Plötzlich kein konstanter Espresso mehr. Warum?

Hi,

ich versuche mich seit knapp 3 Wochen an der Kunst, einen Espresso herzustellen. Equipment: Lelit pl41em und eine Graef cm800. Ich poste das hier in der Rubrik Kaffeemühlen, weil ich den Fehler hier vermute. Nachdem ich alle auf Kaffeewiki beschriebene Theorie berücksichtigt und geeignete Dosierung und Mahlgrad gefunden hatte, konnte ich einen wirklich köstlichen Espresso beziehen (25 sec/ 25ml, satte Crema, ausgewogener und voller Geschmack). Daran hatte ich dann über eine Woche meine Freude, habe wirklich viel bezogen und hatte immer ein recht konstantes Ergebniss. Musste den Mahlgrad immer mal wieder feiner stellen, das habe ich aber auf die alternden Bohnen geschoben.
Seit einigen Tagen ist der Espressobezug leider unberechenbar geworden. Bei gleich bleibendem Mahlgrad variiert die bezogene Espressomenge in 25 sec zw. 30g und 50g (2er Sieb). Die Schwankungen treten innerhalb von Stunden auf.
Ich reinige die Graef (wie in der Betriebsanweisung empfohlen) 1 mal in der Woche (oberes Mahlwerk raus und auspinseln bzw. aussaugen). Besonders nach dem Reinigen findet die Mühle nur schwer in einen gewohnten Mahlgrad zurück. Komischerweise ist die erste Mahlung in der Regel viel zu fein (nicht zu grob, wie mehrere andere im Forum berichteten). Dann wirds tendentiell immer gröber und ich muss laufend feiner stellen. Innerhalb der Mahlstufen 12 bis 8 komme ich dann letzlich immer zu einem guten Ergebniss aber das häufige Umstellen nervt und verschwendete schon viele Bohnen.
Ich habe auch schon bei der Firma Graef angerufen. Die konnten keine Ferndiagnose stellen, ich müsse das Gerät einschicken.
Bevor ich die Mühle einschicke, möchte ich nach eurer Meinung fragen, ob es wirklich wahrscheinlich ist, dass die Schwankungen durch eine defekte Mühle verursacht werden, oder ob ich etwas falsch mache. Nach Hinweisen hier im Forum habe ich immer eine konstante Menge Bohnen im Hopper, und stelle den Mahlgrad nur feiner bei laufendem Betrieb. Oder ist es möglich, dass die Schwankungen witterungsbedingt sind (Zusatzinfo: die Mühle steht im selben Zimmer, in dem ich schlafe, da ich in einer WG wohne, Luftfeuchtigkeit usw?). Ist häufiges Nachjustieren in einem Rahm von 4 verschiedenen Mahlgradabstufungen bei einer Mühle wie der Graef erforderlich oder weist das auf einen Defekt hin?
Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten!

Edit: Im Forum wird auch behauptet, dass die Graef sich einmalen muss. Meine Maschine hat geschätzte 1500g Bohnen gesehen bisher. Der Techniker von der Firma Graef meinte allerdings, daran würde es nicht liegen.

 

Vor dem ersten Mahlen also 4g verwerfen?

 

hab ich alles umgesetzt. Problem aber weiter vorhanden. Der neue Thread, weil ich dort in erster Linie nach der Dosierung gefragt hatte und ich das gefühl hatte, der alte thread wäre ausgelaufen

 

Okay, ungeduldig bin ich in der Tat . Feiner stellen nur bei Laufendem Betrieb befolge ich aber und systematisch versuche ich auch zu arbeiten. Ich habe bewusst seit gestern morgen überhaupt nix geschraubt und bei ein und demselben mahlgrad, bei 0,1g genauer und konstanter Dosierung, konstantem Tampen (auch Waage) 6 Bezüge gezogen, mit dem Resultat, dass die Espressomenge um 20 g variierte. Meine Frage ist nur: Kann das bei einer neuen Mühle sein oder lohnt sich weiteres warten und Bohnen verschwenden nicht, weil ein Defekt wahrscheinlich ist?

 

Da ich die Hopperfüllung einigermaßen konstant halte, bleibt das Problem des ständigen Auseinander-und-wieder-zusammenbauens auszuschließen. Tatsächlich habe ich hier im Forum andere Threads gefunden, in denen über Schwankungen in gleicher Größenordnung berichtet wird. Dort schreiben User, sie bekämen kein konstantes Ergebnis, obwohl sie ständig reinigten. Vielleicht ist ja gerade das Reinigen das Problem. Also werde ich mal für einige Zeit alles lassen, wie es ist, und schauen, ob der Mahlgrad berechenbarer wird. Wobei ich tatsächlich nicht verstehe, warum das Problem hier liegen sollte. Das korrekt arretierte obere Mahlwerk sollte sich bei einer intakten Mühle fest in seiner Position befinden und somit konstantes Mehl mahlen. Darüber hinaus entnehme ich die Empfehlung, einmal pro Woche zu reinigen, der Betriebsanleitung. Aber diese scheint nicht die beste zu sein. Mahlgrad nur bei laufendem Betrieb feiner stellen, steht auch nicht drin. Naja. Ich melde mich in ca. einer Woche nach geduldigem auprobieren wieder.
Danke schonmal für die Antworten, Falls jemandem noch was einfällt, freue ich mich natürlich.

Edit: Ach ja, Channeling. Seitdem ich die geeignete Dosierung für mein Lelitsieb gefunden habe, sieht der Puck gut aus, keine Löcher drin, trocken, fest. Allerdings läuft der Espresso nicht immer gleichmäßig durch beide Ausgänge des Siebträgers. Einen bodenlosen habe ich nicht.
Feinwaage benutze ich zum abwiegen des Kaffeemehls.

 

Gute Idee, probiere ich mal. Und die Erschütterung führt nicht wieder zu Mahlgradverstellungen?