Neue Mühle benötigt: Baratza Sette 30 oder Sage Smart Grinder Pro?

Da ist man mal ein paar Stunden außer Haus und dann liest man das hier:

Ich halte das bei der Sette für arg übertrieben! Sie hat ein Getriebe aus Kunststoffzahnrädern, die je nach Gebrauch früher oder später ausfallen werden. Die ersten gingen nach 2 Jahren kaputt, meine läuft nach 2,5 Jahren immer noch anstandslos. (Die 2. Serie, die ausgereifte, ist ja noch nicht älter.) Der Ersatz kostet 60 Euro, ist leicht zu wechseln und man erhält direkt auch einen neuen äußeren Mahlkranz.
OK, ist so, aber die entsprechende Etzmax mit anderem Antrieb, aber sonst gleichen Vorteilen war mir zu teuer. Da kann ich oft das Getriebe für wechseln!

Dagegen stehen die Vorteile der Sette:
- Direktmahler ohne nennenswerten Totraum
- Sauschnell: 14 Gramm in 7 Sekunden
- Siebträgerhalter
- wenn man sie als Single Doser betreibt kann man beliebig die Bohnen wechseln. Ich trinke gegen abend z.B. immer Decaf. Da kann man sich auch den teuren Aufpreis für die eingebaute Waage bei der 270Wi sparen.
- 3 Timer für den, der will
- sehr feine Einstellungsmöglichkeiten. Der feine Einstellring ist stufenlos.
- ein Verstellen und Wiederfinden des Mahlgrades ist bei der 270er (und nur die würde ich für Espresso empfehlen) easy.
- völlig klumpenfreies Mahlgut
- keine Streuung durch Statik. Nur beim Malabar, der ja bekannt ist für dieses Problem, habe ich es auch bei der Sette mal erlebt.

Für mich immer noch ein Preis/Leistungsverhältnis ohne Konkurrenz!

So, das musste jetzt mal gesagt werden.

 

Habe ich da eine Ironie verpasst oder meinst du das ernst?
Ich frage das deshalb, weil du u.a. folgende nähere Auswahl getroffen hast:

Dabei gibt doch so viele lesenswerte Beiträge zu Mühlen hier, ich würde mir die Zeit nehmen. So wertvoll Vorschläge anderer sind, am Ende musst allerdings doch du damit zurecht kommen, wenn du nicht deine Geschichte wiederholen willst. Ich würde fürs erste auch das Budget etwas flexibler ansetzen.

Hut ab, so viel Geduld hätte ich über die 18 Jahre nicht aufgebracht, zumal ein Dosierer ja ein von Anbeginn offensichtliches Gerätemerkmal darstellt. Oder war das 'professionelle' Klack-Klack so verführerisch?

Die Basis für einen guten Cappu ist ein guter Espresso - also nix mit Banause.

 

Ich habe nichts gegen die Sette, das P/L-Verhältnis scheint ja super zu sein, sie ist ja auch ziemlich beliebt (nicht nur) hier.

Aber du glaubst doch nicht, dass das hier:

Jemanden beruhigt, der sich schon im Eingansposting — wenn auch mit einem Augenzwinkern — darüber beklagt, dass bei der aktuellen Mühle nach nur 18 Jahren täglicher Nutzung erste Probleme auftreten und explizit nach was Haltbarem fragt.

 

Wenn jemand was haltbares sucht, dann ganz klar die alten Gastromühlen mit viel Metall. Wenn dann ist meist nach vielen Jahren nur ein Wechsel der Mahlscheiben fällig.
Habe meine La Cimbali Junior seit Studienzeiten und sie läuft und läuft und läuft. Bis jetzt zumindest ohne Probleme. Hat zwei Umzüge überlebt.

Einfach auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Eine Mazzer Super Jolly mit Dosierer, La Cimbali Junior, Nuova Era etc. werden dir schon hinterher geworfen. P/L-technisch gibt es da keine bessere Alternative.

Die Sette 270 Wi habe ich nun erst seit einer Woche, aber ich will sie nicht mehr missen. Kann sie momentan noch nur empfehlen. Die Wiegefunktion ist für mich als fauler Sack einfach himmlisch.

 

Aber nicht, wenn auch möglichst kein Totraum vorhanden sein soll

 

Bei 300- 400 EUR Kapital vom TO ist nun mal die Vorstellung kein Totraum + gebaut wie ein Panzer für die Ewigkeit meiner Meinung nach utopisch. Zumindest im motorisierten Bereich. Die Niche Zero startet bei 549 EUR. Hier kann man zur Langlebigkeit noch nicht viel sagen, sieht aber nach ersten Langzeittest super aus.

Alternativ gehen da nur Handmühler aller Commandante, welche kaum bis gar kein Totraum + Langlebigkeit haben.

Mit einer Mazzer Super Jolly Doser mit Umbau auf Direktmahler kann man nichts falsch für den Anfang machen. Low Budget und super Mahlergebnisse. Sie hat laut unserer Liste hier auch nur einen Minimal-Totraum von 3- 3,5 g. Sonst noch Mahlkönig Vario, Fiorenzato T80 und die Bezzera BB005 mit ähnlich kleinem Totraum.

Alle vier oben genannten Mühlen kriegt man auf dem Gebrauchtmarkt hinterher geworfen und sie halten in der Regel ein ganzes Leben. Wenn dann nur mal die Mahlwerke nach 10 Jahren oder länger tauschen. Nachteil man hat Totraum - aber kleinen. Wir haben damit jahrelang vor aufkommen der Single Doser gelebt. Also warum jetzt auf diese Trendwelle aufspringen und dass auch noch ohne das dafür entsprechende Kapital? Das ist utopisch.

 

Es gibt auch On Demand Gastro Mühlen ohne Doser. Besonders totraumarm sind die meist aber nicht, weil das bei gastroüblichem Durchsatz weniger wichtig ist.

 

Dann warte auf eine gebrauchte Sette 270 W oder Wi. Die kosten so 340 bis 380 EUR. Etwas über deinem Budget, aber trotzdem das was du suchst von den Merkmalen her.
Alternativ mehr Geld in die Hand nehmen und eine Sette 270 Wi neu kaufen oder gleich die Niche Zero für 549 EUR und mit entsprechend langer Wartezeit.

Alles andere + unter 300 EUR hat leider immer Totraum. Selbst die Compak K3 als Direktmahler hat noch ca. 6 g.

Hier mal die Liste vom Kaffee-Netz-Forum:
Tabelle Totraum bekannter Mühlen – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee

 

Sag ihr, dass nur du die Kontoauszüge diese Woche holst.

Na ja. Für mich wäre die Commandante im Espressomahlbereich zu langsam. Vor allem wenn ich für mehr als eine Person Espresso machen müsste.
Dann doch lieber Sette oder Niche.

Kann mich da aber auch täuschen. Handmühlen haben ihren Charm und es gibt ja noch Akkuschrauber. xD