Neuling schielt auf Lelit PL 42 EM

Ich war geschmacklich mit meiner einfachen PL42EM zufrieden, allerdings fällt mir seit Xenia auf, dass Brühgruppe und Siebträger bei der Xenia erheblich weniger heiß werden bzw. egal wie langt sie an ist immer gleich sagen wir "sehr warm" bleiben, während man sich an der Lelit nach längerer Einschaltzeit bei der kleinsten Berührung die Pfoten verbrannte. Da würde PID/TEMD vermutlich auch helfen, richtig?

 

Könnte auch einfach daran liegen, dass die Lelit einen Kunststoffgriff am Siebträger hat, und der wird nach einer gewissen Zeit einfach auch heiß. Die Xenia hat hingegen idR einen Holzgriff, und Holz ist ein schlechter Wärmeleiter.
Hattest du bei der Lelit das Gefühl, dass die heiße Brühgruppe einen negativen Einfluss auf den Geschmack hatte, oder war es nur der heiße Griff, der dich störte?

 

Ich habe das jetzt nicht so verstanden, dass der Griff des Siebträgers heiß wird...? Wird er nämlich auch nicht, jedenfalls nicht bei meiner PL42TEMD

 

Brühgruppe und ST am Sieb wurden bei längerer einschaltzeit sehr heiß und viel viel heißer als bei der xenia. Da ist das alles gleich warm egal ob nach 10 Minuten oder 10 Stunden. Geschmacklich war es trotzdem immer noch okay bei der Lelit

 

Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das für einen Nachteil halten soll. Brühgruppe und Siebträger sollen heiss sein, möglichst in der Nähe der Brühtemperatur, was so um die 90°C sind. Das ist nach menschlichem Empfinden „sehr heiss“. Es würde mich wundern, wenn das bei der Xenia nicht auch so wäre...

 

Da bin ich noch eine Antwort schuldig...
Die Xenia passt schon, ist nicht zu kalt. Zum einen hab ich ja Holger die Temperatur gründlich einmessen und mit Kupferteilen einstellen sehen, zum anderen komme ich mit Bratenthermometer (Infrarotthermometer geht nicht am spiegelnden Chrom) außen an der Brühgruppe schon auf rund 86 Grad und die Spitze liegt ja nur teilweise an, 90 Grad dürfte etwas passen. Das hat die Gruppe nach 12min als auch nach 120...

Die verkaufte Lelit kann ich nicht mehr messen. Ich denke auch nicht, dass was kaputt war, geschmacklich fand ich's immer ok, nur als ob die Kleine halt immer heizt/zu viel heizt und nicht so gut regelt/runteregelt wenn die Gruppe die richtige Temperatur hat. Ich kann es jetzt eben nicht mehr in Grad bestimmen, aber es war eben gefühlt beim anfassen nach ein paar Stunden sehr heiß bzw. sehr viel heißer als bei der Xenia. Xenia: Kurz anfassen/berühren: Ok, heiß/heiß genug. Lelit: Kurz anfassen und sofort zurückzucken "Autsch, verdammt heiß...".
Kann ja mal wer versuchen bei seiner Lelit zu messen.
Aber entscheidend ist es hier im thread nicht, ich empfehle ja auch eine Lelit o.ä. hier für den TE.

 

Nein, auf keinen Fall.
Die CM800 ist für Filterkaffee ziemlich suboptimal. Um es mal vorsichtig auszudrücken.
In der Preisklasse ist die Comandante Nitroblade die eindeutige Empfehlung. Mit ihr könnt Ihr später auch problemlos für die Lelit mahlen. Sollte Euch dann die (für Espresso) etwas grobe Rasterung stören, könntet Ihr problemlos mit Red Clix aufrüsten.

 

Dann eine Mahlkönig Vario Home mit Stahlscheiben, ist aber über Deinem Budget. Manchmal findet man sie, schon mit Stahlscheiben ausgerüstet, hier im Gebrauchtmarkt. Liegt dann aber immer noch über 200 Euro...
Es gibt Leute, die die Comandante mit einem Akkuschrauber verwenden...

 

Hmm, das wird vermutlich nicht ganz leicht.

Ich habe eine Baratza Encore. Für Kaffee ist sie recht okay. Espressofein kann man auch mahlen. Aber für letzteres ist sie eigentlich nicht wirklich zu empfehlen. Da wirst du dann vermutlich ziemlich schnell upgraden wollen...

So komisch es vermutlich beim Einstieg klingt, der Preisrahmen macht es nicht einfach.

 

Eine vernünftige elektrische Mühle für Filterkaffee UND Espresso zu finden, die dazu noch einigermaßen bezahlbar ist, ist vergleichbar mit der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und bei deinem Budget von 200€ praktisch aussichtslos.
Grundsätzlich sind für Filterkaffee Handmühlen am besten (und günstigsten) - die Kandidaten wären die genannte Commandante, Helor 101 oder auch die Feldgrind. Alle diese Mühlen können natürlich aus Espressofein, aber dann wird die Kurbelerei schon lästig.

Für eine Kanne Filterkaffee ist man beim benötigten gröberen Mahlgrad hingegen recht schnell fertig.

An elektrischen Mühlen wäre die Wilfa Svart noch eine günstige Alternative, die bekommt man für rund 120€ - allerdings kann die keinen Espresso.
Die Baratza Virtuoso soll auch gut für Filter sein, dafür auch nicht so gut für Espresso - am besten ist die Vario Home mit Stahlscheiben. Aber dann kannst du dein Budget verdoppeln. Und in dem Bereich bekommt man dann auch deutlich schickere Mühlen, die dann zwar nicht ganz so gut für Filter sind, dafür aber besser für Espressofein.

Wenn du mittelfristig sowieso eher deinen täglichen Kaffee mit der Lelit machen willst, und Filter dann eher nur noch an Geburtstagen etc. gemacht wird, würde ich mir für den Anfang eine Feldgrind/Aergrind für Filter kaufen (ggf. gebraucht), weil diese von den genannten Handmühlen am günstigsten sind. Und dann lieber noch einen Monat länger sparen, und der Leilt dann eine reine Espressomühle zusätzlich spendieren.

 

Ich denke für Bialetti mit CM800 sollte passen.

Ich habe persönlich keine große Erfahrung mit der Skerton. Habe bei einem Freund allerdings mal Skerton vs. Comandante vergleichen können. Ist natürlich eine andere Liga.

Aber zu bedenken ist hier im Forum natürlich immer, dass die meisten Empfehlungen auf ein extrem hohes Geschmacksniveau abzielen. Soll heißen, es kommt immer auch auf die Perspektive an. Frisch gemahlen aus der Skerton wird um längen besser sein als gekauft aus dem Supermarkt. Frisch gemahlen aus der Comandante aber natürlich auch besser als aus der Skerton...

 

Ich überlege gerade, welche Art Kaffee und welche Bohnen hast du bisher getrunken?
Denn es ist richtig, eine elektrische Mühle für Filterkaffee UND Espresso ist unheimlich schwierig, gerade, wenn sie preiswert sein soll.

Jedoch - und das ist nicht böse gemeint, bitte nicht falsch verstehen - wenn du bisher Kaffee mit vorgemahlenem Supermarktkaffee aus einer simplen Kaffeemaschine oder KVA getrunken hast, kann Filterkaffee oder French Press mit frischen Bohnen vom Röster selbst mit einer Graef gemahlen doch eine Verbesserung sein, oder nicht?

 

Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich es richtig verstehe: Geht es um die bestmögliche Mühle für Filter UND Espresso für <200€? Da gibt es in der Tat nichts wirklich empfehlenswertes. Die Espressomühlen produzieren Fines, die man durchaus auch schon als Anfänger herausschmeckt, und die Filtermühlen taugen zwar was (Baratza Encore, Wilfa Smart alias Gastroback Design etc.), sind aber eben nicht für Espresso geeignet.

Ich würde jetzt vermutlich eine einfache Filtermühle kaufen (die o.g. gibt's teilweise schon um die 80€) und zur Espressomaschine dann eine günstige Espressomühle. Hier wäre mein Tipp eine Lelit PL043 für ca. 160€. Nicht viel teurer als eine Graef CM800, aber deutlich besser.

 

Für die Bialetti mahlt man ja ein kleines bisschen gröber als espressofein. Mit der Lelit geht das auf jeden Fall. Ob die genannten Filtermühlen sich dafür eignen, kann ich leider nicht sagen.

 

Und dann kannst du ja trotzdem einfach mal ausprobieren, wie sich die Lelit Mühle im Mahlgrad für Filterkaffee schlägt. So ein V60 oder Melitta Filter kosten ja nicht die Welt, und am Ende kommt es ja darauf an ob es DIR schmeckt! Eine Steigerung zum vorgemahlenen Supermarktkaffee wird man garantiert schmecken. Man kann auch einiges mit der Brühtechnik kompensieren (wg. der ggf. vorhandenen Fines).