Projekt: Tankmessung und die Wunder der Globalisierung

Hallo,

ich fange gerade ein Projekt an: ich will den Wasserstand meiner BZ10 im Tank per Ultraschall messen. Dazu werde ich eine geeignete Schaltung mit Sensor im Deckel anbringen; dieser wird eine rote LED oder einen Piepser verwenden, um einen geringen Stand zu signalisieren.

Nun mag man meinen - was für ein Aufwand und Verschwendung für sowas triviales, aber hier tritt der zweite Teil des Topic-Betreffs auf den Plan, "die Wunder der Globalisierung". Hier die Komponenten:

- Arduino Nano v3: 2,95 € inkl. Porto
- Ultraschall-Modul HC-SR04: 1,78 € inkl. Porto
- LED, Widerstand, Batteriehalter, Kabel: Grabbelkiste
- Gehäuse: ist später nicht sichtbar, da es auf der Unterseite des Deckels hängen wird; irgendwas wasserdichtes aus der Grabbelkiste zusammengeklebt.

Falls sich die Technik bewährt (falls es überhaupt geht), und falls der Originaldeckel nicht genug Platz bietet, wird ein höherer Deckel zusammengebogen, oder eine anderweitige Lösung gebaut (etwa den Nano oberhalb des Deckels in einem annehmbar schönen Anbau)

Größte Herausforderung wird wohl der Batterieverbrauch werden; deshalb nur ein Nano, kein Uno - ich vermute, dass der Nano weniger benötigt. Dann werden natürlich alle Regimenter gezogen, um softwaretechnisch den Verbrauch so weit zu verringern wie es eben geht. Falls es nicht reicht, sind bei dem Preis auch etwaige Dremel-Modifikationen am Nano problemlos (etwa den USB-Port nach der Initial-Programmierung herausfräsen oder den Spannungswandler durch irgendwas anderes ersetzen).

Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn es was neues gibt und sobald das Modul die Seidenstrasse überwunden und den Weg zu mir gefunden hat.

 

Danke für die Rückmeldungen! Ja natürlich, es geht nur und ausschließlich um den Spieltrieb sowie die schlichte Verblüffung, dass das Zeug den Weg direkt aus China zu mir für den Preis eines großen Cappucino findet.

An sich ist eine Anzeige sowieso völlig unnötig; die Maschine sagt ja auch selber, wenn der Tank leer ist (leider nach Murphy's Gesetzt immer genau dann, wenn gerade ein Doppelter mitten im Bezug ist).

Die anderen Lösungen hatte ich auch alle mal im Kopf, die schienen mir aber alle komplizierter oder schwieriger (für mich) durchzuführen, und aufgrund der extrem geringen Priorität des Projektes sind sie im Planungsstadium verworfen worden. Ich spiele gerne mit Elektronik herum, und bastele auch gerne an Metall und Plastik, wenn man es nachher nicht sieht, aber erfahrungsgemäß sind meine Fähigkeiten da nicht passend, um einen Chrombomber hinterher nicht in einem wesentlich schlechteren Zustand zu hinterlassen.

- "Normale" Sonde: ich vermute Du meinst eine den Verbundene-Säulen-Effekt ausnutzende Konstruktion. Sowas hatte ich mal (weil ich üben wollte, Kupferrohre zu verlöten) aufgebaut, es hat tatsächlich gut funktioniert. Schöne lange Glassäule an der Vorderfront, durch verwinkelte Kupferkonstruktion bis nach hinten geführt, dort mit einem Stückchen Silkikonschlauch rein in den Tank. Zum "Befüllen" immer schön mit dem Mund ansaugen. Eine wirklich nette Bastelei. Um es allerdings permanent, stabil und schön zu machen, hätte man die Maschine doch kräftig anbohren müssen, das wollte ich nicht.
- "Einfacher als via Ultraschall": Ultraschall ist *tot*simpel. Einfacher geht es gar nicht. Die Komponenten werden aneinandergesteckt und in einem Texteditor 10 Zeilen simpelster Code geschrieben. Die mechanische Befestigung ist trivial, weil es egal ist wie es nachher aussieht (ist eh nicht sichtbar). Zum Vergleich: Die Schrauben im Tank müssen wasserdicht sein; sie müssen verkabelt werden; man hat dann eine mechanische Verbindung zwischen Tank und anderen Teilen; beim Herausheben des Tanks ist das ganze zu beachten.
- Ein kapazitativer Sensor hat da hinten keinen Platz, oder wäre wieder mit mechanischen Bastelmaßnahmen an der Maschine selbst verbunden.

Weiterhin gibt es der Vollständigkeit halber auch noch Geräte, bei denen man ein spezielles Kabel an der Innenseite des Tanks befestigt, die können dann auch z.B. in 10 Stufen anzeigen, wie weit es ist.

 

Mindestabstand 2cm. Viel Spaß im Meer, da wäre ich jetzt auch gerne.

 

Update: der Sensor ist schon länger da, der Arduino leider erst heute. Die erste Bestellung ist nicht geliefert worden und wurde unmittelbar nach einer freundlichen Rückfrage vom Händler storniert und zurücküberwiesen. Ich habe das dann gleich nochmal bestellt, und diesmal klappte es. Diesmal dank Luftpost doch recht schnell, dafür aber auch knapp doppelt so teuer (also rund 5,- €). Wir nähern uns also der 2-Cappuccino-Marke.

Es war (wie in der Artikelbeschreibung zu lesen) ein Arduino-Nano-Clone mit dem - wohl in den ganz billigen Versionen ziemlich üblichen - USB-Chip "CH340" statt dem etwas gehobeneren "FDDI". Hier wollte der Treiber relativ mühselig ergoogelt werden, schließlich wurde ich unter http://www.5v.ru/ch340g.htm fündig. Gut, die Seite ist zwar russisch, aber die Treiber-Installation ist dafür in chinesisch. Ich konnte also nicht genau lesen, welche Viren mir hiermit insgesamt untergejubelt wurden, und wem ich welche meiner Daten geschickt habe (natürlich keine, dank wirkungsvoller Abschottungsmaßnahmen ), aber ich nehme an, das "passt schon".

Nun funktioniert das Stück jedenfalls gut, die Arduino-Software an sich ist prima, alles geht mit Autodetect und unmittelbar nach der Installation hat man flugs ein paar Beispielprogramme auf das Device programmiert.

 

Wir erinnern uns daran, dass das Topic auch das Stichwort "Globalisierung" in sich trägt und teilweise schlichtweg aufgrund des Erstaunens über die geringen Preise gestartet wurde... die Vermutung, dass die Preise doch zu klein sind um wahr zu sein, erhärtet sich. Immerhin kostet die gleich Platine mit selbst anzulötenden Stiftleisten woanders etwas mehr; und das Original kostet ungefähr den 6fachen Preis.

Anyway. Nachdem ich nun ein Sekündchen Zeit gefunden habe, wollte ich hier weitermachen. Das Nano also flugs ins Breadboard gesteckt. Ups, passt nicht - die Pins stehen alle schief aus der Platine. Gut, lässt sich ja mit etwas Kraft leicht hinbiegen.

USB-Stecker eingesteckt und schon *puff* kam ein schönes kleines Rauchwölkchen. Die Bauteile rund um den USB-Anschluss sind sauber verschmort. Sachen gibt's.

Spaßeshalber den Verkäufer informiert und gebeten, er möchte doch ein Ersatzgerät schicken. Mal sehen.

 

Ich verrechne es mit den vielen, vielen Päckchen an gerösteten Kaffeebohnen, die ich dank Selbströstung nicht bestellen muss.

Etwas traurig wäre ich wohl gewesen, wenn der PC-USB-Anschluss mit hinübergegangen wäre, zum Glück ist dem aber wohl nichts passiert.