News-News-News - Wie kann man dem sinnvoll entfliehen?

Diskutiere News-News-News - Wie kann man dem sinnvoll entfliehen? im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Ich interessiere mich ja eigentlich sehr dafür, was in der Welt passiert und dank Smartphone und SPON ist man ja mittlerweile fast immer direkt...

  1. #1 Barista, 03.12.2015
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    Ich interessiere mich ja eigentlich sehr dafür, was in der Welt passiert und dank Smartphone und SPON ist man ja mittlerweile fast immer direkt bei dem Geschehen mit dabei.
    Ich merke bei mir aber auch, dass da langsam eine Überflutung einsetzt und ich manchmal am liebsten überhaupt keine Nachrichten mehr sehen würde. Das kann aber auch nicht die Lösung sein, da man als "mündiger Bürger" doch schon ein wenig informiert sein sollte.
    Ich sehe die Medien aber immer kritischer und habe mittlerweile schon das Gefühl, dass die einen nicht unerheblichen Anteil an den Entwicklungen haben. Gemerkt hat man das bei den Anschlägen in Paris, als für ein paar Tage die Flüchtlingsproblematik komplett verschwunden war. Das gibt einem schon ein wenig das Gefühl, dass es manchmal vielleicht sogar besser wäre, es würde nicht ganz so intensiv und viel berichtet.

    Gestern habe ich 90 Minuten meiner Lebenszeit mit einem Film in der ARD totgeschlagen und am Ende kamen dann wohl die ersten Meldungen über die Ticker, dass es in den USA wieder eine Schießerei gegeben hat. Von der ARD wurde das zum Anlass genommen, dies als Lifeticker in den laufenden Film einzublenden und auf eine "Sondersendung" im Anschluss daran hinzuweisen.
    So schlimm diese Schießerei war, hab ich mich da schon gefragt, was das soll und was damit bezweckt wird? Es kann doch nur um die Sensation und die Frage gehen, wer da als erster drüber berichtet. Vielleicht war insgeheim die Erwartung da, dass das so eine Sache wie in Paris wird?

    Die "Überinformation" führt bei mir fast dazu, dass ich manchmal am liebsten gar keine Nachrichten mehr sehen würde. Das kann aber eigentlich auch nicht sein. Der Rückzug ins Private war noch nie eine Lösung.
    Vielleicht wäre eine Lösung, einfach mal wieder eine Tageszeitung (aus Papier) zu nehmen, und sich nur darüber zu informieren. Die "News" sind dann auf jeden Fall schon ein paar Stunden alt und man kann das mit etwas Abstand betrachten.

    Da ich da für mich den Weg noch nicht gefunden habe, würde mich mal interessieren, wie Ihr das macht und empfindet?


    René
     
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  2. #2 nobbi-4711, 03.12.2015
    nobbi-4711

    nobbi-4711 Mitglied

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    Einfach reduzieren, zB nur Tagesschau oder Tagesthemen (oder entsprechendes auf anderen Kanälen). Oder die Zeit lesen ;)

    Greetings \\//

    Marcus
     
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  3. #3 S.Bresseau, 03.12.2015
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    Die Reporter vor Ort wissen so kurz nach den Ereignissen einfach zu wenig, um die ihnen gewidmete Sendezeit füllen zu können. Ja, Neugier unterdrücken, Tageszeitung abonnieren und erst am nächsten Tag lesen ist der richtige Weg. Mach ich aber auch nicht konsequent. :)

    Bei den letzten Tragödien habe ich den Reflex unterdrückt, sofort wissen zu wollen, was ganz genau geschehen ist. Als Normalsterblicher muss man in solchen Situationen nicht sofort entscheiden, deshalb reichen verspätete Infos.

    Anders bei Ereignissen in meiner unmittelbaren Ümgebung. Da will ich schon wissen, ob es direkte Konsequenzen für mich gibt.
     
  4. #4 Barista, 03.12.2015
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    Ich habe schon manchmal ernsthaft darüber nachgedacht, mein Smartphone abzuschaffen. Ich hab das schon mal Freitags versehentlich im Büro liegen lassen. Die internetfreie Zeit am Wochenende war fast entspannend.
     
  5. #5 triple3, 03.12.2015
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    Ist Euch schon aufgefallen, dass man bei all der Überinformation gar nicht mehr richtig liest. Man überfliegt den Text nur noch. Fällt mir extrem auf wenn ich mal wieder Zeitung oder ein Buch lese.

    Gruß
     
  6. Karal

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    Es geht mir ähnlich wie du.
    Eine Verbesserung hat sich ergeben, als unser schönes altes Analog-B&O Fernsehen draufgegangen ist. Da Flachbildschirme uns optisch nicht gefallen, schauen wir Fernsehprogramme auf dem Notebook, dafür gezielter. Tageszeitungen haben wir zu Hause nicht und zum Glück fahre ich neuerdings mit dem Fahrrad zur Arbeit und entgehe so der Gratiszeitungflut im ÖV. Auf dem Smartphone hält sich mein Nachrichtenkonsum (leider nur das Nachrichtenkonsum :confused:) in Grenzen, da meine Lieblingsonline-Tageszeitung die Anzahl kostenloser Artikeln begrenzt. Bleibt das Radio: ich höre sie morgens nur kurz.
     
  7. #7 frankie_four, 03.12.2015
    frankie_four

    frankie_four Mitglied

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    Bild?
     
  8. #8 Barista, 03.12.2015
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    Das Smartphone hat einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Entwicklung. Mittlerweile erwartet man fast, dass es von irgendwelchen Katastrophen auch videos gibt. Zudem habe ich die neueste Nachricht halt auch jederzeit verfügbar. Vielleicht sollte i h wirklich mal auf eine dieser klassischen Wochenzeitungen wechseln. Man verlernt echt das konzentrierte Lesen.
     
  9. Karal

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    @frankie_four: Ich dachte, Bild darf sich schon lange nicht mehr „Zeitung“ nennen.
     
  10. Yace

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    Dann verzichte auf Dienste, die dir Informationen zuschieben. Oder reduziere sie zumindest. Kein Fernsehen, kein Radio und im Internet News nur mit aktiver eigener Suche. Bei mir gibt es Nachrichten aus dem Radio nur morgens im Bad. Und in den seltenen Fällen, in denen ich Mal mit einem Auto unterwegs bin. Ansonsten gibt es Informationen aktiv, wenn ich das will. Und aus Quellen, aus denen ich das will.

    Gruß
    Peter
     
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  11. #11 parityB, 04.12.2015
    parityB

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    Zugegebenermaßen bin ich schon ein wenig ein Newsjunkie. Wobei Informationsjunkie es eigentlich besser träfe, denn mich interessieren eigentlich weniger die Headlines oder die Neuigkeiten an sich, sondern vielmehr die Hintergründe dazu.
    Daher scheidet für mich das Medium Fernsehen vollkommen aus, da es meiner Meinung nach auf Grund seiner Auslegung völlig untauglich ist, komplexere Informationen zu vermitteln. Konsequenterweise besitze ich daher auch seit meiner Jugend keinen Fernseher mehr.

    Zeitungen, Zeitschriften und Magazine sind für mich zwar ein wunderbar nostalgisches Medium, leiden jedoch auf Grund ihrer physischen Beschränkung unter ähnlichen Restriktionen, wie das Medium Fernsehen - wenn auch nicht ganz so stark. Dafür kommt bei ihnen der Faktor Zeit bzw. schnelle Inaktualität nachteilig hinzu. Meist habe ich nach der Lektüre eines Artikels das Gefühl, viele Fragen nicht beantwortet bekommen zu haben. Natürlich, eine Zeitung ist kein Fachbuch aber dennoch gibt es offenbar einen Trend, zu immer größerer Simplifizierung oder Beschränkung.
    Besonders augenfällig wird das, wenn man mal im Spiegel Archiv recherchiert und Artikel aus z.B. den 60ern liest und diese mit aktuellen Artikeln (Print) vergleicht. Neulich bin ich z.B. auf einen zeitgenössichen Spiegel-Artikel zur sog. Starfighter-Affaire und anderen desaströsen Rüstungsprojekten gestoßen und war geradezu verblüfft, wie komplex dieser war. Selbst rüstungstechnische Details wurden korrekt wiedergegeben und man hatte den Eindruck, dass da jemand sehr sehr gründlich recherchiert hatte aber vor allem auch mit Sachverstand für das Thema vorgegangen ist. Diese Qualität existiert so schlichtweg nicht mehr. Ergo, das Medium Zeitung spielt für mich als Informationsquelle nur eine sehr untergeordete Rolle.

    Bleibt letztlich das Internet als Informationsquelle, welches ich seit 1995 nutze und damit in Deutschland vermutlich eher zu den early Adoptern gehöre.
    Das Internet hat für mich den wunderbaren Vorteil, dass ich alle Parameter des Informationskonsum selbst steuern kann, Frequenz, Quelle, Detailtiefe. Normalerweise scanne ich, wenn es um Nachrichten geht, mehrmals täglich (mein Job bringt das ohnehin schon fast beiläufig mit sich) die großen Newsportale oder Twitter und schaue mir, was interessant erscheint, dort grob an (für mehr taugt das Veröffentlichte meist ohnehin nicht) um das dann ggf. wiederum zum Anlass für weitere und tiefergehende Recherchen zu nehmen.
    Allerdings steuere ich alles aktiv, d.h. ich nutze keine Pushfunktionen oder News-Apps sondern fast ausschließlich den Browser. Daher war es mir auch gut möglich, z.B. beim Anschlag von Paris die permanente Flut an de facto Nicht-Information wunderbar zu ignorieren und nur dann Zeit aufzuwänden, wenn eine Nachricht tatsächlich wesentliche neue Informationen versprach.

    Allerdings muss ich auch anmerken, dass mich solche Ereignisse, oder andere Tragödien, in keinster Weise emotional tangieren und mein Interesse daran lediglich abstrakt ist und der intellektuellen Dimension, sowie den zugrunde liegenden Zusammenhängen und Mechanismen gilt, welche damit verwoben sind. Das macht es mir sicher zusätzlich einfach, Informationen sehr gut selektieren zu können und nicht jeder Schlagzeile hinterherhecheln zu müssen.

    Gruß
    Christian
     
  12. #12 Schalck, 04.12.2015
    Schalck

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    Das ärgerliche ist die Einseitigkeit. Es wird aus allen Rohren auf ein Thema geschossen, als ob es sich um den Weltuntergang höchst selbst handelt. Kaum ist eine andere Sau in Sicht, wird die mit der selben Hingabe durch's Dorf getrieben und die Vorgängerin sang- und klanglos laufen gelassen.
    Informationsgehalt: Entspricht bei Lichte betrachtet dem sprichwörtlichen Sack Reis, der - wo nochmal - umgefallen ist.
    Was sonst noch passiert: egal.
    Recherche: Meist Fehlanzeige - man vergleiche nur mal Pressemitteilungen mit den daraufhin in den Medien veröffentlichten Artikeln.

    Ich sehe darin mittlerweile eine nicht gerade unerhebliche Gefahr für unsere Demokratie.
     
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