Pasquini Livia 90 /// Wiederbelebung / Kurzschluss

Aus aktuellem Anlass: Was muss ich beachten bei der Inbetriebnahme? Muss ich noch paar Stunden warten wegen den Flüssigdichtungen? oder sind die im Gewinde schon hart? (Die trocknen ja anaerob...) Erst Heizung abstecken und den Kessel füllen lassen? Hab da noch nicht so die Erfahrung....

 

Dem Datenblatt nach zu urteilen (an der Stelle Danke @Cappu_Tom ) Sollte die Gewindedichtung also recht flott einsatzbereit sein auf Kupfer....

 

Sooo...Alles zusammengebaut und siehe da, die interne Sicherung springt immer brav raus beim einschalten. Wasser ist im Tank diesmal, d.h. daran kann es nicht liegen. Die Pumpe läuft auch einen Sekundenbruchteil an aber danach geht die Maschine aus. Also der Wasserstand ist es nicht. Jemand noch eine Idee? Gibt es noch irgendwo so "Sicherheits"-kreise die eventuell nicht erfüllt sind? Die Anschlüsse sollten eigentlich passen soweit ... oder habe ich vielleicht doch zwei leitungen vertauscht? Vielen Dank schonmal!

 

hilft leider nicht ....

 

ALLES LÄUFT! Mehr dazu morgen

 

So ihr lieben. Damit dich Nachwelt auch was von meiner Aktion hat hier nun der Versuch alles zusammenzufassen was mir auf dem Herrichtungsweg entgegengekommen ist und ich hoffe damit werden für den nächsten potentiellen Restaurateur einige Fragen geklärt.

Arbeitszeit: 2 fast volle Tage im Abstand von einer Woche (Teile bestellen etc.)
Kosten: Alle Ersatzteile ca. 60€

Aber nun gut.

Wassertank raus, Gehäuse abmontieren, zwei schrauben auf der Oberseite, der Rest ist dann einfach abnehmbar.



Danach habe ich den Wassertankhalter abmontiert (zwei Schrauben an der Unterseite), da hängen Kabel und die Wasserpumpe dran, alles abstecken.


Anschließend habe ich die komplette Elektronik ausgebaut. Damit alles auch wieder zusammenbaubar ist habe ich alle Steckplätze fotografiert:




Die Kabel aus der Blackbox etc. habe ich nicht rausgezogen sondern alles zusammen ausgebaut.
Noch ein Bild für die Übersicht:







So viel zur Elektronik. Ich würde mir da nicht zu viele Gedanken machen, weil die ganzen Kabel (zumindest bei mir) so steif waren, dass sie schon automatisch zu den richtigen Steckern gegangen sind beim Neuverlegen.

 

Dann erst die Dampfdüse und Heißwasserdüse ausbauen. Ich hätte vielleicht vorher wissen sollen, wie der blöde Drehknopf aufgebaut ist. Dieses Ding an der Front ist wie ne kleine Plastikmünze (fun fact: exakt so groß wie ein 5 Cent Stück und kann auch dadurch ersetzt werden ) darunter liegt eine Schraube. Versucht nicht wie ich den Knopf runterzuhebeln...sonst müsst ihr einen neuen kaufen (Lektion gelernt... )



Von oben mit den drei Imbusschrauben am besten die Brühgruppe demontieren, dann bekommt man auch das Blech vorne ab.
Uuund jetzt an der Unterseite die Kesselkontakteabziehen und die Elektronik Endgültig beiseite legen.



Ich habe den kessel einfach mit allen Rohrleitungen ausgebaut und dann über dem Waschbecken entleert. Ich weiß nicht ob es dazu eine bessere Taktik gibt, weil ganz lässt es sich nicht vermeiden dass alles vollgesifft ist.


Zuerst habe ich den Kessel aufgemacht, damit ich eine Ebene Fläche habe weil ich diesen Thermostaten unten oder Schalter oder was auch immer das da unten ist nicht entfernen wollte.



Dann habe ich alle Leitungen oben entfernt.

Im Idealfall merkt man sich welches wo hinkommt:





Das Expansionsventil habe ich auch zerlegt und den "Nupsi" gemoddet. (Da ist ein kleiner Kolben aus Metall drin, dieser kann durch einen aus Gummi ersetzt werden, weiter Oben im Beitrag befindet sich ein Link und das soll wohl leiser sein und nicht klackern)

Und gaaaaaanz wichtig (weil das am Ende probleme bereitet hatte) Dieses Ventil hat im einem der Winkel etwas eingeschraubt as den Durchmesser verjüngt:



Das auf jeden jeden Fall säubern / Entkalken.

 

Ich habe dann alle was Kurpfer / Metall etc. war inkl. Kessel in einen großen Topf mit Zitronensäure gelegt ein paar Stunden.

Ausgetauscht habe ich wie empfohlen:

Kesseldichtung
Siebträgerdichtung (Innen und das obendran)
Dichtungen der Drehknöpfe von Heißwasser und Dampf.
Pumpe (auf verdacht, muss man nicht unbedingt)
Nupsi im Expansionsventil.

Am ende alles zusammengebaut in umgekehrter Reihenfolge. Dazu habe ich das obengenannte Loxeal 58 - 11 verwendet um die Gewinde zu dichten. Die Kupferrohre sind soweit selbstdichtend durch die Bauform.

Erst mal beim anschalten ging nichts, bzw. die Maschine ging immer wieder aus. Es ist immernoch ein Rätsel wieso. Aber irgendwann ging es dann auf das magische Einwirken von @28seestern hin, der vorbeigekommen war um eine Mini Gaggia vorbeizubringen.

Erst mal Heizung abgesteckt und Kessel befüllen lassen, Heizung angesteckt (Immer bei jedem Eingriff Stecker ziehen!!!) und hat geheizt.

Nachdem dann doch weitestgehend alles ging (Dampf, Heizung, Heiswasser) stellte sich heraus dass der Bezug nicht geht.

Ausschlussverfahren zeigte, dass die Rohre bis zum besagten Magnetventil (letzte Instanz vor der Brühgruppe) heiß wurden, aber danach nicht. Also alles zerlegt und diese Verjüngung in dem L - Element war das einzige Bauteil das ich "aus vorsicht" nicht entkalkt habe und da saß dann ein kleiner Krümel und hat alles verstopft. Dieser kleine Penner. Na gut...alles wieder zusammengebaut und dann finally den ersten Espresso bezogen. (Und weggekippt).

Erstaunlicher Weise ist ALLES dicht. Habe wohl sehr gewissenhaft gearbeitet. Kann ich deshalb allen raten, damit man nicht nochmal alles zerlegen muss.

Vielen Dank nochmal allen für die zahlreichen Hilfestellungen und Tipps, ohne euch wäre das Projekt auf jeden Fall nicht realisierbar gewesen. Hammergeil.

Anbei der erste Testbezug:

 

Ein paar offene Fragen gibt es aber noch: Die Heizung schaltet ab und zu in übertrieben kurzen Intervallen an und aus ... irgendwas ist da gaube ich nicht ganz ok bei der Elektronik, ich werde das mal noch beobachten.

Ich würde gerne den Druck des Bezuges Messen. Leider ist der Originale Siebträger seitlich geschlitzt (was zur hölle) und wenn ich das Manometer an den Siebträger mache tritt durch den Schlitz unter dem Sieb das Wasser aus .... Leider passt auch der Siebträger meiner Rancilio nicht rein deshalb ... keine Ahnung. Ideen?

So far, ich werde erst mal 20 Kaffee machen um mich mit der Maschine einzugrooven. Lets goo

 

@mactree Also ziemlich genau habe ich imm 4s heizen und das ziemlich genau alle 29s. Ich glaube der Fehler könnte sein, dass das eine Druckausgleichsventil / Sicherheitsventil nicht ganz dicht ist. Ist das das Entlüftungsventil? Also das vordere, auf den Bildern das dunklere. Da habe ich auch keine Dichtung getauscht. Was gehört da für eine Dichtung rein?

das oder gleich das ? Auf meinen Fotos sieht das Ventil aber bisschen anders aus Auf jeden Fall zischt es da und ich denke der entweichende Druck zwingt zum heizen...

 

Dann werde ich da mal tun. Außerdem ist sind mir noch 2 Dinge aufgefallen im "Bezug" auf den "Bezug"

1. Der Druck generell ist nicht soooooo groß (Bei selbem Sieb, Selben Mahlgrad, Selbe Menge spuckt meine Silvia bei 10bar das doppelte aus. Leider kann ich den Druck mangels Siebträger mit dem Manometer nicht messen)

2. Beim Leerbezug kommt auch Wasser rechts unten in die Schale. Folglich müsste irgendwo Druck verloren gehen. Ist das dann eine Expansionsventileinstellungssache? Und hängt das dann vermutlich mit Punkt 1 zusammen?

Ich sehe ich muss das Siebträgerproblem mit dem Schlitz fixen ... ob Heißkleber wohl 10 bar aushält

EDIT: Heißkleber hat funktioniert, zumindest bis es geschmolzen ist hielt sich aber davor dicht bei 8bar. Ist natürlich Geschmacksache aber sollte ich mich eher einschießen auf 8 bar oder lohnt es sich da nochmal am Expansionsventil rumzudoktern ? 9bar ist schon eher so der angestrebte Druck oder?