Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel..

Ich ziehe keine Wasser aus den Boiler sondern verdränge das Wasser über dem Kolben in den Brühgruppenhals und in das Steigrohr und dieses Wasser läuft dann in den Brühraum..

 

Genau das finde ich spannend: Ich war oft eher vorsichtig (=langsam) beim hochhebeln, weil ich dachte ich zerstöre sonst evtl. den Puck. Führt aber glaube ich auch zu deutlich heisserem Bezug (bei Thermomodded alten + mill. Pavonis). Ich kann's nicht messen, aber vielleicht wäre das mal was @Denis?

 

Dann muss das Video mit den Messungen des Wassers, das in den Kaffee kommt, ein Trick sein.Jeder hat seine Götter, wenn Sie wissen, was ich meine.

 

Hast du das denn selbst gemacht? Falls ja, probier mal verschiedene Hebelgeschwindigkeiten.

 

Hmm. Die Hülse hatte ich ausgebaut und zwar nicht explizit auf Risse untersucht, aber doch deutlich gereinigt und mich damit beschäftigt... und ich hab keine Risse gesehen.
Zu 3.: Ja, genau das meinte ich.

Lippendichtung für Kolbenstange: Ist das die, die mit dem Seegerring fixiert wird? Hat die auch eine Orientierung? Wenn ja, hab ich das zumindest nicht geprüft. Und der Seegerring und diese Lochscheibe haben auch schon bessere Zeiten gesehen... die hab ich (noch) nicht ersetzt.

 

Bei der per-mil BG hat Sie eine Orientierung, die Lippe muss sich nach unten öffnen. Ist bei der Millenium vermutlich auch so?

 

...auf welcher Meereshöhe hast du das gemessen ?

 

345m Meereshöhe

Netter Versuch.

 

In gewisser Weise schon. Hab mir die Mühe gemacht dein Video zu analysieren. Das Wasser läuft und die Temperatur steigt erst später auf über 100°C.
Für mich könnte es bedeuten, dass ich recht habe, da erst Wasser kommt, dass unter 100°C ist.
Aber das kann ich nicht behaupten, da deine Messung überhaupt nicht aussagekräftig ist. Ich sehe weder wieviel Wasser du da durchjagst, was du für einen Fühler benutzt (der Trägheit wegen) noch wo dieser Fühler genau sitzt.
Deine Messung entspricht keiner der Gütekriterien für das Sammeln von Daten.

Mein Gott ist nun mal die Wissenschaft
...und gerne darf spekuliert werden!
Aber anhand einer einzigen nicht wissenschaftlichen Messung nicht postuliert!

 

Tut mir leid, ich verstehe Sie nicht.

 

Hab's überprüft, Lippe ist nach unten geöffnet, habe sie also wohl korrekt eingebaut :-/
Wenn sie tropft, wird übrigens auch die Siebträgerdichtung nass. Das Wasser scheint also nicht durch die Dichtungen vom Kolben zu kommen (dann würde das Wasser ja nur ans Duschsieb gelangen) sondern auf jeden Fall seitlich an dem Kunststoff-Teil vorbei. Also da, wo ich erst vorgestern die Dichtung neu aufgezogen habe.
Die Frage ist nur:
Ich beobachte das Verhalten ja erst ab ca. 0.7 Bar relativ.
Liegt an dieser Dichtung normalerweise Druck an?
Wenn ja, ist die Dichtung vermutlich nicht ok. Dann frag ich bei Pavoni Hamburg an, ob ich da wieder (wie bei bei der Siebträgerdichtung auch) eine Spezialversion der Dichtung brauche.
Wenn nein: Dann muss ich herausfinden, wo der Druck durchkommt. ..

 

Ich habe eine Frage, und hoffe ihr könnt mir vielleicht helfen.

Ich habe auf einem Verkaufsportal eine EP gefunden. Es sieht aus, als wäre es dieses Modell. Die Dame, die es verkauft, weiß es leider nicht genau, und Aufkleber gibt es auch keinen "mehr"?!

europiccola

Jetzt wollte ich mir mal die Unterschiede zu späteren Modellen anschauen und die 2 Modelle danach (v. 1.6 und v. 1.7) haben eine Füllstandsanzeige mit oberer Ringmutter und Kappe und bei der v. 1.7 kann man die Dusche abnehmen und hat ein Stahlgitter, wenn meine Überstzung richtig ist

Der Zustand sieht auf den Fotos gut aus. Durch die Ausgangsbeschränkung kann ich mir leider kein besseres Bild machen.

Gibt es Nachteile von dieser Generation zu neueren Generationen und ihr deshalb einen Kauf abraten würdet? Ich weiß Manometer sollte man standardmäßig bei jeder EP nachrüsten.

Preislich ist die leider wie fast alle EP, die ich bei uns in den Portalen finde. Mich reizt halt nur das Alter der Maschine, aber wenn die Nachteile zu neuen Modellen derart überwiegen, dann lass ich es eher.

 

Hallo,
nun, diese älteren Modelle haben - wie Du bereits hinsichtlich der nicht vorhandenen Verschluss-Schraube oberhalb der Wasserstandsanzeige festgestellt hast - ggf. den weiteren Nachteil, dass die Brühgruppe nicht von außen angeflanscht ist. Das kann bei einer Überholung der Brühgruppe, insbesondere hinsichtlich der Kolbenstangendichtung und dem häufig verrostetem Seegering, der diese mit einer Messingscheibe fixiert, etwas frickelig werden.
Ich habe so eine Europiccola von 1969 allerdings erfolgreich komplett überarbeitet.

Was man für diese älteren Pavonis allerdings auch benötigt, ist ein spezielles Werkzeug zum Ausschrauben des in die Brühgruppe eingeschraubten Messingflanschs. Der kann bei dem Alter einer solchen Maschine sehr festgebacken sein, so dass eine Demontage und anschließende Montage ohne dieses Werkzeug schwierig sein kann.
Hier sind mal das die Arbeitsschritte bebildert und auch das Werkzeug zu sehen:

doccetta

Diese Messingbuchse hat aber auch einen thermischen Vorteil, denn die Brühgruppe ist einmal auf Temperatur recht temperaturstabil und das Messing nimmt einige Hitze des einströmenden Wassers ab, so dass die Bezüge recht konstant ausfallen, hat man sich erst einmal mit der Maschine vertraut gemacht.

Demgegenüber sind diese alte Europiccolas etwas heikler in der Handhabung als neuere Ausführungen mit einem Pressostaten, also Druckschalter, da man bei den älteren die zweistufige Heizung zu einem bestimmten Punkt von Massimo auf Minimo, also die kleinere Heizwendel, herunterschalten muss. Als Indiz dient dazu nur das vorhandene Druckventil, welches den erreichten Betriebsdruck eindeutig durch lauten Zischen feststellen lässt. Da kann es schnell mal einen Tick zu heiß werden, was sich durchaus auf den Geschmack des Bezugs auswirken kann.
Man muss sich also eindeutig mehr mit der Maschine vertraut machen, vor allem wenn sich kein Manometer nachrüsten lässt.
Man kann aber ein provisorisch auf die Dampflanze geschobenen Gummischlauch o.ä., an dem ein Manometer druckdicht befestigt ist, verwenden, um zumindest mal zu sehen bei welchem Druck das erwähnte Ventil zu zischen beginnt.

Ich persönlich finde, dass diese alten Europiccolas durchaus ihren Reiz haben und wenn man sie "verstanden" hat bzw. mit ihrer Bedienung vertraut ist, dann kann man mit ihnen vielleicht sogar etwas nuanciertere Bezüge machen als mit den neueren Modellen. Da ich aber eine ganze Sammlung habe, ist das relativ zu sehen.

Hinsichtlich einer einzelnen Maschine, die täglich benutzt werden soll, empfehle ich dann doch ein neueres Modell mit angeschraubter Brühgruppe und dem Pressostaten, da diese leichter zu warten und auch zu bedienen sind.
Diese Version gibt's seit 1991. Die sogen. Millenium-Modelle (ab 2000) haben sogar eine etwas größer dimensionierte Brühgruppe, haben aber auch Nachteile, etwa den unlängst hier erörterten eingeschraubten Flansch aus Kunststoff, der nicht gerade überzeugend ist und mitunter spröde wird und dazu neigt Risse zu bilden. Dafür gibt's von einem ambitionierten Hersteller aus Italien nun auch eine sinnvolle Alternative aus Messing, aber die muss dann hinzu gekauft und montiert werden.

Im hier vorhandenen Pavoni-Dauerthread findest Du eventuell konkretere posts, die Deine Entscheidungsfindung etwas erleichtern.

Viel Erfolg.

 

So eine Antwort habe ich befürchtet, zwar nicht so umfangreich, aber sehr aufschlußreich

Ich lurke hier ja ab und zu und das mit der Messingbuchse hat ich auch in Erinnerung. Afaik hat furkist die letztens erst eingebaut.

Am Ende denke ich, ist es wohl klüger sie nicht zu nehmen. Ich bin jetzt nicht der große Bastler, aber das Gefühl eine Maschine zu besitzen, die beinahe das Alter meiner Eltern hat und auch noch guten Espresso macht, würde mir gefallen.

Bis zum Ende der Ausgangsbeschränkung habe ich ja genug Zeit zu überlegen

Vielen Dank für deine Antwort und Zeit!

 

Gerne geschehen.

Wie wäre es denn mit einem von Francesco Ceccarelli aufgearbeiteten Exemplar?
Die sind zwar nicht günstig, aber dafür erhält man das "rundum-sorglos-Paket", und wenn dann mal was zu machen wäre, dann gibt es auch ggf. weiteren support durch ihn. Ich kenne ihn jetzt einige Jahre und habe neben jeder Menge Dichtungssätze auch eine Maschine (keine Pavoni) von ihm gekauft.

Ich kann ihn nur empfehlen, daher:
On sale

 

So, hab mir einfach auf Verdacht diese Kunststoffhülse bestellt, weil das im Prinzip das einzige Teil war, das ich bisher noch nicht ausgetauscht habe und das man für Dichtheit braucht -_-

 

Ja, da liegt der Kesseldruck an. Beim Tausch der Hülse (Teflon gegen Messing) hab ich die "Mechanik" verstanden - auch durch "Selbst-Benässung":
Zur Montage habe ich den Brühkopf abgeschraubt, und dabei festgestellt, dass der Brühkopf immer noch "voll Wasser" ist. Das Wasser befindet sich in dem Raum beginnend beim (offenen) Steigrohr , und es ist auch zwichen der Brühkopf"hülle" und der Hülse - also nicht IN der Hülse, sondern aussen rum. Nach unten begrenzt durch den O-Ring, der um die Hülse herum dichtet, und nach oben begrenzt eben genau durch diese Kolbenstangen - Lippendichtung (schönes Wort..).

Und wenn der Kolben "ganz oben ist", dann strömt das (unter Druck stehende) Wasser durch 3 Löcher, die seitlich in der Messing-Hülse sind (1 Loch in der Teflon Hülse) in die Hülse rein - oben begrenzt durch den Kolben, unten durch den Puck. Und dann drückst du den Kolben nach unten - als erstes sind die Löcher wieder zu - und das Wasser geht durch den Puck.

 

In your Video i don´t see the behaviour you mentioned... i hear water coming first and a second or two later the temperature rises to 100°C.
And your kind of measurement is anyway not good enough to make any conclusions...

For myself i am really happy every day with the espresso the machine produces. And the quality of the shot is what really counts for most of the pavoni-user here.

 

What do you think how long the gaskets will last doing this strange kind of handling?
And how do you do this on a machine with a spring as your Peppina is one?

I myself won´t do this to none of my machines, sorry.