Pressure Profiles

Was haltet Ihr von der "slayer" Maschine und der Theorie dargestellt unter folgendem Link http://slayerespresso.com/blog/how-fine-can-you-go/?

Hat das schon jemand hier versucht?

 

slayer: geile maschine mit scheiss verarbeitung (so etwa wie alte lambos)

flow-profiling (9 bar vor wasserhahn-prinzip) find ich gegenüber pressure-profiling (druck regulieren) schon interessant - zumal ich ganz tolle getränke aus der slayer kosten konnte.

 

Wo ergeben sich den die großen Unterschiede?
Das slayer "Pre brew" - was ist der unterschied zur normalen preinfusion? Der geringe Durchfluss?

 

die salyer schiebt wasser immer mit 9bar druck durch die "leitungen"
dann, kannst du "den hahn" aufdrehen von tröpfchen bis starkwasserstrahl
man muss den druck nicht verändern.

bei den anderen herstellern, da fliesst wasser (meist relativ gleischschnell durch die schläuche) nur der druck wird dann gesteigert oder vermindert

 

beim prewbrew tröpfelt das wasser auf das mehl bis die kammer voll ist, dann erhöht sich der druck im sieb bis die immer da gewesenen 9bar erreicht sind
bei der preinfusion fliesst das wasser auf das mehl bis es voll ist mit 2.5-3.5 bar dann wird erst erhöht auf 9 bar

 

Nö

Es gibt im Wesentlichen zwei Mechanismen:

1. Pumpe liefert konstanten Druck (beispielsweise 9 bar) und stromabwärts Richtung Puck befindet sich ein Ventil, mittels dem der Volumenstrom beeinflusst werden kann. Bei der Slayer wird dieses (Nadel-)Ventil nach der PI gebypasst, bei der Mina und der Rocket V60 wird der wirksame Querschnitt des Ventils vergrößert.

2. Getriebepumpe erzeugt unmittelbar einen variablen Volumenstrom, wie bei der Vesuvius und der Strada EP

 

Und warum nennt sich das dann flow profiling?
Ich kann zwar den flow durch das ventil beeinflussen aber keinen bestimmten Durchfluss einstellen. Der kaffeepuck (mahlgrad, Menge) beeinflusst den durchfluss ebenfalls.
Wie ich gelernt habe eignen sich die typisch eingesetzten flowmeter nicht zum regeln.

 

Das tröpfelnde Wasser steht ohne Druck nicht hauptsächlich auf dem Puck? @faustino hat diesbezüglich ein paar Bilder gepostet mit dem Prinzip: Pumpe kurz anschalten und warten bevor die Pumpe wieder angeschalten wird.

 

Marketinggeschwätz

Stimmt

Stimmt nicht. Eine Volumenstromregelung ist ein peace of cake, geeigneter Sensor, der an der richtigen Stelle angeordnet ist, vorausgesetzt.

 

Das macht die Angelegenheit ja kompliziert und die Gelehrten sind sich uneins, ob Flow Profiling (irgendwie muss man es ja nennen) oder Pressure Profiling besser geeignet ist, um den Flow an Puk und den Geschmack zu beeinflussen.

 

kein marketing geschwätz imho!
1. ist ein wasserhahn auch ein flowprofiling und im prinzip ist das hier nicht viel anders.
2. ist es eben kein pressurprofiling - weil kein druck "profiled" wird - es sind immer 9bar da.
3. war der um 2 klassen beste kaffee meines lebens aus dieser maschine.

aber es ist ein guter weg, weg sich keine zu kaufen zu wollen

volumensteuerung ist ein kuchenstück - macht darum jeder - die strada mit ihrem getriebe schiebt jedoch mindestens mit 3 bar das wasser vorwärz - und das nicht tröpfelnd.
in einem monat kann ich dir ein video machen

die "religion" und somit der kulturelle-brühhintergrund sind der unterschied. die einen wollen sofort mit druck wasser duchpressen, die anderen wollen unbedingt wasser auf das mehl tröpfeln

 

Also immer 9bar bringt vielleicht die pumpe aber liegen nicht im Sieb an. Je nach dem wie ich das ventil verstelle, fällt mehr oder weniger druck über das ventil ab.

 

Nur mal so nebenbei (und wer mehr Ahnung davon hat gern her damit): laut Strömungsphysik führen Verengungen in strömenden Systemen nicht zu weniger Volumenstrom, sondern zu einer höheren Geschwindigkeit (typisches Beispiel ist der Gartenschlauch, den man zusammenpresst). Ein Nadelventil wie in der Slayer muss also nicht nur eine Verengung darstellen, sondern vor allem zu Reibung führen, um wirklich Energie aus dem System zu nehmen. Damit führt es meiner Meinung nach auch zu Druckverlust. Wobei man hier zwischen Statischem und Dynamischen Druck unterscheiden muss. Läuft die Slayer mit Nadelventil auf ein Blindsieb, hat man am Ende keine Strömung und somit auch keine Reibung mehr. Daher kann in diesem Fall auch 9 bar erreicht werden. Wenn jedoch das System strömt, hat man am Ventil Reibungsverlust und somit Druckverlust. Ist es dann nicht auch Pressure Profiling, jedoch abgängig von der Strömungsgeschwindigkeit (hauptsächlich entschieden durch den Puk)?

 

solange noch luft im sieb ist, legt sich das wasser nur auf das mehl.
und etwas versickert darin.
würde man immer "nur" über das nadelventil laufen lassen, würde sich die höle füllen mit wasser, das mehl ebenso und dann würde sich der druck auf 9 bar hochtröpfeln.

der schlauchvergleich hinkt imho. - ein wasserhahn hat auch immer 2.5 bar anliegen, trotzdem kann er tagelang tröpfeln

 

Grundsätzlich handelt es sich um zwei unterschiedliche Größen, nämlich den Volumenstrom (flow) und den Druck (über dem Puck). Diese beiden Größen können voneinander abhängig sein und auch ineinander umrechenbar sein. Es gibt jedoch Betriebszustände (beispielsweise während der Präinfusion), während denen das nicht ideal gelingt.

Hier ein Blockschaltbild einer Dalla Corte Patentanmeldung betreffend deren DFR-Ventil (1), das in der Mina zum "Flow Profiling" verwendet wird (glaube ich).



Das DFR-Ventil (1) dient als Stellglied zum Stellen des Volumenstroms. Man kann mittels des DFR-Ventils (1), ohne eingespannten Siebträger, einen Volumenstrom erzeugen, der von der Stellung des DFR-Ventils (1) abhängt. Ich habe Videos gesehen, bei denen nur wenige Tropfen/Sekunde aus der Dusche heraustreten.

Eine Druckregelung verhält sich ohne eingespannten Siebträger ganz anders, da diese versucht, den Drucksollwert (beispielsweise geringe 2 bar während der PI) zu erreichen, wodurch der Volumenstrom stark zunimmt.

Also, entgegen meiner zuspitzenden Aussage oben, es gibt es schon Unterschiede. Ob diese geschmacksrelevant sind, keine Ahnung.

So macht das übrigens Slayer (nämlich Edit: hemdsärmlig)

 

Auch ein Wasserhahn muss das meiner Meinung nach über Reibung lösen und somit Energie entnehmen. Aber Du hast auch recht, solange noch Luft im Sieb ist, wird der Volumenstrom nicht vom Puk beeinflusst (Volumenstrom hoch=Druckverlust durch das Ventil hoch). Jedoch auch eine Slayer tröpfelt nicht, ohne Kaffee im Sieb (ca. 2-4mg/s)

 

sagi-doch
ich versuchs mal andersrum: bei "pressureprofiling" wird (normaler weise) am anfang doch schnell der leerraum gefüllt mit wasser und der druck reduziert gehalten - dann erst erhöht
bei slayer ist nur 1 bar druck in der höhle bis diese voll ist, da aber weiterhin "tröpfchenweise" wasser nachgedrückt wird, steigt der druck, bis der barista die umschaltung auf die grosse röhre macht, dann fliesst viel wasser mit den selbigen 9 bar von hinten hinzu.

dass, dies ein unterschied ist und dieser marginal erscheint kann ich nachvollziehen. doch es bleiben die genialen kaffees, die ich aus der slayer getrunken habe, die aus kvdw, synesso, lm (ohne strada), und einigen mehr nie in die nähe dieser gekommen sind. und wenn die, in seattle, nicht solche miese fabrikaionsqualität liefern würden, wäre es eine geworden.
nun wird es halt die strada, von der ich glaube! dass sie annähernd gleich gute espressi liefern kann - tds, von 14 konnte ich jedenfalls beim testen schon extrahieren (btw, die espressi von der slayer hatten 15.6 tds )

ps.
imho, tut sie es (tröpfeln auch ohne kaffee im sieb) (aso, wir reden von tröpfeln aus der dusche - nicht unten heraus )

 

Keine 9 Bar hinter dem Wasserhahn, bei kompletter Umwandlung in Dynamischen Druck (also freiem Fall). Mag jedoch sein, dass die Slayer weniger schafft, als eine Strada mit drei Bar.

 

Sehe ich genau so.

Um die Ecke steht eine 2-gruppige Slayer in einem Kaffee. Grausames Gesöff, muss aber nicht an der Slayer liegen

 

Doch, macht sie bzw. sie kanns .
Ich kann komplett auf die unterschiedlichen Druckkurven verzichten, wird auch keiner herausschmecken können (Blindtest).
Auch im Gastrobereich wird es noch nicht mal in 5% der Fälle genutzt. (obwohl die Maschine dazu in der Lage wäre)
Der unbestrittene Vorteil der Slayer ist einfach, dass man feiner mahlen kann als für alle anderen Maschinen und dadurch höher extrahieren.
Der Nachteil ist dann lediglich, dass die Mühle zb. EK43 schon an ihre Grenzen kommen kann bezüglich feiner mahlen.

Die Wahrscheinlichkeit ist in der Tat sehr gering, dass es an der Slayer liegt, wobei selbst das ja auch subjektiv ist, ob Dir das "Gesöff" schmeckt oder nicht.