Oscar-Mod

Diskutiere Oscar-Mod im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; AW: Oscar-Mod Sinn der Maschinen sind nicht Blindverkostungen, bei denen kommen oft recht kuriose Ergebnisse heraus, da gebe ich dir recht. Ich...

  1. #21 DierdreDipstick, 20.08.2007
    DierdreDipstick

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    AW: Oscar-Mod

    Ich sehe es auch so, daß das Ziel einer Maschine letztlich ist, einen leckeren Espresso zu erzeugen. 9 bar sind gefordert, aber: Wenn gewichtige Gründe dafür sprechen, von den 9 bar abzuweichen, sollte man das tun. Bei der Oscar beeinflußt im Unterschied zu anderen Maschinen mit DMV im Kaltwasserbereich der gewählte Brühdruck auch die Brühtemperatur. Mit einer Einstellung auf 9 bar kriegt man bei der Oscar meiner Meinung nach Probleme. Rechnet man mal überschlägig mit den Werten der verbauten Ulka EX5 den benötigten Wärmestrom zur Aufheizung des Wassers aus, kommt man auf folgende Werte:

    Q(20°C->90°C bei 9bar) ~ 1270 W
    Q(40°C->90°C bei 9bar) ~ 907 W
    Q(40°C->90°C bei 10bar) ~ 756 W
    Q(40°C->90°C bei 11bar) ~ 605 W
    Q(40°C->90°C bei 12bar) ~ 454 W

    Sprich: Stellt man das DMV auf 9 bar ein und füllt man 20°C kaltes Wasser in den Tank, würde dem Kessel beim Bezug ein Wärmestrom von mindestens 1270 W entzogen. Das Heizelement der Oscar kann das nicht ausgleichen. 9 bar bei 40°C Tanktemperatur würde wohl noch gehen, aber gleichzeitiges Aufschäumen kann man dann wohl vergessen. Ich habe meine Maschine auf etwa 10.5 bar eingestellt und keine Schwierigkeiten mit ihr. Ganz im Gegenteil, der Espresso gelingt wirklich gut.
    Meiner Erfahrung nach ist der Espresso gegenüber dem Brühdruck weit weniger sensitiv, als gegenüber der Temperatur.
    Gruß, Andreas
     
  2. #22 Bubikopf, 20.08.2007
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    AW: Oscar-Mod

    Hallo Andreas!
    Schön das wir uns so einig sind. Das dein Kompromiss sehr gute Ergebnisse bringt glaube ich dir. Deine Aufstellung des benötigten Wärmestroms spricht aber eigentlich dafür, das Problem an der Wurzel anzugehen und die OPV-KW Mod. mal auszuprobieren und ggfs. die Auslegung der HX Parameter zu verändern. Ich denke, dass selbst bei 40°C warmem Tankwasser die Heizleistung der Oskar aufgrund zus. Verluste und da die Heizung auch nicht direkt und verzögerungsfrei arbeitet bei 9 Bar Brühdruck kaum für eine stabile Temperatur ausreicht. Es soll sich auch niemand, der sich die Oskar für einen preiswerten Einstieg in die Zweikreiserklasse ausgesucht hat, hier verunsichern lassen ( siehe Bezzera ). Es geht hier um Optimierung. Es ist allerdings trotzdem nicht einzusehen, warum Maschinen für den Haushalt nicht mit optimalen Parametern konstruiert und ausgeliefert werden ( siehe Bezzera Threads, ECM Threads ..... ). Vielleicht führen Rückmeldungen und Mods von Händlern wie Reinhold ja bei den Herstellern irgendwann mal zu einem Umdenken in dieser Hinsicht und dieser Thread wird dann wirklich mal Kokolores.
    Gruss Roger
    P.S.: Vielleicht könnte eine Pumpe mit anderer Kennlinie sogar die Energiebilanz verbessern (Ulka E5 D).
     
  3. #23 thurston, 20.08.2007
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    AW: Oscar-Mod

    Wieso sollte denn gerade die Oscar nicht in der Lage sein genauso Wasser aufzuheizen wie alle anderen Maschinen die schon aber Werk ein Expansionsventil im KW-Bereich haben?
    Hab mal flott nachgeguckt: Oscar u Bezzera sind zB beide mit 1200 Watt angegeben.

    Mit dem Ventil ist sie doch technisch genauso wie alle anderen Maschinen, oder?
    Die Ulka EX5 ist doch ebenso in zig Geräten verbaut die über ein Ventil im KW-Bereich verfügen.
     
  4. #24 Bubikopf, 20.08.2007
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    AW: Oscar-Mod

    Die Oskar ist für den Betrieb mit OPV im HW Bereich konzipiert, da hat man einen höheren Volumenfluss durch den HX als wenn man das überschüssige Wasser schon vor dem HX ableitet. Daher wird der HX bei gleichem Kesseldruck und OPV im KW zu heiss, senkt man den Kesseldruck, leidet der Dampf. Dazu ist in diesem Thread eigentlich alles beschrieben.
    Die Ulka ED5 fördert bei 9 Bar ca. 125ml/min, sie ist also nahe an der optimalen Flussrate für Zweierbezug, der Headroom ist allerdings etwas knapp, bei 9 Bar OPV im HW wird also weniger Wasser in die Abtropfschale geleitet als mit einer EX5 ( 9 Bar = 250ml / min ), das wirklich geniale an der Oskar, die gleichbleibende Flussrate ( und Temperatur ) im HX bei Einer- und Zweierbezug bleibt erhalten. Bei den alten Omre Maschinen gibt es eine einstellbare elektronische Regelung der Pumpenleistung zur Veränderung des Brühdrucks ohne OPV, auch das wäre eine mögliche Mod für die Oskar ( Anpassung der Pumpenkennlinie ).
    Gruss Roger
     
  5. #25 DierdreDipstick, 20.08.2007
    Zuletzt bearbeitet: 20.08.2007
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    AW: Oscar-Mod

    Eine Schwierigkeit gäbe es bei der Verwendung einer E5D noch: obwohl hier immer wieder geschrieben wurde, daß die Oscar keine Präinfusion hat, verhält sie sich in der Tat so, als hätte sie sie. Und diese Präinfusion wurde sogar in Amerika bei den Oscars beworben. Fakt ist: Bei meiner Oscar dauert es etwa 8 Sekunden, bis der Druck aufgebaut wird (das kann man sehr schön in dem Video sehen). Diese Zeit würde sich mit der anderen Pumpe extrem verlängern.
    Was ich denke, was gehen müsste: Pumpe ausbauen und die Feder des zweiten, ausgangsseitigen Rückschlagventils in der Pumpe leicht längen (jetzt wird's gefährlich). Dann müsste man theoretisch die Druck-Durchfluss-Kennlinie der Pumpe zu niedrigerem Druck hin parallel verschieben können. Oder man manipuliert das Rückschlagventil hinter dem Kaltwasserverteiler, so daß es etwa 1.5 oder 2 bar Druckverlust hat. Das könnte den selben Effekt haben.
    Allein: Bei mir fehlt der Leidensdruck.

    Gruß, Andreas
     
  6. #26 Bubikopf, 20.08.2007
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    AW: Oscar-Mod

    Hallo Andreas!
    Ich habe mal die Kennlinie einer Pumpe gesehen, die bis ca 6 Bar ähnlich der EX5 lief um dann zu höheren Drücken förderratenmäßig in die Knie zu gehen, die lag bei 9 Bar auch um die 150ml/min und brachte einen Maximaldruck von 12-13 Bar. Ich versuche mal die Kennlinie irgendwie wieder zu finden, ist aber schon was her und ich hab die nirdendwo gespeichert. Auf die Schnelle hab ich halt jetzt nur die ED5 gefunden ( hatte ich mal für die Gaggia Coffee vorgesehen aber wieder verworfen ).
    Gruss Roger
     
  7. #27 DierdreDipstick, 21.08.2007
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    AW: Oscar-Mod

    Hallo Roger,

    ich habe mal ein bißchen nachgeschaut und bin auf die Flojet ET500-Pumpe gestoßen. Deren Pumpendiagramm sieht so aus (Excel mit Datenblatt im Hintergrund)

    [​IMG]

    Die Pumpe hat eine recht hohe Leerlaufförderrate, bei 9 bar jedoch nur 170 cm³/min Förderrate. Mit den Werten würde sich der Wärmestrombedarf dann so darstellen (Ulka-Werte upgedated):

    Q(20°C->90°C, 9bar) = 827 W (Ulka: 1270 W)
    Q(40°C->90°C, 9bar) = 591 W (Ulka: 907 W)
    Q(40°C->90°C,10bar) = 501 W (Ulka: 747 W)
    Q(40°C->90°C,11bar) = 421 W (Ulka: 592 W)
    Q(40°C->90°C,12bar) = 322 W (Ulka: 454 W)

    Bei den überschüssigen Durchflussraten sieht es so aus:

    Qü(9bar,single) = 109 cm³/min (Ulka: 200 cm³/min) --> 45% Ersparnis
    Qü(9bar,double)= 49 cm³/min (Ulka: 140 cm³/min) --> 65% Ersparnis

    Das könnte doch was sein. Nur: woher nehmen?

    Gruß, Andreas
     
  8. Stefan

    Stefan Mitglied

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    AW: Oscar-Mod

    Bei diesen Pumpen mit hoher Leerlauffördermenge wirst Du aber das erwähnte Problem mit dem zerschossenen Puck provozieren - der Druck ist ja nicht schlagartig da, die Fördermenge bricht erst ein wenn der Pumpendruck gegen den Puck aufgebaut wurde. In den ersten 10 Sekunden ab Beginn des Bezugs wird Dir deshalb auch die Temperatur durch die höhere Durchflussrate im HX absacken.

    Gruss
    Stefan
     
  9. #29 DierdreDipstick, 21.08.2007
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    AW: Oscar-Mod

    Die Flojet-Pumpe hat eine etwas niedrigere Leerlauffördermenge als die Ulka (600:640). Damit wird der Druckaufbau geringfügig langsamer.

    Aber wie gesagt: Mir fehlt der Leidensdruck.

    Gruß,
    Andreas
     
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