Planung DIY-Trommelröster (DIYRÖ V2)

Warum ich frage: Bei voller Drehzahl springen die Bohnen in der Trommel ganz gut umher, was während der Röstung ja auch gut ist. Allerdings dauert es damit länger, bis die letzten 3 Bohnen nachher den Weg ins Kühlsieb gefunden haben. Deswegen hat meine Trommel 2 Drehzahlen: Zum Entleeren wird die Trommel einfach über einen Spannungsregler (Pfennigbauteil) gedrosselt - so kommen alle Bohnen sofort raus.

Den Rahmen anritzen würde ich nicht, wenn es anders machbar ist, denn das würde auch bedeuten, dass auch beim Rösten noch mehr Bohnen vorne und noch weniger hinten in der Trommel sind.

 

Hallo dinkywhi,

Druckminderer ist hier sicher das richtige Stichwort - und eine ordentliche Gaskochplatte mit großer Gasflasche auch, wenn man professionalisieren möchte. Also weg vom Campingkocher.

Ich persönlich werde einstweilen beim Campingkocher bleiben - ich röste aber grundsätzlich ohnehin nicht nach Ventilstellung, sondern nach (sichtbarer) Flamme. Während des Röstprozesses kontrolliere ich die Flamme hin und wieder und korrigiere ggf. Ich habe schnell ein Gefühl dafür bekommen, wie groß die Flamme aussehen muss, damit sich die gewünschten Temperaturen (BT & ET) im Röster einstellen. Äußerst aussagekräftig ist hier natürlich auch die tatsächliche ET im Artisan - sie ändert sich sofort mit der Flamme. Meine Erfahrung mit dem Billigkocher ist, dass die Kartuschen insbesondere kurz vor "leer" im Druck nachlassen - eigentlich auch ganz logisch. Die Kartusche wird bei mehreren Röstdurchgängen am Stück auch merklich kälter - auch das kann sich auch schonmal auf den Gasdruck auswirken. Will man die Kartusche trotzdem gerne ganz leer machen, muss man ihr wieder vorsichtig ein wenig Wärme zuführen. Den Deckel einen Spalt weit öffen, hilft schon. (Strahlungswärme) Etwas Hand auflegen, wenn sie in den allerletzten Zügen ist (oder eben sehr kalt geworden ist) hilft auch. Achtung: Die Flamme wird dann sehr schnell viel größer!

Wenn man keine Lust auf solche Dinge hat, oder eben einfach auch mehr/öfters röstet, dann macht nur ein "ordentlicher" Kocher mit Pfandflasche (und eben einem guten Druckminderer) Sinn. Da sind dann auch die Automatik-Steuerungsgedanken erlaubt, wie sie hier z.B, gunnar0815 und secuspec anstellen.

Gruß

 

Ich vermelde mal einen Zwischenstand:
Nach mittlerweile 123 Röstungen läuft der kleine DIYRÖ nach wie vor sehr zuverlässig und leistet mir regelmäßig gute Dienste. Die Trommel ist weitestgehend sauber und zeigt nur leichte Temperaturverfärbungen. Anders im Absaugkanal: Die Ventilatoren sind mir im Grunde ja egal, und absaugen tun sie noch in ausreichendem Volumen ... in einem Anflug von Mitleid habe ich aber heute den Häutchensammler ("Lavazz'er") mit dem Lüfterpaket auseinander genommen und mechanisch gereinigt.

Vorher:


Nachher:


Das Zeug sieht ein wenig aus wie Raucherlunge - riecht aber recht harmlos nach Kaffee rösten... Die elektrische Zahnbürste mit einem alten Aufsatz war auf Anhieb das richtige Werkzeug für diesen Job - sie hat alles ganz gut runter geschrubbelt und kam auch gut in alle Ecken. Die Aktion hat gefühlt eine halbe Stunde gedauert, inklusive auseinander nehmen und wieder zusammen bauen. (...zum Vergleich: Neue Lüfter kosten das Stück keinen Euro... aber wir wollen ja nicht zur Wegwerfgesellschaft gehören, gell!) Mich wundert, dass die Lüfter überhaupt noch so gut drehen und nicht schon längst ihren Geist aufgegeben haben - sie stammen schließlich aus den Neunzigern und haben in ihrem vorigen Leben schon einige Umdrehungen in irgendwelchen Serverschränken gemacht... Naja, die automatische Kaffeefett-Schmierung tut ihnen vermutlich ganz gut.

Bei der Gelegenheit habe ich dem Probenzieher einen zweiten Haltemagneten verpasst, weil er, abgestoßen durch die Bohnen im Inneren, immer mal wieder ein wenig wackelt - und nun nicht mehr:


Eigentlich verwende ich ihn überhaupt nicht mehr - das Schaufenster ist viel besser!

Die erste Proberöstung nach dem Schornsteinfeger heute verlief super: Der etwas gestiegene Luftdurchsatz macht sich darin bemerkbar, dass man zu Beginn etwas mehr Gas geben muss, zum Ende hin aber eher etwas weniger. Außerdem sind so gut wie keine Häutchen mehr zwischen den fertigen Bohnen. Die Häutchen werden jetzt offenbar wieder besser aus der Trommel abgesaugt.

 

Moin und danke!

Wenn Du mit Falz die Knicke meinst: (Ich dachte Falz ist, wenn man das Material komplett rum klappt - also 180°...? Egal!)
Also das Gestell entstand so:

Wie man sieht, ist es hinten verschraubt. Die Seitenteile sind so geknickt gewesen. Das hintere Teil ist passend abgeschnitten. Vorne habe ich dann die Ecken selbst umgekantet - am Schraubstock:

So habe ich die genauen Abmessungen der Einkerbungen des Gaskochers erreicht. Zufällig waren genau in dem Knick die Löcher in den Eisen.
Grüße!

 

Röstung Nummer 163: Nun ist schließlich das Schauglas aus gewöhnlichem Glas gebrochen. Das war ja schon länger durch feine Risse abzusehen. Kurzfristig habe ich schnell wieder eine Metallklappe eingesetzt. Längerfristig kommt mir - wie bereits angedeutet - ein ordentliches Schott-Glas da rein, das auch für höhere Temperaturen geeignet ist.

...Messing war grad verfügbar. Das sieht ja auch irgendwie weihnachtlich aus. Ach ja: Einen schönen dritten Advent allerseits!

 

Sicher!

Heute habe ich versucht, gleich mit mehreren Röstungen nacheinander dasselbe Röstprofil nachzufahren. Insgesamt klappt das ganz gut, wenn man ein Gefühl dafür hat, wie die Flamme und im Anschluss der Röster reagiert. Vielleicht eine kleine Lektion in Sachen Reproduzierbarkeit. Die Flamme wurde von Hand geregelt (Ich war nicht durchgehend soooo aufmerksam... ), die Abluft wurde konstant gehalten.

Die Ergebnisprofile seht Ihr hier - ich hoffe, das klappt mit dem animierten GIF:

 

Also ich habe gerade Spass daran, alles selbst in der Hand zu haben. "Handwerk" eben. (Ich bin mit dem Ergebnis übrigens durchaus auch sehr zufrieden - nur, dass wir uns nicht falsch verstehen!) Aber jeder wie er mag.

...vielleicht als LINK ?

 

Hmmm. Sind die nicht gewölbt?