QM 3004 vs Bezzera BZ10: Wartung und Haltbarkeit

Diskutiere QM 3004 vs Bezzera BZ10: Wartung und Haltbarkeit im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo liebes Kaffee Netz, bevor ich es tatsächlich schaffe mir eine neue Espressomaschine zu kaufen muss ich euch noch einmal um eure Hilfe...

  1. lph48

    lph48 Mitglied

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    Hallo liebes Kaffee Netz,

    bevor ich es tatsächlich schaffe mir eine neue Espressomaschine zu kaufen muss ich euch noch einmal um eure Hilfe bitten..

    Ich habe ja bereits einen Kaufentscheidungs-Thread erstellt und mich seit damals in diversen Geschäften umgesehen und mich weiter eingelesen.
    Die aktuelle Auswahl fällt jetzt auf diese zwei Maschinen:

    die Quickmill 3004 und die Bezzera BZ10
    (Die QM konnte ich leider nicht tatsächlich ansehen, sondern nur die QM3000.
    Im Geschäft wurde mir gesagt, dass die Maschinen vom Aufbau her gleich sind, die 3004 jedoch eine bessere Dampflanze hat als die 3000, kann das jemand bestätigen?)

    Ich schreibe an dieser Stelle bewusst nicht meine Trinkgewohnheiten, da ich keine Empfehlung benötige welche Maschine besser für mich geeignet ist - beide Maschinen sind für meine Ansprüche mehr als ausreichend.
    Was mich interessiert ist welche der beiden Maschinen länger hält und welche man besser selbst warten kann.

    Was ich bereits an Punkten für mich herausgefunden habe:

    QM 3004:
    + recht unkomplizierter Aufbau
    + Entkalkung unkompliziert durchführbar
    + gute Verarbeitung
    + Wasser verbleibt nach Bezug nicht im Kessel (gibt es ja auch nicht ;) ), dadurch weniger Kalk der sich potentiell ansetzt

    +- kein Expansionsventil
    - wackelige Dampflanze
    - kein Rückspülen möglich
    - für eine gründliche Reinigung der Brühgruppe muss diese zerlegt werden

    Bezzera BZ10:
    + sehr gute Verarbeitung
    + einfachere Reinigung der Brühgruppe
    + Rückspülen möglich

    - Entkalkung relativ kompliziert und mit Zerlegen der Maschine verbunden
    - mehr mechanische Komponenten

    Ich nehme in diese Auflistung Punkte wie „hat mehr Dampfpower“ bewusst nicht in die Liste, da diese für die Fragestellung denke ich nicht so relevant sind. Falls in der Aufzählung aber Fehler enthalten sind, bitte einfach darauf hinweisen, danke!

    Man liest immer wieder Hinweise dass man die Maschinen so oft wie nötig aber so selten wie möglich entkalken sollte.
    Wie sind denn die tatsächlichen Entkalkungsintervalle der beiden Maschinen?
    Zur QM findet man Infos von 1 bis 2 Mal pro Jahr, da die Rohre so klein sind, andere meinen, dass man ja nicht zu oft entkalken sollte, um die Thermoblöcke nicht anzugreifen, sondern lieber erst alle 2 Jahre.
    Bei der Bezzera verhält es sich ähnlich. Da es so aufwändig ist die Maschine zu entkalken, meinen manche, dass es gerade einmal alle 5 Jahre notwendig sei, dafür ein Durchlaufentkalken absolut keinen Sinn macht, sondern die Maschine dafür zerlegt werden sollte, um den Kessel anständig zu erreichen.


    Um es jetzt ganz vereinfacht zu sagen, welche der beiden Maschinen wird bei entsprechender Wartung und Pflege auch in 20 Jahren noch in meiner Küche stehen?
    Vielleicht hat ja jemand hier im Forum bereits beide Maschinen gehabt und kann etwas dazu sagen.

    Ich weiß dass es bereits ein paar Vergleichsthreads zu den beiden Maschinen in diesem Forum gibt, leider wurde dort meine Frage jedoch nicht beantwortet.

    Entschuldigt den langen Thread und danke schon einmal für alle Antworten!
     
  2. Sekem

    Sekem Mitglied

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    kein Rückspülen nötig - das ist ein Unterschied und ein Pluspunkt! Durch den Ventilstift kann kein Kaffeesud zurück in die Leitungen. Also muss auch nichts gespült werden.

    Die Reinigung der Brühgruppe ist simpel. Schraube lösen, Duschsieb und Platte runter, saubermachen. Da muss nichts "zerlegt" werden.

    Ich vermute, dass in 20 Jahren keine der Maschinen mehr bei dir stehen wird - Upgraderitis......:rolleyes:

    Wie oft du entkalken musst liegt doch an dem Wasser, das du verwendest: hartes oder weiches Wasser aus der Leitung, Filtergerät, Flaschenwasser... und wie oft du die Kiste anheizt. Im Prinzip müssen Thermoblöcke seltener entkalkt werden, da kein Wasser drin bleibt.
     
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  3. #3 quick-lu, 02.01.2019
    quick-lu

    quick-lu Mitglied

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    Die 3004 hat eine „bessere Dampflanze“ als die 3000, da die teurere Quick Mill einen zweiten Thermoblock zum Schäumen verbaut hat, dass ist der wesentliche Unterschied der beiden Maschinen.
    Bessere Dampfqualität hat man dadurch aber nicht, die Leistung dürfte ziemlich identisch sein. Das Ventil, dass bei der Dampflanze der 3000 zum umschalten benötigt wird, neigt dazu, glaubt man den verschiedenen Beiträgen hier im Forum, undicht zu werden.

    Der Dampf aus der Bezzera ist sicher um Welten besser.

    Ich hatte die 3004 ca. zwei Jahre, da habe ich sie nie entklaken müssen, habe aber auch klakarmes Wasser (Tischfilter) verwendet.

    Zu deiner Hauptfrage, bei entsprechender Pflege (in erster Linie kalkarmes Wasser und regelmäßige Reinigung der Brühgruppe) dürften beide Maschinen lange halten, ab und an wird etwas getauscht werden müssen (Vibrapumpen dürften keine 20 Jahre bei entsprechender Nutzung halten), es kann auch mal etwas undicht werden (Dichtungen werden bei langer Nutzung schon mal porös).
     
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  4. #4 Sebastiano, 02.01.2019
    Zuletzt bearbeitet: 02.01.2019
    Sebastiano

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    Das Modell 3004 besitzt gegenüber dem Modell 3000 keine 'bessere' Dampflanze, sondern aufgrund der unterschiedlichen Thermoblockbestückung und der damit verbundenen Leitungsführung eine technisch völlig andere Dampflanze – ohne integrierte 3-Wege-Ventil-/Umschaltfunktion.

    Die Dampflanze des Modells 3000 ist gegenüber dem Modell 3004 wegen der integrierten Ventil-/Umschaltfunktion systembedingt etwas 'sensibler', aber bei entsprechender Handhabung kein wirkliches Problem. Zu beachten ist lediglich, dass die Umschaltfunktion der Lanze nicht während des Espresso- oder Dampfbezugs ausgelöst werden sollte (nicht vollständig nach innen oder außen bewegen), das könnte den Dichtungen oder dem Ventil schaden. Auch sollte beim Säubern der Düse von Milchschaumresten nicht übermäßig Kraft angewandt werden, wie es z.B. bei Dampflanzen ohne diese Ventilfunktion mitunter gezeigt wird. Derartige Fehlbedienungen dürften die Hauptursache für mitunter aufschlagende Berichte über Fehlfunktionen oder Defekte sein – denn dieser wichtige Hinweis fehlte bisher in den kryptischen Quickmill-Bedienungsanleitungen und darum fügt z.B. die Kaffeezentrale (mit eigener Werkstatterfahrung) diesen Maschinen ein nicht zu übersehendes Hinweisblatt bei.

    Zudem kann je nach Nutzungsintensität eine sehr einfache Durchlaufreinigung/Entkalkung durchgeführt werden, in die auch die Dampflanze einbezogen wird. Wobei der Terminus 'Entkalkung‘ hier eigentlich eher durch 'Reinigung‘ zu ersetzen wäre, da Thermoblockmaschinen systembedingt eine geringe Verkalkungsneigung haben und ein sehr leicht durchzuführender Reinigungs/Entkalkungsdurchlauf eben auch mal ohne vermutete Verkalkung durchgeführt werden sollte.

    Ich persönlich ziehe täglich zwischen 3-5 Cappuccini und das seit über 10 Jahren mit derselben Maschine – ohne Ventil-Probleme. Bei mehreren Maschinen in meinem Umfeld und 'wissenden' Quickmill Mono-Thermoblock Baristi hier im Forum sieht das ähnlich aus.


    Begleitende Information zu den Modellen 3000/3004, die weder in der technischen Beschreibung noch in der Bedienungsanleitung der Quickmill-Maschinen genannt werden – hier nochmals die entscheidenden Unterschiede zwischen den Quickmill-Modellen mit einem und zwei Thermoblöcken:

    Modell 3004 Cassiopeia: ohne PID-Steuerung keine Anpassung der Espresso-Brühtemperatur möglich

    • Zwei getrennt schaltbare Durchlauferhitzer für Espresso & Dampf
    • Die Dampf- und Espresso-Brühtemperatur wird durch manuell nicht beeinflussbare Thermostate geregelt
      • Dadurch kann die Espresso-Brühtemperatur nicht verändert werden. Du kannst eventuell nur bestimmte, 'passende' Espresso-Bohnensorten/Röstungen verwenden
    Modelle 0820, 3000 Orione, 0835, 2835, 3035 Pegaso: Auch ohne PID-Steuerung Anpassung der Espresso-Brühtemperatur möglich
    • Nur ein kombiniert schaltbarer Durchlauferhitzer für Espresso & Dampf
    • Durch manuelles, kurzeitiges Einschalten der Dampfheizung kann bei Bedarf die Espresso-Brühtemperatur per aktivem Temperatursurfen auch ohne PID-Steuerung nahezu beliebig angepasst werden
      • So kannst Du beliebige Espresso-Bohnensorten/Röstungen verwenden und auch das Geschmacksprofil Deines Espressos beeinflussen
    Warum eine Anpassung der Brühtemperatur an die Bohnensorte/Röstung wichtig sein kann, ist auch unter dem obigen Link zum Temperatursurfen zu finden. Ein Neueinsteiger wird das 'Spielen' mit der Brühtemperatur vielleicht noch nicht so recht zu schätzen wissen – aber mit steigender Erfahrung steigt die Experimentierfreude und dann lassen sich auch feinere Geschmacksnuancen aus der Bohne herausholen. Das wird jemand wahrscheinlich erst nach etwas Einarbeitungszeit und wachsendem 'Spaß am Gerät' ausprobieren wollen und schätzen lernen. Vorsorglich: das muss niemand jedesmal benutzen – diese Option sei aber hier als nicht unwichtige Entscheidungshilfe gleich zu Beginn erwähnt, bevor sie hinterher eventuell vermisst wird…

    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  5. lph48

    lph48 Mitglied

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    Ein herzliches Dankeschön für alle Antworten!
    Ich bin immer wieder begeistert wie ausführlich und kompetent die Hilfestellungen sind, die man in diesem Forum bekommt! :)
     
  6. Wasu

    Wasu Mitglied

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    Das von Sebastiano erwähnte Temperatursurfen bei den von ihm genannten Quickmills ist eine Notlösung die so auch nicht in der Bedienungsanleitung erwähnt wird.

    Ich würde immer eine 3004, wenn es eine Quickmill sein muss, bevorzugen.

    Wer die Brühtemperatur regeln will soll sich bitte gleich eine Maschine (mit PID) kaufen die das kann (gibts auch von Quickmill) und nicht mit halbherzigen Notlösungen abseits der Bedienungsanleitung herumspielen.
     
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