Neue Dalla Corte Studio

Korrekt. Zu kalt ist nicht das Problem. Viel problematischer ist es, wenn die Gruppe zu lange Vollgas an die Heizung gibt. Überschüssige Wärme wird man nur recht langsam los. Und die Gruppe ist nicht perfekt thermisch an das Innenleben gekoppelt. Und wiegt auch keine 7.5kg. Aber so in Summe ist das natürlich alles nicht falsch.

Grau ist alle Theorie. Ich hab ne DC-Gruppe mit PID ausgestattet und viele Messungen gemacht. Mein Resultat: nicht machen...

 

Wie viel wiegt denn die Gruppe? Ich hatte irgendwas von 8kg im Kopf (was mir auch sehr viel vorkommt).

Die Überschwinger hat man ja nur bei einem schlecht programmierten PID. Hast du deine Messungen Mal irgendwo notiert, würde mich sehr interessieren.

Viele Grüße
Jens

 

Moin,

Nee - das ganze ist viel komplizierter, weil du halt in einem Medium mit hoher Wärmekapazität bist, welches nebenbei auch noch fließt. Überschwinger hat man auch, wenn man stark lokale Temperaturschwankungen hat, z.B. weil bei der DC-Gruppe der Einlass sehr nah am Temperatursensor ist..

Ich hab auch am Anfang gedacht, dass das so schwer nicht sein kann.

Grüße,
Dale.

 

ist das bei der studio noch immer so?

 

Der Begriff Feed Forward dürfte DC nicht unbekannt sein. Schon die erste EVO hatte eine "Heizung an" Funktion zu Beginn eines Bezugs, die man von 5sec bis 30sec programmieren konnte, je nachdem, ob aus der Maschine hauptsächlich Espresso oder Cafe Creme kommen sollte. Die Studio heizt ebenfalls zu Beginn eines Bezugs sofort für mehrere Sekunden. Auch (so hat man mir vor Jahren erklärt) gibt es zwar Verwirbelungseffekte, aber ebenso die thermischen Effekte, die dafür sorgen, dass das zugeführte Kaltwasser tendenziell nach unten sinkt, während der Gruppenauslass ganz oben ist. Erstmal kommt also heisses Wasser aus der Gruppe.

Meine Versuche an der Mini ohne Feedforward mit nassem Puck und entsprechend deutlich schnellerem Fluss als trockener Puck/frischer Espresso haben ergeben, dass man relativ locker 150ml entnehmen konnte, ohne dass die Temperatur fiel. Ich habe den schnellsten Fühler genommen, dens gab, mit einer Ansprechzeit von 0.3sec. Auch wenn die absolute Temperatur vllt um 1Grad nicht gestimmt hat, weil er nicht kalibriert war, konnte man Temperaturänderungen praktisch in Echtzeit verfolgen. Ich gönne jedem seine Messerei; wenn ich aber sehe, mit was auch hier im Forum alles rumhantiert wird, bis zum 20cm langen Bratenthermometer, von dem man dann den ersten mm in den laufenden Fluss hält, dann traue ich lieber dem, was ich selbst gemessen habe.
Ich mache auch mal einen Leerbezug zum Tassenwärmen (ok, nicht randvoll, so 10-20ml) und konnte beim darauffolgenden Bezug bisher keine geschmacklichen Auswirkungen wahrnehmen. Dem Barista-Mantra der gespülten Dusche folgend, denke ich, dass sowas von DC auch berücksichtigt wurde, zumal die Brühgruppe bei langem Stillstand ohne elektronische Unterstützung eher zum Abkühlen im Bereich von 2-3Grad neigt und der kurze Leerbezug sie wieder nach oben holt. Die EVO hatte dafür ebenfalls einen einstellbaren Parameter (so wie auch die LM GB5, die ich mal bedient habe), um diesen Abfall je nach Standort der Maschine kalibrieren zu können.

Dass Dale mit seinem PID was gemessen hat, was ihm nicht passte, kann ich nachvollziehen. Da ich aber weder seine noch die DC PID-Einstellungen kenne (und auch nicht weiss, wo und wie genau er gemessen hat), steht das erstmal einfach in der Luft. Die Mini und die alte EVO1 hatten 2Punkt-Regler, die Studio, Mina und aktuellen großen Modelle haben PID Regelungen. Aus allen hats bisher ziemlich lecker geschmeckt, und keine hatte jemals thermische Probleme, ausser wenn durch Kalk die Tauchhülsen der Fühler oder die Boilerböden vollgemüllt waren.

Da ich den Grafikus Mod nicht kenne, kann ich genau gar nichts dazu sagen. Mein Mod ist rein mechanischer Natur und beinhaltet zwei (schweineteure) Nadelventile und einen Umschalter, im wesentlichen. Der Pumpendruck bleibt immer gleich, wie bei der Mina. Variiert wird letzenendes die Düsengröße, ebenfalls wie bei der Mina. Das Manometer zeigt direkt den Druck auf dem Puck an und ermöglicht daher ein präzises Umschalten bei Ende der PI-Phase (also bei 2bar Druck). Alles manuell, nicht automatisch wie bei der Mina, und in maximal 3 Stufen, nicht 5 wie bei der Mina. Wenn ich es noch richtig weiss, beinhaltet der Grafikus Mod eine Gebtriebepumpe? Variiert die nicht gleichzeitig Druck und Fluss?

Greetings \\//
Marcus

 

Das dachte ich mir ebenfalls.
Ein Leerbezug ist auch kein unbekanntes, unheimliches Ding sondern wird auch in Bars mit entsprechenden Gastro-Maschinen gemacht. Wenn dann noch etwas Zeit vergeht (ein paar Sek.) sollte die PID die minimal Temp.abweichung (falls diese überhaupt ins Gewicht fällt) sofort angeglichen haben.

Dass der Leerbezug zudem keine 200 ml betragen sollte sondern nur ein paar ml ist aus meiner Sicht das normale Vorgehen und solte umso weniger ins Gewicht fallen wenn es um das Thema "Temperaturstabilität" geht.

Ciao!

 

Das ist völlig richtig. Ich hab auch ne recht alte DC-Gruppe verwendet (wie auch schon mehrfach geschrieben) und bin recht sicher, dass sich die Sensor-Position verändert hat.

Mein Sensor samplet 10 mal pro Sekunde und wenn ich mit ca 1ml/s (ja, ich kann das sehr exakt messen) Wasser in die Gruppe laufen lasse, ist das Problem, dass der Sensor wegen der fehlenden Durchmischung sofort ein Nachheizen auslöst. In meinem Fall halt mit zu hoher Leistung. Die ich ergo dann zustäzlich (proportional zum Fluss) gesteuert habe.

Das ganze muss exakt GAR NICHTS mit den neuen DC Maschinen zu tun haben!

Ich bin sicher, dass DC das inzwischen (möglicherweise ähnlich oder ganz anders) selber gelöst hat. Die Gruppe empfinde ich als eine der besten in der Espressomaschinenwelt.

Beste Grüße,
Dale.

 

Heute morgen gab es einen wirklichen Schreckmoment:
Nach dem Kaffeebezug (zum Glück danach!) hat auf einmal die Maschine ziemlich komische Geräusche gemacht, und es kam kein Wasser mehr aus der Brühgruppe. Ich also schonmal Panik bekommen, warum eine 10x so teure Maschine wie der Vorgänger nicht dazu in der Lage ist, Wasser zu pumpen... Die Gedanken kreisten schon um Magnetventile, eventuell sogar die Pumpe, oder im schlimmsten Fall die Elektronik.... Ich hab mich schon die Maschine wieder einpacken sehen, und irgendwie zu versuchen, die Maschine aus Frankreich heraus zu versenden....

Nach einem Ein- und Ausschalten das gleiche Bild. Sobald der Bezug aktiviert wurde, ging das Rattern los.

Erstmal die Maschine abkühlen lassen, und später nochmal eingeschaltet. Das gleiche Rattern. Diesmal ging es jedoch schon sofort los, auch ohne Umlegen des Bezugsschalters. Da ich heute morgen Milch geschäumt hatte, musste bestimmt der Kessel gefüllt werden.
Also die linke Seite aufgemacht, und festgestellt, dass Luft im Schlauch zur Pumpe ist. Also den Wassertank aufgefüllt, und gesehen, dass eigentlich noch genug Wasser vorhanden war. Ich hab den Schlauch aber etwas bewegt (war eigentlich nicht geknickt...).

Das Bewegen des Schlauches scheint aber die Lösung gewesen zu sein. Die Pumpe pumpt wieder normal, und alles wieder in bester Ordnung. Problem war also tatsächlich der Zulaufschlauch, der etwas zu eng um die Kurve in den Kanister geführt wurde.

Puh, und sowas neben der Arbeit!

Grüße
jens

 

Den Schlauch von oben einführen und etwas verlängern, zB mit einem Rückschlagventil, hilft. Evtl war er unten auch nicht schräg angeschnitten und hatte sich festgesaugt?

 

Damit ein knicken vorgebeugt wird, habe ich den Wassertank umgedreht (ist quadratisch) damit der Schlauch nicht direkt nach Unten geht, sondern einen schönen Bogen macht. Somit ist der Schlaucheinlass zwar hinten am Studio, aber auf der rechten seite, bzw. an der rechten Seite der Maschine.

 

Apropos Schlauch: die Lelits haben im Wassertank einen Filter. Könnte man solche Filter für die Wasserhärtebehandlung auch bei der Studio verwenden? Was meinst du? Die werden direkt am Schlauch verbunden.

 

Denke schon. Kann halt sein, dass sich beim Kessel befüllen Strömungsgeräusche ergeben. Das wäre aber ein rein akustisches Problem.

 

Guter Tipp mit dem Anschneiden, das ist ein super Hinweis. Ich hab ihn jetzt abgeschrägt.

Ich hatte es auch schon vorher so aufgebaut:



Viele Grüße!

 

Dankeschön für den Tipp. Denke ich auch so. Mal sehen welche von denen etwas auch bringen.

 

Verstehe.
genau so hatte ich es gemeint und gemacht.

 

Um dem Thread Mal wieder etwas Leben einzuhauchen:

Mein bodenloser Siebträger hängt seit fast ner Woche in der Post...

 

Bist du denn soweit zufrieden?
Vermisst man Preinfusion (bei Tankbetrieb) oder Flow Profiling?

Erfahrungen erwünscht

 

Soweit bin ich schonmal super zufrieden. PI und flow Profiling sind bei meinen momentanen Espressogewohnheiten (eher dunkle Mischungen) wohl eher nicht notwendig. Ich wundere mich manchmal eh, was da alles in den Espresso interpretiert wird. Mir schmeckts (wobei zur BZ02 wegen der Temperatursteuerung) schon ein Fortschritt gemacht wurde.

PS: was man nicht hat kann man ja nicht unbedingt beurteilen. Kann sein, dass ich mir in ein paar Jahren ein Nadelventil einbaue

 

Wo hast du denn den Bodenlosensiebträger bestellt? Und welchen?

 

Ich hatte einen bei @ESPRESSONERD bestellt. Der originale sollte nach Aussage eines französischen Händlers etwa 90Euro kosten, und mit Lieferzeit unbekannt.