Neueinsteiger und Lelit. Hilfe!

Hallo liebe Community,
ein neuer Einsteiger in die Welt der Siebträgermaschinen wurde geboren und ich bin nun echt am verzweifeln, da ich ich mittlerweile 500g Bohnen verbraucht habe ohne einen brauchbaren Kaffee zu bekommen.

Zu meiner "Herkunft":
Ich habe vor ca 6 Monaten den Weg zum Kaffee gefunden mit einer alten (ca 10 Jahre alt) Nespresso Kaffeemaschine die genau 1 Knopf besitzt zum Kaffee herunterlassen (ohne jegliche Mengenautomatik oder sonstiges; Einfach wieder draufdrücken wenn man genug hat um den Bezug zu stoppen) im Zusammenhang mit "billigen" Cafe Royal Kaffeekapseln. Ich war nichts anderes gewohnt, es war einfach nur trinkbarer Kaffee (auch wenn es viele hier wahrscheinlich nichtmal als das bezeichnen würden).

Nun spielte ich seit ca 2 Monaten schon mit dem Gedanken eine Siebträgermaschine zu kaufen, da ich bei diversen Cafes in den Genuss RICHTIGEN Kaffees kam und mir meine Plörre, wie man sie so lieb nennt, einfach nicht mehr schmeckte. Nach langem recherchieren, Videos schauen, Foren durchstöbern kam meine Wahl nun auf eine Lelit PL42TEMD.
Die Maschine machte in vielen Berichten einen wertigen Eindruck mit einer -brauchbaren- Mühle für den Anfang und PID um die Temperatur im Auge zu behalten (besonders wichtig für Anfänger nehme ich einmal an). Ich habe mich, wie gesagt, schon in Foren und Youtube (u.a. Kaffeemacher) über die richtige Zubereitung eines Espressos informiert und begann hiermit mein Projekt.

Lelit PL42Temd
Lelit Tamper
Tampersilikonmatte
0,1g Waage
Bohnen (80% Arabica, 20% Robusta) der Eigenmarke Caprissimo von Coffeefriend.at (Röstung mitteldunkel; Theoretische Nuancen von Erdnüsse, Milchschokolade und Walnüsse)

Eigentlich stand dem Spaß nichts mehr im Wege.
Der Anfang: Nach Durchsicht der Bedienungsanleitung wie man sie überhaupt in Betrieb nimmt wurde mir bei der Mühle der Mahlgrad "3" empfohlen (welcher sogar bereits voreingestellt war mit leichten Kaffeemehlresten der Firma), also dachte ich "Na das wird doch passen". Bohnen rein, abgewogen, genau 18 Gramm raus in einen kleinen Becher, wollte ich dieses Kaffeemehl in das 2-Dosis-Sieb, welches für 14-18g ausgelegt war, hineinbefördern. Unmöglich für mich. Das war solch ein immens großer Hügel, da kippte mir die hälfte auf die Arbeitsfläche. Somit habe ich das 2-Dosis-Sieb aufgegeben und habe mich an das 2-Dosis-Sieb PLUS gewandt, welche für 18-22g ausgelegt war. Hiermit habe ich es ohne großes Schlachtfeld geschafft das Pulver hineinzubefördern, danach leichtes Klopfen auf der Arbeitsplatte mit anschließendem Verstreichen mit dem Finger zu leveln und tampen einigermaßen schön hinzubekommen. Voller Erwartung Spannte ich das Sieb ein, Waage und Tasse darunter, Stoppuhr nebenbei, und der Pumpenschalter wurde ... UMGELEGT!

Die Maschine werkte, die 9 Bar Druck wurden aufgebaut, ich freute mich schon auf den Kaffee und es passierte endlich.... garnichts! Die 9 Bar standen, es verging mittlerweile 1 Minute und hinaus kam bisher 1 Tropfen.... Nach 2 Minuten waren es immerhin 3 Tropfen. Also Maschine aus, Kaffeekuchen weg, im Forum nach Erfahrungsberichten zu der Maschine gesucht, da ich mir dachte "Vielleicht ist der Mahlgrad in der Beschreibung sehr optimistisch, vielleicht sollte ich doch etwas gröber einstellen"; Fand 1 Thread in dem der Besitzer selbiger Maschine einen Mahlgrad von .... 2(???) empfehlte. Mir ist bewusst dass keine Mühle identisch ist, aber solch ein Unterschied?

Nach diversen weiteren Versuchen, gelang es mir, mit 2-Dosis-Sieb PLUS, 18 gramm Kaffeemehl und einem Mahlgrad von 4,5(!) einen Espresso nach 30 Sekunden mit 42gramm zu beziehen. Dieser schmeckte allerdings etwa genausogut wie eine der schlechtesten Kapseln die ich von Cafe Royal erworben habe. Sauer, sauer, sauer. Ernüchterndes Ergebnis...
Der Auslauf war ebenso nie wirklich konstant, sogar mit dieser "groben" Mahleinstellung. Anfangs kam es immer wieder nur Tröpfchenweise hinaus und erst nach ca 8-10 Sekunden kam ein dünner, konstanter Strahl aus dem Siebträger.
Fun Fact: Einmal schaffte ich es sogar, dass der Kaffeekuchen an dem Wasserauslauf(?) hängen blieb; Er hat sich vom Siebträger gelöst und ist oben "festgeklebt"....

Was genau mache ich falsch?

Ist das 2-Dosis-Sieb Plus nicht zu empfehlen?
Sollte ich das normale 2-Dosis-Sieb mit weniger Kaffeemehl verwenden (16g?)
Tampe ich mit zu viel Gewicht, sodass nichts mehr durchkommt? Ist das überhaupt möglich?
Vielleicht hat jemand Erfahrung zu den Bohnen dieser Marke und der Kaffee schmeckt prinzipiell... dürftig?

Lange Geschichte, viel Dramatik, vielleicht opfert sich ja jemand mir hier weiterzuhelfen... Vielen Dank jedenfalls, sollte es jemanden geben, der sich meinem Hilferuf annimmt!

 

Die Frische kann ich nicht beurteilen, da darauf (trotz des stolzen Preises von 20€/kg) kein Röstdatum angegeben ist. Lediglich ein MHD von 2.2023.
Die Temperatur laut PID ist auf 95°C eingestellt. Kurz vor einrasten des Siebträgers mit Kaffee lass ich für ca 0,5 Sekunden Wasser auslaufen.

Vielleicht noch nennenswert: Nach jedem Bezug (egal ob jetzt kein Kaffee rauskam, oder der extrem saure Bezug) befindet sich ziemlich viel Kaffeemehl auf der Brühgruppe welches ich dann mit einem Tuch wegwischen muss, da es durch einfachem durchlaufen von Wasser nicht verschwindet.

 

Das stimmt, das ist bei mir auch so. Allerdings ist es sehr schwierig, da 18 Gramm hineinzubekommen ohne mind. 2 Gramm auf der Arbeitsfläche zu verlieren. Ist das wirklich so knapp bemessen?

Ich werde wohl noch ein bisschen mit dem normalen Doppelsieb herumexperimentieren und das Doppel-PLUS beiseite legen.