Profitec Pro 300 Dual PID

Der Dual-Boiler ist nun auch ein Dual-PID: Nachdem ich die Gaggia Classic rückgebaut und verkauft habe, hatte ich noch ein Auber PID übrig... dieses ist nun für den Dampfkessel der Pro 300 im Einsatz.

Mit dem Umschalter am Deckel kann ich zwischen PID- und Presostat-Regelung umschalten. Auf Presostat-Regelung schalte ich aber nur für den Dampfbezug um: so wird während dem Milchaufschäumen durchgehend geheizt was der PID nicht machen würde.

Die andere Erweiterung ist der Taster am Deckel. Durch diesen fließt jetzt der Strom der Vibrationspumpe, damit kann ich diese ausschalten ohne dass das Magnetventil öffnet (z.B. für eine Preinjektion, oder falls der Mahlgrad zu fein war zum Warten auf mehr Durchfluss).

Vorteile: durch den PID erwarte ich mir dank der kürzeren Schaltintervalle vielleicht etwas weniger Verkalkung, bisher war der Dampfkessel immer viel mehr verkalkt als der Brühkessel (welcher aber auch nicht so heiß ist). Und außerdem hatte bei mir die Presostat-Regelung immer erst nach einmaligem Dampfablassen richtig funktioniert: wurde die Maschine z.B. mit einer Zeitschaltuhr eingeschaltet hat der Dampfkessel einfach nicht aufgeheizt weil das Presostat (und auch das Manometer) nicht sofort den tatsächlichen Kesseldruck messen. Mit PID muss ich mich nun nicht mehr um den Dampfkessel kümmern, er heizt einfach auf und die Maschine wird von selbst betriebsbereit.

Zahlt sich der Umbau aus? Wegen des Aufwandes wahrscheinlich nur wenn man Spaß an der Tätigkeit hat, und schon einen PID übrig hat.

Mein Fazit zur Pro 300 nach 3 Jahren:
Für mich nach wie vor die perfekte Maschine. Beide Kessel hatte ich mittlerweile 2 mal zum Entkalken geöffnet... das Innenleben ist sehr robust und man kann gut daran herumschrauben. Erweitert wurde sie auch noch um den Quickmill Membranregler, der Espresso läßt absolut nichts zu wünschen übrig. Vor allem die sehr kurze Aufwärmzeit ist ein Segen, und das geht finde ich nur mit dieser Bauweise (Brühkessel und Brühgruppe in einer Einheit). Deshalb kommen für mich die größeren Profitec auch nicht in Frage. Gefühlsmäßig ist die Maschine immer noch "wie neu" und ich kann mir nicht vorstellen sie auszutauschen.

Kritikpunkte: Das äußere Gehäuse ist bisschen umständlich abzunehmen (hier wurde leider zuviel Wert auf "schönes Aussehen" gelegt). Sie kam bei mir mit einer 4-Loch Dampfdüse (welche unbrauchbar ist). Und das mitgelieferte 7gr-Sieb ist bei weitem nicht so gut wie das La Marzocco VST Sieb. Die Löcher im Wasserbehälter-Deckel sind ein Scherz und die hab ich als erste geschlossen damit kein Staub in den Wassertank kommt. Und ein Brühdruckmanometer wäre noch schön gewesen...

 

Um abschließend noch hinzuzufügen: Hab gestern nach 1 1/2 Jahren wieder beide Kessel geöffnet, und es gab nur sehr wenig Verkalkung! Vor allem der Dampfkessel war diesmal eine positive Überraschung, hier hat sich der PID (mittlerweile nur noch auf 100°C eingestellt) wirklich bemerkbar gemacht. Werde frühestens in 2 bis 3 Jahren wieder die Kessel öffnen.

 

Ist ganz genau wie wie bei der Gaggia Classic, der Unterteil des Brühkessels ist die Brühgruppe, also eine thermische Einheit.

 

Ja beim Dampfkessel hab ich den PID jetzt auf 100°C. Das ist für Dampf viel zu wenig, aber für den Dampfbezug gibt es den Umschalter und der Dampfkessel heizt dann hoch (Presostat-geregelt) auf ca. 110°. Dies dauert ca. 15 Sekunden und man kann Schäumen ... Mein Auber PID ist leider speziell für die Gaggia Classic eingestellt, d.h. sehr interessante Funktionen (z.B. SouF Dämpfung) wurden deaktiviert ... ein langsames Hochfahren auf eine Zieltemperatur ist mit diesem PID leider nicht mehr möglich wie ich nach sehr vielen Einstellversuchen herausgefunden habe. Aber das wäre mein Ziel gewesen um Kalk zu vermeiden, deshalb jetzt einfach nur 100°.