaltung der Kaffee-Kapsel/Portionen ist das exemplarisch ablesbar. Diese Kapsel-Konsumenten sind bereit für einen vermeintlichen oder scheinbaren ‚Bequemlichkeits-Faktor‘ sogar qualitative Abstriche hinzunehmen und zusätzlich Kilopreise zwischen 50-80 Euro für Kaffee zu bezahlen, dessen qualitativer Gegenwert als Bohnenware nicht die Hälfte wert ist. Dahinter stehen die Bequemlichkeit, eine gewisse ‚Persönlichkeitsarmut‘ auf der Suche nach selbstwertgefühlsteigernden, konsumierbaren Marken-Images, und der Fetisch-Charakter von Waren, dessen Kauf ein geschwächtes Selbstwertgefühl steigert – sowie ein um sich greifendes Unvermögen mancher Menschen zum schlussfolgernden Denken. Sie sind oftmals nicht mehr Willens oder in der Lage komplexe Zusammenhänge oder Hintergründe bewusst wahrzunehmen oder kritisch zu bewerten. Zudem wird oftmals das mehrfache Verbrauchen/Bezahlen kleiner Portionen/Beträge als weniger ‚schmerzlich‘ empfunden, als das weniger häufige Bezahlen größerer Beträge – so nach dem Motto: mir ist es egal, was das Benzin kostet, ich tanke immer für 50 Euro… (dafür eben öfter…) ;)

    Daneben werden hier Mechanismen deutlich, die längst im Marketing angewandt werden: beraube Konsumenten ihres ‚kritischen Verstandes‘, erzeuge Probleme und liefere die (Schein)Lösung, nimm ihnen das Erfolgserlebnis eines autonomen, selbstbewussten Handelns und ersetze es durch ‚Scheinbefriedigungen‘ in Form von Produkten mit scheinbarem Mehrnutzen, die im Wege des Neuromarketing (lerne Menschen besser kennen, als sie es selbst tun) durch immer perfekter gestaltete Werbe- und PR-Mechanismen tief ins Unterbewusstsein dringen. Konsum als das ständig durch Neukauf zu erneuernde, vergoldete Leitbild des (scheinbaren) Glücks. Habt ihr jemals Kunden eines Nespresso-Flagship-Stores bewusst beobachtet, mit welcher Ausstrahlung sie mit ihrer prall gefüllten Nespresso-Tüte den Laden verlassen? Das geht quer durch alle sozialen Schichten, vom SUV-Fahrer in der zweiten Parkreihe, bis zum vermeintlich ‚Alternativen’ mit Bike und Kinderanhänger… Diese Menschen haben sich – übrigens ähnlich wie Billig-Kunden beim großen Primark-Haul – bereits durch ihren Kaufakt einen (scheinbaren) Glücksfaktor erworben, der zusätzlich beim Einlegen der Kapsel in die Maschine unbewusst wirksam wird, ähnlich wie beim Pawlowschen Hund

    Manch einer könnte nun einwenden, was ist so schlecht an Freude oder gekauften Glücksfaktoren. Ich will keine Spaßbremse sein, aber diese vermeintlichen, gekauften Glücksfaktoren sind viel zu oft überteuert bezahlte Placebos und Ausdruck eines Mangels, sein Glück selbst in die Hand zu nehmen – denn das eigene Glück ist stets eine individuelle Sonderanfertigung, die nicht in standardisierter Groß-Serie zu fertigen ist, und damit ist – zumindest von Massenproduzenten – kein Geld zu verdienen.

    Oh man – was sind wir hier doch teilweise für arme Geschöpfe, denen dieses Glücksgefühl bei der Caffè-Zubereitung nur durch erheblich aufwendigere, händische Maßnahmen vergönnt ist… Und ja, es gehört mitunter schon eine gute Portion Selbstbewusstsein oder diplomatisches Geschick dazu, mit einem (aus kritischer Beobachtung & Erfahrung erworbenem) Anspruch gegen vermeintlich glücklichere, ‚einfacher' agierende Menschen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis standhaft zu bleiben – haltet durch… ;)

    Puhh – vom manipulierbaren Konsumenten zum souveränen, kritisch reflektierenden Rezipienten, ein hier im Forum undankbares und mitunter provozierendes Thema – na dann…

    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  19. Danix

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    Wenn man weiß wie Aluminium hergestellt wird, bzw. recycelt wird, dann bekommt deine Umweltbilanz einen sehr faden Beigeschmack.

    Ich meine es ist eher die Bequemlichkeit, denn der Geschmack.
    So zumindest meine Erfahrung.
     
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  20. #20 Aeropress, 26.04.2017
    Aeropress

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    Für die Leute die vorher nur Jacobs Dröhnung aus der ollen Kaffeemaschine kannten ist Kapsel schon ein großer Sprung. ;) Daß das noch ebsser und viel günstiger ginge wissen die ja nciht oder scheint ihnen zu aufwendig und kompliziert. Bzw. den meisten fällt da ja maximal ein Automat als Steigerung ein was der aber meist nicht ist und eben erstmal ne teure Inverstition wäre. Da zieht man halt die billige Kapselmaschine vor auch wenn die meisten schon wissen, daß sie dabei nciths sparen, aber man hat dann so ein Ding dastehen und kann bei Bedarf brauchbaren Kaffee amchen ohne viel inverstieren zu müssen weder finanziell noch intellektuell. :)
     
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