Neues Rennrad

Es gibt buchstäblich viele Hunderte von Rahmenbauern und Custom Builders in Europa. Weit weniger als vielleicht in den 1970er Jahren, aber im Allgemeinen, aus technischer Sicht, von überlegener Qualität.
Sicherlich sind sie teurer. Eine gute Espresso-Siebträgermaschine kostet mehr als eine Nespresso von Aldi. Sie machen beide Kaffee, richtig? Ein Sage Oracle hat alle möglichen Funktionen. Warum sollte man sich mit einem KvdW, LM, San Remo oder... Ist eine Sage Espressomaschine ein Erbstück, das gepflegt und weitergegeben werden soll? Oder ist es eine chinesische Massenmarkt-Maschine, die mit Funktionen vollgestopft ist, um alle Spezifikationen zu erfüllen...? Warum ein Xenia und nicht ein Sage (zum gleichen Preis)
kaufen?

 

Wie bist Du denn drauf?
Ich bin kein Canyon-Fan, aber die Marke zieht, auch im Gebrauchtradmarkt.
Und dass man für Disc, weil "state of the art", gebraucht mehr Geld bekommt, ist wohl klar.
Im Übrigen würde ich Carbonbomber von Versendern nicht gering schätzen. Die sind in der Regel gut. Kaufen würde ich mir keins, aber das ist ne andere Geschichte, und meine persönliche Entscheidung.

 

@Chock full o’Nuts Du scherst mir da ein bisschen viel über einen Kamm. Taiwanesische Rahmenbauer produzieren aus meiner Sicht deutlich hochwertigere Qualität als „chinesische Massenmarkt-Maschinen“ und kaum eine der marktüblichen italienischen Espressomaschinen dürfte in handwerklichen Manufakturen gebaut werden wie handgemachte Rahmen. Diese Rahmen sind letztlich etwas für Enthusiasten ganz am oberen Ende der Skala, wie eine KvdW eben auch. Für den „normalen Hausgebrauch“ kommt sowas in der Regel nicht infrage und ob so ein Hobel dann von einem potentiellen Erben noch geschätzt wird, sei mal dahingestellt.

Kennst Du einen nich aktiven Hersteller von Mittelklasserahmen für Normalos in Europa unterhalb der Handcraft Spezialisten?
Ich fürchte, diese Produktion hat Europa mittlerweile vollständig aufgegeben und auch die Kompetenz dafür verloren.

 

Es gibt eine ganze Reihe von Fahrrädern, je nachdem, welchen Stil Sie suchen. Michael Kemper in der Nähe von Aachen stellt tolle Mittelklasse-Transporträder her - darunter auch eine ganze Reihe von Pederson-Varianten.
DIY: Sie können sich sogar einen eigenen leichten Rennrahmen aus Bambus bauen. Was als Scherz von Craig Calfee begann, hat sich als schöner Ansatz bewährt.
Sagen Sie mir, was Sie wollen und was Ihr Budget ist und ich kann Ihnen etwas vorschlagen.

 

Hier ist ja was los! Gehört aber, jetzt zweifellos, in den allgemeinen Fahrrad- Thread?!

 

Schade.

Obwohl..ich habe da plötzlich eine Idee...

 

Ich hatte mir bei Canyon das Modell Commuter 6 ausgesucht. Ich muss aber dazu sagen: Ich bin kein Fahrrad-Fan und mir entgehen die Feinheiten.

Für mich ist das schon viel Geld und ich nutze das Fahrrad fast nur, um ~10 Kilometer pro Tag zur Produktion zu fahren.

 

Wer ein gebrauchtes Canyon kauft, hat sich aber mit der Firmenphilosophie dieser Marke nicht beschäftigt.
Man ist Kunde zweiter Klasse, die Garantie gilt nur für den Erstkäufer, es kann sogar sein, dass man gar keine Ersatzteile kaufen kann, weil bei Knappheit die Bauteile für Erstkäufer reserviert werden usw.. Einfach mal im IBC Forum recherchieren

 

Dafür scheint er bei dem Preis optimal zu sein !!!

 

Komisch, ich fahre täglich mit meinem Rennrad mit Scheibenbremsen. Ich fahre pro Jahr ca. 140.000 Höhenmeter und bremse entsprechend viele Höhenmeter runter. Insgesamt habe ich mit Rennrad-Scheibenbremsen aufgezeichnet mehr als 1.000.000 Höhenmeter gebremst. Das funktioniert perfekt. Zu Felgenbrems-Zeiten habe ich zwei Felgen pro Jahr zerstört. Fahren bei Nässe und Schmutz zerstört die Felgenflanke im Zeitraffer. Für ein leichtes High-End-Rennrad zum Klettern (@blu) mag das anders aussehen, da haben Felgenbremsen noch echte Vorteile.

Komisch, ich fahre auf dem Rennrad 30mm breite Reifen auf Felgen mit 19mm Innenweite. Ich finde es schlicht perfekt. Die sind ein echter Game-Changer!

 

Fährt jemandem Tubolito auf seinem Rennrad ?

 

Es gibt viele tolle Fahrräder, die Beispiele haben aber nichts mit Serienproduktion für „Normalos“ zu tun, sondern sind Speziallösungen für Leute mit fettem Budget. Kemper schreibt auch von zugelieferten Fremdrahmen. Wo kommen die her, mit denen er die „billigen“ Varianten baut?

 

Finde ich auch.

 

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe 5 Räder bei Canyon gekauft. Alle liefen/laufen problemlos. Ich hab den Service nur 1x bei einem Rahmenbruch nach Unfall gebraucht. Das lief großartig. Und auch in meinem Umkreis hatte niemand Probleme. Und verkauft bekommt man die Bikes auch sehr gut.

Das, was du den Gebrauchtkäufern vorwirfst, sich nicht mit der Firmenphilosophie beschäftigt zu haben, behaupte ich über die schlechten Bewerter. Der Service ist bei Canyon nunmal ein anderer als bei der Fachwerkstatt um die Ecke.

Das ist wie wenn ich bei Otto eine Siebträgermaschine kaufe. Die können mir die Maschine nicht entkalken. Das weiß ich vorher und wenn ich ein Ansprechpartner will kaufe ich z.B. bei Moba Coffee etc...

 

@Iskanda Wenn Du ein Pendlerfahrrad suchst, könntest Du zum Beispiel das Patria Trondheim anschauen. Hat zwar einen völlig andeten Charakter, wäre für mich aber die Xenia unter den Fahrrädern...

 

Das ist ja witzig. Danke für den Hinweis.

 

Und Patria scheint die Rahmen in DE zu produzieren. Wobei ein Großteil der verbauten Komponenten von Zuliefern kommt, die nicht in Europa produzieren.

 

Hallo mcblubb,

ich bin in meinem besten Jahren 8000 km bis 10000 km im Jahr Renner und MTB gefahren. Das ganze Leben war abgestimmt auf diesen Sport. Es war eine wunderbare Zeit.
So nun zu wesentlichen. Bei uns im Ort war Mittwochsabends immer Radtreff. Manchmal 10 bis 20 Fahrer. Der Mittwoch war immer der wichtigste Tag der Woche. Damals sind die ersten Räder mit Carbongabel gebaut worden. Rahmen war Alu das Maß der Dinge. Ich bevorzugte damals die Marke Prinzipia mit einer Campa Gruppe.
Ab und an ist Adolf mit seinem 20 Jahren alten Stahlrenner zu unserem Radtreff gekommen. Er ist in jungen Jahren Amateur gefahren. Er hat in der Gruppe 1 dann ab und an den Hund von der Kette gelassen. Schnitt war am Ende dann oft zwischen 32 bis 35 km/h auf bis zu 90 km am Mittwochabend wohlgemerkt. Meine Oberschenkel zuckten oft die ganze Nacht danach von dem harten Ritt.
Merke, Du kannst Dir ein Renner um 10.000.€ kaufen, auch ob das Rad Scheiben oder Felgenbremsen hat oder sonstigen Schnickschnack hat. Am Ende sind es immer Deine Beine die ich Ziel bringen.

Gruß Michael

 

Ich würde dann ein flexibles Fahrrad für die letzte Meile wie ein Birdy oder Brompton vorschlagen. Wir persönlich haben in unserem Stall (von vielen Fahrrädern) ein Birdy (deutsches Design, aber der Rahmen wird in Taiwan von Pacific Cycles hergestellt) und ein Moulton (Made in England). Der Vorteil eines Klapprads (das Moulton ist zerlegbar, aber nicht faltbar) ist, dass man es in Bussen, Straßenbahnen und Zügen mitnehmen kann und in der Regel keine Gebühren bezahlen muss. Es gibt eine Menge anderer Falträder, darunter auch einige wirklich preiswerte von Decathlon.
In Bezug auf Kaffee sind sie wie eine gute manuelle Kaffeemühle und ein Flair oder Robot.

 

Stahl ist immer noch großartig. Der einzige Vorteil von Carbon, Titan oder Aluminium ist potenziell das Gewicht. Wir haben einige Fahrräder, die mit Columbus MAX hergestellt wurden, und sie sind vielleicht schwer, aber unglaublich steif und fahren sich wunderbar. Sie haben leichte Räder mit schnellen Schlauchreifen. Wenn Sie nicht gerade eine steile Straße hinauffahren, ist das Rahmengewicht wirklich zweitrangig. Sie brauchen nicht einmal mehrere Gänge. Ich kann verdammt schnell fahren und die bayerischen Hügel mit einem einzigen Gang erklimmen. Ich würde mit einem Ein-Gang-Fahrrad nicht an einem Rennen teilnehmen, außer auf der Bahn, aber wir reden hier nicht von Rennen.