PR-Skandal auf Wikipedia - Die käufliche Enzyklopädie

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  1. #1 drpeter, 27.10.2013
    drpeter

    drpeter Mitglied

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    "Schläfer" bei Wikipedia: Auch Admins auf der Lohnliste?
    [​IMG] Wikipedia identifiziert mehrere Hundert "Sockpuppets".

    Wikipedia ist offenbar mehr von PR und Propaganda durchsetzt, als bisher schon angenommen. Wie die englischsprachige Webseite The Daily Dot berichtet, ist ein "Vogel Geek" während seiner freiwilligen Tätigkeit als Editor bei Wikipedia auf einige Unregelmäßigkeit gestoßen. Was anfangs nur ein wenig seltsam erschien, stellte sich schnell als die bisher größte Infiltration der Wissensdatenbank heraus

    Die freie Wissensdatenbank Wikipedia wird überwiegend von freiwilligen Helfern finanziert, gepflegt und ergänzt. Aber auch die Admins, die deutlich mehr Systemrechte als reguläre Editoren haben, sind von Wikipedia zwar handverlesen und auf ihre Integrität und Neutralität geprüft, werden jedoch ebenfalls nicht bezahlt. Neue Erkenntnisse legen nahe, dass aber genau der finanzielle Anreiz Potenzial für Korruption bietet.
    Die Geschichte beginnt etwas kurios und zwar mit dem Wikipedia-Nutzer DocTree, einem freiwilligen Wiki-Editor, der sich auf das Pflegen von Wikipedia-Seiten über lange verstorbene Ornithologen (Vogelkundler) spezialisiert hat. Gelegentlich engagiert sich DocTree auch in Diskussionen um Löschanträge zu Themen, die nicht ganz seinem Fachgebiet entsprechen. Einer dieser Fälle war die Wikipedia-Seite über "CyberSafe", einem High-Tech-Unternehmen aus Middlesex in England, spezialisiert auf Verschlüsselung.
    Quellenangabe als Schwachstelle

    Es gibt eine Vielzahl an Gründen für einen Löschantrag bei Wikipedia. Der häufigste ist wohl Relevanz. Nur wenn ausreichend externe Quellen über ein Thema berichten, so der allgemeine Konsens bei Wikipedia, ist auch ein Eintrag in der Wissensdatenbank samt Verlinkung der Quellen sinnvoll. So auch im Fall von "CyberSafe". Auf den ersten Blick erfüllte die Webseite alle geforderten Kriterien, doch als Nutzer DocTree die verlinkten Quellen prüfte, wurde schnell klar, dass hier gewaltig geschummelt wurde. "Keine der Referenzen handelte tatsächlich von CyberSafe", berichtet DocTree gegenüber The Daily Dot. "Die Quellen behandelten Internetsicherheit im allgemeinen, aber nicht CyberSafe."
    In der nachfolgenden Diskussion über den Löschantrag mischten sich, wie DocTree weiter erzählt, immer mehr Nutzer ein, die sich gegen einen Löschung aussprachen. Die öffentlich einsehbare Historie der Nutzer war allerdings gespickt mit Bearbeitung und Erstellung ähnlicher Seiten mit fraglicher Relevanz, weshalb sich DocTree an die Admins von Wikipedia wandte. Die Wiki-Admins, durch die Bank ebenfalls freiwillig in der Wissensdatenbank aktiv, aber von Wikipedia auf ihre Vertrauenswürdigkeit hin geprüft, nahmen sich des Problems an und starteten eine sogenannte "Sockpuppet"-Ermittlung. Als "Sockpuppet" wird bei Wikipedia eine "Online-Identität mit dem Zweck der Täuschung" bezeichnet. Die Verwendung von "Sockpuppets" beziehungsweise mehreren Accounts ist bei Wikipedia verboten, um eine möglichst hohe Glaubwürdigkeit sicherzustellen.
    Kompromittierte Admins und Kunden der "Sockpuppets"

    Nur wenige Wikipedia-Nutzer werden mit "Sockpuppet"-Ermittlungen betreut, da für die Recherche auch ein Prüfungstool zur Anwendung kommt, das verschiedene personenbezogene Daten offen legt, die für normale Wikipedia-Nutzer nicht öffentlich zugänglich sind, wie beispielsweise die IP-Adresse eines Nutzers. Ist ein Account als "Sockpuppet" identifiziert, begeben sich Admins auf Spurensuche und stellen für Bearbeitungen und neu erstellte Seiten, die dieser Account zu verantworten hat, Löschanträge. Während der Ermittlungen wurden jedoch nicht nur die fünf von DocTree verdächtigten Accounts als "Sockpuppet" entlarvt. Ganze 323 Wikipedia-Accounts wurden von Wikipedia-Admins und der Software CheckUser eindeutig als "Sockpuppets" identifiziert, weitere 84 stehen noch unter Verdacht. Der älteste Account des "Sockpuppet"-Netzwerks ist seit 2008 aktiv und hat mehr als 6000 Bearbeitungen auf dem Konto.
    Doch wer steckt dahinter? The Daily Dot kontaktierte die Unternehmen, deren Seiten vom "Sockpuppet"-Netzwerk bearbeitet und verwaltet wurden und wurde mit einem Treffer belohnt: Wiki-PR. Das Unternehmen wirbt damit fast 50 etablierte Wikipedia-Editors auf der Lohnliste zu haben, darunter auch Admins. Wie die kontaktierten Unternehmen gegenüber The Daily Dot berichteten, zahlten diese zwischen 500 und 1000 US-Dollar für die Erstellung einer Wikipedia-Seite und weitere 50 US-Dollar pro Monat für die Pflege und das Monitoring. Darüber hinaus bietet das Unternehmen an, dass, sollte ein Klient den Anspruch der Relevanz nicht erfüllen, für diesen Zweck Artikel als Referenz geschrieben und veröffentlicht werden.

    Quelle: "Schläfer" bei Wikipedia: Auch Admins auf der Lohnliste? - News - gulli.com



    Wikipedia, die freie Internet-Enzyklopädie, sorgt aktuell für einen handfesten Skandal. Offenbar haben hochrangige Wikipedia-Mitarbeiter ihre Stellung ausgenutzt, um PR-Arbeit für Klienten zu betreiben. So wurde beispielsweise Gibraltar auffällig häufig auf der Wikipedia-Startseite platziert.
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    Hochrangige Mitarbeiter der Wikipedia nutzen ihren Posten offenbar dazu aus, um gegen Bezahlung PR-Texte auf Wikipedia zu platzieren. [Quelle: Siehe Bildergalerie] Wikipedia bezeichnet sich selbst als freie Internet-Enzyklopädie. Nun wird Wikipedia allerdings von einem handfesten Skandal erschüttert. Offenbar nutzten hochrangige Wikipedia-Mitarbeiter ihre Position aus, um PR-Arbeit für ihre Klienten zu betreiben. Für Wikipedia, eine eigentlich unabhängige Enzyklopädie, ist das absolut inakzeptabel. Dementsprechend hart fällt das Urteil des Gründers Jimmy Wales aus, der die Vorgänge als "abscheulich" bezeichnet.

    In einem Fall soll der Wikipedia-Mitarbeiter Roger Bamkin dafür gesorgt haben, dass Einträge über Gibraltar auf der Frontpage von Wikipedia übermäßig häufig aufgetaucht sind. Brisant ist das, da Bamkin nebenbei als PR-Berater arbeitet - Gibraltar gehört zu seinen Klienten. Ein anderer Wikipedia-Mitarbeiter treibt dieses Spiel sogar noch weiter. Er rief eine PR-Agentur ins Leben, die Klienten die positive Überarbeitung ihres Wikipedia-Artikels verspricht.
    Dass PR auch auf Wikipedia auftaucht ist nichts neues. Schon zuvor hatten PR-Unternehmer versucht, ihre Klienten positiv in der Enzyklopädie dastehen zu lassen. Die Community verstand sich stets als Bekämpfer dieser Wikipedia-PR und versuchte, die entsprechenden Passagen zu korrigieren. Dass nun aber sogar hohe Wikipedia-Mitarbeiter gegen Bezahlung PR auf der freien Enzyklopädie betreiben, ist ein schwerer Schlag.


    Quelle: PR-Skandal auf Wikipedia - Die käufliche Enzyklopädie
     
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